- Katamaran
- 2008
- 15 m
Outremer 55 ST
La Trinité / Mer, Bretagne
- 11 Kojen
- 4+2 Kabinen
- 4 WC
- Außenborder inkludiert
- Kartenplotter im Cockpit
Wie könnte es anders sein: Ein Land, das mit insgesamt 5.000 Küstenkilometern aufwartet, muss einfach eine Segelnation sein. Und so genießt in Frankreich der Segelsport eine ähnliche Popularität wie Fußball in Deutschland oder Cricket in Australien – unzählige Marinas und Regatten sprechen für sich. Dabei begeistert nicht nur das Segelrevier entlang der französischen Mittelmeerküste Jahr für Jahr aufs Neue Segelfans, sondern auch das Revier entlang der Atlantikküste, auch Golf von Biskaya genannt, zählt zu den exklusivsten Segelgebieten im europäischen Raum.
Das kommt natürlich nicht von ungefähr: Die französische Atlantikküste entlang dem Golf von Biskaya wartet nämlich mit vielfältigen Facetten – sowohl kulturell als auch landschaftlich – auf, die sich wohl bei jedem Segler tief ins Herz brennen. Da wäre zum einen natürlich der optische Aspekt: Lange Sandstrände, wunderhübsche verträumte Fischerdörfer, geschichtsträchtige Hafenstädte, herrliche Buchten, unberührte Natur und ein attraktives Hinterland lassen den Küstenabschnitt zu einer mehr als perfekten Segel-Destination avancieren.
Hinzu kommt natürlich die genusstechnische Seite – schließlich ist Frankreich DAS Land, wenn es um gutes Essen geht! Von der raffinierten Küche mit erstklassigem Fisch, Fleisch und Käse über köstliche Desserts bis hin zu perfekten Weinkreationen hat das Land für jeden Geschmack das Passende in petto. Savoir-vivre eben!
Und so finden sich entlang des Golfs von Biskaya von der Bretagne-Südküste bis nach Spanien inklusive der vorgelagerten Inseln unzählige Yachthäfen mit einer überdurchschnittlich guten Infrastruktur, die Saison für Saison Segler aus aller Welt anlocken. Da wären die Häfen von Bayonne, Bordeaux, Royan, Rochefort, Hendaye, Saint-Nazaire, Les Sables-d’Olonne und La Rochelle, die teilweise mit weit über 1.000 Liegeplätzen und einem umfassenden Service für Segler aufwarten.
Der Hafen von La Rochelle ist dabei etwas ganz Besonderes. Er ist mit seinen knapp 5.000 Liegeplätzen nicht nur der größte Hafen an der europäischen Atlantikküste, auch sonst gibt es in der Stadt einiges zu entdecken: einen historischen Hafen mit jeder Menge Charme, bedeutende Museen, ein Aquarium, in dem es über 12.000 Meerestiere zu bewundern gibt, eine beeindruckende Dichte an Kneipen, Bars und Restaurants und eine ordentliche Portion Leichtigkeit des Seins.
Wer ab La Rochelle seinen Segelntörn startet, sollte es sich nicht nehmen lassen, den drei der Küste vorgelagerten Inseln Ile de Ré, Ile d'Oléron und Ile d'Aix einen Besuch abzustatten. Sie liegen nur wenigen Meilen vom Festland entfernt und warten mit kleinen Häfen, lebendigen Märkten, bezaubernden Stränden, exzellenten Restaurants und Bars auf. Im Sommer sind die Inseln oft Ziel von lokalen Seglern; zudem bieten sie die perfekte Basis, um sich langsam an das Gezeitenrevier zu gewöhnen. Auch nicht entgehen lassen sollte sich Segler das Einlaufen in den historischen Hafen von Saint-Jean-de-Luz, der mit einer malerischen Kulisse zwischen Meer und Berg aufwartet!
Eines ist klar: Die Biskaya an Frankreichs Atlantikküste ist bekannt für ihr wechselhaftes Klima. Regen und Nebel sind hier auch im Sommer keine Seltenheit – was eine robuste Regenausrüstung unbedingt erforderlich macht. Nichtsdestotrotz pendeln sich die Temperaturen im Sommer im Schnitt auf milde 20 bis 25° C ein, weshalb vor allem die Monate Mai bis September zu den besten und beliebtesten Segel-Zeiten gehören. Im Herbst und Winter kann es in Golf von Biskaya dann aber ziemlich ungemütlich werden: mächtige Stürme, extremer Seegang und hohe Wellen halten das Meer in Trab.
Auch in Sachen Wind hat die französische Atlantikküste immer etwas zu bieten: Ein zuverlässig wehender Westwind sorgt stets für Vorankommen. Dabei pustet der Wind in Norden des Golfs von Biskaya etwas stärker und erfordert daher mehr Erfahrung im Segeln. Je weiter gen Süden der Törn geht, desto entspannter wird die Wetterlage, der Wind und der Seegang. Bedingungen, die auch Anfänger zum Verweilen einladen.
Kurz gesagt: Segler, die französische Atlantikküste mit dem Golf von Biskaya bereisen, sollten bereits etwas Erfahrung an Bord eines Segelschiffs haben oder es in Betracht ziehen mit einem professionellen Skipper zu reisen. Notwendig sind zudem eine exakte Navigation und das genaue Studieren von Wettervorhersagen.
Wer einen Segeltörn entlang der französischen Atlantikküste plant, hat wie immer innerhalb Europas mehrere Möglichkeiten dorthin zu gelangen. Ein Weg führt mit dem Auto zu den Charterhäfen in La Rochelle und Hendaye. Von der deutschen Grenze nach La Rochelle sind es circa 1.400 Kilometer, nach Hendaye etwa 2.000 Kilometer. Dabei liegt die reine Fahrzeit zwischen 13 und 20 Stunden. Dabei unbedingt ratsam: Die Fahrt in mehreren Etappen planen!
Die einfachere und schnellere Möglichkeit zu den Charterbasen in der Atlantikküste von Frankreich zu kommen ist mit dem Zug oder Flugzeug. Der nächstgelegene Flughafen von La Rochelle, der direkt ab Deutschland angeflogen wird, ist Nantes Atlantique. Von dort aus sind es circa 150 Kilometer nach La Rochelle. Zudem sind auch Flüge nach Paris möglich. Von dort gibt es dann eine Zuganbindung, die La Rochelle in etwa drei Stunden erreicht.
Bei einem Yachtcharterstart in Hendaye besteht ab Deutschland eine Fluganbindung nach San Sebastian in Spanien, in der Regel jedoch mit Zwischenstopp. Direktflüge gibt es zudem nach Bilbao, Santander (beide Spanien) und Biarritz. Die Weiterreise nach Hendaye erfolgt von dort mit dem Bus oder Zug. Wer Reisen mit dem Flugzeug scheut, kann sowohl nach La Rochelle als auch nach Hendaye mit dem Zug über Paris anreisen.