- Katamaran
- 2023
- 14 m
Lagoon 46
Portisco, Costa Smeralda
- 12 Kojen
- 4+2 Kabinen
- 4 WC
Vorab möchte ich nur erwähnen,das wir eigentlich "nur" ein wenig Spass haben wollten.Wir wollten ein wenig Segeln, ein wenig Dolce Vita ein wenig Abenteuer ein wenig gutes Essen. Wir wollten halt von allem ein wenig haben,was so eine Woche ausmacht.Das wir nach dem Törn sagen konnten: "Wir haben von allem reichlich gehabt", war nicht zu erwarten und deshalb umso schöner.
Am Anfang war das Feuer..... äh oder doch die Gartenstuhl Airlines. Also von Weeze (NRW) gings ab nach Cagliari, wo passenderweise der Fahrer auf uns wartete und mit seinem typisch italienischen Ferraristi Fahrstil pünktlichst zur Fähre transferierte. In Portovesme angekommen, noch schnell eine Zigarette für die die es brauchten, und schon fanden wir uns auf der Fähre Richtung Carloforte wieder.Es dämmerte bereits ein wenig und die Urlaubsstimmung verdrängte immer mehr den Reisestress. Im Hafen von Carloforte angekommen konnten wir -nach einigen hundert Metern gehen- unser Boot übernehmen. Die Bootsübergabe erfolgte entspannt, freundlich und in Englisch. Während die Skipper den Papierkram erledigten, gingen die anderen vier Männer bunkern. Ein kleiner Supermarkt unweit der Marina wurde auserkoren, uns mit dem Nötigsten versorgen zu dürfen.Leider stellten wir fest, dass ein Rucksack zu wenig Platz bietet für Wasser, Lebensmittel, Getränke, Getränke, und Getränke. Und so kam der freundliche Marktleiter spontan auf die Idee uns seine Einkaufswagen zur Verfügung zu stellen. Es war schon ein seltsames Gefühl mit zwei Einkaufswagen durch eine sardische Hafenstadt zu ziehen. Nach dem alles an Bord verstaut war, konnten wir uns auf unseren Magen konzentrieren. Wir hatten eine Super- Pizzeria ausgemacht, wo man preiswert urig und gut essen kann.Die Gasse war so klein, das wir fast Nackenschläge vom Aussenspiegel der Autos bekamen, die gottlob- selten vorbeifuhen. So klang der Anreisetag gemütlich aus.
Nach einem guten Frühstück machten wir uns mit dem Boot vertraut und der Skipper führte mit uns die Sicherheitsunterweisung durch.Nach alle dem waren wir schon ganz heiss unseren Racer zu besegeln. Das Wetter war wie gemalt. Nachdem wir Rasmus den ersten Grappa gewidmet hatten, legten wir ab. Nach den ersten Stunden unter Segel waren wir alle recht zufrieden das alles so gut lief. Und so machten wir uns an das nächste Manöver : Ankern in einer schönen Bucht mit dem Namen Guidi. Hier konnten wir das Dinghi ausprobieren und uns in den paradisieschen Sand legen. Nach relaxten 90 Minuten ging es in einem großem Bogen wieder zurück nach Carloforte .Die 98 m² Segelfläche und der uns wohlgesonnene Wind brachten uns eine Menge Spass. Im Hafen angekommen, noch schnell angelegt und das Boot klar gemacht,konnten wir uns dem zweiten Teil unseres Motto´s widmen: Schlemmen! Nachdem wir uns am ersten Abend eine famose Pizza gegönnt hatten wollten wir am zweiten Abend Me(e)r. So kehrten wir also in ein schickes Ristorante an der Promenade ein und liessen es uns gut gehen.
Die Nacht war ruhig und das Frühstück gut, so dass wir ausgeruht und entspannt in den Tag starteten. Nach Begutachtung des Wetterberichtes gab der Skipper das Tagesziel bekannt: TEULADA- Hafen. Und so ging es um 10:00 Uhr aus dem Hafen von Carloforte in südlicher Richtung mit halben Wind auf Kurs Kap de Teulada. Die ersten 2 Std. machten wir unter Segel gut Strecke. Gegen 12:00 Uhr wurde der Wind stärker, vor allen in den Böen so dass wir Groß und Genua reffen mussten. Am ersten Etappenziel dem Kap Sperone angekommen, wurde ein geplanter Kurswechsel in südöstlicher Richtung vorgenommen. Von da an hieß es kreuzen. Wir machten zwar große Schläge kamen aber kaum voran. Nur langsam kamen wir dem Kap Teulada näher. Zudem war es auch ein Risiko sich in diesen Gewässern zu bewegen, da die See vor dem Kap militärischer Sicherheitsbereich war. Aber wir hatten ja Samstag und Glück, das kein Militär anwesend war. Nach langer Kreuz -sie dauerte ca. 4,5 Std- erreichten wir den Hafen von Teulada.Hier muss erwähnt werden, dass dieser Hafen sehr windanfällig ist und auch erfahrene Skipper bis hin zum Hafenmeister mitunter Probleme beim Anlegen haben können. Wir hatten auch unsere Probleme aber auch Glück das alles gut ging. So waren wir alle erleichtert und erschöpft als wir den Anleger de Teulada trinken konnten.Und da wir das Motto Segeln und Schlemmen hatten, ging es nach einer Ruhepause mit dem Taxi ins ca. 8 Km entfernte Teulada. Der Taxifahrer sprach sehr gut Deutsch und kannte sich bestens -nicht nur auf Sardinien sondern auch in Duisburg und Umgebung- aus. Er empfahl uns und das zu Recht- ein gutes Ristorante.Da direkt neben der Lokalität auch noch ein kleiner Supermarkt war, konnten wir unsere Vorräte an Bord wieder auffüllen.Und so ging auch dieser wunderschöne, wenngleich auch sehr anstrengende Tag vorbei.
