- Katamaran
- 2021-2022
- 14 m
Moorings 4500L
Antigua und Barbuda, Leeward Islands
- 10 Kojen
- 4+1 Kabinen
- 4 WC
Bereits vor zwei Jahren bat mich meine Crew, sie in die Karibik zu führen. Nachdem ich ihnen ein paar Vorschläge unterbreitet hatte, beschlossen sie, diesen Urlaub auf drei Wochen auszudehnen und wirklich eine große Runde zu fahren. Man kommt ja nicht jedes Jahr in diese Gegend. Ich bin mit meinem Sohn, Michi und zwei weiteren Crewmitgliedern, Verena und Mike, bereits am 1.4.2013 in Guadeloupe angekommen. Wir hatte in der Nähe von Deshaies einen super Bungalow (Bord de Mer). Die erste Woche verbrachten wir mit Kite Surfen, Tauchen und Besichtigen der Insel.
Bereits um 10:00 Uhr hatten wir uns in der Marina eingefunden. Das Schiff mit dem Namen DOMOLITE war noch nicht ganz fertig, so genehmigten wir uns vorerst ein kühles CARIB in der Piratenbar direkt in der Marina. Um 13:00 Uhr erfolgte die Übernahme gemeinsam mit dem Basenleiter Pierre. Nicht nur ich, sondern auch er überprüfte nochmals alle Funktionen und wir konnten keine Mängel feststellen. Weiters erfolgte die Einweisung in den Betrieb des Watermakers und des Generators. In der Zwischenzeit waren Verena und die beiden Michaels im Destreland, bei Carefour, zum Einkauf. In diesem Geschäft bekommt man wirklich alles und das zu normalen Preisen. Nach dem Bunkern der Lebensmittel, brachten wir die Leihfahrzeuge zurück zum Flughafen und warteten auf die Ankunft der restlichen Crew. Den Transfer vom Flughafen zur Marina wurde von der Charterbasis organisiert. Um 19:00 Uhr waren wir dann alle auf dem Schiff vereint. Obwohl wir am nächsten Tag sehr bald raus wollten, gestaltete sich dieser Abend noch sehr lange, zumal unser Mitglied, Fense (wie kann man nur so einen Namen haben), seinen 30-iger vor zwei Tagen gefeiert hatte.
Heute ist der Tag der Abfahrt. Ich wollte bei meiner Planung bereits um 04:30 Uhr durch den Fluss, Riviére Salèe, fahren. Zu diesem Zeitpunkt sollten die beiden Brücken geöffnet werden. Wie ich jedoch erfahren musste, werden die Brücken 2013 wegen Sanierungsarbeiten nicht geöffnet, also rund um Basse Terre. Bereits um 07:00 Uhr waren trotz der anstrengenden Nacht wieder alle auf den Beinen. Wir wollten ja raus, wenn da nicht das erste Problem auftauchte. Zwei Fotoapparate und ein Handy wurden gesucht. Wir mussten leider feststellen, dass uns diese, während wir schliefen, vom Tisch in der Plicht gestohlen worden waren. Was nun, wir warteten beim Frühstück auf den Basenleiter. Dieser brachte unsere beiden Geschädigten zur Polizei. Nachdem sie wieder hier waren ging es los. Nach dem Verlassen der Marina und der Landabdeckung spürten wir den Atlantik. Schwarze Wolken, Wind von 27 kn und eine Welle mit ca. 2m machten einige der Crewmitglieder Grün um die Nase. Aber wir mussten hier durch. Der Regen ließ nicht lange auf sich warten und es begann wie aus Kübeln zu regnen. Reff 2 bei Hauptsegel und Genua reichten jedoch aus und bei Halbwind ging es in den Süden von Guadeloupe. Auf Höhe der Hauptstadt Basse Terre holten wir das Segel ein und die Maschinen wurden angeworfen, da uns der Wind genau auf die Schnauze traf. Wenigstens hat sich jetzt auf der karibischen Seite die Welle gelegt und die Sonne lachte auch schon hervor. Um 17:00 Uhr trafen wir bei herrlichem Sonnenschein in Deshaies ein und ließen in der Bucht direkt vor dem Ort den Anker fallen. Ein wunderschöner Sonnenuntergang ließ den anstrengenden Tag vergessen.
