- Katamaran
- 2023
- 14 m
Bali 4.6
Gocek, Türkischen Küste
- 11 Kojen
- 4+2 Kabinen
- 4 WC
Nach 5 Jahren war es für mich wieder einmal an der Zeit, in meinem geliebten Segelrevier TÜRKEI einen Segeltörn zu organisieren und zu veranstalten. 8 begeisterte Altsegler, Neusegler und Nichtsegler konnte ich bereits Mitte 2012 für diese Idee gewinnen. Nach umfangreicher und langwieriger Yachtsuche und den für mich obligatorischen Yachtvergleich, hinsichtlich Ausstattung, Preis und Konditionen entschied ich mich für die 6-Kabinenyacht OCEANIS 50, PHILOTES von Beneteau, Baujahr 2010 vom Veranstalter PHÖNIX Yachting, einem österreichischen Unternehmen, vermittelt von meinem langjährigen und zuverlässigen Charterpartner MASTER YACHTING (MY), in 97286 Sommerhausen. Alle meine, zum Teil nervenden Fragen und Sonderwünsche, wurden von MY geduldig, schnell und mit Sachverstand beantwortet und erledigt; ein Charterpartner, dem jeder Törnorganisator vertrauen kann.
Unsere Yacht Eine schöne Segelyacht, in technisch einwandfreiem und gepflegtem Zustand, mit gutem Ausstattungsniveau, sowie Strecktaue und Leesegel in der Stockkabine. Optisch und hygienisch ansprechende Bettwäsche und Handtücher sind Standard; ein umfangreicher und gewissenhafter Check-in eine Selbstverständlichkeit. Nachteilig ist das Fehlen von Großschottraveller + leinenverstellbaren Vorsegelholepunkte. Der Törnverlauf Nach 35-jähriger Törnerfahrung plädiere ich immer wieder für 3-Wochentörns, wenn sie in Revieren gefahren werden sollen, die nur mit dem Flugzeug zu errei- chen sind. Um die zeitliche und finanzielle Belastung der Mitsegler nicht überzu- strapazieren, mache ich daraus dann 2 Abschnitte mit je 11 / 10 Tagen, für 2 Crews. So auch in 2013: 11.5. bis 22.5. Crew 1 und 22.5. bis 1.6. Crew 2. Start- und Endhafen waren: MARMARIS und BODRUM, dazwischen ein traumhaf-tes Segelrevier entlang der türkischen SW-Küste mit den beiden großen Körfezis (Golf) Yesilova + Gökova. Am 11.5. werden gegen 3.00 Uhr zunächst 4 Mann bei LESZEK in LU und dann PETER + ich in MA vom Taxi abgeholt und nach Ffm befördert. Dank unserer bereits über den heimischen PC gebuchten Bordkarten, gehen wir sofort zum Checkin, genießen noch einen Kaffee und heben mit Condor um 5.30 Uhr nach Dalaman ab. Dort erwartet uns schon unser bestelltes Taxi nach Marmaris. Da unsere PHILOTES noch nicht übernahmebereit ist, verbringen wir ein paar Stunden am Pool der Marina. Gegen 16.00 Uhr trifft unsere Lebensmittel- und Getränkebestellung ein, die Yacht ist übernahmebereit, und LESZEK + ich absolvieren den Check-in. Danach bunkern wir die Lebensmittel, verteilen die Kabinen, verstauen unser Gepäck und erleben gegen Abend die ersten Eindrücke im lebendigen Wassersportzentrum MARMARIS. Ein gutes Abendessen beschliesst den langen Tag.
