- Segelyacht
- 2023
- 15 m
Hanse 460
Castiglioncello, Toskana
- 10 Kojen
- 3+1 Kabinen
- 2 WC
Lest hier einen detaillierten Erfahrungsbericht über den Catamarans Cup von unserem segelbegeisterten Kollegen Peter Kollmann-Jehle. Peter Kollmann-Jehle
Bildquelle: © Master Yachting
2014 war ich das erste Mal mit auf dem Catamarans Cup. Eine ganz neue Welt für mich – auf zwei Rümpfen. Griechenland war mir auch nicht unbedingt vertraut als Revier. Auf einer Lagoon 400 nahmen wir teil - das TV-Team eines Regionalsenders und die Castinggewinner (hier der Videobeweis), mit 23 anderen Katamaranen hinaus in der saronischen Golf. Eine unvergessliche Woche lang ging es bis hinunter in den argolischen Golf nach Monemvasia. Es war eine tolle Zeit, mich hatte das Virus gepackt. 40 Grad Katamaransegelfieber. So viel Platz, so viel Komfort war ich eigentlich nicht gewohnt. Meine ersten Mitsegelerfahrungen hatte ich auf Eignerbooten gesammelt. Und auf nur einem Rumpf. Also alles echt neu für mich. Aber am Ende der Woche stand für uns fest: da müssen wir nochmal hin. Auf jeden Fall, denn wir hatten unfassbar viel Spaß. Catamarans Cup 2014
Bildquelle: © Master Yachting[/caption]
Nun sollte es wieder soweit sein. Bereits im Januar stand fest: der Catamarans Cup sollte der diesjährige persönliche Saisonabschluss werden. Die Crew war schnell gefunden – der Kat auch. Die neue Lagoon 42 sollte es werden. Bei acht Personen eine gute Wahl – ist sie doch geräumiger als ihre Vorgängerinnen in derselben Größe. Leider auch langsamer – doch das sollten wir erst später lernen.
Die Anreise nach Athen ist gewohnt entspannt. Viele Direktflüge und ein kurzer 30 Minuten Transfer in die Marina Alimos und schon ist man da. Man wird vom ISTION Yachting Team willkommen geheißen. Alles in einer hellen, modernen und aufgeräumten – gar lounge-artigen – Basis. Es gibt kühle Drinks, gute Musik und viele lächelnde Gesichter. Schnell konnten wir auf die Lagoon 42 „Plous“ und erledigten das deutschsprachige Checkin innerhalb von einer Stunde. Es fällt auf: Der Katamaran ist hervorragend ausgestattet. An viele Kleinigkeiten wurde gedacht und es wird jede Ecke und jedes Polster hochgehoben um wirklich alles erklären und zeigen zu können. Besonders begeistert uns das Teak im gesamten Cockpit. Es sieht super edel aus, in Verbindung mit den maßgeschneiderten Kissen für die Backskisten und dem Esstisch lässt es den Kat optisch eine Stufe edler wirken. Die Kabinen sind geräumig und jede hat ein eigenes Bad – wobei es bei den Bugkabinen eher um eine Nasszelle handelt. Die Heckkabinen verfügen allerdings über eine abgetrennte Dusche. PLOUS - unsere Lagoon 42 Bildquelle: © istion Yachting / www.catamaranscup.com
Am Abend werden wir alle mit Reisebussen zur 10 Minuten entfernten Opening Party gebracht. Es gibt ein reichhaltiges Buffet und jedes Team sitzt an einem großen runden Tisch. Nach dem Essen werden alle nacheinander auf die Bühne gerufen um sich und die Crew vorzustellen. Bei mehr als 30 Crews dauert es seine Weile, aber Langeweile kommt sicher nicht auf. Der Grundstein für eine Woche mit viel Spaß wird hier gelegt. Die erste Teambuilding-Maßnahme sozusagen. Läuft bei unserer Crew. Im Anschluss geht es zurück aufs Schiff – ein Gin Tonic im Cockpit zur Malariaprofilaxe und ab in die Koje.
