- Katamaran
- 2023
- 14 m
Bali 4.6
Gocek, Türkischen Küste
- 11 Kojen
- 4+2 Kabinen
- 4 WC
Türkische Küste 05.09. 18.09.2009 Crew: Maria und Michael Wahlers Boot: 36er Jeanneau Sunsail Route: Turgutreis Gümüslük Knidos Datca Oraniye Bozburun Bozukkale Hayit Bükü Yediadarlar Cökertme Koyu Kargicik Bükü Bodrum Turgutries
Spät abends kommen wir an - die Flugzeiten waren leider nicht günstig. Aber am Flughafen steht das von Sunsail georderte Taxi für uns bereit und nach 45 min. Fahrt sind wir gegen 22:30h am Boot. Der Sunsai-Manager Attila empfängt uns sehr freundlich und übergibt uns das Boot, die "Mandana" ist eine 36er Jeanneau aus 2008 und macht einen sehr guten Eindruck. Nachdem wir das Revier vor 3 Jahren bereits auf einem Mitsegeltörn kennengelernt haben, kann die Tour für meine Frau Maria und mich beginnen. Wir gehen abends noch in die Stadt und essen gut im La Villa (am Wasser gelegen, Nähe Zentrum) auf der ersten Etage mit schönem Rundblick.
Nach Übernahme der "Mandana" am ersten Tag nur ein kurzer Schlag von Turgutreis zur Insel Catalada; dort vor Anker und die schöne Badebucht genossen. Anschl. übergesetzt nach Gümüslük, idealer Hafen mit gutem Ankergrund. Viele Hafenrestaurants mit umfangreichem Fischangebot. Wir haben hervorragend im "Fischrestaurant Gümüscafe" gegessen - dies liegt etwas abseits (nördlich) der üblichen Restaurants: Bedienung war sehr nett; Essen gut und nicht zu teuer - sehr zu empfehlen! Direkt neben dem Lokal liegt ein Barbier - Bartrasur plus Massage für wenige Türk.Lira, ein Muss für den Mann!
Um 10:00h Anker auf und Kurs auf Knidos. Wind aus N-NW in Stärke 3-4 sind für den Schlag um Kos herum ideal. Nach der Passage der Spitze von Kos frischt der Wind allerdings kurzfristig völlig überraschend auf über 32kn auf. Mit eingeholtem Groß und gereffter Genua erreichen wir trotzdem noch über 7 kn. Nach kurzer Zeit ist der Spuk vorbei und es geht mit "normalen" Windverhältnissen weiter in die Bucht von Knidos. Dort freies Ankern mit direktem Blick auf die antiken Überreste - traumhaft. Abends gute türkische Küche im Hafenrestaurant; Fisch etwas teurer als tags zuvor und weniger nette Bedienung; aber grundsätzlich o.k, sehr leckeres Brot!
Nach ausgiebigem Landgang und Besichtigung des antiken Knidos um 11:00h Anker auf und Kurs auf Datca. Reiner Vorwindkurs ohne Groß; mit voller Genua 5-7 kn. Abends um 17:00h fest an der Hafenmole in Datca - erstmals mit eigenem Anker "röm.kath." angelegt - problemlos. Hafenmeister ist sofort zur Stelle und übernimmt die Leinen. Hafengebühr in Höhe von 50 Türk.Lira (incl. Wasser und Strom) fällig. Hafenmole etwas laut bis spät in die Nacht (Cafes und Bars). Abends sehr gut in der etwas abseits gelegenen Hauptstrasse gegessen, rein türk. Küche fast ausnahmslos Türken als Gäste - sehr nett und sehr gute Küche - unbedingt zu empfehlen.
Nach einem morgendlichen Stadtrundgang und der obligatorischen Besichtigung des Süsswassersees um 11:00h ablegen mit Kurs Ost. Mit Wind aus N-NW in unterschiedlichen Stärken kein großes Problem - ab 16:00h einlaufen in die Bucht von Oraniye. Traumhaft ruhig und idyllisch gelegen - wir gehen nicht in die Marti-Marina sondern fahren weit in die Bucht hinein. Wegen der quer durch die Bucht unter Wasser verlaufenden Kiesbarre (unbedingt aufpassen!) halten wir uns westlich und machen beim Restaurant "Iskele" fest (eigener Steg mit Mooring-Leinen). Sehr nette Inhaber, einfache - aber sehr gute Küche; Strom, Wasser, Duschen und WC, Internet-Zugang all inklusive. sehr zu empfehlen - wir kommen auf jeden Fall wieder, falls es uns noch mal in diese Gegend verschlagen sollte!