Um 11.00 verlassen wir den Ponton N, der Netsel Marina. Die Windvorhersage prophezeit uns moderate Winde aus SE von 2-3 bft, später verstärkend und drehend auf SSW SW; geradezu gute Einsegelbedingungen für den ersten Segeltag. Gegen 12.00 fällt unser Kartenplotter aus; eigene Einstellungsversuche bleiben erfolglos, so dass ich die Basis anrufe, die uns auch sofort einen Fachmann per Expressschlauchboot schickt.Ihm gelingt es, den black out zu beheben. Unsere Freude war aber leider nur von kurzer Dauer, denn ein zweiter Ausfall machte den Mechanikerbesuch erneut notwendig. Nach über einer Stunde war der Fehler durch Kabelaustausch behoben und der Mechaniker konnte sich verabschieden. Einen solch lobenswerten Service habe ich in meiner ganzen Segelpraxis noch nicht erlebt. Nochmals ein Dankeschön an PHÖNIX. Die schöne Bucht CIFTLIK erreichen wir gegen 18.30 mit 2 Reff im G und machen am Steg Mehmet place mit Mooring fest. Über den Steg betreten wir ein gemütliches Bauernlokal unter hohen Bäumen, mit Wasser, Strom, WC + Duschen. Die Uferkneipe bietet einfache, aber preiswerte Küche, die wir dann zum Abendessen kosten.
Nach dem ersten, üppigen Frühstück an Bord, verlassen wir um 9.30 unseren Stegplatz, richten uns auf schlechtes Wetter mit wenig Wind ein. Gegen 10.00 zwingen uns schwere Regengüss3 mit Gewitterböen zunächst 1 Reff ins G und dann noch, bei totaler Flaute, den Motor zu starten und die Genua einzurollen. Bereits nach 1 sm packen wir die Segel wieder aus, stellen den Motor ab und segeln bei 2/3 bft aus S unserem Tagesziel BOZBORUN entgegen. Gegen 14.00 überfallen uns erneut starke Gewitterböen mit kräftigen Regenschauern, und wir beschliessen in der Bucht Burgaz Koyu, kurz vor Bozborun, vor Anker die Nacht zu verbringen. Somit ist Selbstverpflegung für den Abend angesagt. Unsere Vorrätemachen die Entscheidung für das Abendessen nicht schwer.
Heute haben wir uns eine Premiere vorgenommen. Die mit 1 / 2 bft angesagten leichten Winde aus W, lassen uns hoffen, den ca 100 qm GEENAKER setzen zu können. Gegen 13.00 fassten wir Mut: Gen + G wurden geborgen und ein toller, weiser Gen, mitgrossem Phönix-Emblem in rot / orange trieb unsere Philotes bis 16.00, mit 2 / 3 ktn Fahrt nach E, dem Ende des Golfs entgegen. Wir waren stolz und begeistert, dieses für die Crew erste schwierige Manöver ohne Schaden am Riesenlappen bewältigt zu haben. Den Abend genossen wir im Garten des Iskele Hotels, inmitten tiefgrüner Wälder, mit Blick auf die wunderschöne Keci Bükü.
Den vom Tourismus geprägten und in den letzten Jahren am Yachtkai modernisierten Ort Datca, sollte man schon anlaufen, zumal die Restaurantempfehlung vom Türkeiexperten HINNERKOPF, das Calinarium, von einem deutschen Ehepaar geführt, oberhalb des Hafens, hält, was der Segler erwartet. Mit 40 sm Tagesetappe machen wir uns gegen 10.00 auf den Weg, kreuzen bei W / SW - Wind bis 3 bft aus der Bucht nach W. Mangels Wind legen wir am N-Ufer der Einfahrt zu SELIMIYE KOYU gegen 11.30 eine Badepause ein. Gegen 13.00 frischt es aus NW auf 2/3 bft auf, und der Kreuzkurs geht, mit beachtlichem speed von bis zu 8 ktn weiter nach W, Datca entgegen. Um 19.00 machen wir an der Holzmole mit Mooring fest. Der Tag war mit max 8,2 ktn, auch ohne Geenaker, erlebnisreich. Das Abendessen im CALINARIUM hat unsere Erwartungen hinsichtlich Qualität und Preis erfüllt.
