- Segelyacht
- 2023
- 14 m
Bavaria Cruiser 46 Style
Kos, Dodekanes
- 10 Kojen
- 4 Kabinen
- 3 WC
Gefahren wurde von Samstag, 28.08. bis einschließlich Dienstag, 08.09.2010, für uns Bayern für den Mittelmeerraum die beste Zeit, da dann die Saison schon langsam ausläuft, das Wetter aber immer noch beständig und das Wasser für uns Warmduscher gut temperiert ist. Unsere Yacht war eine Ocean Star 51.2, gebucht mit dem Bj. 2006, tatsächlich aber war sie vom Bj. 2001. Belegt hatten wir die 10 Kojen mit 8 Mitseglnern und zwar meine Uschi und ich, der Skipper, Elizabeth & Gerd Zebisch, Marita & Guntram Härth sowie Litti & Rupert Strobel (Don Ruperto). Unsere Fahrtroute ging von Korfu über die Sivota-Inseln nach Mourtos ans Festland, von dort nach Lakka und Gaios auf Paxos, von hier weiter über Lefkada auf Lefkas, durch den Lefkaskanal in die Bucht von Vlychon, von hier nach Spartachori in der Ormos Spilia auf Meganision. Von hier um Skropios und Magenisi rum, hinunter nach Sivota im Süden von Lefkas. Von dort weiter nach Vathy auf Ithaka und von da über Pigadi nach Evphimia auf Kephalonia. Von hier zum Hafen von Poros im Südosten von Kephalonia und am letzten Tag schließlich hinüber nach Zakynthos über die Bucht mit dem gestrandeten Wrack, in die große Bay von Laganas nach Kerri und der letzte Schlag führte uns schließlich in den Hafen von Zakynthos/Stadt. Insgesamt waren es an den 10 Tagen 256 Seemeilen, im Schnitt also gut 26 Seemeilen pro Tag, gerade richtig, wie ich meine.
Unser Anreisetag Abflug in Frankfurt am Main um 04.45 Uhr, Ankunft in Korfu nach dortiger Zeit um 08.00 Uhr. Etwa 2 Stunden Anstellen beim Mietwagenverleiher Hertz, bei dem von hier aus ein Kleinbus vorgebucht war, zum Tagespreis von sage und schreibe 288,- für gerademal 8 Stunden Mietdauer, was ich nie mehr machen würde und auch keinem Chartersegler so empfehlen kann, denn die Rückgabe des Fahrzeuges am Abend war das gleiche Chaos. Dennoch, die Fahrt in die Berge tagsüber war auf Empfehlung von Andrea Barbera ein Volltreffer. Ein solcher Ausflug lohnt sich, wenn man für Korfu etwas Zeit hat. Aus der Wildnis zurück, ging es zum Hafen mit Übernahme des Bootes währenddessen die Restcrew mit dem gemieteten Bus zum Supermarkt fuhr um dort ordentlich zu bunkern. Den Abend verbrachten wir dann ebenfalls auf Empfehlung von Andrea in der Fischtaverne Gerekos in der Nähe des Hafens von Gouvia, nicht ganz billig, aber eine Klasse für sich. Zurück am Schiff gab es noch den obligatorischen Absacker im Cockpit, bevor sehr bald die Kojenruhe einkehrte, da es durch die Anreise doch eine kurze Nacht und somit vor allem ein recht langer Tag für alle von uns war.
