- Segelyacht
- 2023
- 15 m
Dufour 470
Krk, Kvaner Gulf
- 10 Kojen
- 4 Kabinen
- 4 WC
Gesamtstrecke: 170 sm Boot: Segelyacht Dufour 425 Crew: Iris und Matthias, Birgit und Jürgen, Maria und Michael (Skipper)
Am Samstag, den 3.7.2010 landen wir um 13:00h mit Germanwings in Split keine halbe Stunde später sind wir bereits am Hafen in Trogir. Das Schiff können wir zwar erst etwas später übernehmen, aber es ist Fussball-WM in Südafrika und so bleibt genug Zeit, alles für die Übertragung des Viertelfinals Deutschland-Argentinien vorzubereiten begeistert vom Spiel der deutschen Mannschaft schauen wir uns das 4:0 in geselliger Runde in der Hafen-Bar an. Das Boot Matul, eine Dufour 425 mir 3 Kabinen und 3 Nasszellen, macht einen insgesamt guten Gesamteindruck, auch wenn einige kleinere Unzulänglichkeiten wie z.B. lockere Relingstützen oder keine automatischen GPS-Daten im Funkgerät uns bei einem 2-Jahre alten Boot schon etwas überraschen. Abends essen wir in der historischen Altstadt, die unbedingt einen Besuch Wert ist. Ein Tipp zum Einkauf: Im Hafen gibt es zwar einen kleineren Laden, preiswerter und vielfältiger ist es aber im Konzum-Supermarkt auf der anderen Seite am Festland. Mit dem Dinghi ist dort auch der Großeinkauf kein Problem man spart die Schlepperei zu Fuß und gleichzeitig macht die Umrundung der historischen Altstadt auf dem Wasser Spaß und stimmt auf den Urlaub ein!
Es ist zunächst wenig Wind und so fahren wir die ersten Seemeilen unter Motor Richtung Süden. Gegen Mittag lädt türkisfarbenes Wasser bei 2 kleineren Inseln auf der Höhe von Maslinica (Insel Solta) zu einem kurzen Badestopp ein. Es setzt leichter Wind aus NW ein und so können wir erstmals die Segel setzen. Wir passieren die Insel Solta auf der südlichen Seite und laufen gegen 16:00h in die Lucice-Bucht ein. Die Bucht liegt traumhaft und bietet einen wohltuenden Kontrast zum Hafentag in Trogir. Im westlichen Teil der Bucht liegt ein größeres Bojenfeld schnell haben wir festgemacht und liegen sicher. Es dauert nicht lange und die fällige Mooringebühr (incl. Bootsmüllentsorgung) in Höhe von kn 210 wird abkassiert. Abends essen wir in dem etwas nördlich gelegenen Restaurant; es ist sehr gemütlich hier und man hat einem traumhaften Blick über die Bucht. Das Restaurant ist klein und wird von einer jungen Familie mit sehr viel Engagement geführt. Das Essen ist zwar gut, als wir aber für ein überschaubares Essen mit 2 Flaschen einfachem Wein am Ende kn 1.000 für 6 Personen bezahlen, sind wir doch etwas geschockt. Preis-Leistung stimmen da bei allem Verständnis noch nicht die Selbstverpflegung an Bord des Schiffes wäre heute definitiv sinnvoller gewesen.
Heute geht es Richtung Festland; die Insel Solta umrunden wir auf der nördlichen Seite am Morgen mangels Wind unter Motor. Unser Ziel für den Mittagsstopp ist die Krknjas-Bucht auf der Insel Veli Drvenik. Bei der Ansteuerung sichten wir gegen 11:30h erstmals Delfine - es sollte nicht die letzte Delfinsichtung in dieser Woche sein! Die Krknjas-Bucht liegt sehr malerisch man ankert auf 3-6 Meter Sandgrund und das türkisfarbene Wasser lädt zum schwimmen ein. Als am frühen Nachmittag leichter Wind aus NW mit Stärke 3 einsetzt, lichten wir den Anker und kreuzen die Küste entlang gen Norden. Wir machen abends in der Marina Frapa fest ein neuer Gastliegersteg mit viel Platz zum manövrieren und hilfsbereite Marineros machen es einem sehr leicht. Der Hafen mit der modernen Ausstattung und der super-coolen Atmosphäre ist schon einen Abstecher Wert der Spaß ist mit kn 580 allerdings auch nicht ganz billig. Abends essen wir sehr gut und preiswert im Siesta landestypische Spezialitäten.
Gegen 11:00h verlassen wir die Marina und nehmen Kurs auf Zirje. Der Wind aus NW bläst mit 3-4 Windstärken, teilweise frischt der Wind auf 4-5 bf auf. Eine idealer Segeltag, an dem der Motor nur zum An- und Ablegen läuft. Wir machen gegen 17:00h in der Tratinska Bucht an einer Mooring-Boje fest und zahlen kn 250. Die Bucht macht einen sehr einsamen Endruck; außer dem Zirpen der Grillen bis spät in die Nacht ist nicht viel zu hören genau das Richtige nach dem Tag in Frapa.