Heute werfen wir einen Blick ins Altertum, ins 4. Jh. v. Chr. Wir wollen den grandiosen Naturhafen KNIDOS, den östlichen ehemaligen Handelshafen, anlaufen und mitten im Museum ankern. Schon die Einfahrt verlangt vom Rudergänger große Aufmerksamkeit, denn die beiden antiken, teilweise versunkenen Molen, verengen die Einfahrt. Der W-Kurs von Datca nach Knidos verläuft, bei schwachen wechselnden Winden, fast nur unter Motor; eine Erhohlungspause für die Bordbatterie. Am Gemeindesteg vor dem Restaurant finden wir, um 17.00, gegen eine geringe Gebühr, noch reichlich Platz. Ein Teil der Crew geht auf Entdeckungsreise, während der Bagschafter das Abendessen an Bord zubereitet. Der Tag war seglerisch nicht gut.
Der Wetterbericht sagt für diesen Tag nichts Gutes voraus: Winde aus östlichen Richtungen von 4 bis 6 bft, bedecktem Himmel mit Regen am Nachmittag. Für unseren geplanten Kurs nach NE, quer über den Gökova Golf, keine erfreuliche Prognose. Aber, wir sind ja Segler, mit einem tollen Schiff, ausgerüstet mit Automatik-Rettungswesten und ausgelegten Strecktauen. Die Crew hat im Laufe des Tages kräftig Arbeit an den Schoten + Reffleinen: 09.20 Stegverlassen,> 11.30 ein Reff ins G > 12.10 ein Reff in die Genua > 13.40 je ein zweites Reff in G + Gen. > 15.00 Genua wieder ausgerefft, und alle Segelmanöver bei 5 9 ktn Fahrt. Um 17.00 packen wir beide Segel ein und legen am soliden + stabilen Holzsteg des Cökertme Restaurants mit Mooring an. Die freundliche und hilfsbereite Aufnahme durch das Stegpersonal lässt uns auf einen gemütlichen Abend hoffen, der dann auch, nach einem guten Abendessen, eingetreten ist. Für die Neusegler in der Crew war der Tag eine lehrreiche Erfahrung, was Wind und Wellen nur bis 1 m Höhe, dem Segler abverlangen können. Kein Wunder, dass bei dieser Wetterlage mehr Segler motoren, anstatt mit gerefften Segeln zu segeln.
Nach der Zivilisation mit Strom- + Wasseranschluß, Toiletten + Duschen, sowie Wlan, zieht es uns wieder in die Natur; unser Ziel für heute ist SAKLI LIMANI in Yedi Adalari. Die Windvorhersage ist wieder einmal schwach aus östl., später auf nördl. Richtungen drehend. Heute wird sich die Strecke wieder in Segel- und Motor-sm aufteilen lassen. Deshalb machen wir den Tag zum Badetag und ankern auf dem Weg zu unserer Übernachtungsbucht um 13.00 in BÜYÜK CATI. Um 15.00 packen wir sogar für 1 Stunde den GEENAKER aus und ankern später im herrlichen, einsamen AMAZON FJORD, zum Baden. Unser Anker fällt dann um 18.00 im AKLI LIM mit 2 Landfesten.
Am heutigen Tag wollen wir wieder Lustsegeln im Gökova Golf mit der Hoffnung auf eine Chance zum Geenakern. Tatsächlich wird unser Wunsch gegen 12.00, bei Wind aus NW um 2/3 bft, erfüllt: Wir geenakern zum 2. Mal für 2 Stunden, bergen das riesige Vorsegel und steuern SEHIR ADALARI an, wo auf Karibikblauwasser unser Anker in der nordöstlichen Bucht der KLEOPATRAINSEL fällt. Schwimmen ist wieder angesagt. Störend in dieser geschichtsträchtigen Kulisse ist der Musik-Lärm, der von mehreren Touristengullets, die traumhafte Umwelt beschallt. Um 15.00 liften wir unseren Anker und segeln zu unserem Tagesziel AKBÜK LIMANI. An Bb im hinteren Teil der schönen Bucht liegt das gute DOGA Restaurant mit Holzsteg, auf dem uns schon das Restaurantpersonal incl. Chef, durch Schwingen der Mooringleine, erwartet. Weniger glücklich über unser Anlegen sind die vielen Badegäste, die den Steg zum Sprungbrett umfunktioniert haben. Der Chef schenkt uns dann noch einen Riesenfender zum Schutz unserer Yacht am grob gezimmerten Holzsteg mit Strom und Wasser. Neben einem guten Abendessen geniessen wir noch die gepflegten sanitären Einrichtungen. Sogar frisches Brot und Tomaten werden uns am nächsten Morgen geschenkt. Akbük Limani und das DOGA-Restaurant sind immer ein Besuch wert.