Nach ausgiebigem Frühstück und Schwimmen in dem warmen Wasser der Bucht geht es um 11:00h weiter südlich Richtung Bozburun. Zunächst unter Motor aber dann unter voller Besegelung geht es durch das Nadelöhr bei Kizl Adast - bei guter Sicht und kaum Welle aber kein Problem - wir loten aber an der flachsten Stelle nur noch 1,90m unterm Kiel. In Bozburun entscheiden für uns weder für den Hafen noch für das nahe Ankern sondern gehen beim Hotel "Aphrodithe" mit Mooring an den eigenen Steg, hilfsbereit steht man an Land bereit und hilft uns beim Anlegen. Wir kennen den Inhaber von einer früheren Mitsegeltour und kennen die Örtlichkeiten. Strom, Wasser, Duschen und WC sind inklusiv - dafür essen wir natürlich abends dort. Das Essen ist typisch und gut, aber nicht ganz so preiswert wie am Abend zuvor bei Iskele. Die "Aphrodithe" ist zu empfehlen, man muss nur etwas aufpassen, dass man nicht alles nimmt, was einem dort angeboten wird. Grundsätzlich gibt es auch die Möglichkeit sich vom Hotel mit dem Boot nach Bozburun übersetzen zu lassen, wir joggen am Morgen aber leicht in wenigen Minuten zum Ort.
Es geht weiter Richtung Süden - Ziel ist die Bucht Bozukkale. Anfangs scheint die Sonne und es verspricht ein normaler Segeltag zu werden. Doch bald zieht es sich zu, wenig Wind und unter Motor geht es weiter. Plötzlich, es sind nur noch wenige Seemeilen bis zum Ziel, fängt es mit leichten Regenschauern an und geht fast übergangslos in ein Gewitter über. Mit leicht mulmigem Gefühl motoren wir am Gewitter knapp vorbei und sind froh, als wir in die Bucht einlaufen, Das Wetter klart sich etwas auf, aber es bleibt bei leichten, kurzen Regenschauern. In der Bucht ist nicht viel Betrieb, bei dem trüben Wetter herrscht eine eigentümliche Stimmung. Wir machen am Steg des Restaurants "Loryma" am hinteren Ende der Bucht fest. Abends Essen im Lokal - gute und einfache Küche. Gegen 22:30h weitere Gewitter, Wetterleuchten und unruhige See - die Aussichten für morgen sehen nicht viel besser aus.
Die Wetteraussichten sind sehr durchwachsen; für den Vormittag werden wieder Gewitter vorhergesagt. Nach den Erfahrungen vom Tag zuvor beschließen wir kurzerhand einen weiteren Tag zu bleiben. Die Bucht ist sehr beschaulich, nur wenige Segler an den insgesamt 3 Restaurant-Stegen; ein paar Schiffe liegen vor Anker - mal ein kleines Fischerboot, das ist alles. Wir fahren mit dem Dinghi zum Restaurant am Eingang der Bucht, gehen auf die Burg und genießen die Aussicht: auf der einen Seite hat man einen herrlichen Rundblick auf die Bucht - auf der anderen Seite sieht man Rhodos liegen. Abends essen wir nochmals in "unserem" Restaurant; Tintenfischringe, Hühnchen-Kasserole, Lamm-Kebab - der Koch ist zwar sehr jung, versteht aber etwas von seinem Handwerk.
Nach dem gestrigen "Entspannungstag" soll es heute wieder weiter gehen - Ziel ist "Öguns Restaurant" im Hayit Bükü an der Südseite der Datca-Halbinsel. Bei Wind aus westlichen Richtungen heißt es heute kreuzen und den Motor zu Hilfe nehmen. Nach mehr als 6 Stunden Fahrt kommen wir gegen 15:30h an und sind früh genug, um noch einen freien Platz am Steg zu erwischen. Das Wasser ist flach, der Grund überwiegend aus Sand, so dass das Anlegen "röm.kath." mit eigenem Anker sehr gut klappt. Im Hafen stellen wir fest, dass es ein Problem mit unserer Wasserpumpe gibt - wir entschließen uns, Sunsail um Hilfe zu bitten. Nach kurzer Zeit taucht Ögun vom gegenüberliegenden Restaurant auf und kann in kurzer Zeit helfen - er wurde von Sunsail informiert, mal nachzuschauen, bevor ein Techniker aus Oraniye kommen muss. Schneller und besser gehts wirklich nicht! Abends essen wir in seinem Restaurant und probieren einige seiner Spezialitäten, u.a. "Chicken Banana" und das "Lamm-Ragout mit Aprikosen"; das Essen ist wirklich sehr gut, ein unterhaltsamer Ögun, nette Bedienung, man geht vorher durch die Küche und schaut in die Töpfe - ein echtes Highlight, das man nicht verpassen sollte.
