- Segelyacht
- 2021
- 10 m
Beneteau Oceanis 30.1
Barcelona, Katalonien
- 4 Kojen
- 2 Kabinen
- 1 WC
Logbuch Segeltörn Gibraltar 1. 8. Juni 2013 "Die Straße von Gibraltar - ein lang ersehnter Wunsch" Crew: Hans Fuhrmann Skipper Thomas Finke Co-Skipper Rolf Fuhrmann Werner Abbrecht Peter Hinkelmann Ludger Brake Rüdiger Meesters Lothar Schmid
Tag 1 Samstag, 01.06.2013 03.30 Uhr Die Crew wird komfortabel im Van unseres Freundes Peter von Winnenden zum Flughafen Frankfurt gefahren. Eine Möglichkeit, die unterbrochene Nachtruhe für 2 Stunden weiter zu pflegen. 05.30 Uhr Nach zügiger Fahrt ohne Verkehrsstau kommen wir am Flughafen Frankfurt an. 07.30 Uhr Pünktlicher Abflug mit BA 901 nach London-Heathrow. 08.20 Uhr Ankunft in London-Heathrow, direkt weiter per Transitbus zum Terminal T 3, hier nochmal durch die Sicherheitskontrolle. Die Wartezeit auf den Weiterflug wird mit einem Frühstück im Restaurant verbracht. 12.15 Uhr Weiterflug mit BA 492 nach Gibraltar. Gute Stimmung an Bord. 15.30 Uhr Spektakulärer Anflug auf Gibraltar und überpünktliche Landung auf einem der gefährlichsten Flughäfen der Welt. Zu Fuß vom Flugzeug über die Landebahn zum Terminal, Gepäckabholung, Ausweiskontrolle. Sonnenschein, strahlend blauer Himmel und 25 Grad erwarten uns draußen. Das Reisegepäck geschultert geht es per pedes die Strandpromenade entlang zur Marina in La Linea de la Conception. Sind wir hier richtig? Ein Anruf bei der Kontaktperson landet auf dem Anrufbeantworter. Also, das muss schon richtig sein. Durchs Tor und in Richtung der Anlegeplätze. Eine Nachfrage im Café auf dem Weg ergibt, dass wir unserer Yacht näher kommen. Die soll am Pier 12 liegen. Ist sie das? Da liegt doch eine ELAN, und 45 Fuß könnte die auch haben. Der durch eine Chipkarte gesicherte Eingang zur Pier wird glücklicherweise durch einen anderen Segler, der gerade herauskommt, geöffnet. Der ist sich auch ganz sicher, dass die ELAN 450 für uns ist. SUKA heißt die Dame. Die kennen wir ja schon von einem Videoclip auf Youtube. Das Gepäck wird erst mal auf dem Steg abgeladen. Der freundliche Segler, der uns bereits die Tür öffnete, will uns bewaffnet mit Kombizange den Eingang aufs Schiff freimachen und öffnet die Luke im Cockpit. Wir lehnen erst mal dankend ab und halten Ausschau nach dem Kontaktmann, der die Übergabe durchführen soll. So war das jedenfalls vereinbart. Nochmaliger Anruf, ohne Erfolg. Anruf beim Vercharterer in Deutschland mit der Bitte, doch mal den Kontaktmann auf die Spur zu bringen. Was kann man jetzt Sinnvolles machen? Entschieden wird, dass die Einkaufstruppe losgeht, um die Vorräte einzukaufen und heranzuschaffen. Die Gruppe, die das Gepäck bewacht, begutachtet schon mal die Yacht von außen. Und plötzlich ist er da: Pepe. Ein freundlicher Mensch, der sich gleich der vielen Fragen erwehren muss: Wo ist das Bimini? Wo ist das Dinghi? Wo ist die Radarantenne? Jetzt muss man tolerant sein und sich voll der hiesigen Mentalität hingeben. Die englische Sprache wird auf beiden Seiten beherrscht, es sollte also keine Verständigungsschwierigkeiten geben. Dinghi? Gibt es nicht. Bimini? Gibt es nicht, geht auch gar nicht. Das ist nämlich eine Regattayacht. Radarantenne? Oh, die ist beim Versuch, eine Reparatur durchzuführen, nach unten gefallen und hat auch gleich die große Vorschiffsluke durchschlagen, die nun provisorisch installiert wurde aber nicht drauftreten! 