Heute wollen wir früh los, da ein langer Schlag geplant ist und wir nicht zu spät in Skradin ankommen wollen. Der Wind hatte schon in der Nacht angefangen zu blasen und heute Morgen sind es bereits 4 bf aus N-NO. Die nächste Ansteuerungsmarke liegt mit Vodice und einem Kurs von 45° fast genau entgegengesetzt da heißt es kreuzen. Der Wind nimmt im Laufe des Morgens weiter zu und weht streckenweise mit 6 Windstärken, so dass wir die Segel reffen müssen aber auch mit verkleinerter Segelfläche laufen wir noch spielend 7-8 kn. Das Boot liegt sehr schön am Ruder und läuft 1A Sailing at its best! Gegen 12:30h erreichen wir den Kanal Sv. Ante und unter Maschine geht es vorbei an Sibenik die Krka hoch bis Skradin. Wir sind überrascht, wie voll der Hafen bereits am frühen Nachmittag ist, aber unter Anweisung des Marineros quetschen wir uns problemlos in eine kleine Lücke. Abends essen wir gut und preiswert in einer kleinen Pizzeria leider müssen wir die 0:1-Niederlage der deutschen Mannschaft gegen Spanien im Fußball-WM-Halbfinale am Fernseher miterleben, aber die Spanier waren heute zugegebenermaßen einfach besser drauf.
Um 9:00h geht es am nächsten Morgen mit dem Taxiboot die Krka weiter flussaufwärts zu den Wasserfällen. Das Naturschauspiel ist beeindruckend und zählt nicht umsonst zu einer der besonderen Attraktionen Kroatiens. Zur Mittagszeit um 13:00h sind wir wieder im Hafen und legen etwas später ab (Hafengebühr kn 520). Gegen 16:00h machen wir einen Zwischenstopp in Sibenik um zu tanken; wegen der vielen unter Segel zurückgelegten Seemeilen haben wir zwar nicht viel Sprit verbraucht, wir machen den Bootstank aber voll und tanken zusätzlich noch Diesel in den Reservekanister, den wir dann am nächsten Tag benutzen wollen, um das Boot voll getankt zurückgeben zu können. Diesen Tipp haben wir von unserem Vercharterer bei Übergabe erhalten wie sich am nächsten Tag herausstellt, war dieser Tipp wirklich goldwert, da die Tankstelle in Trogir am Freitagnachmittag regelmäßig völlig überlaufen ist und lange Wartezeiten damit unvermeidlich sind. Nach dem Tankstopp in Sibenik geht es durch den Kanal Sv Ante und dann weiter östlich vorbei an der Insel Zlarin mit Kurs auf Primosten. Der Wind bläst wieder mit bis zu 5 bf aus N-NW diesmal sind wir auf Raumwindkurs und nur mit Genua schaukeln wir mit 6-7 kn Richtung Südost. In Primsten gehen wir in der Nähe des Hafens vor Anker der Grund hält auf 6-7 Meter sehr gut. Die See ist zwar zunächst noch stark bewegt und das Boot schaukelt sehr stark die Dünung nimmt allerdings während des Abends zunehmend ab und am Morgen ist das Meer spiegelglatt. Wir essen abends in einem Restaurant in der Nähe der hoch gelegenen Kirche mit einem wunderbaren Rundumblick. Das Essen ist gut und preiswert, die Bedienung sehr nett das Restaurant auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
Es ist der letzte Tag und es geht Richtung Ausgangshafen. Wir legen um 10:30h ab und nehmen noch mal Kurs auf Veli Drevnik. Mangels Wind heißt es 3 Stunden motoren bis wir wieder die Bucht Krknjas erreichen. Hier bleiben wir noch 2 Stunden um mit Baden und einer kleinen Mittagsstärkung die letzten Stunden auf dem Meer zu genießen. Als wir um 15:30h ablegen, können wir bei auffrischendem Wind mit gesetzter Genua gemütlich Kurs auf Trogir nehmen. Kurz vor 17:00h erreichen wir den Stützpunkt und geben das Boot wohlbehalten zurück. Eine wunderschöne Segelwoche geht zu Ende, mit viel Wind und strahlender Sonne. Einsame Buchten mit Mooringbojen, Häfen mit sehr unterschiedlichem Flair, Badebuchten mit türkisblauem Wasser, Primosten vor Anker, die Fahrt auf dem Krka-Fluss, die Wasserfälle: die vielen unterschiedlichen und abwechslungsreichen Eindrücke dieser Tour werden uns allen lange in Erinnerung bleiben es war sicher nicht der letzte Törn in Kroatien.