- Katamaran
- 2021
- 14 m
Lagoon 450
Mahe, Seychellen
- 10 Kojen
- 4+2 Kabinen
- 4 WC
Die Seychellen liegen östlich von Afrika, nordöstlich von Madagaskar und knapp südlich des Äquators im Indischen Ozean. Das Staatsgebiet der Seychellen ist ca 3 mal so groß wie Deutschland, davon ca 2% Festland (Inseln) Die Geologie mit den großen Granitfelsen, den Traumstränden und der einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt machen die Seychellen so einmalig. Die Crew besteht aus Thomas (Skipper), Cony, Anette, Robert, Markus und Peter. 2 Mitseglerinnen mussten aus persönlichen Gründen den Törn leider kurzfristig absagen.
Am 16.11. checken wir um 13 Uhr in München bei Qatar Airlines ein via Doha. Anschließend gehen wir noch im Airbräu zum Bayrisch Essen. Abflug 15.50 h - ruhiger Flug und gutes Abendessen an Bord. Von 23.30 - 02.30 h Umsteigezeit mit Besichtigung der Shopping Center. Ruhiger Flug im halbvollem Flugzeug nach Mahe - wir können uns teilweise quer legen zum Schlafen. Nach gutem Frühstück und 3 Anflugschleifen landen wir auf Mahe. 28 Grad schlagen uns entgegen. Den Taxifahrer handeln wir von 60 auf 40 für die ca 7 km herunter. Die haben eben ihre Preise. Ab 11.00 h beginnen wir mit der Schiffsübernahme und dem Einkauf. Auf den Seychellen sind viele Lebsnmittel um ca 50 % teurer als in Deutschland. Bei Airtel buchen wir uns noch ein Internet- und Telefonpaket - empfehlenswert bei den dortigen Internetgebühren und Telefonpreisen. Von 16.45 bis 17.45 motoren wir noch um die Ecke von Eden Island für ein erstes Bad im Meer (ca 27 Grad) Tag ist es hier von 6.00 - ca 18.15 Uhr Abends gehen wir in der Bordwalk Bar kreolisch Essen und nutzen dort Free-Wifi. Beim Rückweg kaufen wir beim Fischer noch 2 Bonitos a 2,3 Kg zu insgesamt 10 , ein Super-Schnäppchen. Die reichen für 3 Mahlzeiten.
Morgens nehmen wir die Fische aus, teilen sie in Portionen und lagern sie auf Eis. Zum Glück ist eine große Kühlbox extra für die Fische am Schiff. Wir motoren nach Süden in die Police Bay, dem südlichsten Punkt unseres Törns zum ausgiebigen Baden. Dort gibt es Fisch-Wok. Zum Aufziehen unserer eigenen Bayerischen und Deutschlandflaggen müssen wir erst noch ein Hissleine installieren. Wir ziehen weiter Richtung Anse (französisch für Bucht) Intendance, einer der Top-Buchten, den letzten Teil sogar unter Segel. Beim Baden verliert Peter seine Brille in einer Welle. Die halbstündige Suche bleibt leider erfolglos. Nach dem Baden beschließen wir, hier zu übernachten. Zum Abendessen gibt es gebackenen Fisch mit Salat - super und sehr reichlich. Abends lärmen die Flughunde am Strand, die sich dann wieder beruhigen. Rauschende Wellen begleiten uns durch die Nacht. Wie des öfteren sind wir das einzige Boot in unserer Bucht.
Wir motoren in die Nachbarbucht Anse Takamaka. Wieder ein super Strand mit großen Granitblöcken. An Land sehen wir Schildkröten im Gehege und Vorbereitungen für eine Trauung. Trauungen werden hier perfekt und liebevoll organisiert und an vielen Stränden steht ein passender Pavillon hierfür. Weiter geht es kurz nach Norden in die Bay Lazare. Dort gibt es erste Stand-up Paddel"Versuche". Im weiteren geht es sitzend oder liegend auf dem Brett. Wir schnorcheln in ein abgestorbenen Riff mit ein paar bunten Fischlein. Nach 3 Std. Pause segeln wir weiter bis zur Anse Major, einer schönen einsamen Bucht mit Sonne bis zum Untergang. Auch dort liegen wir wieder ruhig und einsam - die empfehlenswerte Umrundung von Mahe machen nicht so viele. Wie meist gibt es unseren Anlegercocktail von Cony, wozu sich der Takamaka-Rum mit Kokos-Geschmack besonders eignet. Abendessen: Bonito Teil 2 mit Reis und Tomatensauce.
