- Segelyacht
- 2020
- 14 m
Dufour 460 Grand Large
Pula, Istrien
- 8 Kojen
- 3 Kabinen
- 3 WC
Tagebuch Segeltörn Kroatien 31. Mai 7. Juni 2014 Crew: Hans Fuhrmann Skipper Thomas Finke Co-Skipper Rolf Fuhrmann Werner Abbrecht Josef Thanner Reiner Eisenmann Lothar Schmid Peter Hinkelmann Segelyacht: Marjana VI Baujahr 2011 5 Kabinen Segelfläche 127 qm Charter: Pitter Yachting
Samstag, 31.05.2014 03.30 Uhr Position N48°52,1 E009°23,5 Parkplatz Albertviller Str., Winnenden. Die ersten Crewmitglieder treffen ein. 03.50 Uhr Rolf steuert den Van zum Beladen vor die nun vollzählig wartende Crew. Das Beladen der persönlichen Ausrüstung geht schnell. Die Gepäckstücke werden über der bereits vorhandenen Lebensmittel- und Getränke-Grundausstattung gestapelt. 04.00 Uhr Pünktlicher geht nicht! Die Fahrt geht los und jeder sucht die für sich günstige Sitz-, Schwätz- oder Schlafposition. Der Sound aus den Lautsprechern verhindert allerdings ein vollständiges Wegsacken. Rolf und Hans steuern abwechselnd das Fahrzeug in professioneller Manier. Die Fahr verläuft relativ zügig, nur vor den Tunnelstrecken gibt es die üblichen Staus. 15.30 Uhr Ankunft in Marina Veruda. Sehr großflächige und durch gut gesicherte Marina. Bestes Wetter, Sonne und 26°C. Unsere Segelyacht Marjana VI liegt am Ende des Stegs 16, Liegeplatz 39, und macht auf erste Sicht einen glänzenden Eindruck. Das Gepäck und die Versorgungsgüter werden zunächst am Steg aufgestellt. Übergabe/Übernahme der Yacht verläuft problemlos und professionell. Pitter Yachting machen einen guten Job. Hans und Thomas checken alles im Detail, der 120 qm-Gennaker wird besonders gut untersucht, einige offene Fäden der Nähte werden ruhig gestellt. Das Gepäck kann nun an Bord gebracht werden, die Kabinen werden verteilt. Das Schiff macht auch unter Deck einen tadellosen Eindruck. Platz ist genug vorhanden. Der Welcome-Drink wird im Cockpit serviert. Kurzes Frischmachen, eine kleine Sanitäreinheit befindet sich in Stegnähe, die komfortableren Gefilde liegen ca. 200 m entfernt. 18.00 Uhr Mit dem Van geht´s zum Supermarkt in Stadtnähe. Im Kaufland wird der Proviant durch frisches Gemüse, etc. ergänzt. Danach ins Centro auf der Suche nach dem Restaurant von damals. Die Suche gestaltet sich schwierig, da keine Koordinaten mehr greifbar sind. Kurzum wird im Hafen geparkt und per pedes das Umfeld nach einem passenden Restaurant abgesucht. Einige Seitenstraßen durchquert, dann ein passendes Restaurant ausgespäht und draußen einen Tisch annektiert. Essen war zufrieden stellend, Wein naja . Der Gelato-Mann gegenüber kann sich wegen ausbleibender Kunden langweilen, verpasst aber das Geschäft seines Lebens, da er den Laden um 21.30 Uhr schließt. Da waren wir noch nicht ganz mit dem Essen fertig. 23.00 Uhr Der Absacker an Bord wird begleitet vom üblichen Seglerlatein. Skipper Hans droht mit Auslaufen am nächsten Morgen um 9.00 Uhr, was ungläubiges Erstaunen hervorruft. Dazu gibt es noch einen Ausflug in die Besonderheiten der Klospülung an Bord. ? Irgendwann ist dann Ruhe.
