20 Mar 2017Jürgen Himmel

Nördliche Kykladen 17.09. bis 24.09.2016

Oceanis 46 | BJ 2010Ägäis, GriechenlandVon 17 Sep 2016 bis 24 Sep 2016

Nach einigen Törns in gemäßigteren griechischen Gewässern (Ionisches Meer, Dodekanes), wagen wir uns dieses Jahr in die anspruchsvolleren Kykladen, wenn auch in den von Seglern beschriebenen "leichteren" Nord-Westen. Die geplante Route führt uns von Athen/Lavrion nach Kithnos - Serifos - Siros - Kithnos - Kea - zurück zum Ausgangshafen Lavrion. Wir, das sind zwei erprobte Paare, auf einer 46er Oceanis von Beneteau/Navigare Yachting. Eine Wettervielfalt von Starkwind,Sturm und Böen, ordentl. Seegang aber auch Schönwetterphasen wurde gemeistert, nur das desolate Schiff stellte sich als große Herausforderung da....

Tag Sat am 17 Sep 2016

Ankunft in Lavrion

Wie immer klappt der Transfer über Master Yachting hervorragend und unsere Sajoma II ist in der überschaubaren Marina Lavrion gleich gefunden. Nachdem wir bei Navigare Yachting die Formalitäten erledigt haben, schaffen wir unser Gepäck an Bord und warten auf die Schiffsübergabe zeitnah am Nachmittag. Der erste Eindruck vom Schiff schon mal vorsichtig formuliert unschön, im Steuerstand steht Brackwasser und ebenso im Kühlschrank, der wie sich noch rausstellen wird, die Woche über max. zur Kühlung von geschl. Getränken geeignet ist. (die Pumpe ist defekt und es sammelt sich immer wieder Tauwasser, trotz auswischen bleibt ein unerträglicher Gestank) Der schlechte Eindruck setzt sich bei der Schiffsübergabe fort, der zwar nette junge Mann, weis nicht wo die Bedienung des Ankers verstaut ist, bis ich Sie Ihm aus der Bugluke reiche, geschweige denn wo sich die Sicherungen von Anker und Bugstrahlruder befinden. Ist zwar schnell von uns gefunden, aber der Junge hatte Null Ahnung von irgend etwas. Welcome Package gab`s auch nicht. Was soll`s wir haben noch genug gute Urlaubsstimmung und fragen nach einem Tipp fürs Abendessen und der war SUPER. Wenn man aus der Marina geht, stößt man direkt auf ein großes Lokal an der Hauptstraße, das aber nur zum nahen Frühtsücken gut ist. Weiter laufen, in ca. 10 Minuten kommt eine Art Altstadt mit Fussgängerzone und da ist unübersehbar ein Lokal (hat zwei Etagen plus Aussen) ab 19 Uhr richtig voll und alle anderen nur spärlich besucht oder leer. Leider weis ich den Namen des Lokals nicht mehr, ist aber als Seglertreff ausfindig zu machen. Gute Küche, guter Service, preiswert und eine riesige Ouzoauswahl. Zur späten Stunde fallen wir nach einem langen Tag in die Kojen. Lavrion ist übrigens, genauso wie die Zea Marina, aus meiner Sicht einiges Besser/gemütlicher als Kalamaki.

Tag Sun am 18 Sep 2016

Erstes Etappenziel ist Kythnos, Bucht Apokreiosi

Bei schöner Brise mit 4 Bft. geht es südlich zur Insel Kythnos. Die Welle steht ungewohnt hoch, aber für das Revier normal. Die obligatorischen Thunfisch- und Käsehäppchen fallen aus, zu unruhig das Revier. Im Laufe des Törns lernen wir noch, das Mahlzeiten am besten in einer geschützen Bucht einzunehmen sind, alles andere geht nur schwer, macht keinen Spaß. Wir haben ein Rollgroß und merken das die Reffleine leicht "angefressen" ist, na hoffentlich hält die Leine durch (hielt) denke ich. Als wir an der bekannten Doppel-Bucht (nur durch einen schmalen Sandstrand getrennt) von Kolona ankommen, trauen wir unseren Augen nicht, auf beiden Seiten Schiff an Schiff, kein schöner Platz frei. Wir Motoren in die tiefe Bucht Apokreiosi und sind erleichtert, teilen wir uns doch die ganze Bucht mit nur einem Weltenbummler und ankern zu Füßen einer Taverne, die auch offen hat. (die Bucht ist für uns ein Geheimtipp) Dinghi ins Wasser und rüber zum Strand, kleiner Aufstieg zur Taverne mit schönem Blick auf die Bucht. Die Wirtsleute feiern ein bisschen Saisonabschluß mit Gitarre und reichlich Ouzo, ein schöner Abend.