Bereits um 08:00 Uhr hatten wir Brot gekauft, gefrühstückt und waren bereit für den nächsten Schlag nach Antigua. Nachdem wir die Landabdeckung von Pte. du Gros Morne verlassen hatte, konnten wir die Segel voll setzen. Wind aus E mit 18kn versprach eine schnelle Überfahrt. Lediglich das Meer hat sich noch nicht beruhigt. Hier mussten wir noch mit 2 m Wellen kämpfen, die aus NE kam. Jedoch hielt sich die Crew dieses mal tapfer und es gab "fast" keine Ausfälle. Um 13:00 Uhr ließen wir in English Harbour in der Freemans Bay den Anker fallen. Ich hatte schon vor einigen Wochen einen Platz an der Mole in der Nelson Dockyard Marina reserviert. Die Crew wollte aber noch baden und ich nützte die Zeit zum Einklarieren. Ich hatte in den 15 Jahren, in denen ich mit Booten unterwegs war, noch nie so mittelalterlich Klarieren müssen. Diese ganze Arbeit dauerte fast 2 Stunden und das, obwohl ich vorgefertigte Crewlisten mit hatte. Nachdem ich mich auch noch im Marinabüro angemeldet hatte ging es wieder auf's Schiff. Um 16:00 Uhr legten wir mit Buganker und Landfesten in der Marina an. Diese Marina hat es in sich. Die Gebäude stehen seit der Zeit, als hier Lord Nelson mit seiner Royal Navi vor fast 250 Jahren seinen Stützpunkt hatte. Abends ging es in ein ausgezeichnetes italienisches Restaurant außerhalb der Marina zum Fischessen.
Heute lassen wir uns etwas Zeit beim Frühstück. Ich konnte in der Zwischenzeit Ausklarieren. Ich wollte vorerst in Barbuda dies durchführen, mir wurde jedoch mitgeteilt, dass das Klarieren in Barbuda nicht mehr möglich ist und ich es deshalb hier machen müsste. Das ganze Ausklarieren dauerte jetzt nur noch 1 Stunde - ein Wahnsinn. Ein Teil der Crew möchte mit dem örtlichen Bus quer durch die Insel in den Norden bis zur Deep Bay fahren. Mit drei anderen Crewmitgliedern werde ich diese Strecke westlich von Antigua segeln. Um 10:00 Uhr legen wir von der Marina ab und hatte gleich ein Problem. Beim Einholen des Ankers verhakt sich dieser mit einer alten am Boden liegenden Muringleine. Fense bemerkte dies jedoch nicht gleich und hob den Anker fast heraus. Als er mir mitteilte, dass wir etwas gefangen hatten, war es zu spät. Er hob die Leine soweit an, dass ich diese mit meiner Steuerbordschraube fing. Der Motor starb ab und wir trieben gegen die neben uns liegende Megayacht. Sofort ließen wir den Anker wieder fallen und fenderten die Backbordseite ab. Auch die Crew der Yacht mit dem Namen ICON war uns sofort behilflich. Jetzt musste ich tauchen. Zuerst die Schraube dann den Anker befreit. Nun ging es los und wir verließen die Marina. Nach verlassen dieser schönen Bucht bekamen wir den Wind, leider nur 5kn genau von Achtern, so dass wir den Weg bis zur Deep Bay unter Motor und Genua fortsetzten. Um 12:00 Uhr kamen wir in der Deep Bay an und ließen den Anker vor dem schönen Strand fallen. Da unsere restliche Crew noch nicht hier war, fuhren wir gleich zu der Strandbar und kosteten einige Planters Punch. Nachdem wir am späten Nachmittag alle wieder zusammen waren, ließen wir den Tag bei einem herrlichen Sonnenuntergang und einigen Gläschen Rum gemütlich ausklingen.