Sonntag, 01.06.2014 07.00 Uhr Position N44°50,71 E013°50,7 Marina Veruda Erste Aktivitäten der notorischen Frühaufsteher. Herrlicher Sonnenschein draußen. 07.30 Uhr Frühstücksvorbereitungen unter Deck. Frische Brötchen gibt es leider nicht, aber das bekannte Weißbrot, was Reiner aus dem Marina-Supermarkt besorgt. Frühstück dann im Cockpit. 08.30 Uhr Thomas führt die obligatorische Sicherheitseinweisung durch nebst Verteilung der Notrollen. Crew-Mitglieder, die Feststoffwesten benutzen, werden besonders in die Handhabung des Geschirrs eingewiesen. 09.15 Uhr Die Zeitabweichung vom geplanten Ablegen ist gering. Es geht los! Das Ziel ist heute die Bucht von Martinscica. Die See ist ruhig, Wind bei 2 bft. Mit mäßiger Geschwindigkeit wird das Schiff durch die See bewegt. 10.30 Uhr Endlich wird gesegelt. Vorsegel und Großsegel werden gesetzt. 13.30 Uhr Mittagsvesper im Cockpit 16.30 Uhr Der Versuch, den Gennaker zu setzen, wird wegen des auffrischenden Windes mit 4 bft und damit verbundener Risiken abgebrochen. Stattdessen werden Segelmanöver trainiert, vorzugsweise Wenden. 21.00 Uhr Die Bucht von Martinscica wird erreicht. Einige weitere Yachten liegen bereits dort vor Anker. Der Anker der Marjana IV hält sicher im guten Grund der Bucht. Windstille und ein schöner Sonnenuntergang. 22.00 Uhr Spätes Abendessen. Rolf zaubert ein Gericht aus Maultaschen und Kartoffelsalat mit Salatbeilage. 23.00 Uhr Umtrunk bis zur Nachtruhe, einige Flaschen werden geleert. Kurz nach Mitternacht ist nur noch das gewohnte Sägewerk zu hören.
Montag, 02.06.2014 07.00 Uhr Position N44°48,9 E004°21,1 Bucht von Martinscica 08.00 Uhr Das Frühstück wird vorbereitet. 08.30 Uhr Frühstück im Cockpit, blauer Himmel, 23° C. 10.00 Uhr Das Tagesziel heute ist die Insel Ilovik, südlich von Losinj. Zunächst wird aber die Blaue Grotte von Bisevo, nahe der Insel Vis, angesteuert. Die Fahrt verläuft zunächst unter Maschine. 10.45 Uhr Ankunft in der Bucht U.Zanja, Ankerung. Das Beiboot wird zu Wasser gelassen, der AB befestigt. Dann geht es auf die Suche nach dem Eingang der Blauen Grotte. Einziger Anhaltspunkt ist, dass sie sich in südlicher Position der Bucht befinden soll. Auf Verdacht wird eine Öffnung im Felsen angesteuert, wir scheinen richtig zu liegen. Dahinter verbirgt sich ein Hohlraum. Um dort hinein zu gelangen, müssen die Köpfe eingezogen werden. Wir sehen aber nichts Spektakuläres, etwas Lichteinfall von außen färbt das Innere der Höhle bläulich. Wir sind nicht sicher, ob wir wirklich in der Blauen Grotte sind. Deshalb motoren wir wieder hinaus und fahren am Felsrand weiter entlang. Die Segelyacht ist mittlerweile außer Sicht. Wenige hundert Meter weiter sind wir nicht klüger, aber der Meinung, dass der Eingang hier nirgendwo sein kann. Dann will der AB nicht mehr, wie wir wollen. Nach einigen Stottergeräuschen ist Ruhe im Gummiboot. Wie gerufen, erscheint in Sichtweite ein größeres Schlauchboot mit Fahrt in unsere Richtung. Das Paar aus Dortmund mit Hund an Bord bietet uns Schlepphilfe an, die wir dankbar annehmen. Wir erhalten noch Infos zu guten Restaurants in der Nähe und erfahren, dass wir zwar vorher in der richtigen Grotte waren, die Schönheiten aber nur schwimmend zu erleben sind. Unsere Yacht ist wieder sichtbar und wir steigen nach Ankunft über. Unsere Retter lehnen einen angebotenen Drink dankend ab und fahren weiter. Die Untersuchung des AB ergibt, dass der Treibstofftank leer ist, bei Übergabe also nicht, wie angegeben, voll war. Nach Betankung geht die nächste Crew in Richtung Grotte. 