Wir segeln in die Bucht von Beau Vallon, dem Haupt-Urlauber-Strand von Mahe. Dort Ankern wir 150 m vor dem Strand direkt vor dem Markt-Bereich. Wir bummeln durch den Markt Richtung Zentrum, sehen dort in einer Hotel-Anlage wieder Schildkröten sogar mit eigenem Bad. Diese werden auch noch abgeduscht. Vorher und nachher genießen wir reichlich Baden vom Schiff aus. Bei der Rückfahrt zur Marina Eden Island fahren wir durch den Hafen der Hauptstadt Victoria, wo gerade die Aida-Blue liegt. Vor der Einfahrt in die Marina machen wir wieder Badestop in einer Minibucht. Abendessen an Bord mit überbackenem Schafskäse, Rindfleisch. Nachspeise: Obstquark.
Heute ist Conys Geburtstag und Landausflug. Wir fahren mit dem Bus (2 Plätze links - 3 Plätze rechts) nach Victoria, der kleinsten Hauptstadt der Welt mit ca. 28.000 Einwohnern. Dort besuchen wir einen tollen Markt mit Fisch, Obst und Gemüse. Im Obergeschoss kaufen wir noch Souvenirs. Weiter besuchen wir noch einen Hindutempel, eine anglikanische Kirche und den Clock-Tower (Bild beim letzten Tag). Hier leben verschiedene Religionen und Hautfarben richtig friedlich und ohne Standesunterschiede zusammen - beeindruckend und vorbildlich für die Weltgemeinschaft. Schon die Flagge drückt hier das Lebensprinzip der Seychellois aus: blau - Himmel und Meer / gelb - Sonne und Licht / rot - Herzblut der Bevölkerung / weiß - Gerechtigkeit und Harmonie / grün - Landschaft und Natur Wir fahren mit dem Bus weiter nach Beau Vallon (abenteuerliche Fahrt über einen Bergrücken), wo am Mittwoch der große Markt sein soll. Heute fällt er leider kleiner aus, weil die Aida-Blue im Hafen einen Teil der Händler anzieht. Wir baden ausgiebig vom Land aus und Essen wieder beim Take-away, (kleine Strassenküchen) Mit Zwischenstopp in Victoria geht es zurück in die Marina. Abendessen gehen wir bei Bravo. Ein Nudelgericht oder Pizza kosten ca. 17 , 0,5 L Bier 6,50 , ein stolzer Preis im Vergleich zu Deutschland
Heute ist Roberts Geburtstag. Wir legen um 09.20.h ab, weil wir heute nach La Digue übersetzen (ca. 30 Seemeilen). Im St. Anne Natur Reservat bei Mahe machen wir noch einen Badestop. Anschließend können wir richtig gut segeln bis La Digue. Wir segeln die Anse d' Argent an (Werbeaufnahmen für Bacardi und Bounty mit viel Riff und wenig Wasser zwischen Riff und Strand). Die Crew ist im Foto-Taumel und fast nicht einsetzbar für die fällige Halse. Dann segeln wir die 3 super Südbuchten von La Digue ab und ankern in der Anse Coco für die Nacht - wieder ganz alleine. Schönes Baden und Wellenschlag am Strand. Abendessen: Steinpilz-Risotto mit Hähnchen und Salat.
Wir motoren die Ostküste von La Digue nach Norden und nehmen dann Kurs Ost auf Coco Island (Gebühr 13 / Person). Dort erkunden wir zuerst mit dem Dingi die Inselchen, um dann vor der Hauptinsel zu schnorcheln. Die Korallen sind fast alle abgestorben, die Fische dafür bunt und schön; eine Wasserschildkröte haben wir auch gesichtet. Wir kehren zurück nach La Digue vor den Hauptort La Pass und ankern vor dem Hafen, weil wir dort draußen auch noch Baden *) können. Zum Ort setzen wir mit dem Dingi über, das wir auch im Hafen bräuchten. Abends essen wir in einem chinesischen Take-away und verhandeln schon mal Fahrräder für morgen für 10 statt 15 pro Person. Den Abend lassen wir an Bord ausklingen. *) Beim Baden spüren wir an verschiedenen Stellen im Meer ein lästiges "Britzeln" auf der Haut, ähnlich dem von Brennnesseln. Von Einheimischen haben wir erfahren, dass dies von bestimmten Algen oder Plankton kommt, unbedenklich ist und dann wieder abklingt - stimmt auch so, lästig ist es trotzdem.
