- Katamaran
- 2023
- 11 m
Excess 11
Eivissa, Ibiza
- 10 Kojen
- 4+1 Kabinen
- 2 WC
9 Jahre ist es jetzt her, seit wir mit der HSK Jugend in einer Flotille Rund Mallorca gesegelt sind: Zeit für eine Neuauflage! Ein paar Jahre älter und mit einigen Törn-Erfahrungen mehr wagen wir uns im späten März "ganz alleine" auf das weite Mittelmeer. Mit Fabrice als Skipper legen wir Jonas, Melanie & Sven, Berenice & Robert ab Palma de Mallorca im Hafen El Arenal ab.
Fabrice und Robert nahmen nach früher Anreise das Schiff entgegen und freuten sich über den 1a Zustand. Einkaufen im nahe gelegenen Carrefour, Einräumen im Schiff und schon neigte sich der Tag dem Ende. Der Rest der Crew wurde pünktlich zum Abendessen empfangen und es dauerte nicht mehr lange, bis sich alle in ihre Kojen zurückzogen.
Auf unserer schönen Dufour 445 peilten wir am späten Vormittag die Naturschutzinsel Cabrera an. Bei 4-5 Bft und Sonne zeigte sich der Ostersonntag von seiner schönsten Seite und wir genossen den ersten Segeltag. Nachdem wir den Schutz der Küste verlassen haben machte einigen von uns die unruhige Kreuzwelle etwas zu schaffen. Während der Skipper grinsend am Steuer stand und uns liebevoll Mut zuredete, waren wir alle sehr froh, als wir gegen Nachmittag an der Boje in der Bucht von Cabrera festmachten. Auch wenn Wind und Welle uns ein bisschen geärgert haben, so haben sie uns doch sehr schnell nach Cabrera gebracht und es blieb genügend Zeit um die Insel zu erkunden und den Sonnenuntergang vom Castel aus zu genießen. Der Landgang brachte uns eine weitere Hürde: Der Außenborder des Dinghis funktionierte nicht. Sichtlich nicht motiviert wurde die Crew kurzerhand von Fabrice und Jonas an Land und zurück gerudert. Nach einem vorzüglichen Essen an Bord entschieden wir nach ausführlicher Lagebesprechung, dass es am nächsten Tag bis nach Menorca gehen sollte.
Nach einem gemütlichen Frühstück lichteten wir den Anker, machten in der Ausfahrt der Bucht von Cabrera ein paar Übungen unter Motor und legten schließlich Kurs auf Menorca an. Da es ein langer Segeltag werden sollte, haben wir ein Wachsystem eingeführt. Das Kap umrundet surften wir mit achterlichem Wind und Welle bei 10 Knoten Maximalgeschwindigkeit bei Kurs 20 Grad in Richtung Ciutadella. Nachmittags bekamen wir Besuch einer Delphinschule, die mehrere Minuten in unserer Bugwelle spielte und uns ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Für das leibliche Wohl der Crew wurde auch während der Fahrt gesorgt: Jonas und Fabrice zauberten zum Abendessen ein leckeres Risotto! Wohl gestärkt ging es weiter bis in der Dämmerung der erste Leuchtturm von Menorca gesichtet wurde. Kurz darauf ertönte es dann auch voller Freude Land in Sicht. Anhand der Leuchtfeuer navigierten wir in die enge und felsige Hafeneinfahrt des Stadthafens Ciutadella. Nach einem sehr gelungenen Anlegemanöver genossen wir nach der anstrengenden Fahrt das erste kühle Anlegerbier um 00:30 Uhr.
