Segelst du noch – oder foilst du schon? (Von „fliegenden Yachten“ und Rennen im Stadion-Format)

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Freitag, 01. Januar 2010
von Matt - Muencheberg
ALINGHI did it: Overall-Sieg beim Act 8 der letzten Extremes Sailing Series in Sydney. Foto: Extremes Sailing Series.
Ernesto Bertarellis Schweizer Team ALINGHI hat es in letzter Minute doch noch geschafft: bei Act 8 in Sydney sicherten Skipper Morgan Larson und seine Mannschaft sich am letzten Renntag den Sieg – und holten damit auch den Gesamtsieg der 2014 Extreme Sailing Series, der spektakulären „Welt-Regattaserie im Stadion-Format“, ausgetragen auf wendigen, baugleichen 40 Fuss (12,2 Meter) langen Katamaranen des Typs Extreme 40. Larsons äusserte sich überwältigt: „Wir hatten eine grossartige Saison mit eine grossartigen Team. Am letzten Tag der Saison den Sieg bei Act 8 zu holen – und damit zugleich den Sieg in der Gesamtwertung – ist ein sehr spezielles Erlebnis“. Am alles entscheidenden Sonntag mit 15 Knoten Wind und einem blauen australischer Himmel wurden dann Tausende Zuschauer Zeugen, als GAC PINDAR in Rennen sechs kenterte. Bei einer Kollision mit REALTEAM waren zuvor die Ruderblätter beschädigt worden, sodass die Mannschaft die Kontrolle über ihre Extreme 40 verlor. Die achte Saison der Extreme Sailing Series war damit nach 231 Wettfahrten beendet worden. Doch nach der Wettfahrt ist vor der Wettfahrt: wenn diese Kolumne online geht, wird bereits die erste Etappe der Welttour 2015 in Singapur gelaufen sein. Die Frage, ob ALINGHI in Singapur an seinem Vorjahres-Erfolg hat anknüpfen können, ist jedoch obsolet geworden. Denn: ALINGHI, genau wie das zweite Team aus der Schweiz, werden bei der neuen 2015er Serie nicht mehr dabei sein. „In der Extreme Sailing Series zu segeln, war elektrisierend. Die Austragungsorte waren herausragend, die Zahl der begeisterten Zuschauer gewaltig und die Organisation erstklassig. Vor allem aber waren die Wettkämpfe packend, auf höchstem Niveau, und es hat einfach Spass gemacht, dabei zu sein“, sagte ALINGHIS Team-Chef Ernesto Bertarelli zum Abschied. Auch TEAM NEW ZEALAND und GROUPAMA fehlen, und damit insgesamt vier der führenden Teams der Serie. Die Serie ist insgesamt von 11 auf nur noch acht Teams zusammengeschrumpft. Das stand spätestens nach der Pressekonferenz auf der boot in Düsseldorf fest. Dort präsentierte sich Land Rover und die Extreme Sailing Series Ende Januar 2015 – ausgerechnet in der Superyacht-Halle! (Keiner der Segel-Fans hätte den Extremes 40-Kat dort zwischen all den motorisierten Big Boats vermutet – so verirrten sich auch nur einige wenige Segler zu diesem Stand. Schade, denn die Aufmerksamkeit für den Regatta-Event unter den Segelsportlern wäre ungleich grösser gewesen, wäre der Stand in der Segelhalle – oder an anderer, besser passenderer Stelle – präsentiert worden). Dort jedenfalls, etwas versteckt, an der Seite, zwischen den Motor-Riesen von Sunseeker, Arcadia & Co. wurden die Teams der neuen Rennserie bekannt gegeben: Auf GAC PINDAR werden sich fortan der Australier Seve Jarvin, der Steuermann von 2014, und der Brite Ian Williams die Aufgaben am Steuer teilen. Roman Hagara aus Österreich wird als Steuermann des RED BULL Sailing Team bereits seine sechste Saison in der Series bestreiten. Das von den Dänen Jes Gram-Hansen und Rasmus Køstner angeführte SAP-Team freut sich auf seine vierte Saison und will sich in diesem Jahr weiter verbessern und in der Gesamtwertung nach vorne schieben. Auch ein italienisches Team wird in diesem