2 Kreuze aus gelbem Tape helfen auch den Alzheimer-Geschädigten. Also, das Dinghi gibt es nur als Extra, kostet 100 . Aber wir haben das doch bestellt und es ist bereits im Charterpreis enthalten. Davon weiß ich nichts. Kannst du denn ein Dinghi beschaffen? Ja, morgen früh. Und das Bimini? Geht nicht, gibts nicht. Also schlechte Zeiten für unsere Sonnenallergiker. Skipper Hans ruft beim Vercharterer in Deutschland an, der Vercharterer meldet sich bei Pepe. Das fehlende Bimini hat einen Ernstfall ausgelöst. Erstmalig kommt der Gedanke, die Übernahme der Yacht abzulehnen. Aber dann? Ein Ersatzschiff wäre erst einige Tage später verfügbar, ist aber nur eine 41er. Also, no chance. Weitere hektische Telefonate der drei Parteien hin und her. Die Sonne brennt, der Bierdurst wächst. Wir lassen Pepe bei der Yacht, er passt aufs Gepäck auf, und wir marschieren zum 100m entfernt gelegenen Café und nehmen einen Drink. Dann taucht Florian auf. Ein weiterer hilfreicher Mensch von der lokalen Charteragentur. Der ganze Vorgang wird in freundlicher Atmosphäre nochmal durchgesprochen. Ein erster Erfolg: Dinghi und Außenborder werden morgen früh angeliefert, kostet auch nichts extra. Der Ernstfall ist nun wirklich eingetreten: Es gibt kein Bimini, es gab für die Yacht nie ein Bimini und es wird auch nie eines geben. Schließlich ist das eine Regattayacht. Immer wieder hat Florian das dem Vercharterer in Deutschland gesagt, aber die Ausrüstungsbeschreibung wurde nie geändert. Die von Pepe ins Spiel gebrachte Alternative, eine 41er Beneteau, fällt komplett wegen Motorschadens aus. Das Segeln kann so alternativlos sein Aber eine Notinstallation, ein Quasi-Bimini wird uns zugesagt, auch wenn es lustig aussehen sollte. Es geht zurück zum Schiff, das Gepäck wird an Bord gebracht, die Kabinen werden verteilt. Die Einkäufer kommen vom ALDI zurück und bringen natürlich auch die Software für den Welcome Drink. Der Hunger quält auch schon. Noch schnell duschen? Dafür bleibt jetzt keine Zeit. Per Taxis in ein empfohlenes Fischrestaurant in die Stadt. Das Restaurant liegt 15 min von der Marina entfernt in einer Seitenstraße. Wir gehören zu den wenigen Gästen, was sich aber bald ändern sollte. Nach und nach füllt sich das Restaurant mit überwiegend einheimischen Gästen. Herrlicher Wein, tolle Vorspeisen, und dann die Dorade ein Genuss! Den Rückweg zur Marina treten wir zu Fuß an. Nach 30 min sind wir dort, noch ein Absacker an Bord, dann ist Ruhe.
Tag 2 Sonntag, 02.06.2013 Die gut geschützte Marina brachte eine ruhige Nacht. Duschen, Frühstück machen, ein Blick auf die vom Skipper ausgehängte Diensteinteilung. . 08.30 Uhr Pepe ist pünktlich an Bord zur offiziellen Übergabe der Yacht. Der Check In läuft problemlos, scheint alles in passablem Zustand zu sein. 11.30 Uhr Es ist soweit. Leinen los, unter Motor aus dem Hafen, hindurch zwischen den zahlreichen vor Anker liegenden riesigen Tankern und Frachtern. 30 min später die Segel gesetzt mit Ziel Richtung Afrika. Tagesziel ist die spanische Exklave an der marokkanischen Küste. Kurs 160°, das Schiff läuft bestens, ist eben eine Regattayacht. Wir machen 6 bis 7 kn Speed bei herrlichstem Wetter, Seegang nur 1-2. Der markante Felsen von Gibraltar wird immer kleiner. Relaxte Überfahrt durch das Verkehrstrennungsgebiet, und immer wachsam die großen Pötte nicht zu behindern und ihnen nicht vor den Bug zu kommen. Vor Ceuta werden noch intensiv einige Segelmanöver geübt. 15.30 Uhr Ankunft in der Marina Hercules in Ceuta. Ein Teil der Crew macht einen Landausflug in die Stadt, die einiges an Sehenswertem zu bieten hat. 19.00 Uhr Abendessen an Bord. Rolf hat mal wieder seine Kochkünste präsentiert und serviert uns Nudeln mit Pilzen und Soße, dazu einen gemischten Salat. Nach dem Abendessen erfolgt in entspannter Atmosphäre die Sicherheitseinweisung durch Hans und Thomas. Fragen der Crew werden beantwortet und die Notrolle für jedes Crewmitglied eingeteilt. Danach gemütliches Beisammensein an Bord bei Wein, Bier und nur für Männer zugelassene Musik. Die nächste Tagesetappe wird schon mal vorsichtig durch Hans beschrieben, weil anspruchsvoll und immerhin 50 sm. Soll an der marokkanischen Küste entlang gehen und dann quer über die Straße von Gibraltar rüber nach Spanien.