Wo wir segeln ist eigentlich egal; die Hauptsache: Wir segeln! Der Wetterbericht schafft dafür die Voraussetzungen: Wind von 2 - 3 bft, aus WNW. Tatsächlich kommt er von 10.0015.00 aus SW mit 2 4 bft, ab 16.00 dann von W mit 4 6 bft. Das bedeutet für uns Kreuzen nach W mit zeitweise gereffter Gen und bis 2 x gerefftem G. Natürlich machen wir in dieser herrlichen, waldreichen Buchtenlandschaft wieder eine Badepause in DEGIRMEN BÜKÜ, in der einsamen CANAK KOYU, oder auch english harbour genannt. Die Servicemannschaft vom Cökertme Restaurant erwartet uns schon im Schlauchboot mit der Mooring in der Hand. Gegen 20.00 machen wir am Steg fest und nehmen unseren Anlegedrink im Restaurant. Das Highlight des Tages: max 9.2 ktn.speed!!!
Der letzte Segeltag der Crew 1. Die Wettervorhersage prophezeit uns Wind aus NNW von moderater Stärke von 2 3 bft., was erneut Gegenan bedeutet. Eine Stunde stimmen Vorhersage und Realität überein. Dann dreht der Wind auf WSW und briest auf 5 bft auf. Wir reagieren mit je einem Reff in G + Gen und legen in KARGICIK BÜKÜ eine Badepause ein. Von hier sind es noch 8 sm bis BODRUM, dem Wechsel-hafen von Crew 1 auf Crew 2. Um 16.00 machen wir am Steg C der MILTA MARINA, BODRUM fest. Crew + Yacht sind wohlauf und ohne Schäden. Unser Abschiedsessen geniessen wir in der Stadt; Die Getränke dazu stiftet der Skipper, den Absacker nehmen wir an Bord. Die Segelleistung der Crew 1 betrug 297 sm, davon 249 sm unter Segel + 48 sm mit Motor.
Hafentag in Bodrum um 3.00 verlassen unsere Segelkameraden Andreas Hohmann, Markus Sellinger + Thomas Weichelt das Schiff und fahren mit dem Taxi zum Flughafen Milas, wo ihre Maschine um 5.30 zum Zwischenstop in Istambul startet. Die neuen Kameraden der Crew 2 Hans-Peter Petersen, Thomas Schinke + Rainer Ries kommen gegen 23.30 an Bord und werden mit einem Willkommensdrink begrüsst. Den Hafentag verbringen Peter Biedermann + ich mit Einkaufen für den 2. Törnabschnitt und Leszek mit der Bootsreinigung.