Mit 25 Seemeilen hatten wir keinen allzu großen Schlag vor uns, weshalb wir uns früh schön Zeit lassen konnten. Ein ordentliches Frühstück unten in der Messe, die notwendigen Checks, die Tagesnavigation und um 10.00 Uhr hieß es Leinen los! Aus dem Hafen raus wurden gleich Groß und Genua gesetzt und geradewegs auf die Syvota-Inseln zugesteuert. In der Blue Lagoon legten wir gegen 16.00 Uhr auf etwa 4 m Wassertiefe den Anker zum freien Schwojen und nahmen erst einmal unser erstes Bad bei Karibikfeeling im türkisblauen und glasklaren Wasser, ein Traum sage ich da nur! Danach wurde gegen 16.45 Uhr der Anker wieder gelichtet und um 17.00 Uhr liefen wir im kleinen Hafen von Mourtos am Festland ein und machten hier mitten im Städtchen an der Kaimauer römisch-katholisch fest. Als erstes gab es ein frisches Fassbier von der Taverne gegenüber als Anlegeschluck. Es ist Sonntag und hier ist der Bär los. Direkt vor unserem Schiff grillte ein Grieche seine Maiskolben, eine ältere Frau kam mit ihrer Ziege vorbei und wir bummelten am Kai entlang und genossen das Treiben hier im Städtchen. Zum Abendessen gab es diverse Fleischgerichte vom Grill, super! Ein ordentlicher Absacker am Schiff, ein paar gute Gespräche und um 24.00 kehrte so langsam die Bettruhe ein.
Auch am 2. Segeltag hatten wir mit 15 sm einen relativ kleinen Schlag vor uns und konnten uns frühmorgens wieder schön Zeit lassen. Die Crew kam gegen 08.00 so langsam in die Gänge. Frisches Brot wurde geholt und ordentlich gefrühstückt. Um 10.00 Uhr legten wir ab Richtung Lakka auf der kleinen Insel Paxos. Gut die Hälfte der Strecke konnten wir mit Groß und Genua segeln, teilweise sogar bei achterlichem Wind mit Schmetterling! Da kam Freude auf. Ein etwa 1 ½ stündiger Mittagsstopp und weiter ging es hinunter nach Gaios. Dabei kam noch einmal Starkwind auf und wir brachten aus unserem alten Kahn doch noch gute 9 Knoten raus, das machte Spaß und auch Laune. Nach etwa 1 ½ Stunden hatten dann die Einfahrt zum lang gezogenen, innenliegenden Hafenbecken von Gaios erreicht. Um 17.00 Uhr gingen wir hier rk an der Hafenmauer vor Anker und lagen sehr gut für die Nacht. Wer kann einem solchen Anblick schon widerstehen, frage ich mich? Kaum liegt man, kommen schon die schönsten Mädchen mit dem ersten Bier vom Fass an, für einen ordentlichen Anlegeschluck! Eine Klasse für sich, sage ich da nur! Nachdem wir schon zu Mittag in Lakka gut gegessen hatten, gab es nach dem Hafenbummel nur noch ein paar Kleinigkeiten im Cockpit des Schiffes und nach dem Absacker kehrte dann aber auch schon bald die Bettruhe ein.
Nun, nach den ersten beiden kleinen Schlägen, sollte es jetzt aber langsam schon einmal etwas mehr zur Sache gehen. Von Gaios auf Paxos wollten wir hinunter nach Lefkada auf der Insel Lefkas, was immerhin ein Schlag war von 37 sm. Und unterwegs wollten wir noch einen Badestopp einlegen auf der kleinen Nachbarinsel Antipaxos. Nach dem Frühstück wurde die Tagesnavigation vorgenommen und die notwendigen Schiffschecks durchgeführt und um 10.00 Uhr ging es raus. Unten durch die Hafenausfahrt von Gaios kann man mit einem Kielboot nicht durchfahren, da die Wassertiefe hierfür nicht ausreicht. So sind wir erst noch einmal die 2 sm hinauf gefahren in nördlicher Richtung, bis wir die offene See vor uns hatten und steuerten dann gleich Antipaxos an für einen Badestopp in traumhaft schönem, klaren und türkisblauem Wasser. Für etwa eine halbe Stunde hieß es dann wieder the pool is open und alle genossen das Bad hier sichtlich. Dann aber ging es gleich weiter, die 31 sm hinunter nach Lefkada, wo wir unbedingt um 16.00 Uhr sein wollten, denn die schwimmende Drehbrücke macht nur zu jeder vollen Stunde, ab September angeblich sogar nur zu jeder geraden vollen Stunde auf und das wollten wir doch schaffen. Und wir schafften es auch. 10 Minuten vorher waren wir als erste vor der Brücke, alle anderen reihten sich hinter uns ein! Um 17.00 Uhr gingen wir in der Marina von Lefkas am Schwimmsteg auf Mooring und unsere Damen richteten uns einen wunderbaren Anlegeschluck, bevor wir uns Richtung Stadt bewegten. Beim Schuhkauf fragten wir eine junge, hübsche Verkäuferin, wo sie denn hier zum Essen gehen würde und sie gab uns den Tipp Seven Islands im Zentrum von Lefkada. Dieser Tipp war ein Volltreffer und das Restaurant kann ich bestens empfehlen. Typisch griechische Gerichte, von den 7 Inseln, absolut frisch mit allerbestem Fisch und das alles dazu noch sehr preiswert! Diese war von allen Tavernen für mich die beste von den 7 Inseln des ionischen Meeres. Unbedingt aufsuchen, wenn man in der Nähe ist!