Tag 3 Montag, 03.06.2013 09.00 Uhr Die Crew steht bereit, um die schützende Marina von Ceuta zu verlassen. Alle? Wo ist der Skipper? Aus seiner Koje hört man ein leises Restschnarchen. 10.25 Uhr Nun ist auch der Skipper zum Auslaufen bereit. Blauer Himmel, leichter Wind, geringer Seegang. Tagesziel ist Barbate an der spanischen Küste, ca. 50 sm entfernt. Die ersten Meilen verlaufen unspektakulär an der Küste von Marokko entlang. Das Schiff läuft prächtig, fast wie auf Schienen. Ein völlig neues Erlebnis, verglichen mit den Cruiser-Yachten der vergangenen Jahre. Wir machen 6 bis 7 kn. Der mit uns laufende Strom bringt uns etwa 1,5 kn, sodass die ständig vorherrschende Gegenströmung aus dem Atlantik fast aufgehoben ist. Gegen Mittag wird es heftig. Der Wind frischt stark auf und weht in Spitzen bis 35 kn. Der Seegang nimmt zu und stabilisiert sich um die 3 bis 4 Meter. Wir fahren noch mit voller Besegelung. Die Wellen schlagen ins Cockpit, wenn sich das Schiff stark auf die Seite legt und das Wellental erreicht. Noch sind wir nicht an der Stelle angelangt, an der wir das Verkehrstrennungsgebiet Richtung spanische Küste überqueren wollen. Dann die Entscheidung, ein Reff ins Groß einzubinden und das Vorsegel zu verkleinern. Danach bleibt die Geschwindigkeit erstaunlicherweise gleich, wir machen jetzt 8 kn. Der Strom ist mittlerweile gegen uns. Kurs 000°, das VTG wird durchfahren. Seit Aufkommen des Starkwindes und des Wellengangs hat jeder an Bord seine Rettungsweste an und ist eingepickt
Tag 4 Dienstag, 04.06.2013 09.15 Uhr Unglaublich, aber Pepe taucht pünktlich auf. Mit vereinten Kräften wird das Groß abgeschlagen, die Latten werden herausgezogen. Pepe nimmt das Groß mit und versichert, dass es morgen in Cadiz wieder montiert werden kann. 10.30 Uhr Tagesziel ist die Marina von Cadiz. Nur unter Vorsegel nehmen wir die 35 sm Wegstrecke in Angriff. 5 kn Geschwindigkeit sind ganz ordentlich und wir kommen gut voran, wenn auch etwas unruhig. 17.00 Uhr In der Marina von Cadiz angekommen wartet Pepe schon mit dem reparierten Segel auf uns. Am Gastlieger wird alles wieder gerichtet. Das Achterliek sieht nun wieder ganz ordentlich aus. Nach der erfolgreichen Montage des Großsegels verlegen wir unsere Yacht auf den zugewiesenen Liegeplatz. Unser Crewmitglied Ludger, der sich schon im Vorfeld über Sehenswürdigkeiten bei den Landausflügen informiert hat, organisiert Plätze in einer Flamenco-Show, in die nicht nur Touristen gehen. Es ist jetzt 20.20 Uhr und bis 21.30 Uhr, dem Start der Show, ist nur noch wenig Zeit. 21.30 Uhr Nach einem flotten Marsch in die Stadt finden wir das Flamenco-Cafe in einer Seitengasse. Man würde sagen: typisch spanisch, authentisch, eine mit einfachen Holztischen und stühlen ausgestattete Lokalität. Wir bestellen aus der relativ moderat bepreisten Karte Kleinigkeiten für den Hunger und Durst. Wenn man die Sprache beherrschen würde, könnte man sicher die herzzerreißenden Lieder der zunächst auftretenden Sänger verstehen. Den Gesichtsausdrücken nach zu urteilen, muss es jedenfalls um Herzschmerz gehen. Als dann die beiden hübschen Flamenco-Tänzerinnen mit ihrem Flamenco-Tänzer dazukommen, erhöht sich unsere Aufmerksamkeit. Der Tänzer zelebriert ein regelrechtes Feuerwerk seiner Flamenco-Kunst und kommt dabei heftig ins Schwitzen. Auch die mit ihren tollen spanischen Kleidern ausgestatteten Tänzerinnen stehen ihm bei ihrem Auftritt in keinster Weise nach. Die Show und das Ambiente des Restaurants ist absolut sehenswert. Danach geht es zu Fuß wieder zurück in die Marina aufs Schiff. Auffällig ist, dass viele Bars, die auf unserem Wege liegen, wohl schon längere Zeit nicht geöffnet waren. Eine Folge der Wirtschaftskrise? An Bord der obligatorische Absacker.
