- Katamaran
- 2023
- 14 m
Lagoon 46
Portisco, Costa Smeralda
- 12 Kojen
- 4+2 Kabinen
- 4 WC
Sardinien zu Land kannten wir schon, jetzt war Sardinien zur See an der Reihe. Für den größten Teil der Mannschaft war das schon der dritte gemeinsame Törn. Diesmal wurde gemeinschaftlich bestimmt, ein neues Boot zu chartern. Also, wählten wir eine brandneue Bavaria 51 Cruiser.
Konnten gegen 15 Uhr auf die Yacht. Unsere Crew flog erst am Abend ein, so dass der Skipper genug Zeit hatte, die Yacht zu inspezieren. Problemlose Übernahme. Zum Einkaufen lohnt es sich, in den nahegelegenen Conad Hypermarkt zu fahren, Auswahl und Preise sind entschieden beser als beim Händler in der Marina.
Ablegen gegen 10: 30 Einweisungen der Crew 11 ½ Mann stark, Wiederholung wichtiger Knoten und Übung mit den Segeln. Wind 25kn, West, Wellen 1,5 m In der Straße von Bonifacio spüren wir den Düseneffekt der beiden Inseln Sardinien und Korsika so richtig, daher nördlich von Maddalena auf Motor umgestiegen und weiter Richtung Golfe de Porto Novo auf Korsika. Starker Westwind selbst in der Bucht. Trotzdem einigermaßen angenehme Nacht. Die MOB Funktion des GPS zeigt am Morgen, dass unser Anker durch den Wind um 12 m nachgerückt ist .
Gesegelt nach La Chiappa, dort kurz nach Mittag geankert, Ankergrund steinig. Sehr heiß. Ausgiebig gebadet. Das FKK Feriendorf besucht, Boje wird an der Rezeption gebucht. Kostet 10. Die äußeren sind auch für Boote mit 2,5 Tiefgang geeignet. Laut Aussage der Mitarbeiter vom Tauchklub liegen 700kg unter jeder Boje. Nach einem entspannten Abendessen den Leuchtturm La Chiappa besichtigt. Von dort hat man einen sehr schönen Blick in die große Bucht von Porto Vecchio. Rückkehr aufs Boot bei Gewitter un Regen. Nachts kam Schwell in die Bucht im rechten Winkel zum Wind. Die Morgenstunden waren daher sehr unangenehm
Gegen 6 Uhr Boje verlassen und in die nördlich gelegene Bucht von Porto Vecchio umgesetzt. Mit Dinghy zum Bäcker in La Chiappa. Wind wurde immer stärker, daher nur kurzes Frühstück, Baden und los. Kurs Süd bis Südspitze Korsikas, dann Nordwest im Bouches de Bonifacio. Kräftiger Wind. Sehr wenig Boote draußen. Um Ankreuzen zu sparen, sind wir vor Bonifacio auf Motor umgestiegen. Viel Verkehr in der Einfahrt nach Bonifacio. Liegeplatz an der Hafenpromenade. Einparken war schwierig, enge Gasse, viel Wind. Die Einweiser der Marina waren Klasse. Sofort Boot an Haken oder kurz mit kräftigem Zodiac-Schubs in die richtige Position gebracht. Den Liegeplatz hatten wir am Tag vorher über die Website der Marina gebucht. Übernachtung für 85. Sanitärräume entsprechen nicht dem Preis. Besichtigung der Stadt. Absolut sehenswerte Altstadt. Viele Individuell gestaltete Restaurants. Frankreich eben. Aber 8 für den halben Liter Bier sind trotzdem heftig.
An Wind und Wellen vom Vortag erinnert nichts, gar nichts. Ausfahrt bei glatter See und weniger als 10kn Wind. Ziel Cala Spinosa am Capo Testa auf Sardinien. Erscheint uns aber bei deutlich zunehmendem Wind und Wellen als zu eng. Entscheiden uns für die nebenan gelegene Baia di S. Reparata. Dort nur ein Cat und ein kleiner Segler. Die Vorhersage für Bft6 hat wahrscheinlich viele Segler abgeschreckt. Anker hält sehr gut. Trotzdem bingen wir 2. Anker aus. Am frühen Abend verlassen die anderen Boote die Bucht. Wir bleiben allein. Die Crew fährt mit dem Dinghy zu den imposanten Felsen am Leuchtturm von Capo Testa. Abendessen an Bord. Wind läßt auch bis 4 Uhr nicht nach und hat Spitzen von 30 kn. Ankerwache ist umsonst, denn unsere Anker halten sehr gut.