Nun ging es hinein ins Paradies. Von Lefkada aus fuhren wir durch den 2 sm langen Lefkas-Kanal hinunter ins Binnenmeer um Meganisi herum, mit den Inseln Skorpios, Kalamos und vielen anderen kleinen drumherum! Gerade aus dem Lefkas-Kanal heraus, kam ein so guter Segelwind auf, dass wir gleich Groß & Genua setzen konnten und segelten mit etwa 90° gen Osten, hinüber ans Festland in eine traumhaft schöne Badebucht, wo wir erst einmal ein erfrischendes Bad zu uns nehmen mussten. Von hier aus ging es Richtung Ormos Vlychion, wo wir bei Starkwind für eine halbe Stunde an die Kaimauer gingen um hier erst einmal ordentlich nachzubunkern. Herrlichstes Segelwetter kam auf und die Sonne glitzerte im tief dunklen Wasser des Meeres, traumhaft schön, so schön, als wär es gar eine Vollmondnacht gewesen! Danach ging es gleich wieder hinaus aufs offene Meer, an der Onassisinsel Skorpios vorbei, hinunter zur Insel Meganisi in die Ormos Spilia nach Spartachori, wo wir am Kopf des Betonsteges von Babis mit 2 Mooringleinen festmachten. Ein kurzer Anstieg hinauf ins Bergdorf mit anschließendem Abendessen bei Babis und anschließend wurde im Cockpit beim Absacker noch ein wenig musiziert, ich auf der Mundharmonika und Ruperto auf seiner kleinen Blockflöte. Gerade schön wars! Um 00.30 Uhr war Bettruhe.
Am 5. Segeltag hatten wir einen Tag Spielraum eingeplant und so fuhren wir erst einmal um die Onassis-Insel Skorpion herum und gafften ein wenig. Das Haus von Jacky bewunderten wir dabei ebenso, wie die Bucht wo die Prominenz und die Gäste von Onassis auf seiner Insel an Land gingen. Von hier fuhren wir hinunter in die Bucht von Sivota, in der wir am nächsten Tag unser Bergfest feiern wollten. Hier sahen wir uns ein wenig um und guckten uns einen guten Liegeplatz für die nächste Nacht aus. Danach ging es im Süden um die Insel Meganisi herum, wieder hinauf in den Norden der Insel, mit ihren zahlreichen tief eingeschnittenen Buchten. Dabei kam noch einmal Starkwind auf, mit bis zu 8 bft. Das machte natürlich Laune. Ruperto am Ruder, holten wir sage und schreibe 10 Knoten aus dem Schiffchen raus, ein Riesenspaß. Die Krängung war so heftig, dass wir ständig an der Kante vom Rumpf zum Deck fuhren, einfach toll!!! Jetzt tobten wir uns hier auf der Kreuz erst einmal so richtig aus, bevor wir unser Tagesziel ansteuerten, die Ormos Vathy im Norden von Meganision, mit dem wunderschönen kleinen Hafenstädtchen, gleich neben der Bucht von Spilia, in der wir die Nacht zuvor gelegen hatten. Hier liefen wir um 17.00 Uhr ein und hatten einen wunderbaren Liegeplatz in der Ecke des kleinen Hafens. Ein gemütlicher Stadtbummel schloss sich an mit einem Pizzaessen beim Italiener, wonach uns jetzt langsam schon einmal war. Das Essen aber war so üppig, dass wir uns die Hälfte einpackeln lassen mussten und noch Tage davon gegessen haben, womit es wieder äußerst preiswert war! Nach dem Absacker kehrte um 23.30 Uhr absolute Ruhe am Schiff ein!