12.30 Uhr Der Anker wird eingeholt und unter Maschine geht es bei sehr ruhiger See in Richtung Ilovik. 16.00 Uhr Jetzt kommt der riesige Gennaker erstmalig zum Einsatz und zieht uns mit 8 kn durchs Wasser. 18.45 Uhr Einholung des Gennakers und restliche Strecke in 30 Minuten unter Maschine. 19.15 Uhr Ankunft in Ilovik, an der inneren Hafenmole festgemacht. In 50 m Entfernung sieht man schon das Restaurant, wo wir später landen werden. 20.45 Uhr Einigen der Crew ist Maria schon von einem früheren Besuch bekannt. Deshalb gibt es auch einen herzlichen Empfang, gefolgt von der Bestellung des Abendessens. Der lange Tisch steht bald voll gefüllt mit Vorspeisen- und Fischplatte, Knoblauchstückchen in Öl, Brot und Wein. Schöne Atmosphäre mit Blick auf den kleinen Hafen der 100-Seelen- Gemeinde. 22.30 Uhr Kurzer Spaziergang durch die angrenzenden Gassen. Jugendliche singen kroatische Lieder zum Akkordeon. 23.00 Uhr Rückkehr an Bord. 01.00 Uhr Relative Ruhe .
Dienstag, 03.06.2014 10.00 Uhr Position N44° 27,704' E014° 33,015' , Hafen von Ilovik Abfahrt unter Maschine, Tagesziel ist die Insel Rab. Die See- und Windvorhersage verspricht eher eine Motorfahrt. 10.15 Uhr Trotz sehr wenig Wind die Segel gesetzt. Östlicher Kurs, wenig Speed, Fahrt wie auf Schienen. An Bord ist Faulenzen angesagt. 12.00 Uhr Segel werden eingeholt, unter Maschine weiter. Vesper im Cockpit. 14.00 Uhr Ein vom Skipper über Bord geworfener Kugelfender mit dem Ruf Boje über Bord schien niemanden so richtig zu interessieren. Nach Aufforderung wurde dennoch gehandelt und einige weitere Manöver folgten. Delphine gesichtet, die lautlos aus der glatten See auf- und wieder abtauchen. 16.45 Uhr Anlegen an der Promenade von Rab. Wir erhalten Duschmarken zum einmaligen Duschen im nahegelegenen Hotel International. Danach Gang in die Altstadt und zum höchsten Punkt mit wunderbarer Aussicht. Die 5 Kirchen und die gesamte Stadt Rab liegen uns zu Füßen. 20.00 Uhr Abendessen im nahe gelegenen Restaurant in der Altstadt. Bewertung: Nicht so gut, dafür aber teuer. 22.30 Uhr Gemeinsamer Ausklang an Bord.
Mittwoch, 04.06.2014 06.00 Uhr Position N44°45,4 E014°46,0 Hafen von Rab. Erste Aktivitäten an Bord. 08.00 Uhr Frühstück im Cockpit. Bei der Befüllung der Wassertanks wird festgestellt, dass die Bilge geflutet ist. Ursache ist unklar. Die Bilgepumpe funktioniert nicht. Anruf bei der Charterfirma ergibt die Ferndiagnose, dass vermutlich der Boiler undicht ist. Ein Mechaniker wird avisiert. Die Wartezeit vertreibt sich ein Teil der Crew mit einem weiteren Gang durch die Gassen der Altstadt und dem Erklimmen der Höhen. 11.30 Uhr Der Skipper signalisiert die bevorstehende Weiterreise. Das Bilgewasser ist zwischenzeitlich abgesaugt worden. 12.00 Uhr Unter Maschine bei sehr ruhiger See und wenig Wind in Richtung des Tagesziels, der Insel Krk. 13.00 Uhr Vesper im Cockpit Ruhige Fahrt durchs Wasser 20.15 Uhr Nach Begutachtung einiger Ankermöglichkeiten machen wir in der Bucht U.Cavlena bei Malinska mit Anker fest. Der Ankergrund besteht aus Sand und Steinen. Zur Sicherheit soll die Heckleine auch ausgebracht werden. Reiner nimmt die Leine mit ins Beiboot und belegt sie an einem Felsblock. 22.00 Uhr Rolf legt sich wieder ins Zeug und tischt ein Galaessen auf. Wir werden verköstigt mit Spätzle, Steak und Salat. Zum Nachtisch gibts dann Mousse au Chocolat. 24.00 Uhr Weitgehende Ruhe an Bord.