Tag 5 Mittwoch, 05.06.2013 Die heutige Tagesetappe heißt Cadiz Barbate. 10.00 Uhr Aufbruch nach erstklassigem Frühstück - natürlich von Rolf kreiert. Bei unserer Rückfahrt von Cadiz nach Barbate müssen wir ständig aufkreuzen, um unserem Ziel näher zu kommen. Unsere Fahrt durchs Wasser ist dank unserer kompletten Besegelung wieder optimal. Mittags liegen wir bei und es wird ein stärkender Snack gereicht. Sonst geht es einfach nur darum, Strecke zu machen und Barbate zu erreichen. Der Himmel ist heute bedeckt. 20.00 Uhr Ankunft in der Marina von Barbate, an schon bekanntem Ort. Fehlende Getränke und Proviant werden im Ort beschafft und gebunkert. Zum Abendessen kredenzt Rolf Spaghetti al olio und Salat. Gemeinsam verbringen wir noch den restlichen Abend an Bord unserer Yacht, erzählen uns Geschichten und lauschen unserer Bordmusik. Unser provisorisches Bimini, immerhin etwas Sonnenschutz!
Tag 6 Donnerstag, 06.06.2013 09.15 Uhr Bei bewölktem Himmel wird der heutige Schlag von Barbate nach Sotogrande in Angriff genommen. Wenig Wind und ruhiges Wasser. Bei voller Besegelung machen wir nur schlappe 3 kn Fahrt. Die Maschine wird zeitweise zur Unterstützung angeworfen. Der Strom aus dem Atlantik in das Mittelmeer unterstützt uns mit ca. 1 kn. Es gibt wenig zu tun an Bord, einfach mal faulenzen. 5 sm vor Tarifa klart das Wetter auf, herrlicher Sonnenschein. Der Strom bringt jetzt zusätzlich 1,5 kn an Fahrt. Bei Tarifa umsegeln wir das Cap. Danach wird der Kurs Richtung Sotogrande abgesteckt. Bei der Einfahrt in die Straße von Gibraltar nimmt der Wind wieder zu und wir rauschen unter voller Besegelung mit ca. 9 kn durchs Wasser Richtung Point Europe. Wie gewohnt, liegt das Boot ganz unaufgeregt im Wasser und beschert uns angenehmes und flottes Segeln. Vorbei am Point Europe, den Felsen von Gibraltar an Backbord liegend, segeln wir Richtung Sotogrande. Da wir fast am Schluss der Reise doch noch mal zum Baden kommen wollen, versuchen wir vor Sotogrande den Anker einzupflügen. Der Anker geht raus, aber der Wind ist doch zu unangenehm für einen Badestopp. Dann ein Schreckmoment: Die Ankerwinsch bewegt sich nicht mehr, der Anker muss hoch. Die Ursache ist schnell gefunden: Die Winschsicherung hat ausgelöst. Anker rein und ab in die Marina von Sotogrande. 17.00 Uhr Wir legen direkt vor dem mondänen Hafenmeisterbüro an. Sieht alles gut gestylt aus, wie die beiden Mitarbeiterinnen am Empfang, und teuer, was es auch ist. Dafür funktionieren immerhin zwei (!) Toiletten von Vieren für die Segler. Zum Abendessen an Bord serviert Rolf heute Chili con Carne. Ein Rundgang durch die riesige, mit Ferienappartements bestückte, aber fast menschenleere Anlage beendet den heutigen Tag. Kurios: Ein mit Revolver, und damit durchaus ernst zu nehmender Security-mann wirft einige Crewmitglieder um Punkt 23.00 Uhr aus dem Sanitärgebäude und verschließt es sorgfältig. Proteste helfen da natürlich nicht. Der Absacker an Bord, die Musik, wie bekannt
