- Katamaran
- 2023
- 14 m
Lagoon 46
Portisco, Costa Smeralda
- 12 Kojen
- 4+2 Kabinen
- 4 WC
Ziel des Törns war, die Costa Smeralda ausgiebig zu geniessen und keine Meilen zu "fressen". Sardinien war für uns alle (2 Paare Ü50) ein neues Revier nach vielen Jahren in Griechenland. Infos: Immer Liegeplätze reservieren (Telefonliste der Hafenmeister bekommt man bei Schiffsübergabe), ansonsten gibt es "Ärger", ausgenommen ist Porto Chervo für Yachten unter 15m. Der Hafenmeister in Cannigione spricht deutsch. Ab der zweiten Oktoberwoche haben die meisten Lokale geschlossen, in der ersten Oktoberwoche hatten schon einige zu, Porto Chervo war zu unserer Zeit schon im Winterschlaf. Liegegebühr Porto Chervo 46er 90,- Euro plus Strom. Liegegebühr Cannigione 45,- Euro, Gavetta/Maddalena 35,- immer Strom Wasser möglich. Auf Maddalena herrscht noch überdurchschnittliche Betriebsamkeit, sehr zu empfehlen. Viele gute Restaurants, schöne Fussgängerzone, Inselrundfahrt mit dem Bus 1,50 Euro. Wer auf Sardinien sparen will muß an Bord kochen, wir hatten im Schnitt für 4 Pers. ca. 160,- Euro/Abendessen inkl. Wein. Olbia ist einen Besuch wert.
Wir landen bereits um 7 Uhr morgens aus Frankfurt kommend in Olbia, der bestellte Transfer war leider nicht da, war jedoch kein Problem, da genügend Taxen am Ausgang standen und wir auch für die vereinbarten 45,- Euro gefahren wurden. (NSS North Sardinian Sails hatte eine falsche Uhrzeit hinterlegt) Die Schiffsübergabe wurde für 15 Uhr avisiert, es gibt einen Gepäckabstellplatz und so sind wir erst mal ins kleine Marina-Cafe. Cala del Sardi macht einen gepflegten und gemütlichen Eindruck, viele schöne Plätze zum verweilen. (Cappucchino aus Pappbecher obwohl Tassen da waren...) Nach einer kleinen Stärkung haben wir versucht in den Hafen von Portisco rüber zu laufen, der ja nur einen Steinwurf entfernt ist, es gibt jedoch keinen gangbaren Fussweg und die Straße ist zu gefährlich. (also taxi 10,- bis 17,- Euro) Hier gabs Pizza zum Mittagessen (wir wollten die Bordkasse nicht gleich am ersten Tag sprengen) und ein Fläschen Weißwein zur Urlaubseinstimmung. Gegen 14:30h kam der Anruf, Schiff ist zur Übergabe bereit. Von der netten Vor-Crew aus München, die uns ihre restl. Wasser und Biervorräte überlassen hat, wußten wir um den ein und anderen Mangel der Albireo, war aber nix gravierendes. Die Übergabe war dann dennoch Umfangreich, für die defekte Badeplattform (elektr.Motor) die nur über die Heckwinsch zu bedienen war und das verzogenen Bimini gabs zum Ausgleich den Aussenborder kostenlos. Die Kajüttüren die Nachts klappern, kann man mit einer eingeklemmten Socke "entschärfen". Auslaufen nach Porto Chervo war für den nächsten Tag Sonntag geplant, da es jetzt doch schon relativ spät war. Abendessen im Marina-Cafe, das auch kleine Nudelgerichte anbietet, war jedoch greussliches Essen und völlig überteuert nicht zu empfehlen, dann doch lieber Taxi nach Portisco und nur den Absacker in Cala del Sardi nehmen.(Bier aus Pappbecher 6,-) Die Marina bietet einen kostenlosen Shuttleservice zum nächsten Supermarkt an, so das die selbstgekochten Spaghetti allemal besser gewesen wären.