Donnerstag, 05.06.2014 07.30 Uhr Position N44°55,747 014°31,040, Bucht U.Cavlena bei Malinska. Frühstück, Himmel leicht bedeckt, windstill. 09.15 Uhr Beim Lösen der Heckleine vom Felsen fällt auf, dass das Beiboot aus einer Kammer Luft verliert. Wahrscheinlich wurde es durch messerscharfe Felsstücke unter Wasser beschädigt. Abfahrt aus der Bucht unter Maschine. Ruhige See, Wind 1. Tagesziel: pragmatisch angesetzt, irgendeine Bucht nördlich von Cres. 11.00 Uhr Gennaker gesetzt, gemütliches Dahingleiten. 13.00 Uhr Gennaker eingeholt. 16.30 Uhr Anker geworfen in der Bucht Gilbacia. Schwimmen ist angesagt. Von den gegenüber liegenden Hügeln hört und sieht man ab und zu Schafe. 19.00 Uhr Sonniger und ruhiger Abend. Spaghetti Bolognese und Nachtisch gibts zum Abendessen. 20.30 Uhr Die noch vorhandenen Flaschen werden bemüht. Ruhe irgendwann nach Mitternacht.
Freitag, 06.06.2014 08.00 Uhr Position N44°44,952 E014°23,062, Bucht von Ustrine 09.25 Uhr Klarmachen zur Fahrt in den Heimathafen nach Pula, Marina Veruda. Anker eingeholt, unter Maschine die erste Strecke. 10.20 Uhr Segel gesetzt, wenig Wind, aber wir machen Fahrt. 11.00 Uhr Motor an, Segel bleiben gesetzt, Hoffnung auf Wind bleibt. 12.00 Uhr Kleines Vesper Danach schläft fast die halbe Mannschaft. 15.00 Uhr Wind nimmt zu und wird richtig stark. Wir liefern uns ein kleines Rennen am Wind mit einer anderen Yacht, eine Bavaria 35. Gegen uns keine Chance. Das Schiff rauscht endlich mal richtig durchs Wasser. 16.00 Uhr Die Segel werden eingeholt, Marina Veruda ist in Sicht. Wir laufen in die lang gestreckte Marina ein und gehen erst an der Tankstelle längsseits. Danach finden wir unseren Liegeplatz. Viele der Charteryachten sind schon wieder eingetroffen. 17.30 Uhr Der Anleger-Drink wird genommen. Hans und Thomas organisieren schon die Abnahme der Yacht, damit wir morgen früh abreisen können. 21.00 Uhr Eine Restaurantempfehlung führt uns auf di andere Seite der lang gestreckten Marina. An weiß gedeckten Tischen mit etwas höherwertigem Ambiente nehmen wir unser Abschiedsessen. 23.30 Uhr Rückkehr aufs Schiff und den letzten Absacker des Törns.
Samstag, 07.06.2014 08.30 Uhr Nach einem fliegenden Frühstück wird der Van beladen. Los gehts in Richtung Heimat. Hans und Rolf steuern uns alle wieder sicher nach Hause. Abseits der Autobahn wird in Österreich eine ausgiebige Pause im Garten eines Restaurants eingelegt. 19.00 Uhr Ende der Tour. Fazit: Die diesjährige Segeltour kann natürlich nicht mithalten mit den sportlichen Herausforderungen des letztjährigen Ausflugs nach Gibraltar. Aber jedes Segelrevier hat seinen eigenen Reiz. Diesmal war es eher Genuss-Segeln mit wenig Wind. Die Mannschaft hat wieder prächtig zusammen gearbeitet und man wird sich gerne an die Tage auf See, in den Buchten und Marinas erinnern.