Um 07:00 Uhr waren die Ersten schon wieder im 29° warmen Wasser baden. Heute wollen wir nach Barbuda, obwohl wir uns bereits illegal hier aufhielten, da man nach dem Ausklarieren 24 Std. Zeit hat, Antigua und Barbuda zu verlassen. Um 08:30 Uhr - Anker auf und los geht es Richtung Barbuda. Die Wolken am Himmel wurden jedoch immer dunkler. Wir setzten Reff 1 auf Hauptsegel und Genua. Als wir so richtig in Fahrt kamen, erwischte uns der erste Regenguss mit voller Härte. Aber nicht der Regen war das Übel, sondern der Wind schnellte von 16kn plötzlich auf 38kn. Wir holten sofort alle Segel wieder ein und fuhren vorerst unter Motor weiter. Als wir die Nordseite von Antigua passiert hatten, klarte es wieder auf und der Wind hatte wieder eine Geschwindigkeit von 20kn. Also Segel wieder rauf und mit Halbwind Richtung Barbuda. Auf halber Strecke hatte auch unser Fischerjunge, Mike, Glück. Zwei Königsmakrelen, die hier Mahi-Mahi genannt werden, gingen an den Hacken. Um 13:00 Uhr konnten wir in der Nähe des Palm Beach House in der Low Bay den Anker fallen lassen. Hier war Karibik pur. Lediglich 4 Segelboote lagen auf diesen 11 km langen Strand. Traumhaftes, türkisfarbenes Wasser - was will man mehr. Da es uns hier so gut gefiel, beschlossen wir, auch wenn wir illegal hier sind, noch einen Tag länger zu bleiben. Abends wurden die beiden Mahi-Mahi gebraten und wieder wurde der Tag mit einem traumhaften Sonnenuntergang und einigen Planters Punch beendet.
Heute ist Entspannung angesagt. Erst um 09:00 Uhr regt es sich wieder auf dem Schiff. Die Sonne hat uns geweckt. Traumhafte Kulisse, ich kann momentan nicht sagen, ob es wo anders schöner sein kann. Nach dem Frühstück geht's zum Kite Surfen. Der Wind weht mit 20kn über die Lagune. Mittags wurden uns in der einzige Strandbude der näheren Umgebung von einer Dame, Burgers serviert. Als wir bestellten, musste sie erst den Holzkohlegrill anwerfen. Aber die Dinger schmeckten besser als bei MC D. Nachmittags lagen wir alle in der Sonne. Gegen Abend kam wieder Bewegung ins Schiff. Es war der große Tag von unserem FENSE. Er wollte in der untergehenden Sonne seiner Freundin, Chrisi einen Heiratsantrag machen. Alle wussten davon, nur Chrisi nicht. Also begaben sich die Männer an den Strand und stellten die in Guadeloupe gekauften Fackeln auf. Kurz vor Sonnenuntergang fuhr ich mit unseren Damen zum Strand und dort durfte Fense seine Chrisi fragen. Unter Tränen vor Freude sagte sie - JA. Wie der Rest des Abends weiter ging, kann sich jeder denken - es wurde lang.
Trotz dieser eher anstrengenden Nacht war heute schon um 06:00 Uhr Tagwache. Wir wollten heute bis St. Barth's und das sind immerhin fast 70 SM. Um 07:00 hieß es 'Anker auf' und wir verließen diese traumhafte Bucht mit Wind von 10kn aus Achtern. Da wir nicht genug Fahrt zusammen bekamen und Strecke doch sehr weit ist, nahm ich unter Schmerzen noch die Maschinen zu Hilfe und so konnten wir mit 8kn Richtung St. Barth's fahren. Nach etwa 25Sm sah ich auf Backbord in einer Entfernung von ca. 200m mehrere Wale auftauchen. Plötzlich waren auch auf Steuerbord Wale zu sehen. Ich hatte noch nie so viele derartige Riesen gesehen. Es war atemberaubend. Die Wale begleiteten uns ca. eine halbe Stunde bis sie im Atlantik verschwanden. Um 16:30 Uhr näherten wir uns der Reede vor Gustavia auf St. Barth's. Wir konnten hier keinen Platz finden, zumal der Wind jetzt aus NE wieder zugelegt und ich nicht genügend Schwojradius hatte. Also versuchten wir es etwas weiter bei Corossol. Dort konnten wir den Anker fallen lassen. Jetzt war Landgang angesagt. Da jedoch der Wind hier mit 25kn von der Insel her blies, blieb ich an Bord. Als am Abend wieder alle an Bord waren, versuchten wir es wieder - wie soll es anders sein - mit Planter's Punch in verschiedenen Variationen.