    Tag Mon am 19 Sep 2016

    weiter in den Süden nach Serifos

    ..erst mal nach dem Aufstehen rein ins Wasser, es haben sich in der Nacht zwar noch zwei, drei Segelyachten zu uns gesellt, aber es ist immer noch gemütlich hier. Etwas Brot vom Vortag, ein Stück Käse vom Laib, Kaffee, pure Natur was will man mehr. Dann heißt es Anker auf, unser Ziel heißt Leivadi auf Serifos. Kaum aus der Bucht raus, nimmt der Wind schnell zu, also reffen, dann zweites Reff rein und dennoch mit 6 Knoten flott unterwegs. Auf Höhe der Ostseite der Insel Serifos werden wir von einer ablandigen Böe erfasst, ich kann´s kaum glauben, 48 Knoten zeigt der Windmesser, also festhalten, Ruhe bewahren und kurz warten bis sich das Schiff wieder aufstellt, keiner hat Panik. Dennoch, von jetzt auf Gleich so ein Wetterumschwung zeigt, der Respekt vor der See muß immer da sein, und wenn man nur überlegt ob man reffen sollte oder nicht, muß man es schon tun. Das zeigt sich in den Kykladen immer wieder. Wir waren auch zu nahe an der Insel, lassen uns weiter abfallen und holen die Segel ein, Motoren zum Hafen Leivadi. Brauchen für knappe 5 SM jedoch noch gut 2 Stunden, derart hat sich ein Sturm aus Süd aufgebaut, dabei hebt es unser Bimini aus der angerosteten Verankerung der Steuerbordseite, schnell mit einem Tampen notdürftig gesichert. Im Hafen finden wir ein ruhiges Plätzchen. In die Chora hoch schaffen wir es leider nicht mehr, verbringen einen schönen Abend in einer Hafen-Taverne und hoffen auf besseres Wetter, für den morgigen Schlag nach Siros.

      Tag Tue am 20 Sep 2016

      von Serifos nach Phoinikas/Siros

      Üppig an Land gefrühstückt (unser Kühlschrank fällt ja aus), geht es gen Osten zur Insel Siros. (Nachdem wir das Bimini gesichert haben, zurückklappen oder abbauen ging nicht) Auch heute steht eine ordentliche Welle bei 5 Bft. gegen das Schiff, wir haben voll gerefft und segeln die komplette Etappe bis kurz vor Phoinikas bzw. Finikas schreiben die Griechen den Ort. Wir machen bei Wind und Welle an der Aussenmole fest, der kleine Hafen ist bereits überfüllt (15 Uhr!). Erst beim zweiten Versuch liegen wir mit ordentlich Sicherheitsabstand zur Mole und dem Nachbarschiff fest. Der super nette Hafenmeister nimmt die Leinen an und gibt den Hinweis, über Nacht 3-4 Meter von der Mole abstand zu halten, was wir dann auch später machen. Den Anker gut festgefahren warten wir ob er hält und schaukeln im Schwell, können dann soweit zur Mole annähern, das die länge unseres Gangwaybrettes ausreicht. Gleich links oben ist eine schöne Taverne bzw. mehr ein Cafe, mit herrlichem Hafenblick. Wir sitzen an einem Aussentisch bereit fürs Hafenkino, das hier zu erwarten ist. Zwei kleinere Segelyachten versuchen noch festzumachen, geben aber auf und ankern vernünftigerweise ausserhalb. Wie es der Zufall will, wird am Abend noch ein scheinbar bekannter griech. Koch beim Grillen auf der Mole ins Fernsehen übertragen, schönes Rahmenprogramm für uns. Die Nacht war dann ziemlich unruhig in den Kojen, aber der Anker hat gehalten, und das gehört in diesem Revier halt auch dazu. Am Morgen wieder zurück an die Mole verholt, Wassertanks gefüllt (waren ca. 3 Euro, keine Liegegebühr), und beim Hafenmeister verabschiedet.

        Tag Wed am 21 Sep 2016

        von Siros nach Kithnos/Loutra

        Es geht ca. 20 SM westlich nach Kithnos auf Halbwind-Kurs, der kleine Hafen von Loutra ist unser Ziel. Heute haben wir zur Abwechslung mal einen angenehmeren Wind mit ca.3 Bft. groß auslaufenden Wellen und können auch mal ein Fläschen Chardonnay öffnen. Die Freude währt nur kurz, denn aus heiterem Himmel haut es plötzlich eine Relingstange aus der Verankerung, das mußte eigentlich passieren, denn die Reffleine vom Vorsegel läuft durch Ösen die an den Relingstangen befestigt sind, jedoch im oberen Bereich der Stangen mit Hebelwirkung. Naja, wir haben diesmal einen echten Seelenverkäufer erwischt, also Relingstange wieder reindrücken und weiter geht's.... In Loutra angekommen, zeigt uns der Hafenmeister eine Lücke an, zum röm-kath.-festmachen. Wir ernten zunächst grimmige Blicke der Bootsnachbarn, da die Lücke schon leicht ambitioniert ist, es ist jedoch kein Problem ohne Wind und Welle gerade und sauber zurück zusetzen und erst auf den letzten 2 Metern drücken wir uns leicht rein. Die Nachbarn lächeln und nehmen die Leinen freundlichst an. Es gibt Strom und eine minimale Liegegebühr. Dieser Hafen gefällt uns bisher am besten, schöne Tavernen, Caffes direkt am Wasser, mit Tischen die teilweise im schmalen Sandstreifen stehen, fast schon im Wasser. Da wir zeitig da sind und bisher noch nie so ruhig gelegen haben, wird auf dem Schiff etwas entspannt, mit den Nachbarn geplaudert und das Schiff hier und da "geflickt".