Jetzt aber hatten wir einmal so richtig schön Zeit für uns. Hätte uns der Pope mit seinem Glockengeläut nicht schon um 08.00 Uhr aus den Kojen gehauen, hätten wir glatt eine Stunde länger geschlafen. Am 6. Segeltag hatten wir mit nur 10 sm unseren kleinsten Schlag vor uns und es sollte hinuntergehen in die wunderschöne Ormos Sivota an der Südspitze von Lefkas, wo wir am Abend unser Bergfest feiern wollten. Nach dem Gang zum Bäcker wurde in der Messe gefrühstückt und um 10.30 Uhr ging es raus. Ein toller Segelwind herrschte draußen schon und wenn das Segelwetter passt, ist man natürlich nicht alleine auf dem Wasser. Bis zu 100 Segelboote haben wir da gezählt, macht aber nix, die stören sich nicht gegenseitig, wenn da nicht die blöden Motorbootfahrer dazwischen kommen, die aber gibt es dort unten Gott sei Dank so gut wie gar nicht! Mit vollem Segel ging es durch die Engstelle zwischen Lefkas und Meganision, zunächst in die Ormos Rouda, wo wir einen gut einständigen Badestopp einlegten, ein Wasservergnügen pur! Danach ging es rüber in die Nachbarbucht, der O. Sivota. Der obligatorische Anlegeschluck ein kleiner Hafenbummel und Ausschau nach dem passenden Restaurant für den Abend. Zufällig lese ich da Stavros und erinnere mich, in einem der Törnberichte einiger Ionien-Segler davon gelesen zu haben. Wir lassen uns sein Fischsortiment zeigen und treffen auch gleich mit dem Fischer Stavros selbst zusammen. Die Auswahl ist sehr gut und vor allem hat er einen Fisch, der mich sehr interessiert, es ist der Bogues, eine Fischart, ohne Gräten, nur mit Wirbelsäule, wie der Seeteufel und der schmeckt einfach gut! Ein einziges Hallo und ein super Abend schlossen sich an. Stavros kann man wärmstens weiter empfehlen. Das Essen war Klasse, der Platz im oberen Stockwerk seines Lokals super, mit Blick über die ganze Bucht und auch der Preis stimmte hier wie alles andere auch! Der alte Haudegen ließ es sich natürlich nicht nehmen, sich in unsere fröhliche Runde einzuklinken. Ein schöner Abend war es bei ihm. Hier habe ich mit dem Bogues meinen besten Fisch des Mittelmeeres gegessen. Zurück am Schiff saßen wir, bedingt durch die aufgeheizte Stimmung des Bergfestes noch bis um 01.30 im Cockpit beieinander. Von da ab waren wir dem Ende des Törns leider schon wieder näher, als dem Anfang. Es ging schon wieder rauswärts, also den Berg hinab.