An diesen ersten Segeltag der Crew 2 werden wir uns bestimmt noch längere Zeit erinnern. Natürlich wollte ich auch den neuen Kameraden den Reiz und die Schönheit des Gökova Golfs zeigen. Schon der Wetterbericht für diesen Tag sagte nichts Gutes voraus: zwar nur Wind aus SSE mit 5 bft, aber bereits ab 12.00 Böen mit bis zu 7 bft. Da kam beim Ablegen um 10.00 keine reine Freude auf. In der geschützten Marina zu bleiben, war keine Option für uns und deshalb banden wir noch im Vorhafen 2 Reffs in unser G. Um 11.30 folgten 2 Reffs in die Gen., so dass wir, trotz erheblich verkleinerter Segelfläche bis zu 7 ktn. Fahrt erreichten. Dabei war jedoch der geplante Tripp nach E , bei zusätzlich erheblichem Wellengang und Winddrehung nach SE, unmöglich. Ich entschied den E-Kurs abzubrechen und nach S abzulaufen. Als wir um 17.00 in die Bucht von Knidos einlaufen, bläst es immer noch mit 4-5 bft aus SE. Aber die Bucht bietet so viel Schutz, dass wir in Ruhe unseren Ankerplatz zwischen 2 Seglern und 2 Gullets auswählen können. Heute wird THOMAS uns mit einem tollen, für diese Gegend exclusiven Abendessen überraschen.Er spendiert einen Pfälzer Abend, der mit Saumagen, Leberknödel, Bratwürsten + Sauerkraut jeder pfälzer Stubb parolie bieten würde. Das Festessen ist fast schon Geschichte; toll und herzlichen Dank, lieber THOMAS, für Dein Engagement. Ich freue mich schon auf den nächsten Segeltörn mit Dir!
Im Hafenhandbuch habe ich e4in neues, interessantes Ziel entdeckt, das ich noch nicht kannte: SÖGÜT, im Sögüt Lm., dem östlichsten Zipfel des YESILOVA KÖRFEZI, unser heutiges Tagesziel. Als wir um 17.00 in die Bucht einlaufen, bläst es immer noch mit 4 5 bft aus SE. Aber die Bucht von Knidos bietet soviel Schutz, dass wir in Ruhe unseren Ankerplatz auf 4 m Wassertiefe aussuchen können. Mit uns ankern nur noch 2 Segler und 2 Gullets. Heute wird uns THOMAS mit einem tollen, für diese Gegend, exclusiven Abendessen überraschen: Er spendiert und bereitet einen Pfälzer Abend vor, der mit Sauerkraut, Leberknödel, Saumagen + Bratwürsten jedem pfälzer Restaurant parolie bieten würde. Die Idee ist schon fast Geschichte, toll und herzlichen Dank, lieber THOMAS; für Dein Engagement. Ich freue mich schon auf den nächsten Segeltörn mit Dir!!! Windstärke 5 aus SW, mit Wellen von 1,5 m Höhe, sind für den heutigen Schlag angesagt. Damit obligatorisch verbunden, ist das Anlegen der Schwimmwesten, bevor wir am Ankerplatz G-Segel setzen und die schützende Bucht verlassen. Da die Freundschaft zwischen der Türkei und Griechenland einen einfachen Wechsel von türkischem ins griechische Hoheitsgebiet mit Landfall leider, ohne Aus- und Einklarieren, mit hohe Gebühren, nicht zulässt, wollen wir das wunderschöne SYMI dennoch anlaufen und nach einer kurzen Besichtigung der Bucht wieder unsere Fahrt nach E fortsetzen. Für jeden Rudergänger ist es immer wieder aufregend, die flache, mit 4,5 m tiefe Passage zwi. Ns. Nimosund der Insel SYMI, den Stenon NIMOS zu durchsegeln. Nach einigen Kreuzschlägen in der Bucht von SYMI verlassen wir diese um 14.00 wieder und setzen unseren Tripp nach E fort. Die Wirkung des durch den Stenon Nimos ziehende Windes, erzwingt bei mir am Ruder einen Sonnenschuss, ohne Folgen, aber einer Runde Bier am Abend. Nun sind es noch 13 sm bis zu unserem Tagesziel SÖGÜT; das wir um 17.00 erreichen. Am Steg des Oktobus-Restaurant machen wir mit Mooring fest.Die Crew geniest die Runde Sonnenschuss-Bier vom Skipper. Offensichtlich hat die Nähe von Bozborun, dem aufstrebenden Hafen für Yachtfahrer, Sögüt vom Tourismus verschont. Das Oktopus Restaurant, mit kleinem Hotel, in einem tropisch anmutenden Garten eingebettet, ist wirklich eine empfehlenswerte Adresse. Strom, Wasser, Duschen,WC`s, W-LAN und ein gut sortierter Minimarkt, bieten alle Annehmlichkeiten, die Yachtfahrer brauchen und schätzen. Natürlich ist der Yachtliegeplatz am Steg gebührenfrei, wenn die Crew dafür die Köstlichkeiten des Restaurants geniesst.