Jahr an den Start gehen: Das LINO SONEGO Team Italia wird von dem mehrfachen Weltmeister Lorenzo Bressani angeführt. Das GAZPROM Team Russia war erstmals 2014 in St. Petersburg angetreten. Unter der Führung von Igor Lisovenko wird es in diesem Jahr die gesamte Saison absolvieren. Auch Oman Air ist wieder am Start, angeführt vom britischen Steuermann Stevie Morrison. Aus demselben Rennstall stammt der zweifache Gesamtsieger und Vorjahreszweite THE WAVE, Muscat, bei dem abermals Leigh McMillan als Steuermann dabei ist. Nach einer ersten „Testfahrt“ beim Act in Istanbul im vergangenen Jahr, geht auch das TEAM TURX mit Skipper Edhem Dirana 2015 wieder ins Rennen. Beim Act 1 in Singapur, der von Aberdeen Asset Management unterstützt wird, wird zusätzlich als Heimmannschaft das TEAM ABERDEEN mit Skipper Nick Moloney teilnehmen, der schon 2007, im ersten Jahr der Series, dabei war. Die Gründe für das Ausscheiden der grossen Player TEAM NEW ZEALAND und GROUPAMA liegen auf der Hand und sind in der Americas-Cup-Teilnahme zu sehen. Neuseeland will die Schmach des 34. Cups ausmerzen und Amerika den Cup entreissen, den es vor zwei Jahren vor San Francisco bei einem Stand von 8:1 schon sicher in Händen geglaubt hatte. Team France könnte beim kommenden Americas Cup unter Führung ihres Segel-Asses Franck Cammas für eine Überraschung sorgen – jedenfalls stellten sie eine grosse sportliche Bereicherung des wichtigsten Segel-Events dar, wenn es tatsächlich zu einer Teilnahme Frankreichs käme. Unabhängig von zeitlichen Prioritäten, welche die Segler zurzeit setzen, ist jedoch die Frage zu beantworten, wie interessant das Format der Extreme Sailing Series überhaupt noch für die Spitzensegler dieser Welt ist, wenn die Entwicklung augenscheinlich doch in eine ganz andere, neue, noch dynamischere Richtung geht, dorthin, wo die Kats sich, nun auf Foils surfend, elegant aus dem Wasser heben und, quasi übers Wasser gleitend, einen um den anderen Geschwindigkeitsrekord brechen. Es könnte sein, dass, wer diesen technologisch-sportlichen Schritt im weltumspannenden Regattazirkus verpasst, eines nicht ganz fernen Tages ohne Teilnehmer dastehen wird, frei nach dem Motto: „Stell dir vor, es ist Regatta – und keiner geht hin“. Scheinbar reicht es eben nicht mehr aus, „im Stadionformat“, sprich: in Zuschauernähe um die Tonnen zu flitzen. Die Zukunft der Serie könnte – im Interesse der Teilnehmer und der Fans – auf den kleinen, unscheinbaren, abgewinkelten Tragflächen liegen, welche die Kats elegant aus dem Wasser heben und ihnen so quasi Flügel verleihen. Die Fans der Serie werden die Extreme-Rennserie jedenfalls mit Argusaugen verfolgen, und spätestens, wenn die Pläne für 2016 bekannt gegeben werden, wird es spannend. Denn nur ein Jahr später, 2017, wird die 35. Auflage des Americas Cup starten, auf (foilenden) Renn-Kats des Typs AC 62. Geübt wird jedoch schon ab dieser Saison, auf den etwas kleineren Wettkampfgeräten AC 45. Vergleicht man die Vierzigfüsser der Extreme-Series mit den fünf Fuss längeren Booten, so wird der Unterschied zwischen den Yachten auch Nichtseglern schnell klar. Die AC 45-Kats werden in der Weltserie eingesetzt werden, die dem Americas-Cup vorgeschaltet sind. Hier stehen sich zwei Generationen von Sportbooten gegenüber. Auf der einen Seite die „herkömmlichen“ Kats, auf der anderen Seite die foilenden Doppelrümpfer. Jeder mag für sich selbst entscheiden, welche Philosophie die spannendere - und schliesslich die zukunftsträchtigere sein wird.

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