Es regnete. Schon in der Nacht gab es leichten Niederschlag. Nun gut, nach dem schönen Abend des Vortages und die vielen schönen vorausgegangenen Segelerlebnisse, machte uns das alles jetzt nichts mehr aus, wir waren schon auf unsere Kosten gekommen. Um 08.15 Uhr waren nur meine Uschi und ich auf den Läufen, die Crew ratzte noch. Ich glaubte schon, dass Guntram, unser Siebenschläfer heute gar nicht rauskommen würde. Ein Blick gen Himmel riet mir, sie alle schlafen zu lassen, doch so gegen 9.00 Uhr kam einer nach dem andern aus den Federn. Frisches Brot wurde geholt, ein Master-Yachting-Schild bei Stavros angebracht, ordentlich gefrühstückt und um 11.00 Uhr legten wir ab, wollten wir heute doch noch hinüber nach Ithaka, der Heimatinsel des heldenhaften Odysseus. Es regnete in Strömen! Die beiden Häfen Frikes und Kioni, die wir vorher anlaufen wollten für einen kleinen Mittagsstopp, sparten wir uns bei dem Wetter und setzten gleich Groß und Genua und legten unseren Kurs an, direkt auf den Hafen von Vathy zu, der Hauptstadt der kleinen Insel. Beim Annähern hatte der Regen etwas nachgelassen und um 14.00 Uhr liefen wir im Hafen von Vathy ein. Vor einem kleinen Bistro machten wir rk fest und der Wirt Timos versorgte unsere Heckleinen. Ein Anlegeschluck und dann besorgte uns Timos einen 8-Sitzer-Bus und los ging es in die Berge im Norden der Insel Ithaki, wie sie von den Griechen genannt wir. Hier stand der Besuch eines Klosters auf dem Programm wie auch der Besuch eines kleinen abgelegenen Bergdorfes, wo man uns leider nicht mehr in das romanische Kirchlein ließ, da wir angeblich um ein paar Minuten zu spät dran waren, wie die faulen Stinker meinten, die wir in der Kneipe nebenan vorgefunden hatten, alles Betteln half da nichts! Es war ein sehr schöner Ausflug, vor allem den sagenhaften Blick auf die Insel Ithaki genossen wir von da oben aus den Bergen heraus sehr. Zurück am Schiff, wurde das Auto zurückgegeben und anschließend ging es zum Abendessen. Uschi suchte aus ihrem Reiseführer eine Empfehlung raus, die sich als absoluter Volltreffer erwies. Es gab Fischsuppe und sonstige feine Köstlichkeiten, wie immer halt. Nicht umsonst hatte am Ende des Törns jeder von uns im Schnitt gut 3 bis 4 Kilo zugenommen! Ein gemütlicher Absacker rundete den erlebnisreichen Tag hier auf der Insel ab und gegen Mitternacht kehrte die Bettruhe am Schiff ein.
Heute sollte es hinübergehen zur Nachbarinsel von Ithaka, nach Kephalonia. Erst aber wollten wir noch frühstücken und brauchten frisches Brot, was sich für Sonntag als etwas schwierig erwies. Nun Elizabeth und Guntram hatten es dann doch noch geschafft und so ging es nach dem Frühstück in der Messe um 10.30 Uhr raus. Das Wetter passte, es hat sich wieder recht gut stabilisiert, sodass wir frohen Mutes an der Ostküste von Ithaka entlang hintersegelten bis zur kleinen vorgelagerten Insel Pigadi. An de vorhandenen Betonmole legten wir für 1 Stunde längsseits an, ohne Anker, nur mit Heck- und Bugleine und einer provisorischen Spring. Um 11.30 Uhr hieß es dann wieder: The pool is open! Reinster Badespaß war angesagt und geschnorchelt wurde auf Teufel komm raus. Unglaublich viele Fische und Jungbrut gab es hier herin im Schutz der kleinen Bucht, phantastisch. Um 12.30 Uhr legten wir hier ab und steuerten noch im Süden der Insel die O. Andreas an, jene Bucht, in der auch Odysseus angestrandet sein soll und nach seiner Heimkehr an Land ging, wo er dann auch seinen Sohn traf. Nun auch wir, legten hier den Anker und gingen weiland einst Odysseus an Land, setzten uns hier in den Sand und atmeten einen tiefen Hauch der griechischen Mythologie ein. Ein unglaublich ergreifender Moment. Natürlich musste sich da jeder von uns einen der rundgeschliffenen Kieselsteine als Erinnerungsstück mitnehmen. Um 13.30 Uhr lichteten wir hier wieder den Anker, machten uns auf dem Schiff im Cockpit einen kleinen Mittagssnack und legten Westkurs 270 ° an und steuerten geradewegs auf Evphimia zu, an der Ostküste von Kephalonia gelegen. Um 16.00 Uhr legten wir hier direkt vor der Taverne Finnikas an, dem Platzhirsch dieses schönen Hafenstädtchens, wo wir vorzüglich zu Abend speisten. Und seitdem befindet sich auch hier ein Hinweis auf Master-Yachting! Trotz starken Westwindes legten wir ein sauberes Ankermanöver hin und der Anker hielt im Schlick ausgezeichnet. Obgleich sie links von uns große Probleme hatten und ihren Anker mehrfach legen mussten, lagen wir hier wie in Abrahams Schoß. Wie schon erwähnt, gingen wir am Abend gleich gegenüber zum Essen. Stavros, der Wirt hat uns am Ende sogar noch 2 kg Wein spendiert und uns ein weiteres Kilo in der Karaffe noch mit aufs Schiff gegeben. Guntram hat dann um Mitternacht sogar noch 1 Kilo nachholen müssen. Ein schöner Tag ging mit einem wunderbaren Abschluss gegen 0.30 Uhr zu Ende.