Heute ist für die deutsche Fussballwelt ein ganz wichtiger Tag: Championsleag-Finale in London; Bayern München gegen Borussia Dortmund. Natürlich wollen auch wir das Spiel sehen. Welcher Ort bietet sich dafür besser an, als DATCA? Und so verlassen wir um 10.00 den gastfreundlichen Steg, setzen Segel und geniessen den schönen Segeltag mit Winden aus SSW um 2 5 bft auf unserem Kurs nach W. Gegen 13.00 zwingt uns aufkommender Wind um 5 6 bft 2 Reffs in die G zu drehen. Um 14.00 fällt unser Anker bei KARAINCIR ADALARI für eine Badepause mit Snack. Als wir dann gegen 19.00 die Bucht von Datca erreichen, ist die gesamte Mole mit Segelyachten und Gullets belegt. Vor dem Badestrand legen wir auf 5 m Wasser unseren Anker und bereiten zum ersten Mal unser Beiboot nebst Motor für die Landfahrt zum Fussballspiel vor.Die Restaurantwahl fällt nicht schwer, wir belohnen Qualität und Freundlichkeit, und werden bei unserem 2. Besuch im Culinarium herzlich von den deutschen Wirtsleuten empfangen. Nach einem guten Abendessen, wenden wir uns, in der ersten Reihe sitzend, dem Megaspiel zu, das Bayern München mit 2 : 1 gegen Borussia Dortmund gewonnen hat. PETER gewinnt unseren internen Tipptopf mit 30.- und setzt diesen gleich wieder in eine Runde Bier um. Trotz glatter See haben wir unsere, auf Reede ankernde PHILOTES nicht völlig trocken erreicht; ein kleiner Vorgeschmack für die Kapverden-Segler, ob und in welchem Zustand bei Wellenschlag mit dem Beiboot am Naturstrand angelandet werden kann.
Heute sehen wir wieder ein Chance, auch mit der Crew 2 unseren 100 qm Geenaker auszupacken und zu segeln. Die Windvorhersage ist günstig: 2 3 bft aus W. Das ist unser Wind und unser Kurs nach E! Um 12.00 steht unser Riesenvorsegel bilderbuchmässig photogen. Jedoch hält dieser Spass nicht lange an, denn aufbriesender Wind bis 4 bft, lassen uns vorsorglich den Riesenlappen bergen; 3.000 Kaution zwingen uns zur Vorsicht. Dafür segeln wir den Hisarönü Körfezi bis zu seinem östlichen Ende aus. Um 16.30 kehren wir auf Kreuzkurs nach W um. Bei den markanten, an Arizona erinnernden Gesteinsformationen, den Dislice Adasi, bergen wir unsere Segel und motoren in die fjordartige, 1,5 km ins Land einschneidende Bucht BENCIK.Eine dicht bewaldete grüne Oase, die schmalste Stelle der Datca Halbinsel, erwartet uns. Allerdings müssen wir den hintersten Winkel dieses Naturparadieses anlau- fen, um unseren Anker in einer Ausbuchtung bei der meteorologischen Station zu legen und uns mit 2 Landfesten zu sichern. Die Abendverpflegung hat wieder THOMAS übernommen: Es gibt Spaghetti bolognese mit Salat; köstlich wie immer, wenn Thomas schmaddelt. PETER BIEDERMANN bringt den Witz des Törns: Sag mal Skipper: kann sich unser Schiff durch unser zeitweise hartes Segeln verziehen? Warum, frage ich zurück. PETER: Weil die Türen, gegenüber der ersten Woche, immer enger werden. Diese Frage bedarf wohl keines Kommentars!
