- Segelyacht
- 2023
- 15 m
Hanse 460
Castiglioncello, Toskana
- 10 Kojen
- 3+1 Kabinen
- 2 WC
Seekrankheit kann jeden Segler treffen – egal wie oft man schon problemlos auf dem Wasser unterwegs war und ist. Die Symptome reichen von häufigem Gähnen bis hin zu Schwindel und starkem Erbrechen. Da kann einem auch mal der Spaß an der schönsten Zeit des Jahres auf dem Wasser vergehen, und die Leidenschaft fürs Segeln wächst überschaubar. Aber woran liegt das eigentlich? Die Ursache für Seekrankheit ist eine Beschaffenheit unseres Gehirns. Wenn die Augen eine andere Information liefern als das Gleichgewichtsorgan im Ohr oder die Muskeln und Gelenke, reagiert der Körper entsprechend verwirrt und produziert Stresshormone, wie zum Beispiel Histamin.
Alles nichts Neues unter der Sonne - schon seit den Anfängen der Seefahrt wurde deswegen auf verschiedenste Hausmittel und Tricks entwickelt, um Seekrankheit und ihre Symptome zu mildern. Hierfür muss man nicht immer gleich auf harte Medikamente zurückgreifen, die einen oft müde machen oder sonstige Wechsel- und Nebenwirkungen im Körper zur Folge haben. Warum nicht vorher einmal mit Hausmitteln experimentien, die zwar nicht immer und nicht bei jedem, zumindest aber bei manchen Betroffenen Wirkung erzielen. *
Schon lange ist Ingwer ein bewährtes Hausmittel um Brechreiz zu hemmen – und ist deshalb insbesondere bei schweren Fällen von Seekrankheit hilfreich. Jedoch sollte er am besten schon präventiv vor den ersten Symptomen verzehrt werden. Die Form ist hierbei egal: Ob im Tee, roh in feinen Scheiben oder als Pulver in Kapseln, die Wirkung bleibt nahezu die Gleiche.
Als Ursache für Seekrankheit gelten Histamine, Botenstoffe des Nervensystems, die bei Seekrankheit stressbedingt vermehrt vom Körper produziert werden. Ein weiterer Ansatz zum Vermeiden von Seekrankheit liegt deshalb im Verringern des Histaminspiegels – beispielsweise über den Konsum von hohen Dosen Vitamin C , sei esüber Lebensmittel wie Zitrusfrüchte oder andere Quellen, am besten schon vor den ersten Symptomen. Auch der Verzicht auf histaminhaltige Lebensmittel ist förderlich. Hierzu zählen Rotwein, geräuchertes Fleisch, Salami, Schinken, Fisch, Meeresfrüchte, Hartkäse, Sauerkraut, eingelegtes Gemüse, Bier, Hefe und Essig. Bei Anfälligkeit sollten Sie diese lieber meiden.
Auch wenn die Wirkung von homöopathischen Mittlen medizinisch umstritten ist, berichten manche Betroffene über deren Wirksamkeit gegen Seekrankheit. Unter anderem Cocculus LM12, Tabacum LM12, Vomitus Heel, Vertigo Heel und Nux Vomica sollen Abhilfe schaffen und auch akute Symptome mildern. Ob dies auf dem Placebo-Effekt oder einer tatsächlichen medizinischen Wirkung beruht sei einmal dahingestellt – Hauptsache es hilft!
Es klingt verrückt, hilft manchen aber wirklich: Es wird berichtet, dass keine Seekrankheit auftritt, wenn eines (!) der beiden Ohren mit einem Ohrstöpsel verschlossen wird. Hierdurch wird dem Gehirn ein Problem mit dem Gehör vorgegaukelt und aus diesem Grund die gegensätzlichen Sinneseindrücke ausgeblendet. Da sich das Gehirn primär mit den unterschiedlichen Ohrsignalen beschäftigt werden die verwirrenden Signale nicht verarbeitet, es entsteht kein Stress, kein Histamin und folglich keine Seekrankheit - so die Theorie. Selbst ausprobiert hat diesen Trick von uns zwar noch keiner, aber manch Seebär schwört darauf!
Zu guter Letzt muss man sagen, dass bei Seekrankheit auch die Psyche eine wichtige Rolle spielt. Wer sich während des gesamten Törns geistig nur mit der Gefahr der Übelkeit auseinander setzt, wird sich wahrscheinlich auch tatsächlich schlecht fühlen. Deshalb tut hier etwas Ablenkung gut: Der berühmte Blick auf den Horizont oder das Übernehmen einer sinnvollen Aufgabe an Deck – Hauptsache die Gedanken kreisen nicht nur um die Seekrankheit. Auch Schlaf ist hilfreich, um die ersten Symptome zu mildern. Wer schläft leidet nicht unter Übelkeit, und für die restliche Zeit gilt: Einfach versuchen locker und entspannt zu bleiben.
*Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um eine irgendwie geartete medizinische Fachberatung o.ä. , weswegen Master Yachting auch keine Haftung und/oder Verantwortung für etwaige Einnahmen oder Anwendungen durch unsere Leserinnen und Leser übernimmt. Zu potentiellen Neben - und Wechselwirkungen befragen Sie am besten medizinisches Fachpersonal oder geeignete Behörden oder Institutionen.