Für diesen Tag hatte ich zwei Varianten ausgearbeitet, die sich nach dem Wetter richten sollten. Zum einen wollte ich hinunter nach Poros, an der Südostseite von Kephalonia und von dort aus am nächsten Tag übersetzen nach Zakynthos, unserer Zielinsel und zum anderen hätte ich noch als Alternative gleich die Route an die Nordostspitze von Zakynthos gehabt. Nun, das Wetter passte und wir hatten Zeit, da wir nach Poros nur 13 sm hatten. So frühstückten wir erst einmal in aller Ruhe und ließen uns zwei Taxis kommen, die uns zum unterirdischen See von Melissani und auch zur Grotte von Dragorati brachten, ein Ausflug, der sich wirklich lohnt und jedem Ionien-Segler nur empfohlen werden kann. Zurück am Schiff, richteten uns die Damen noch einen kleinen Mittags-Snack und um 11.30 Uhr legten wir ab, verließen diesen beschaulichen Ort und steuerten geradewegs Poros an. Der kleine Hafen von Poros wird von Gerd Radspieler zu Unrecht runtergemacht. Kaum ein Segler traut sich da mehr rein, weil er wegen angeblicher Probleme mit dem Fährbetrieb regelrecht davor warnt. Nun, hier wurde für den Fährbetrieb inzwischen ein eigener Kai gebaut und die Fähren stören überhaupt nicht. Um 14.30 Uhr legten wir am Westkai des kleinen Hafens an und lagen hier ganz hervorragend, unberührt von jeder Art von angeblichem Schwell. In der nahegelegenen Kneipe Dyonissos holten wir uns unser obligatorisches Draughtbier, den Anlegeschluck, der nach einem gelungenen Anlege-Manöver einfach nicht fehlen darf. Dann war relaxen angesagt. Zwei Stunden Mittagschlaf gönnte der Skipper seiner Crew. Am Abend gingen wir dann zu Dyonissos zum Essen, was hier äußerst preiswert und auch gut war. Nur der Hauswein schmeckte hundsmiserabel. Dafür aber hatten wir ja noch ein paar Fläschchen vom besten Rezina eingebunkert für den Absacker danach, die wir uns dann bei einigen hoch interessanten Gesprächen auch gönnten. Bettruhe kehrte so gegen 0.30 Uhr ein.
An unserem letzten Segeltag hatten wir mit 65 Seemeilen den größten Schlag dieses Törns vor uns. Und obgleich ich auch hier witterungsbedingt 3 Alternativen ausgearbeitet hatte, blieb es bei der ersten Variante, nämlich an der Westseite der Insel Zakynthos hinunter in die weitläufige Bucht von Laganas, wo im Hafen von Kerri unsere Freunde Elizabeth & Gerd ihre Villa haben, in der wir noch die nächsten 3 Tage miteinander verbringen und den Törn ausklingen lassen wollten. Nach meinen Berechnungen sollte es genügen, wenn wir pünktlich um 9.00 Uhr den Hafen von Poros verlassen würden. Dies gelang uns auch nach einem guten Frühstück und den allgemeinen Schiffschecks und der Tagensnavigation. Leider hatten wir mit 2 bft. nur ganz mäßigen Wind, sodass wir an unserem letzten Tag die erste Hälfte nur motoren mussten, aber es ging nun mal nicht anders. Um 12.00 Uhr liefen wir in der Bucht, in der das Wrack liegt, ein und gingen im glasklaren und türkisblauen Wasser zum Schwimmen. Ein Rundgang um das eisernen Ungetüm und durch die Menschenmenge, die hier mit Ausflugsbooten angekarrt wird und dann ging es wieder zurück ans Schiff. Ein wunderbarer Mittagsnack im Cockpit schloss sich an, bevor wir um 14.30 den Anker wieder lichteten und gen Süden fuhren. Etwas Wind kam auf und wir holten die Genua raus. An den beiden Felsen vorbei, von wo aus man die größte