Meine Planung hatte nicht vorgesehen, den Törn über Marmaris hinaus nach E auszuweiten, doch die witterungsbedingte Routenänderung am 25.5. hat uns nun 3 Tage für neue Aktivitäten gebracht. Auf dem Weg nach E, über Marmaris hinaus, liegt nur eine schöne Zwischenstation, die auch die Crew 2 kennen lernen sollte: CIFTLIG. Das Segeln bei mäßigem Wind aus SW bringt keine Besonderheiten, bis wir wieder um 18.00 am Steg von Mehmet`s Place anlegen. Ein gutes Abendessen beendet den Tag.
Für Mittwoch, den 29.5. ist eine Starkwind- bis Sturmwetterlage bis 9 bft aus SE mit hohen Wellen bis 3,5 m angesagt. Das bedeutet, für diesen Tag einen absolut sicheren Liegeplatz zu suchen. Meine Revierkenntnisse empfehlen mir, in erreichbarer Entfernung, nur einen sicheren Schlupfwinkel, mit Schutz gegen Wetter aus SE, die MY MARINA im EKINCIK LM. Nach einem gemütlichen Segeltag machen wir um 15.00 in der für mich schönsten Marina der Türkei mit Mooring fest. Noch sind ausreichend Liegeplätze vorhanden, doch dies wird sich bis zum Abend noch sichtbar ändern. Die gepflegte, mit Holz- und T-Anleger und allem erdenklichen Komfort ausgestattete Marina, liegt zu Füßen steiler, dicht bewaldeter Berge, eine Landschaft, die bei jedem Besuch aufs Neue begeistert. Die Krönung aber ist das im Wald, ca. 50 m oberhalb der Marina versteckte Restaurant, mit wunderschönem Blick auf die Bucht und ankernde Yachten. Das Restaurant, mit seiner Einrichtung, Kochkunst und Service, ist zwar das teuerste in der Gegend um Marmaris, hebt sich aber dafür deutlich von anderen 08/15-Restaurants ab. Die 100.- Liegegebühr sind gerechtfertigt.
Die Windvorhersage von gestern, wird heute bestätigt: SE 5 / 7 bft, in Böen bis 8 bft., eigentlich keine Vorhersage, die uns fürs Segeln begeistert kann. Wir entschließen uns, einen Kulturtag einzulegen. Die Fischer dieser Region fahren Touristen mit kleinen Ausflugsboten durch das Schilflabyrinth des Dalyan Flusses. Zwischenstation ist, nach einem kurzen Fußmarsch, das antike Kaunos. Nach 1 Stunde geht die romantische Fahrt weiter zu den Felsengräbern. Nach 4 Stunden sind wir wieder in der Marina. 120 für 6 Mann war der Preis für diesen Kulturausflug. Die Sturmreste zeigen sich in den Wellen, mit denen selbst das Fischerboot auf der Rückfahrt zu kämpfen hat. Der Wind beruhigt sich mehr und mehr, so daß wir uns gegen 15.30 in die Bucht Kücüksemizce am gegenüber liegenden Ufer verlegen und hier vor Anker und Landfeste, nach einem guten Abendessen, die Nacht verbringen.
Unser Segeltörn geht leider zu Ende. Weiter nach E zu segeln macht keinen Sinn, weil wir am Freitag, den 31.5. um 17.00 unsere Yacht bei Phönix in Marmaris abgeben müssen. Also entscheiden wir uns erneut Mehmets Place, im schönen Ciftlik anzulaufen. Wir genießen nochmals einen tollen Segeltag mit bis zu 7 ktn Fahrt und machen gegen 16.00 an Mehmets Steg fest.