Heute ist Inseltag auf La Digue. Wir mieten uns Fahrräder und erkunden die Insel. Die Entfernungen sind hier nicht weit. Die bekannten Ochsenkarren haben wir nicht mehr gesehen. Diese wurden inzwischen von Kleinlastwagen abgelöst. Im Union Estate Park (lohnt sich) sehen wir eine Copra-Produktion, Riesen-Schildkröten, eine Vanille-Plantage, einen historischen Friedhof und eine Cocosnuss-Mühle. Die Anse dArgent, den weltberühmten Strand aus der Bacardi- und Bounty-Werbung treffen wir etwas ernüchtert an. Umgeben von einem großen Riff kann man hier kaum Schwimmen. Mit der richtigen Belichtung kann man aus dem Strand mit den markanten Granitfelsen sicher etwas machen. Da haben wir schon ganz andere Strände erlebt. Wir essen im Gala Take-away, unserem (bisher) Besten. Dann radeln wir noch die Ostküste ab und gehen dort Baden in den Wellen. Am Wegesrand lagerten dort wieder freilaufende Schildkröten. Kurz vor der Rückkehr zum unserem Boot kaufen wir am Steg beim Fischer noch für ca. 3,50 einen 1,5 Kg Red Captain, unser Abendessen für Morgen.
Heute geht es in den Curieuse Marine Nationalpark nördlich von Praslin (13 Eintritt / Person). Früher diente die Insel als abgeschiedene Siedlung für Leprakranke. Inzwischen ist hier eine Forschungsstation für die Tier- und Pflanzenwelt beheimatet. Besonders die Seychellen-Riesenschildkröten werden hier geschützt und deren Bestand gesichert. Mitten im Park gibt es eine Babystation, in der die Schildkröten bis zu 5 Jahren vor natürlichen Feinden geschützt aufwachsen. Auch der Flycatcher (Vogel) ist hier zuhause. Neben Praslin ist auch hier die Coco de Mer anzutreffen. Auch verschiedene Mangrovenpflanzen wurden hier in einem zweijährigen Projekt wieder nachgezogen und angebaut. Diese Projekte werden zum einen aus den Eintrittsgeldern für die Naturparks als auch durch weltweite Fördermaßnahmen finanziert. Dann motoren wir noch an die Westküste zum Doctors-house. Dies hatte dann schon vor den angekündigten 16.00 h geschlossen, so dass wir dessen Besuch auf morgen verschieben. Zum Abendessen gab es den tollen Red Captain, den wir gestern auf La Digue erworben haben.
Wir besuchen das Doctors house, vermutlich früher die ärztliche Versorgungsstaion für die Leprakranken. Heute ist in dem Haus eine Ausstellung über die Historie der Seychellen und über die Naturschutzprojekte (Schildkröten und Coco de Mer) untergebracht. Heute haben wir tollen Segelwind aus Nord, den wir zu einem Ausflug auf die Sister-Islands (die östlichsten Inseln der Seychellen) nutzen. Dort ist das Wasser leider etwas trübe zum Schnorcheln. Wir rauschen wieder zurück nach Praslin in die Anse St. Anne und gehen an den Steg von Dream Yacht Charter (60 ). Dort können wir unsere Wasservorräte wieder füllen. Mit einem Verbrauch von ca. 100 L / Tag gehen wir damit sehr diszipliniert um. Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Thunfisch und Bohnensalat.
Heute besuchen wir das Naturreservat Fond Ferdinand auf Praslin (Eintritt ca. 8 / Person), in dem es vor allem auch die Coco de Mer gibt. Hiervon gibt es männliche und weibliche Bäume, deren Geschlecht man erst nach ca. 20 Jahren erkennt, wenn sie die geschlechtstypischen Pflanzenteile austreiben. Eine weibliche produziert jährlich ca. 7 Nüsse, die im Falle einer Befruchtung am Baum reifen und nach 7 Jahren als Nuss herunter fallen. Diese Nüsse können ca. 15 Kg schwer werden und sind die weltweit größten Samen im Pflanzenreich. Wir erhalten eine ausgezeichnete Führung und Erklärungen zur Coco de Mer, Zimtbaum, Zitronengras (das richtig duftet, wenn man es reibt), Papayas, Vanille und Brotfrucht. Nach über 600 Stufen aufwärts haben wir einen herrlichen Rundumblick über die umliegenden Inseln und den Hafen. Die Busfahrt vom Hafen zum Naturreservat und zurück ist atemberaubend bei den Busfahrern und kurvigen Straßen mit bis zu 30 % Steigung / Gefälle. Zurück am Hafen, verlegen wir unser Boot auf einen Ankerplatz und fahren mit dem Dingi in den Ort zum Einkaufen. In der Mitte des "Kanals" sind wir fast aufgesessen. Ein Fischer an Land bedeutet uns, dass wir näher an der Insel entlang in tieferem Wasser fahren sollten. Unterwegs kaufen wir einem Fischer wieder 2 Thunfische mit ca. 3 Kg für 6,50 ab. Unser Abendessen für morgen ist wieder gesichert. Wir verlegen unser Schiff noch weiter in die Bucht und erleben einen tollen Sternenhimmel. Bei der Abgeschiedenheit der Inseln und wenig künstlichem Licht hat man einen klaren Blick auf die Sterne.