Porto Chervo will man natürlich mal gesehen haben, also nach kleinem Frühstück heißt es Leinen los und zunächst mal rüber zur kleinen Insel Soffi zum Badestopp. Wetter paßt, Wind Null , so das wir hier lange vor Anker liegen und den Tag genießen, es ist ja auch nur ein kurzer Schlag nach Porto Chervo und die Marina ist riesig und ohne Anmeldung anzusteuern (bis 15m). In Porto Chervo am frühen Abend angekommen, werden wir auch gleich vom Hafendinghi in Gefolgschaft genommen und zu einem Liegeplatz geführt. Die Formalitäten können am nächsten Morgen erledigt werden. Die Stromanschlüsse sind auf Großyachten ausgelegt, man kann gegen Kaution (200,-) ein entsprechendes Adapter bekommen. Es sieht schon alles sehr nach Winterschlaf aus, es gibt eine Hafenkneipe und ein nettes Cafe daneben fürs erste. Der Komplex des Yacht Clubs hat eine Vinothek nebst Cafe wo man auch einen Snack bekommt, die Geschäfte überwiegend geschlossen oder nur noch Samstag, Sonntag geöffnet. Zum Retortenort Porto Chervo (da wo die Geschäfte der Reichen sind, Hermes, Louis Vuitton und alle Luxusmarken die es gibt) würde man 45 min. laufen, also besser Taxi nehmen, sollte man ja mal gesehen haben. Wir sind zwar keine "Sparheimer" aber Speisen ab 50,- Euro aufwärts waren uns dann doch zu heftig im Restaurant direkt am Wasser in Porto Chervo unterhalb der Shopping-Mall. Also gings mit dem Taxi zurück Richtung Marina und wie immer gibt's beim Taxifahrer auch gute Restauranttipps, so das wir noch einen schönen Abend verbringen. (Spaghetti Meeresfrüchte 18,- Wein 25,- war ok) Porto Chervo ist für uns kein Ort an dem man länger bleiben will, also geht es am nächsten Morgen nach dem Frühstück Richtung Maddalena Archipel
Zunächst nehmen wir Kurs 80 Grad raus aufs Meer, wir wollen ja segeln. Die Albireo ist aus meiner Sicht für Anfänger nicht geeignet, ebenso wie das gesamte Revier hier oben. (Wetter, unreine Gebiete, Fähren...) Das Groß kann nur vernünftig am Mast eingerollt werden, das ist bei Seegang/Wind nicht ohne und die Schwimmweste sollte dann selbstverständlich angezogen sein. Wir müssen relativ schnell reffen und bereits nach kurzem Vergnügen die Segel komplett einrollen, der Wind nimmt zu. In den Schiffspapieren stand der Hinweis, ab 30 KN Wind Segelverbot, wir haben jetzt permanent 35 KN auf dem Windmesser und kämpfen uns unter Motor zur Insel Maddalena. Unterwegs fragen wir telef. nach Platz im Haupthafen Gavetta für 2 Nächte an, Hafen ist voll heißt es knapp. Wir halten dennoch Kurs und kreisen zwischen Fähren und kleiner Hafeneinfahrt, im Notfall hätten wir ja noch Palau zum ausweichen, bis sich der Hafenmeister erbarmt und vom Dinghi aus winkt. Also heißt es in unruhiger See zügig einlaufen und aufstoppen. Die Albireo hat Doppelruderblätter was zum manövrieren eine etwas höhere Grundgeschwindigkeit erfordert, ich versuche dennoch so langsam wie irgend möglich in eine schmale Lücke zu setzen, zum ersten mal bin ich froh über Bugstrahl zu verfügen, damit der erste Anlauf klappt. Die beiden Italiener auf dem Nachbarschiff haben uns wohl irgendwie die Strapazen der Überfahrt angesehen, wir hatten in der Spitze bis 40 KN Wind und entsprechend Welle, und einer kam flugs auf unser Boot übernahm die zweite Mooring. Zwei nette Italiener auf einer 49er Sun Odysseus unterwegs und offensichtlich Profis. Hier gefällt es uns und wir bleiben zwei Tage, schließlich gibt es auch noch einen Geburtstag zu feiern. Wetter klart auf und wir machen einen Bummel durch schöne Gassen, die Liegegebühr ist mit 35,- Euro/Nacht moderat. Restaurants gibt's in Fülle, Cafes und Bars sowieso. Man kann mit dem Bus zwei Ausflüge machen, Insel/Spalmatore und Caprera (je 1,50 Euro) Für mich ist La Maddalena das Urlaubshighlight, auch wenn es zwischendurch immer wieder mal heftig geregnet hat. Abwettern kann auch Spaß machen....
Der zweite Tag auf La Maddalena ist leider auch nur durchwachsen, so das ausschlafen, Frühstück in einer typisch ital. Bar ansteht und wir den Tag wieder mit Bummeln, Weinkauf und Ausflügen verbringen. Den Ausflug zum Traumstrand Spalmatore unternehmen wir mit dem Bus, sind allerdings wetterbedingt nicht ausgestiegen (man hätte mit einem der nächsten Busse retour gekonnt), war auch kein Traumstrand bei diesem Wetter, die Strandbude ohnehin geschlossen. Einmal um den Hafen gelaufen kommt man zum Hafenmeister (hier ist auch die Müllstation, Glas extra entsorgen), wir zahlen unsere 70,- Euro für zwei Tage und entnehmen dem Wetterbericht es bleibt mit 6-7 Bft. ungemütlich auf See. Wir entscheiden uns für einen kurzen Schlag nach Cannigione.