          Tag Thu am 22 Sep 2016

          ...kurzer Schlag von Kithnos/Loutra nach Kea/Agia Nikolaos

          Der Urlaub neigt sich dem Ende zu, es geht einen kurzen Schlag nach Norden zur Insel Kea. Der Wind bläßt uns kräftig direkt ins Gesicht, so das wir mühevoll aufkreuzen und beschließen, die letzten Seemeilen zu Motoren, den wir wollen in der Bucht Otzias an der Insel Nordspitze unbedingt noch einen Vesper und Badestopp einlegen. Die Bucht ist bei Wind aus Nord zwar nicht optimal, aber es ist immer noch wesentlich angenehmer hier vor Anker zu speisen und zu relaxen, als auf See. Am späten Nachmittag laufen wir in die große Bucht von Korissia/Agios Nikolaos ein, machen röm.-kath. an der Pier von Korissia fest (viel Kette stecken). Ein freundlicher Tavernenwirt nimmt die Leinen an und wir trinken unser Anleger Bier bei Ihm. Nach einem ersten Erkundungsrundgang stellen wir fest, das wir direkt vor einer der schönsten Tavernen festgemacht haben. (unweit des Fähranlegers, graue Markise) Wir bestellen einen schönen Fisch für den Abend bei Ihm und gehen auf Shoppingtour um nach Urlaubsmitbringseln zu schauen. In zweiter Reihe ist eine schmale Gasse mit netten Lädchen. Kea ist natürlich ein idealer Stopp vor dem letzten Schlag nach Lavrion, daher wird der Hafen zum Abend auch gut gefüllt. Die Weitläufigkeit der Bucht hat natürlich ihren Preis und damit meine ich nicht etwa die Liegegebühr, die gab`s nicht, sondern Wind und Schwell so das wir genügend Abstand von der Pier halten und die Klampen mitschiffs auf die Nacht noch zusätzlich mit langer Leine belegen. Wir sind zwar die einzigen, die ihr Schiff doppelt sichern, aber das ist mir wurscht, den es ist ordentlich Druck auf den Festmachern und unser Schiff macht nicht den stabilsten Eindruck. Die Nacht war wieder mal schaukelig, jedoch sicher.

            Tag Fri am 23 Sep 2016

            zurück nach Lavrion

            Nach dem Frühstück an Land heißt es Leinen los und Anker auf, es ist Freitag und es geht zum Ausgangshafen Lavrion. Wir passieren die Insel Makronisi nördlich. und kommen in den "Genuß" der Düse des Kanals (Stenon Makronisou). Da wir zeitig dran sind, wird Ausschau nach einer Bucht zum Badestopp gehalten, aber es sieht doch nördlich kommend alles eher industriell aus. Kurz vor Lavrion lassen wir zwar in einer Bucht den Anker fallen, bleiben aber nur kurz, es ist einfach zu unruhig und nicht besonders schön. Besser man fährt/segelt gleich bis Lavrion durch. Die Schiffsrückgabe erfolgt problemlos, im Hafen von Lavrion gibt's genügen Manöverplatz. Wir legen unser Schiff am Ausgangspunkt an die Mooring, warten auf den Tankwagen und die Abnahme. Zur Abnahme kommen diesmal gleich zwei Fachleute an Bord, wir zählen die ganzen Mängel auf und ernten Kopfschütteln, das man uns so hat auslaufen lassen. Tja jetzt ist der Törn halt rum... Den Abend verbringen wir in der Fussgängerzone in unserem "Stammlokal", diesmal ist es so gut besucht, das die Wirtin vor lauter Stress das Nachbarlokal bittet Kaffee und Espresso zu servieren, das spiegelt irgendwie den Zusammenhalt die Freundlichkeit und Lebensart der Griechen ideal wider. (die letzte Etappe sind wir nur unter Genua gesegelt, da uns die Reffleine vom Groß zu angescheuert war)

              Tag Sat am 24 Sep 2016

              Lavrion letzter Tag

              Samstag Morgen, das große Lokal an der Hauptstrasse direkt an der Marina, keine 3 Minuten, bietet sich zum Frühstück an. Danach gehen wir ans andere Ende der Marina in ein stylisches Caffe mit bequemen Stühlen, genießen die letzten 2 Stunden bis zum Flughafentransfer und lassen den Törn noch mal Revue passieren. Griechenland bleibt unser Lieblingsrevier ! (Athen ist übrigens auch einen Stopp wert, die Stadt haben wir uns mit einer Zusatzübernachtung beim letzten Törn in den Saronischen Golf angeschaut, absolut lohnenswert)

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