Ausgiebig Baden und Landgang, danch Kurs Richtung La Maddalena, vorbei an Isola Spargi. Angenehmes Segelwetter bei bft 4, schöne Inseln. Kurzer Mittagsstop am Außenanlieger von Cala Gavetta. Dort leider sehr intensive Wellen durch die Fähren. Unsere österreichischen Nachbarn wollten nach dem Tanken auch kurz anlegen und wurden beim Festmachen böse an die Pier geschleudert, worauf sie sofort Reisaus nahmen. Wir bleiben zum Stadtbummel mit Mittagessen und leckerem Eis. Maddalena ist eine richtiger Touristenort. In Portisco hat Cruising Charter empfohlen, vor der Rückkehr zu tanken, da man Freitags lange warten müsse. Wir haben also schnell getankt und gegen 18 Uhr los in Richtung Isola Caprera. Geankert in Porto Palma. Stille Nacht, kein Wind, keine Wellen. Leztes Essen und Baden in einer Bucht genossen. Die Anzahl der Segler, die über Nacht blieben, war überschaubar. Man kam sich nicht zu nahe.
Früh waren wir inmitten einer Regatta der Segelschule in Porto Palma. Umringt von flinken Jollen versuchten wir vorsichtig die Bucht zu verlassen, Richtung Norden zur Cala Coticcio, einer der schönsten Buchten. Die Bucht ist wirklich sehenswert. Entgegen den Warnungen im Guide waren auch nur 5 Boote da. Wir planten, zur kürzlich renovierten Festung zu wandern. Leider fiel das ins Wasser, genau wie die Führungsrolle der Ankerkette, was uns einige Schwierigkeiten bereitete, den schon ausgebrachten aber schlecht liegenden Anker wieder einzuholen. Baden fiel damit aus. Da erst Mittagszeit war Segel auf gemütliche Fahrt gesetzt, 1/3 Reff. Die Crew verarbeitet die letzten Kartoffeln mit Knoblauch und Rosmarin zu leckeren Ofenkartoffeln. Mittlerweile werden Wind und Wellen entgegen der Vorhersage immer stärker, aber um die Küche nicht zu stören, behalten wir unseren Kurs vorerst bei. Ändern Kurs Richtung Portisco erst hinter Isola Mortorio mit dem Ergebnis, das ein Segeln schon nicht mehr möglich war. Starkregen und Wellen machen die letzten Meilen zu einer unangenehmen Tour mit Zähneklappern. Vor der Marina Stau. Durch die frühe Ankunft und da wir nicht tanken mussten, hatten wir eine günstige Warteposition. Der Wind war auch so, dass man sich hängenlassen konnte. Die Charterer hatten je 2 Boote draußen, welche der Reihe nach die Organisation des Einlaufens übernahmen. Daher zwar die Warteschlange draußen, aber keine Hektik am Steg. Festmachen ohne Probleme. Dauerregen bis zum späten Abend. Übergabe problemlos. Das Problem mit dem Anker wurde als nicht durch uns verschuldet notiert. Fertig.
Fazit: Ein für uns neues Segelrevier erschlossen. Nur an zwei Nächten bezahlt (Bonifacio und La Chiappa). Das Wetter stimmte fast nie mit den Vorhersagen auf Windfinder Pro überein. Schwachwind hatten wir nur einen Vormittag, sonst immer 20kn mit Böen weit drüber. Die beinahe fabrikneue Bavaria 51 Cruiser hatte eine ganze Menge Macken, das Problem mit dem Anker war aber das bedeutendste. Sonst fielen der Crew Türgriffe entgegen, die Musikanlage schnarrte nur. Aber das waren Kleinigkeiten.