28.12.2005 - 04.01.2006

02 Mar 2006Gibraltar, Gibraltar

28.12.2005 - 04.01.2006 Oceanis 411 Man wird mit viel Kultur und absolut Sehenswertem belohnt, dafür gibt es leider keine hübschen Ankerbuchten. Empfehlenswert: Affenfelsen in Gibraltar, Smir/Tetuan marokkanischer Markt mit dem Taxi in 45 Min. erreichbar, Estepona schöner Hafen mit tollen Kneipen und einem südspanischen Flair. Der Stützpunkt liegt idyllisch zwischen Villen und Apartmenthäusern in einem kleinen Seitenarm des Hafens Sotogrande in absoluter Ruhe. Als nachteilig erweist sich allerdings, daß man um zur Toilette oder zur Dusche zu kommen ablegen und in den Haupthafen fahren muß (ca. 20 Minuten) oder mit dem Auto fahren sollte (inkl. Parkplatzsuche ca. 15 Minuten. Zu Fuß ist ein Marsch von min 30 Min. hin und 30 Min. zurück einzuplanen. Einkaufsmöglichkeiten sind auch nur mit dem Auto erreichbar. In diesem Stützpunkt gibt es 4 Schiffe, die alle einen sehr gepflegten Eindruck hinterließen. Die Oceanis 411 segelt hervorragend und ist mit kleiner Crew beherrschbar. Ausstattungswünsche bleiben auch keine offen, wenn man an Bord zusätzlich zu dem üblichen Backofen, Beiboot, UKW-Funk, Außendusche usw. einen Spi, einen Sextanten, ein Langwellenfunkgerät und einen kleinen Ofen vorfindet. Weiterhin sind so Kleinigkeiten, wie Spüli, Gewürze und Mülltüten schon mal vorhanden. Als nachteilig erwies sich die Rollanlage des Großsegel. Wir brauchten eine Flasche Spüli und jeden Tag bis zu einer Stunde Geduld, bis wir das Groß aus dem Mast bekamen. Der Eigner gelobte Besserung, da Pepe dem dort ansässigen Segellehrer das völlig fertige Großsegel auch schon nervte. Das Revier ist im Grunde einfach zu besegeln. Der Wind bläst stetig mit 5-6 Bft. meist aus West und wird in der Straße auf 7 Bft. beschleunigt. Die Wellen sind mit 1 bis 1,5 m erträglich. Hinter den Kuppen des Affenfelsen oder der Kuppe von Ceuta ist es sehr ruhig mit höchstens Windstärke 2-3. Man sollte allerdings die Strömung vom Atlantik ins Mittelmehr nicht unterschätzen. Wenn im Strömungskalender 1-2 Knoten angegeben werden, kann man beruhigt noch einen dazuaddieren. Vor Gibraltar haben wir uns bis in die Nacht den Wolf gekreuzt und bei der Überfahrt nach Afrika reicht ein Vorhaltewinkel von 25 Grad gerade mal so aus. Dafür macht das Revier richtig Spaß, denn bei so kleinem Wellengang, stetigem Wind und lauen Nächten auch um Sylvester herum kann man auch mal terrestrisch mitten in der Nacht einen Hafen ansteuern. Wir haben das gleich zweimal gemacht. Mann frühstückt eben in der Sonne lange und kann dann Abends segelnd den herrlichen Sonnenuntergang genießen. Aber Vorsicht ist trotzdem geboten zu den ca. 100 Containerschiffen, die täglich durch die Straße fahren kommen nachts noch etliche Fischerboote und vor allem sehr schnelle Fähren, die einem Segler nicht ausweichen. Fazit: Für Sylvester schön warm, toller Wind, schöne Häfen, eine Erlebnistour.

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