Heute hatten wir nur ein kleines Stück von 16Sm bis St. Maarten. Das Wetter war auch nicht besonders, ein Regenguss nach dem anderen kam. Um 09:30 Uhr setzten wir noch in der Bucht von Corassol die Segel und es ging in Richtung St. Maarten. Bei der Ausfahrt hatten wir noch das Glück, dass wir mitten in eine Regatta kamen und die ersten Meilen wurden zu einem Slalom. Auf halber Strecke schlug unser Schiff plötzlich einen Hacken um 90° nach Steuerbord. Ich ging beim Autopiloten soft auf Standby und die Lagoon lief wieder normal. Als ich wieder auf Auto stellte - wieder der Hacken. Also musste es am Autopiloten liegen. Ich fuhr jetzt per Handsteuerung nach St. Maarten. Um 12:30 Uhr ließen wir am Strand vor der Simpson Bay Bridge den Anker fallen. Wir hatten diesen Ort gewählt, da um 22:30 Uhr ein weiteres Crewmitglied, Igy, ankommt und sie sich mit dem Taxi bis zur Brücke bringen lässt. Weiters habe ich auch hier im Vorfeld einen Platz in der Simpson Bay Marina für drei Tage reserviert. Auch hier, obwohl sehr belebt, ist ein schöner Strand. Während die Crew einen Nachmittag mit Einkauf, Baden und Schlafen verbringt, bin ich wieder zum Einklarieren unterwegs. Dieses mal geht es wieder schneller und nach 30 min ist alles erledigt. Die Dame am Schalter sagte auch, dass ich am 15.4. wieder ausklarieren kann, auch wenn ich erst am 16.4. abfahre. Nach dem Klarieren informierte ich Corail Caraibes über den defekten Autopiloten. Er versicherte mir einen Mechaniker zu, wenn wir in der Marina sind. Der Nachmittag wurde wieder mit Baden und Schlafen verbracht. Nachdem wir um 23:00 Uhr unser neues Crewmitglied von der Brücke abgeholt hatten, wurden einige Begrüssungscocktails serviert und die Nacht dauerte wieder sehr lange. Aber nur deshalb, weil die Crew meinen Geburtstag nicht vergessen hatte.
Nach so einer Nacht möchte man vorerst gar nicht aufstehen. Ich musste aber raus, da um 09:30 Uhr die Brücke für den einlaufenden Verkehr geöffnet wir. Um 09:00 Uhr habe ich mich schon per Funk beim Bridgemaster angemeldet. Um 09:20 Uhr haben wir den Anker gelichtet und waren in Warteposition vor der Brücke. Pünktlich und das ist selten hier in der Karibik, wird die Brücke geöffnet und wir fahren in die Lagune und weiter Richtung IGY-Marina. Ebenfalls per Funk hatte ich die Marina verständigt und mir wurde von einem Angestellten sofort ein Platz zugewiesen. Nach dem Festmachen waren noch kleiner Formalitäten im Marinabüro zu machen, anschließend verbrachten wir den Tag mit Shopping, Baden und Essen.
Der heutige Tag galt nur der Besichtigung. Wir waren im französischen Teil, in Marigot am Markt, am Maho Beach um die landenden und starteten Flieger zu sehen und besuchten eine ganz originelle Strandbar. Der versprochene Mechaniker für den Autopiloten ist nicht gekommen. Die Basis in Guadeloupe versicherte mir aber, dass er sicher am 16.4. um 13:00 Uhr kommen werde. Dies war für uns nicht so gut, da ich bereits um 11:30 Uhr die Lagune wieder verlassen wollte. Nächste Brückenöffnung war erst wieder um 16:30 Uhr. Was solls, sind ja im Urlaub. Abends besuchten wir ein Grillrestaurant, Lee's Road Side Grill, in der Nähe der Marina. Dort hatte wir vorzügliche Spareripps und Schwertfisch gegessen. Den Rest, wie jeden Abend mit viel Spaß und sonstigem.