Tag 7 Freitag, 07.06.2013 09.15 Uhr Ein bisschen Wehmut kommt schon auf. Heute beginnt der letzte Schlag zurück zu unserer Ausgangsmarina nach La Linea de la Conception. Wir verlassen die Marina von Sotogrande und steuern bei frischem Wind und dicht bewölktem Himmel mit voller Segelpracht in Richtung The Rock, der in weiter Entfernung unterbrochen schemenhaft zu erkennen ist. Die Wolken hängen tief und ab und zu verschwindet die Sicht auf die Küste im Nieselregen, der uns auch im Cockpit erwischt. Wenige Seemeilen vor Gibraltar ist der Felsen und die Landline nur noch sporadisch zu sehen. Der Wind nimmt zu und legt das Schiff auf die Seite. Das bringt aber knapp über 10 kn Speed und Freude an Bord über das schnelle Dahingleiten. Volle Achtsamkeit auf den starken kommerziellen Schiffsverkehr ist gefordert. Gegen die Riesenpötte haben wir eine Ameisengröße. Die Reihen der Riesentanker werden durchfahren mit Kurs auf die Marina in La Linea. Bei Einfahrt in die Bucht von Gibraltar wird die Sicht besser, so dass wir die zahlreich vor Anker liegenden Riesenfrachter problemlos umsteuern können und unsere Hafeneinfahrt sicher erreichen. Die SUKA liegt nun wieder an ihrem angestammten Liegeplatz. 16.00 Uhr Pepe taucht auf und macht die obligatorische Abnahme der Yacht. Der Checkout verläuft problemlos. Jetzt ist Sightseeing angesagt. Wir gehen in Richtung Flughafen und laufen genüsslich quer über die Landebahn, die an beiden Seiten im Meer endet. Ein geschäftiger Reiseführer überzeugt uns, in seinen Van einzusteigen, um eine Besichtigungstour zu machen. Diese ist in der Tat lehrreich und interessant. Wir erfahren viel von der Geschichte Gibraltars, die strategische Bedeutung in der Vergangenheit und die kriegerischen Auseinandersetzungen. Der Fahrer bringt uns auf schmalen, verschlungenen Sträßchen hinauf auf den Felsen. Unterwegs können wir in das ausgedehnte Tunnellabyrinth eintauchen und uns den bekannten Affen nähern. Von denen sind heute 6 Populationen, alle geimpft, gechipt und ziemlich frech, vorhanden. Spektakulär ist ebenso eine riesige, eindrucksvoll beleuchtete Tropfsteinhöhle, in der auch musikalische Veranstaltungen stattfinden. Der Gang durch die Stadt bringt uns an vielen Geschäften mit zollfreier Ware vorbei. 20.00 Uhr Per Taxi geht es dann in das bereits am Ankunftstag besuchte Restaurant. Der Fisch ist wieder genau so schmackhaft wie erwartet. Der Abend endet mit guter Laune, Gesprächen über das Erlebte und einem Schlummertrunk an Bord
Samstag, 08.06.2013 Tag 8 Es ist Aufbruchstimmung. Nach dem Frühstück wird aufgeräumt, die Sachen werden gepackt. Einige Crewmitglieder nutzen die noch vorhandene Zeit für einen Kurztrip in die Stadt, um die letzten Geschenke für ihre Lieben zu Hause einzukaufen. 12.50 Uhr BA 491 hebt ab in Richtung London-Heathrow. Dort ist schneller Terminalwechsel gefordert, um auf BA 912 den Flug nach Frankfurt zu erreichen. 16.40 Uhr Mit etwas Verspätung erreichen wir heimatlichen Boden, den wir aber wegen eines durchziehenden schweren Gewitters mit Hagel noch nicht betreten können. Nach 30 min Wartezeit in der Maschine können wir endlich das Flugzeug verlassen. Wir werden am Terminal ganz zuverlässig wieder für die Heimfahrt im Van erwartet. Die Fahrt nach Hause wieder ohne Stress und Staus. Ein toller Segeltörn geht zu Ende. Viele Eindrücke gesammelt, beginnend mit einer spektakulären Landung in Gibraltar, einem Trip zum afrikanischen Kontinent, der Durchquerung einer der frequentiertesten Wasserstraßen mit Strom und Gegenstrom, vom Mittelmeer zum Atlantik und zurück. Der Skipper lobt die Crew für die Bewältigung der vielfach anspruchsvollen Aufgaben an Bord. Sicherlich kein lockerer Badetörn, eher ein anspruchsvoller und interessanter Segeltörn für eine sportlich ambitionierte Segelcrew. Das Seerevier ist sehr interessant und empfehlenswert. Wir denken, dass das nicht unser letzter Besuch hier war. Bericht: Peter Hinkelmann / Hans Fuhrmann