Unser letzter Segeltag für 2013 und dazu noch PETER`s Geburtstag. Beim Frühstück lassen wir ihn hochleben; am Abend gibt er der Crew einen aus. Windansage fast wie immer: Erst SE, dann SW bis NW von 1 3 bft, nicht berauschend. Wir starten um 10.30 und halten Kurs E auf die Einfahrt zum Marmaris Lim. Gegen 12.00 nähert sich uns ein Militärboot und fordert uns auf, unsere Segel zu bergen, was wir auch sofort tun. Kurz darauf entfernt es sich wieder, ohne weitere Anweisungen. Vielleicht waren wir dem militärischen Sperrgebiet im S des Kaaragac Lim zu nahe gekommen. Wir setzen erneut Segel, gehen dann aber bei Kargatasi Ad. für eine Badepause vor Anker. Gegen 14.00 passieren wir das Feuer auf Keci Ad. und segeln in die Bucht von Marmaris. Nach einer Stunde Lustsegeln bergen wir unsere Segel und fahren zur Tankstelle in der Marina, um für 480.- TL Diesel nachzutanken. Danach stellen wir uns in der Schlange warten der Yachten erneut an, um am Bunkerschiff unsere Fäkalien durch Abpumpen für 25.- TL los zu werden. Unseren Platz am Steg N erreichen wir um 16.00 und werden schon in Empfang genommen. Sofort folgt die Yachtrückgabe mit Kontrolle durch das PHÖNIX Servicepersonal. Alles O.K., keine Schäden, keine Beanstandungen; 2 Hinweise von mir zur verbesserten Situation beider Segelvorlieks und zur Ergänzung der Grosssegel-Reffeinrichtung. Wir bekommen unsere hinterlegte Kaution für die Yacht (2.000.- ) und für den Geenaker (3.000.- ) anstandslos zurück. Unseren Anlegedrink an der Poolbar haben wir uns verdient, denn unsere Kühl- box war ausgetrunken. Danach werden unsere Utensilien gepackt und gegen 20.00 gehen wir zum Abendessen. Mit 15 % Rabatt hat das Lokal unseren 2. Besuch belohnt. Ein anschließender Bummel durch das Nachtleben von Marmaris beendet sowohl den Tag, als auch den gesamten Segeltörn 2013. Abschliessend hier die Leistungen der beiden Crews: Crew 1: In 10 Fahrttagen + 1 Hafentag: 300 sm, davon 250 sm unter Segel + 50 sm mit Motor. Crew 2: In 8 Fahrttagen + 1 Hafentag: 210 sm, davon 200 sm unter Segel + 10 sm mit Motor. Gesamtleistung: 18 Fahrttage, 2 Hafentage + 1 Wechseltag: 510 sm, davon 450 (88 %) unter Segel + 60 (12 %)mit Motor, eine gute Leistung mit Spass und Harmonie. Die Kosten des all inclusive Törns betragen pro Person: Für die 3 Dreiwochensegler JÜRGEN, LESZEK + PETER B. ca 3.150.-; für die 6 11- / 10-Tagesegler ANDREAS, MARKUS, THOMAS W, HANS-PETER, RAINER + THOMAS S:ca 1.800.- Mit der Disziplin und der Kameradschaft an Bord waren unser Co-Skipper LESCEK und ich als SKIPPER sehr zufrieden. Wir laden hiermit alle Kameraden dieses Törns schon heute für den Törn 2014 ein; wohin und wann ???
Das Frühstück spendiert der Skipper an der Poolbar. Bis zum Start unseres CONDOR-Fliegers um 20.00 ab Dalaman verbringt jeder den Tag nach eigenen Wünschen zum Shoppen, Bummeln oder Relaxen am Marinapool. Quellenangabe: Die Zeichnungen+ Pläne im Bericht habe ich dem Buch: TÜRKISCHE KÜSTE OSTGRIECHISCHE INSELN, Andrea Horn + Wyn Hoop, Edition Maritim, 5. Auflage, 2012, entnommen.