- Katamaran
- 2022
- 14 m
Bali 4.6
Gocek, Türkischen Küste
- 11 Kojen
- 4+1 Kabinen
- 4 WC
Bei bestem Wetter startete unser einwöchiger Segeltörn am 4. Juni 2016 in Fethiye. Schon am Flughafen in Dalaman spürten wir die Freundlichkeit, die uns die Türken entgegenbrachten. Am Hafen in Fethiye stand bereits unsere, über Master-Yachting gecharterte und sehr geräumige, Beneteau 54 von Sail-Fleet bereit. Der Service und die Freundlichkeit des Vercharterers ließen uns sofort im Urlaub ankommen. Wie von der Türkei gewohnt wurden wir ausnahmslos in jeder Marina und in jedem Restaurant herzlichst empfangen. Dass der Tourismus über den Sommer in der Türkei stark zurückgegangen war, konnte man überall spüren: die meisten Restaurants waren nicht einmal zur Hälfte besucht und viele Charteryachten blieben in den Häfen. Für uns als Urlauber bedeutete dies einen sehr gemütlichen und entspannten Tagesablauf. Wir mussten uns nie Gedanken um freie Plätze in traumhaften Buchten machen, da wir diese meist für uns alleine hatten. Ebenso war zu jeder Tages- und Nachtzeit immer ein guter Platz in der Marina oder an den idyllischsten Restaurant-Anlegern für uns frei. An der lykischen Küste wird sehr viel Wert auf die Sauberhaltung der Strände und des Meeres geachtet. Auch kleine Schnorchelausflüge darf man sich hier auf keinen Fall entgehen lassen. Insgesamt betrachtet segelt man hier, egal ob sportlich oder gemütlich, unter sehr gehobenen und niveauvollen Bedingungen. Besonders die vielen kleinen Restaurants überraschen immer wieder mit Qualität, Freundlichkeit und gutem Service. Gerade die sanitären Anlagen überzeugen, sowohl in den kleinen Restaurants als auch in allen Marinas, in puncto Sauberkeit. Egal wo wir Essen gegangen sind, Straßenstand oder nobles Restaurant, die türkische Küche überzeugt mit ihren pikanten Gewürzen und diversesten Variationen an frischen Fleisch- und Fischgerichten. Zum Zeitpunkt unseres Segeltörns war Nichts von der politischen Lage, trotz der Anschläge in Istanbul und Ankara, zu spüren. Wir wurden immer mit Freundlichkeit und Offenheit in Empfang genommen. Für uns Alle bleibt die Türkei auch weiterhin ein sehr empfehlenswertes Segelrevier, sowohl für Einsteiger als auch für Profis. Der Golf von Fethiye bietet jede Menge Abwechslung für einen entspannten Törn. Wer es sportlicher angehen möchte, kann den Golf verlassen und z.B. gen Marmaris segeln.
Da wir unseren Törn nur zu dritt starteten, bedeutete dies erst einmal viel Arbeit für uns. Der Skipper übernahm den Yacht-Check-In und die beiden anwesenden Crewmitglieder den kompletten Törneinkauf für acht Personen. Als pünktlich zum Abendessen unser viertes Crewmitglied in Fethiye ankam, hatten wir bereits feine Gambas gekocht und so konnten wir einen herrlich gemütlichen ersten Abend an Bord genießen.
Sonntag Morgen verließen wir zu viert die Marina und starteten in eine schöne kleine Bucht im Süd-Osten des Golfs von Fethiye. Bis auf einer Gulet waren wir alleine. Wie von den türkischen Küsten nicht anders gewohnt, fällt der Untergrund schnell ab und somit ist große Sorgfalt bei den Ankermanövern angesagt. Da wir mehr als ausreichend Platz hatten, warfen wir unseren Anker in der Mitte der Bucht mit ausreichend Kette. Abends fuhren wir noch unter Motor in die D-Marin von Göcek, um unsere verbleibenden vier Mitsegler abzuholen und die Nacht dort zu verbringen.
Nach einem opulenten Frühstück in einem der Marina-Restaurants und einer ergiebigen Dusche starteten wir mit einer vollzähligen, achtköpfigen Crew gen Süden. Leider wurden unsere Pläne durchkreuzt, als sich die Bergeleine der Genua kurzerhand mit einem lauten Knall verabschiedete. Die durchaus viel zu dünne Leine konnte dem Winddruck der gerefften Genua bei ca. 25 kn Wind nicht standhalten. So waren wir gezwungen im Windschatten der Küste unser Vorsegel abzubergen und die Nacht in der bereits bekannten Bucht von Kuyruk zu verbringen. Ein kurzes Telefonat mit Sailfleet und wir vereinbarten einen kleinen Deal: Morgen gibt es wieder Frühstück im Restaurant, während die Mechaniker des Vercharterers die Bergeleine der Genua reparieren, und oben drein versprach man uns eine späte Rückgabe der Yacht.
Der Vercharterer versprach uns für diesen Morgen ein Frühstück in der Bucht von Boynus Bükü als Entschädigung für die gerissene Bergeleine. Nach einem sehr feinem Frühstück konnten wir unseren Törn auch schon wieder fortsetzen und so segelten wir mit bestem Wind um die 18 kn und geringer Welle in die Bucht "Kapi Gübün".
Dieser Tag war geprägt von wenig Wind und so legten wir den Großteil der Tagesettape unter Motor zurück. Entschädigt wurden wir dafür mit einem grandiosen Abendessen. Vorspeisen mediterraner Art, Fisch in allen Variationen und dazu hervorragender Wein krönten unseren Abend. Neben dem feinen Essen lohnt sich der Besuch der My Marina alleine schon wegen der liebevoll gestalteten Hafenanlage.
Vom fehlenden Wind des Vortages war heute nichts mehr zu spüren uns so konnten wir unter perfekten Bedingungen in Richtung Osten segeln. Raumer Wind mit ca. 20 kn und 2m Welle schoben uns in die Bucht Bestas. Und auch hier ankerten wir wieder alleine!
Wir ließen den Tag ganz entspannt angehen und kauften erstmal frischgemachte Crepes zum Frühstück. Nach einem ausgiebigen Badestopp während der Fahrt nahmen wir nochmals Kurs auf Kapi Gübün und vereinbarten dort mit dem Restaurantbesitzer Ismael unser Abendessen. Wie abgemacht holte er uns mit seinem gut motorisierten Schlauchboot ab und verköstigte uns mit frischem Ziegenbraten und weiteren türkischen Köstlichkeiten.
Genau wie es uns Sailfleet versprochen hatte, durften wir unsere Yacht einen Tag länger als gewöhnlich behalten und so mussten wir erst Samstag Mittag nach Göcek zum Tanken fahren und anschließend die Yacht in Fethiye zurückgeben. Dazu fuhren wir wieder einmal durch die Durchfahrt zwischen Domuz Tersane und Adasi Tersane. In Fethiye angekommen, gaben wir die Yacht ohne weitere Komplikationen zurück und wir schlenderten noch ein wenig durch die Innenstadt, bevor es zurück nach Deutschland ging.