Die frühen Sonnenstrahlen bestätigten den ersten Eindruck der Nacht: Ciutadella ist eine sehr schöne Stadt, die es sich zu erkunden lohnt. Nach einem ausgiebigen Frühstück packten wir kurzerhand die Kameras und machten einen Spaziergang, der uns unter anderem leckeren Serrano-Schinken und frische Empanadillas bescherte. Gegen Mittag legten wir wieder ab. Während des Auslaufens staunten wir nicht schlecht über die schöne und enge Hafeneinfahrt, die wir bei Nacht so gut gemeistert hatten. Unterwegs holten wir uns telefonischen Rat bei Clubkamerad Henner Michel, der uns bestärkte nach Alcúdia anstatt nach Pollenca zu fahren. Bei schönem Segelwind aus Südwest setzten wir die Segel und nahmen Kurs auf die Bucht von Alcúdia. Als der Wind etwas abflaute zeigten sich ein paar Tümmler. Außerdem nutzen wir die Gelegenheit den niegelnagel neuen Gennaker bei wenig Wind zu testen. Kurz vor der Bucht von Alcúdia nahm der Wind wieder zu, wir kreuzten noch eine gute Stunde und hatten viel Spaß beim Segeln. So wurde es recht spät bis wir schließlich in Alcúdiamar anlegten. Nach einem leckeren Abendessen sind wir alle kaputt ins Bett gefallen.
Das schlagen der Fallen und Lady Jacks setzte dem Schlaf des Skipiers gegen 5:30 Uhr ein jähes Ende. Fallböen von bis zu 45 Knoten aus Süd fegten durch eine Düse in die Bucht und brachten die Schiffe mächtig in Bewegung, sodass es zunächst nach einem Hafentag aussah. Mit telefonischem Rat Ein gutes Netzwerk erfahrener Segler ist in solchen Situationen Gold wert wurden verschiedene Pläne entwickelt, je nachdem zu welchem Zeitpunkt der Wind abflaute und ein sicheres Passieren der Steilküste möglich war. Was zuerst nach einem Hafentag aussah wurde glücklicherweise bei andauernden 25 Knoten Westwind ein strammer Segeltag! Zuerst kreuzten wir die Nordküste unter Segel entlang, stellten jedoch fest, dass der Amwind-Kurs durch Welle und Windwinkel uns nur spärlich unserem Ziel entgegenbrachte. Die circa 1,5 bis 2 Meter hohen Wellen machten uns zudem zu schaffen. Kurz vor Dragonera wurden die Segel geborgen, die Maschine angeschmissen und in die Wellen gestampft. Nach der Durchfahrt fuhren wir in den Hafen von Andratx ein und machten dort im Club de Vela fest. Bei gutem Wein und exotischem Fisch Curry ließen wir den anstrengenden Tag ausklingen.
Der Regen am Morgen hat uns aus den Betten geholt und so bereiteten wir uns nach dem Frühstück auf nasse 25 Meilen nach El Arenal vor. Nach einem bilderbuchhaftem Ablegemanöver mussten wir vor der Bucht von Andratx feststellen, dass der Wind zum Segel noch nicht ausreichte. Nach und nach verzogen sich alle ins warme bis auf Jonas und Fabrice die dem Regen ausharrten und das Boot im Griff hatten. Unter Segel und Motor erreichten wir die Bucht von Palma bei schwerem Wetter und durften uns auf dem Radar die Regattavorbereitungen der 47 Trofeo S.A.R. Princesa Sofía ansehen, während in der Kombüse das Mittagessen eingenommen wurde. Im Hafen erfolgte eine schnelle unkomplizierte Bootsabnahme bevor wir unseren Liegeplatz einnahmen. Zum Anlegerbier durften wir dem Auslaufen der Regattateilnehmer und Trainerboote vom Bug unseres Schiffes zuschauen, darunter auch die deutschen Teams und Jochen Schümann. Nach der heißen Dusch bereiteten wir die Tapas für das letzte Festmahl an Bord vor.
Ein schnelles Müsli, ein starker Kaffee und ab ging es für Berenice und Robert um den Mietwagen abzuholen. Voll beladen mit Gepäck und einigen Essensresten fuhren wir Melanie und Sven nach Valldemossa in ihre Unterkunft. Von dort aus brachte uns unsere kurze Sightseeing-Tour noch nach Deià und Banyalbufar, wo wir die letzten Sonnenstrahlen genossen. Am Flughafen angekommen mussten wir schweren Herzens feststellen, dass es viel zu schnell schon wieder vorbei war und das Studium oder die Arbeit nach uns riefen.