Wie immer fing der Tag mit einem ausgiebigen Frühstück an.Das allerdings mussten Wir unter Deck zu uns nehmen, da es im Hafen eine morgendliche Wespenplage gab. Anschliessend kümmerten wir uns wieder intensiv um das Boot, da wir in der kommenden Nacht keinen Hafen anlaufen, sondern in einer kleinen Bucht vor Anker gehen wollten. Also ran an´s Werk und das Boot gesäubert , alle Tanks gefüllt und auch unter Deck wurde mal wieder klar Schiff gemacht (wie übrigens jeden Morgen!).Im Anschluss ging es wieder aufs Meer. Dort fuhren wir zu Beginn erstmal verschiedene Manöver wie Wenden unter Motor auf der Stelle, Boje über Bord mit Motor und im weiteren Verlauf auch unter Segel. Es wurde die Q-Wende eingesetzt und auch die Regatta- Halse. Der Weg zu der kleinen Bucht war nicht sehr weit und so konnten wir uns auch mal intensiver um die Seemannschaft kümmern.Nach gut 4,5 Std kreuzen vor dem Kap de Malfatano gingen wir gegen 16:50 Uhr in der Bucht Tuerredda vor Anker.Dort angekommen wurde das Boot liegefest gemacht und ab ging s mit dem Dinghi zum Strand in die POSEIDONBAR. Hier wurde ausgiebig diesem Meeresgott Tribut gezollt. Die beiden jüngsten erklärten sich schnell bereit zurück auf s Boot zu gehen um den Göttern der Kochtöpfe mit entschlossenen handeln und Geschick ein schmackhaftes Abendessen zu entlocken.Nach dem guten und reichhaltigen Essen stellten wir den Ankerwachplan auf, so dass einige von uns früh in die Koje gingen.Die Nacht war sternenklar und das Wasser ruhig. Die Ankerwache war für kein Team ein Problem, mal abgesehen von der teilweise überfallartig einsetzenden Müdigkeit.
Der neue Tag fing mit einem ausgiebigen Bad im hellblauen Meer mit Frischfisch an. La Dolce Vita trifft den Nagel auf den Kopf. So kann man das Gefühl beschreiben welches wir hier an diesem wunderschönen Ort erleben durften. Auch wenn es schwer fiel, so mussten wir diesen schönen Platz wieder verlassen um auf zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Nächstes Ziel war die Bucht Porto Pino. Um dorthin zu gelangen mussten wir einmal um das militärische Sperrgebiet segeln. Nachdem gut 90 minütigem Segeln bei 0-1 Bft und zusätzlicher Motorbrise, wurden unsere Pläne von einem Schnellboot der italienischen Marine zerstört. Sie fuhren ziemlich schnell auf uns zu und machten mit Handzeichen verständlich, dass wir das Funkgerät auf Kanal 10 zu stellen haben. Enif Enif Enif please leave this area for your own security for more than three miles over the military zone. Please take course 180 degrease!!!! Damit war klar, dass wir unser angestrebtes Ziel nicht mehr erreichen konnten und so fuhren wir unter Motor zurück nach Carloforte .2,5 Stunden unter Motor lassen viel Zeit für Phantasien: was wäre gewesen, wenn.....??? Unterwegs sahen wir noch einen Schweinswal, eine recht große Schildkröte und einen Zerstörer.
An diesem Tag wollten wir eigentlich nur relaxen.Doch diesen guten gleichbleibenden Wind konnte natürlich keiner widerstehen. Und so segelten wir noch einmal Richtung Bucht Guidi im südlichen Teil der Insel San Pietro. Da wir einen großen Bogen segelten konnten weitere Meilen auf unserem Seemeilenkonto gutgeschrieben werden.Am Abend in Carloforte wieder angekommen gingen wir erst einmal flanieren und schauten uns die von innen sehr schöne Kirche an. Auch dieser Abend endete mit einem guten Essen und einem leckeren Yoghurt-Eis, welches man in einer kleinen Eisbar mit köstlichen Topics variieren konnte.
Der letzte Tag auf See begann mit Flaute. Die Fahrt führte uns an die kleine Insel Piana vorbei zum Zuckerhut von Sardinien. Und da wir viel Zeit und noch weniger Dünung hatten konnten wir uns hinter dem Boot herziehen lassen und mittels eines Beiliegers im Meer schwimmen gehen.So endete irgendwann am späten Nachmittag der schöne Tag auf dem Mittelmeer und wir machten uns auf den Weg zur Übergabe des Bootes im Hafen. Nachdem wir uns alle aufgehübscht hatten ging es zum letzten Mal auf unseren kulinarischen Rundweg durch Carloforte.Und so endete auch der letzte Abend mit glücklichen und total entspannten Männern die eine Woche lang eine sehr schöne Zeit hatten.
Um fünf war die Nacht zu Ende und recht schnell machten wir uns abreisefertig. Mit Wehmut gingen wir von Bord unserer vertrauten ENIF. Ein Dankeschön nochmal an Master-Yachting für die gute Organisation und allen die uns bei diesem Törn geholfen haben, z.B. Andrea vom Marina Carloforte oder Francesca vom Ristorante am Anleger. Und dem Bäcker, der uns morges um fünf die Ciabatta-Brötchen verkauft hat,und,und,und... So nehmen wir alle wunderschöne Erinnerungen mit nach Hause von diesem Super Törn!