Heute ist für Julia und Daniel der Tag des Abschiedes gekommen. Sie fliegen heute nach Hause und wir wollen auch wieder aufs Meer hinaus. Irgendwie geht uns das Schaukeln und der Wind schon wieder ab. Nicht wie um 13:00 Uhr sondern um 14:00 Uhr kommen zwei Mechaniker zu uns an Bord. Sie mussten das GPS-Gerät für den Autopiloten aus- und ein Neues einbauen. Nachdem wir uns unter Tränen von Julia und Daniel verabschiedeten und ich in der Marina alles bezahlt hatte, konnten wir um 16:00 Uhr unseren Platz verlassen und warteten wieder vor der Brücke auf die Ausfahrt. Nach dem Verlassen der Lagune fuhren wir auf direkten Weg nach Philipsburg, der Hauptstadt des holländischen Teils der Insel. Wir ließen in der Great Bay vor der Stadt den Anker fallen und wollten sofort an Land, doch der Motor unseres Beibootes funktionierte nicht mehr. Er ließ sich ohne Probleme starten, doch man konnte nicht Gas geben. Ich rief sofort bei der Charterbasis an und man teilte mir mit, dass ich in der Simpson Bay auf den nächsten Tag warten soll, es wird ein Mechaniker spätestens 10:00 Uhr bei uns sein. Also wieder Anker auf und Rückfahrt Richtung Simpson Bay. Wie ich schon einmal erwähnte - was solls, wir sind im Urlaub. Es war schon dunkel, den Weg zurück kannten wir schon, jedoch konnte man durch die vielen Lichter am Ufer sehr schwer ankernde Schiffe ausmachen. Um 20:00 Uhr ließen wir den Anker wieder in der Simpson Bay fallen.
Wir warteten auf die Mechaniker und ich war gespannt, ob sie diesmal pünktlich waren. Und wirklich, gegen 10:00 Uhr kam ein großes Schlauboot längsseits. Es war jedoch nicht der Mechaniker sondern die Dutch Coast-Guard - Kontrolle. Sehr höflich baten sie, an Bord kommen zu dürfen. Die Pässe wurde von einem Beamten kontrolliert, der Zweite ging mit Mike durchs Schiff, kontrollierte die Schwimmwesten, Leuchtraketen, Erste Hilfe Koffer und sah auch in den Kabinen nach. Nachdem ich ihm erklärte, dass wir eigentlich schon ausklariert hätten auch schon weg wollten, dies jedoch wegen unseres Problems mit dem Beibootmotors noch nicht konnten, sagte er nur, dass alles in Ordnung sei und dies nichts ausmache. Dies auch deshalb, weil in der Zwischenzeit die Mechaniker gekommen sind und das Problem dem Beamten auf holländisch mitteilten. Nachdem uns die Coast-Guard verlassen hatten und der Mechaniker den Motor vom Beiboot genommen hatten, teilte uns dieser mit, dass der Motor in einer Werkstatt repariert werde. Bis spätestens 16:00 Uhr wollen sie wieder zurück sein. Wer's glaubt...... Wir verbringen den Tag wieder mit Baden und Schlafen. Tatsächlich, um 15:00 Uhr kamen die Mechaniker, montierten den Motor und der Anker ging schon nach oben. Da wir keine Nachtfahrt machen wollten, fuhren wir nur bis Philipsburg. Heute kam es dann zum Landgang und wir besichtigten bis nach Sonnenuntergang die Stadt.