Flagge der Welt sehen kann, die der Architekt, Hotelier und Tavernenbetreiber Dr. Stamatis Liveris dort oben hoch am Berg gehisst hat und dem ich vor seinem Hotel eine bronzene Ziege gestalten soll. Mit ihm hatten wir am nächsten Tag Kontakt aufgenommen und uns dort oben in seinem Lokal getroffen. Um 17.00 Uhr liefen wir dann in der Bucht von Kerri ein, brachten Elizabeth mit dem Dinghi an Land und nahmen noch ein letztes erfrischendes Bad im Meer bevor wir dann gleich Richtung Hafen verholten, in der Stadt Zakynthos, wo um 19.00 Uhr Vasilis schon auf uns wertete. Übers Mobiltelefon bat er uns draußen vor dem Hafenbecken auf ihn zu warten, da er mit einem Taucher kommen wollte um das Schiff abzuschnorcheln, was mich ein wenig irritierte. Nun gut, wir hatten ein reines Gewissen und konnten dem Spielchen somit gelassen zusehen. Um 19.30 Uhr legten wir dann schließlich im Hafen von Zakynthos an und um 20.00 Uhr hatten wir unsere Kaution zurück. Ausräumen des Schiffes, ein letztes gemeinsames Foto und dann kam auch schon unser Leihwagen, ein 8-Sitzer-Bus, mit dem wir die nächsten 3 Tage noch die Insel bereisten. Zunächst ging es hinauf zu Zebischs zum Belegen unserer Zimmer und etwas frisch machen und dann ging es aber gleich schon zum Bürgermeister von Kerri zum Captains-Dinner mit dem ich mich stets bei meiner Crew für das Mittun auf dem Schiff aufs Herzlichste bedanke. Die Frau des Bürgermeisters und deren Mutter kochen ausgezeichnet und sie breiteten uns zwei gefüllte Catopolo (Hahnchen) zu, die sie im Ofen gegart hatten. Vorher allerdings gab es noch die köstlichsten Vorspeisen, die man sich nur vorstellen kann und ein Karamell-Dessert mit Eis natürlich noch obendrauf. Eine Klasse für sich, kann man da nur sagen! Ein Captains-Dinner der ganz besonderes feinen Art.
12. Tag: Mittwoch, 8. September 2010 Unser 1. Tag an Land Frühstück auf der Terrasse von Elizabeth und Gerds Villa, hoch oben über dem Hafendorf Kerri, mit Blick über die Dächer hinweg, weit hinaus aufs Meer! Ein erfrischendes Bad im Pool und dann ging es zur Besichtigung der Stadt Zakynthos mit Besuch der Kirche des Hlg. Dyonissos. Von fuhren wir hinauf zum Salomosdenkmal mit Blick über den Hafen. Wieder zurück in der Villa wurde am Pool relaxt, gebadet und entspannt. und am Abend ging es dann ins Arekia, einer typischen Musikkneipe auf Zakynthos, wo zu den gereichten Speisen und Getränken vierstimmige Männerkantate zum Vortrag kommen, eine Spezialität dieser Insel, die man im Original einfach einmal erlebt haben muss! 13. Tag: Donnerstag, 9. September 2010 Unser 2. Tag an Land Frühstück, relaxen am Pool und dann Rundfahrt durch den Norden der Insel, mit Besichtigung des Wracks von oben, Besuch des Klosters Anafonitria und Besuch meines Freundes, dem Singenden Lehrer in Giri, hoch oben in den Bergen von Zakynthos. Danach Besuch bei Stamatis oben in seiner Taverne, wo auch die große Flagge weht und Gedankenaustausch hinsichtlich seines Auftrages, die bronzene Ziege betreffend. Sie soll mit jener, die oben bei Gerd auf der Terrasse steht, korrespondieren und für sie hat er auch schon ein Modell, das er mir voller stolz zeigt. Seine Ziege möchte er an den Pool seines Hotels stellen und sie soll mit den Nüstern und einem Ohr Kontakt zu Gerds Ziege aufnehmen. Eine schöne Idee und ich denke, daraus wird auch was! Am Abend waren wir alle von Siguros zum Essen eingeladen, einem sehr guten Freund von Elizabeth und Gerd. Es war alles ein wenig üppig und wir brachten nicht mehr so viel in uns rein, wie wir wollten! 