Um 09:00 geht es zum Skippers Briefing und gleich im Anschluss wird ausgelaufen. Start ist um 11:00 auf Höhe Aegina, ein RIB und die Begleityacht bilden die Startlinie. Alles ist gut erklärt und im Handout gut beschrieben. Langsam macht sich auch bei der Crew das Wettkampffieber breit. Mit Rückenwind von 3 bis 4 bft geht es gemütlich hinunter nach Poros. Nach dem Überqueren der Ziellinie bergen wir die Segel, stoppen das Boot auf und genehmigen uns einen der letzten Badestopps im Jahr 2017. Bei 24 Grad Außentemperatur und nur wenig niedrigeren Wassertemperaturen ein echtes Highlight! Catamarans Cup
Bildquelle: © Master Yachting
Wir laufen in Poros ein und machen uns bereit für die erste Nebenaufgabe. Nebenaufgabe? Korrekt. Der Cup besteht nicht nur aus kleinen Segeletappen, vielmehr machen ihn die kleinen Wettbewerbe aussenrum zu dem was er ist – ein echtes Funrace. Cook off! Challenge accepted: Kochen steht auf dem Programm. Man bereitet einen Tisch voller Leckereien vor, geht im Anschluss von Tisch zu Tisch und probiert die Köstlichkeiten der anderen Crews. Und davon jede Menge. Von spanischer Tortilla, über Soljanka, Spanferkel, Glühwein und Kekse bis hin zu uns. Weißwürste mit Pumpernickel und süßem Senf. Dazu „handgemachte“ Kartoffelknödel mit Blaukraut. Bayerisch - fränkischer Rundumschlag. Gegen den Durst ein Weißbier und alles abgerundet mit einem guten Schuss Penninger Blutwurz Black mit 50% vol. Das fanden sogar die russischen Crews ganz lecker. Catamarans Cup / Cook Off Competition
Bildquelle: ©Master Yachtin Tortilla und Tapas
Bildquelle: © istion Yachting / www.catamaranscup.com
Der Abend in Poros endet mit anderen Crews in der örtlichen Szenebar, wo wir zum Höhepunkt einen echten Zeibekiko erleben dürfen. Griechenland @it´s best.
Am nächsten Morgen geht es weiter nach Nafplion: gute Laune, sportliche Duelle an der Startlinie, alles dabei – außer Wind. Der lässt die Teilnehmer ziemlich im Stich. Egal, wir nutzen die Situation mit den Video-Jungs von Istion und machen klar Schiff ? – was übrigens auf www.facebook.com/catamaranscup schön dokumentiert ist. Sportlich setzen wir alles auf eine Karte – und wählen einen unkonventionellen Kurs der sich am Ende bezahlt macht: auf der Zielgeraden liefern wir uns noch ein packendes Duell mit zwei anderen Katamaranen und setzen uns am Ende knapp durch. Eine Platzierung im oberen Mittelfeld – Ziel erreicht. Und Nafplion ist eine traumhaft schöne Stadt. Ein würdiger Abschluss für die sportlichen Segeltage die hinter uns liegen – genauso wie das große Dinner am Abend, an dem es noch eine Preis für das beste Foto gibt das während des Cups geschossen wurde. Und schließlich die Siegerehrung. Wir freuen uns über Platz 14 von 31 Teilnehmern, den wir ausgelassen feiern. Unicorn Blizzard – der Name unseres Teams auf der Plous – hat sich wacker geschlagen.
Am Donnerstag ist freies Segeln angesagt – und wir entscheiden uns für einen Abstecher nach Hydra. Eine meiner persönlichen Highlightinseln: früher ein Zentrum griechischen Schiffsbaus, heute eine Insel mit ganz viel Kunst und Kultur – und ohne Autos. Verkehrs-und Transportmittel der Wahl ist hier der Esel. Wir haben übrigens Glück: da wir zügig aufgebrochen sind, ergattern wir noch einen tollen Liegeplatz im nicht allzu großen, aber sehr populären Hafen. Ein bisschen Sightseeing und ein Abendessen in einer urigen Taverne runden das Ganze noch ab. So muss das sein, bevor es am nächsten Tag schon wieder nach Athen zurück geht. Trauminsel mit Esel: Hydra ist ein tolles Ziel
Bildquelle: © Master Yachting
Der für Freitag angekündigte Starkwind aus Nordost bleibt glücklicherweise aus – und uns eine fordernde Tour gegen selbigen erspart. Bei traumhaftem Wetter gibt es auf dem Rückweg nach Athen in die Alimos Marina sogar noch einmal einen Badestopp Ende Oktober – unverhofft kommt oft, und das bei strahlendem Sonnenschein. Ein letztes Anlegemanöver – und das war der Catamarans Cup 2017! Und sicherlich nicht der Letzte: da sind sich eigentlich alle Teilnehmer einig. Am Abend wird bei nicht verbrauchtem Proviant und den letzten Gin Tonic Resten noch einmal der Cup reflektiert. Ergebnis: eine tolle Funrace Woche, spannende Begegnungen mit den internationalen Crews und vor allem hervorragende Gastgeber bei Istion. So lautet die einhellige Meinung bei Team Unicorn Blizzard – und der Entschluss steht fest: nächstes Mal gerne wieder!
Peter Kollmann-Jehle
Bildquelle: © Master Yachting