Heute ist der Tag der 5 Badepausen. Wir motoren um die Ecke in die Anse Takamaka im Südwesten von Praslin (von denen Takamaka - es auf den Seychellen mehrere gibt) und baden zum ersten Mal. Dann segeln / kreuzen wir weiter nach Norden und kommen damit unerwartet bei der Insel Cousin vorbei, einer Insel mit spezieller Vogelwelt. Dort haben wir ein Super-Schnorchelrevier mit noch intakten Korallen. Wir sehen viele bunte Fische und sogar Meeresschildkröten, die ganz entspannt um uns herum schwimmen. Der nächste Stop ist in der Anse Kerlan, auch ein guter Schnorchelplatz, aber wir sind von vorhin gerade verwöhnt. Den nächsten Halt machen wir kurz danach in der Anse Georgette, einer der schönsten Badebuchten. Den letzten Stop machen wir in der Anse Lazio, wo wir unseren Anker auch für die Nacht fallen lassen. Für viele ist diese Bucht DIE Topbucht, vor allem, wenn im Sommer bei kräftigen Südost-Winden andere Buchten nicht ansteuerbar sind. Auch wenn wir einen Teil der Südwestküste wegen ausgedehnten Riffen nicht ansteuern konnten, so gibt die Süd-Westumrundung von Praslin doch viel her. Zum Segelabschluss gab es wieder die guten Anleger Cocktails (mmh) Abendessen: 2,5 Kg Fisch mit Nudelauflauf wir fallen müde ins Bett.
Wir segeln um die Ecke" in die Anse Possession zum ersten Badestop. Dann motoren wir in die Anse Volbert zum Ankern vor einer Miniinsel (Chauve Souris). Vom Boot aus kann man herrlich in 4 m tiefem Wasser baden. Von dort fahren wir mit dem Dingi über flaches Wasser an den Strand zum Einkaufen und letztem Souvenirkauf. Baden am optisch sehr schönen Strand kann man hier fast vergessen; das Wasser ist nur hüfthoch. Wir segeln weiter in die Anse Farine vor der großen Bucht von Ste. Anne - gut zum Schwimmen, aber viel Grünzeug wird auch aus der Bucht herausgeschwemmt. Abendessen: Reis mit Hühnchen Hier haben wir wieder einen Super-Sternenhimmel.
Letzter Segeltag. Wir motoren zum letzten Stopp auf Praslin an die Südspitze für ein kurzes Bad. Wir erwarten heute ca. 6 Std Segeln. Doch dann haben wir den besten Wind des Törns und rauschen in 4 ½ Std. bis zum St. Anne Nationalpark vor Mahe - ein Segelgenuss bei halbem Wind. Dort gibt es nochmal Pfannkuchen zum Kaffee. Wir motoren zur Tankstelle (84 L Diesel für den ganzen Törn ist gut) und legen dann um 16.30 h unsere Emilio nochmal perfekt an den Steg unserer Heimatmarina. Dort gibt es den letzten Anlegercocktail (wie fast jeden Tag). Ein Segeltörn in ungewohnt schöner Natur ist zu Ende. Mit dem Wetter hatten wir richtig Glück: nur 1-2 mal Regenschauer (deutlich unter Norm) und gute Winde, wenn wir sie brauchten. Somit konnten wir von insgesamt 190 Seemeilen ca. 2/3 segeln (mehr als erwartet).
Wir dürfen tagsüber unser Gepäck noch auf dem Schiff lassen und machen nochmals einen Busauflug in die Hauptstadt Victoria. In der Marina gehen wir alle nochmals duschen und lassen uns mit dem Taxi (nun geht es ohne große Verhandlung für 30 für 6 Personen) zum Flughafen bringen. Nun begann es wieder zu duschen, was uns nun nicht mehr stören kann. Mit zwei ruhigen Flügen über Doha / Katar und guter Verpflegung kommen wir am Sonntag früh um 7.00 h in München an. Mit der S-Bahn fahren wir noch gemeinsam nach München und freuen uns auf unsere Betten zum Ausschlafen. Fazit: Die Seychellen sind ein ideales Segelrevier für Naturfreunde, Schnorchler und Segler für kurze Distanzen. Anspruchsvoll ist nur die Navigation mit den vielen Riffen da ist ordentlicher Respekt geboten, sonst ist die Reise vorzeitig zu Ende. Die Menschen sind meist gut gelaunt und sehr freundlich. Wir brauchten bei Temperaturen von 23 Grad (nachts) bis 28/30 Grad (tags) nur Badezeug, T-Shirt und Shorts. Die Seychellois kennen keine Jahreszeiten. Es ist einfach immer "Sommer" Das ist echter Sommer im November.