14. Tag: Freitag, 10. September 2010 Unser 3. Tag an Land Am Vormittag ging es in den Süden der Insel bis hinunter an die Südspitze, wo wir direkt am Meer in einer Taverne zu Mittag speisten und uns noch einmal den Wind um die Ohren blasen ließen um uns dabei von Rasmus zu verabschieden und für seine Umsicht und sein Wohlwollen während des gesamten Törns zu bedanken! Zurück in der Villa wurde am Pool relaxt und der Captains-Sundowner zubereitet, den der Skipper obligatorisch zum Schluss eines jeden Törns für seine Crew aus einer Wassermelone herstellt und in der Schale der Melone kredenzt. Anschließend haben wir noch in der Nähe der Villa schön gespeist und zurück auf der Terrasse noch den Rest des Caiptains-Sundowners zu uns genommen. Um 11.00 Uhr hat der Skipper als erster die Runde verlassen, sollte es am nächsten Morgen doch um 04.30 rausgehen, da wir um 06.00 am Flughafen sein wollten. 15. Tag: Samstag, 11. September 2010 Unser Rückreistag Aufstehen, wie oben erwähnt um 04.30 Uhr, kleines Frühstück, herzliche Verabschiedung von Elizabeth und ab ging es Richtung Flughafen. Gerd ist noch mit seinem eigenen Wagen mitgekommen. In Flughafennähe wurde der Bus noch voll getankt und dann, wie vereinbart am Flughafen abgestellt. Check in um 06.00 Uhr und Abflug mit Olympic Airways Richtung Athen pünktlich um 07.25 Uhr. Ankunft Athen 08.20 Uhr. Nach 3 Stunden Aufenthalt ging es mit Aegean Airlines um 11.25 Uhr weiter und um 14.15 Uhr nach unserer Zeit (1 Sunde zurück) kamen wir wohlbehalten in Frankfurt am Main an, wo uns Dieter Raab mit seinem Kleinbus abholte und nach Schwarzach brachte. Die ersten echten fränkischen Bratwürscht mit Schwarzbrot und Sauerkraut, ein schöner trockener Silvaner dazu und die Heimat hatte uns wieder. Noch einmal schweiften unsere Gedanken zurück und blieben abermals in dem schönen, von reifen Trauben gesäumten Gärtchen des Singenden Lehrers hängen. Schön wars, ein traumhafter Törn liegt hinter uns, von dem wir sicher alle noch recht lange zehren können und auch werden. Und tschüss, bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt Leinen los! Fazit: Ein traumhaft schönes Segelrevier bei gutem Wetter und gemäßigtem Klima, mit relativ guten Windverhältnissen. Traumhafte Buchten und kleinen Hafenstädtchen, die keine Wünsche offen ließen. Die Stimmung an Bord war immer prächtig und das Schiff hatte unsd trotz seines hohen Alters von immerhin 10 Jahren keine größeren Probleme bereitet, auch wenn unsere Damen ab und zu ein wenig gemeckert haben hinsichtlich der Toiletten und auch der Ausstattung der Pantry, bin ich nach wie vor der Meinung, dass es viel wichtiger ist, dass von der Technik und den seglerischen Eigenschaften her alles stimmen muss, was ja letztendlich auch der Fall war. Der dreitägige Abschluss bei Zebischs auf Zakynthos setzte dann noch einmal dem Törn, der ohnehin schon sehr schön war, einfach noch einmal die Krone auf und verlieh ihm somit die absolute Höchstnote womit dieser Törn 10 Punkte von 10 möglichen erhält! Gez. Theo Steinbrenner (freisch. bildender Künstler) - Skipper -