Heute ist fast kein Wind und das Meer ist spiegelglatt. Wir beschließen, einen langen Schlag bis tief in den Gökova-Golf zu machen. Unter Maschine geht es westlich Richtung Knidos, wir erreichen das Kap in weniger als 2 Stunden. Selbst am Kap ist heute am Vormittag kaum Wind. Nach der Umrundung des Kaps geht es weiter in Richtung Osten. Eine leichte Brise aus West setzt ein, so dass wir mir gesetzter Genua und Motor gut vorankommen. Gegen 17:00h erreichen wir nach 50 sm Yediadarlar und machen in der Bucht "Saki Limam" mit Anker und Landleine fest. Die Bucht ist ein Traum, sehr geschützt liegen wir in einer kleinen Einbuchtung in absoluter Ruhe und Natur. Die lange Fahrt von heute hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Am Morgen geht es weiter Richtung Westen. unser Ziel ist Cökertme Koyu. Bei zunächst bedecktem Himmel, spiegelglatter See und kaum Wind heißt es "motoren". Wir wollen einen Badetag einlegen und steuern daher die Bucht Kargili Limani ca. 0,5 sm westlich von Cökertme Koyu an - mit Anker und Landleine liegen wir sicher, das Wasser ist warm und kristallklar, 3 weitere Boote verlieren sich in der Bucht, im Laufe des Tages setzt sich die Sonne durch und es ist brütend heiß. Um 16.30h holen wir den Anker auf und steuern "ums Eck" in die Bucht Cökertme Koyu. Wir wollen am Steg vom Restaurant "Kaptan Ibrahim" festmachen - schon von weitem winkt uns ein Boot heran und übereicht uns die Mooring. Ein paar helfende Hände sind schnell zur Stelle, verbreiten aber auch eine völlig unnötige Hektik. Am Ende liegen wir - trotz zu kurzer Mooringleine (!) - sicher am Steg. Abends essen wir im Restaurant bei Ibrahim gut und preiswert.
Es geht weiter Richtung Westen. Der Wind bläst heute zwar mit 4 bf aus genau dieser Richtung, aber die Bedingungen sind ansonsten ideal und wir kreuzen die 10 sm gegen an, dass es eine wahre Freude ist: am Ende des Tages haben wir 25 sm auf dem GPS-Track stehen! In der Kargicik Bükü finden wir zunächst keinen Ankerplatz, der uns so Recht zusagt, aber am Ende werden wir auf der Süd-Ost-Seite der Insel Orak fündig. Eine benachbarte Gület hilft beim Ausbringen der Landleine, als uns dies zunächst bei starkem Seitenwind nicht auf Anhieb gelingen will. Zum Abend hin verlassen die meisten Boote den Ankerplatz, so dass wir mit 2 weiteren Booten die Bucht für uns haben. Die Bucht ist mit dem türkisfarbenen Wasser ein echter Hammer, man ankert auf 4-5 m Wassertiefe bei gut haltendem Sand, liegt bei nördlichen/westlichen Winden sehr geschützt und schaut aufs offene Meer hinaus.
Heute soll es bis Bodrum gehen - nach den vielen Tagen auf See wollen wir uns ein wenig in der Stadt umsehen. Wir lichten den Anker gegen 9:00h und sind zur Mittagszeit bereits in Bodrum. Bei der Marina haben wir telefonisch vorab einen Platz reserviert, unser Kommen kündigen wir kurzfristig auf Kanal 73 an. Bereits bei der Einfahrt in den Hafen nimmt uns das "Pilotboot" der Marina in Empfang und geleitet uns zum Anlegeplatz. Trotz der Enge ist zwar keine Hilfe notwendig, aber für den Fall der Fälle wäre das Pilotboot jederzeit zur Stelle. Für den Liegeplatz zahlen wir ca. EUR 50 die Nacht.
Als wir am Morgen den Hafen verlassen (Übrigens: am besten auch beim Verlassen des Hafens kurz auf Kanal 73 der Marina Bescheid sagen - ein Pilotboot ist sofort zur Stelle, um auch bei sehr beengten Verhältnissen ein stressfreies Ablegen zu ermöglichen) ist noch wenig Wind. Draußen frischt es dann etwas auf, aber so richtig heftig wird es dann an der Meerenge zwischen Kos und türkischem Festland - wir können uns lebhaft vorstellen, dass es hier bei stärkerem Wind richtig ungemütlich werden kann. Wir passieren die Meerenge und steuern auf den Ausgangspunkt unserer Reise zu. Bei der Insel Catalada gehen wir noch mal vor Anker und machen unseren letzten Badestopp. Gegen 15:00h brechen wir auf, und geben das Boot vollgetankt in Turgutreis bei Sunsail ab. Die letzten Stunden genießen wir im eleganten Poolbereich des Hafens. Abends Essen im La Picante (am Wasser gelegen, Zentrumnah) gut und preiswert, nette Bedienung und sehr zu empfehlender "Pide". Leider geht es morgen schön wieder zurück nach Hause aber wir kommen bestimmt noch mal wieder!