Bevor wir Ablegen, fragen wir telef. einen Platz an, der Hafenmeister spricht perfektes deutsch und gibt uns auf, kurz vor der Ankunft/Mole noch mal Francesco anzurufen. Klappt wie am Schnürchen, wir folgen Francescos Dinghi, der Hafen ist relativ frei, jedoch sollen wir uns zwischen zwei Dauerlieger "Quetschen".... Anschließend begleitet uns ein Marinero ins Hafenbüro, Formalitäten/Liegegebühr 45,- Euro. Der Restauranttipp NR.1 Pizzeria ausserhalb hatte leider Ruhetag, beim Tipp Nr.2 Restaurant vom Hotel del Porto direkt am Hafen haben wir uns dann auf der Terrasse niedergelassen (innen nicht so schön, halt Hotelmäßig) und fürstlich gespeisst. Top Preis-Leistung, es gab frische Austern (3,-) vorweg, Pasta al Scoglio (Meeresfrüchte), Fischplatte (17,-) und weitere Leckereien, Argiolas Weißwein (20,-). Alles in allem eine angenehme Überraschung und der Kellner auch noch super freundlich. Cannigione bleibt auch insgesamt in guter Erinnerung. Wer mehr Zeit hat, kann von hier aus auch Ausflüge zu historischen Stätten unternehmen (Mietwagen). Rechts der Hafeneinfahrt sieht man bei Ankunft einen kleinen Naturstrand, hier ist eine tolle Bar/Cafe oberhalb der Straße mit schönstem Meerblick.
Der Wetterbericht verheißt nichts gutes zum Wochenende, so beschließen wir, zumal wir schon Freitagabends zurück fliegen wollen, Kurs Heimathafen Cala del Sardi zu nehmen. Die Kardinalzeichen zwischen den Felsen/kl. Inseln geben die Umschiffung an, immer übers offene Meer. Wir lassen uns zunächst nur von der gerefften Genua ziehen und machen gut 5 KN Fahrt. Bei mir schleicht sich eine Vorahnung ein, und so rollen wir die Segel kurz vor der Durchfahrt mit den zwei Leuchttürmen am Capo Ferro ein, bevor es weiter raus auf die offene See geht. Wind und Welle bäumen sich auf, wir kommen nur mühselig unter Maschine voran, umfahren die kl. Inseln großräumig, da die Wellen über 3m ansteigen, kein Vergnügen.... In Portisco (hier muß getankt werden vor Rückgabe) versuchen wir zunächst Rückwärts an die Zapfsäulen zu steuern, es ist jedoch niemand da, der die Leinen an nimmt, so schiebt uns die Welle schnell wieder ab, der Hafenmeister fährt gemütlich mit seinem E-Cart vorbei ohne die geringste Hilfsbereitschaft. Also setzte ich zunächst rückwärts an die Aussenmole, so das ein Crewmitglied übersteigen kann zum Leinen annehmen, das Hafenpersonal schaut zu. Festgemacht rufen wir die Handynr. an der Tankstelle an und der Tankwart ist flugs zur Stelle.( Bei Welle besser vorwärts über den geschützten Bereich Tankstelle ansteuern) In der Heimatbucht angekommen, fällt der Anker im geschützten Bereich auf 4m Wassertiefe (nicht in den hinteren Buchtbereich zu flach und vom Ufer fernhalten, Sandbänke) wir genießen den Nachmittag. Regen zieht auf, zeit in der Marina Cala del Sardi festzumachen. Weit und breit kein Schiff, kein Mensch, die Brücke am Schwimmsteg zum "Festland" hochgekurbelt, ist ja auch erst Donnerstag. Wir legen uns an den Ausgangspunkt, machen mit zwei Moorings fest, als uns doch noch ein Mitarbeiter darauf hinweist, dass wir uns hätten telef. anmelden müssen, egal wir lassen meckern und bringen noch zwei Sicherheitsleinen auf den Mittelklampen aus. Der Schwell steht in die Marina und wir schaukeln ordentlich. Zum Abendessen geht's nach Portisco, wo jetzt nur noch zwei Restaurants offen haben, naja war besser wie nix aber auch nicht mehr.
Nach einer unruhigen Nacht, können wir bereits morgens das Schiff übergeben, alles schnell und problemlos. Es regnet in Strömen, so das uns nichts in der Marina hält. Mit dem Transfer von NSS geht es direkt zum Airport, wo wir unser Gepäck aufbewahren. (zahlen am Touristoffice, 10,-/Koffer/Tag) Vom Flughafen fährt ein Bus direkt in die Altstadt von Olbia (2,-) Wir laufen durch die gemütliche Fussgängerzone, schauen uns Stadt und Hafen an, es gibt zahlreiche Einkehrmöglichkeiten und lassen den Tag bei einem Fläschen Prosecco unterm Sonnenschirm ausklingen, um 17 Uhr fährt uns der Kleinbus wieder zum Flughafen. Olbia ist einen Besuch wert! Sardinien ist schön, das Revier Anspruchsvoll, wir hatten einen schönen Törn und natürlich ist Sardinien nicht mit Griechenland vergleichbar, jedoch geht es nächstes Jahr wieder nach Griechenland, insbesondere der "Verwaltungskram" (ständig Häfen antelefonieren, Formulare im Hafenbüro ausfüllen) war mir zu aufwendig und das oft nicht stimmige Preis-/Leistungsverhältnis, aber das ist natürlich Ansichtssache und es war halt auch Saisonende....