Vorweg sei gesagt, dass in der Simpson Bay Marina einen Segler getroffen hatte. Dieser erzählte uns, dass er von den BVI diesen Kat, eine Lagoon 380, nach Grenada überstelle und das alleine. Als wir ihm sagten, dass wir nach Nevis wollen, sagte er nur, dass der Wind sehr gut sei, aber wir sollten südlich von Statia fahren, da sei es viel ruhiger. Dies wollten wir auch machen. Aus diesem Grund hieß es um 08:00 Uhr Anker auf. Der Wind kam genau aus E aber mit 28kn und das in der Great Bay. Also kam das Segel nur auf Reff3 und wir verließen die Bucht. Die Fahrt ging trotzdem mit 9Kn recht zügig voran. Ich war froh, dass ich bereits Reff3 gewählt hatte. Der Wind stieg zweitweise bis auf 35kn an und die Welle baute sich bis zu 4m auf. Ca. 12Sm vor Statia machte es plötzlich einen Knall und mir fiel das gesamte Segel auf die Schulter. Sofort sah ich nach und musste feststellen, dass der steuerbordseitige Lazy Jack gerissen war. Ich ließ sofort das ganze Segel herunter und machte es mit einem Festmacher um den Baum fest, damit es nicht der starke Wind holte. Was soll's - ist ja Urlaub. Also Motor an und die Leeseite von Statia suchen, damit wir dieses Problem in ruhigem Gewässer selbst beheben können. Nach 2,5Std. Springen auf den Wellen, haben wir Statia erreicht. Wir haben genug und lassen den Anker vor dem Ort Oranjestad fallen. Jetzt mal Pause machen, essen und ausruhen. Nachdem wir wieder bei uns waren, ließ ich Mike mit dem Bootsmannsstuhl auf den Masten und wir konnten das gerissene Seil reparieren. Wer den Platz vor Oranjestad kennt, weiß, dass auch bei ruhigem Wetter eine Dünung das Boot zum Schaukeln bringt. Also auf 16m geht der Mast schon mal 2-3m hin und her. Heute haben wir keine Lust mehr auf eine Weiterfahrt, also blieben wir hier liegen
Schon Früh am Morgen waren wir aus den Kojen. Die Dünung und das ewige Geschaukle machten diese Nacht kurz. Um 09:30 Uhr, nach dem Frühstück und nochmaligen Kontrolle der Lazy Jacks, setzen wir die Segel auf Reff 2, da hier in der Bucht der Wind schon wieder mit 20kn pfiff und wir nach der Landabdeckung von Statia sicher noch mehr bekommen werden. Auch sahen wir, dass düstere Wolken über St. Kitts zogen. Wie erwartet, stieg der Wind nach Statia auf 28kn. Dies hielt auch bis St. Kitts an. Als wir St. Kitts auf Höhe des Fort's Charles erreichten, war der Wind fast weg. Also wieder Motor an und in Schleichfahrt Richtung Navis. Höhe Basseterre der Hauptstadt von St. Kitts, kam der Wind wieder etwas auf. Jedoch hatte keine die Lust, die Segel zu setzen, da es wie aus Kübeln schüttete. Ich verließ auch die Flybridge und steuerte mit dem Autopiloten den Kat vom Saloon aus. Das Wetter scheint nicht besser zu werden, soweit man sehen konnte hingen schwarze Wolken sehr tief und in Abständen von ca. 20 min, kam ein Guss nach dem anderen. Dies hielt bis ca. 2sm vor Nevis an. Als es wieder etwas erträglicher wurde, steuerten wir zwischen dem Bojenfeld den Strand Pinneys Beach an. Um 15:00 Uhr ließen wir auf 3m Wassertiefe den Anker fallen. Wir lagen hier gut in Lee und der Wind hatte hier nur mehr 5kn. Jedoch der Regen hörte nicht auf. Ich verzichtete heute auch auf das Einklarieren. Die Regengüsse ließen ein Fahren mit dem Dinghy nicht zu. Wir verbrachten den Nachmittag mit Schlafen und Kartenspielen und beobachteten, wie eine Regenfront nach der anderen kam.
Erst um 09:00 Uhr regte sich wieder etwas an Bord, Es hatte die ganze nach in Abständen geschüttet. Das Schiff war außen komplett sauber. Es zogen noch immer Wolken über die Insel, jedoch wurde es immer heller und der Regen hat auch aufgehört. Ich bin bereits mit dem Dinghy Richtung Charlestown zum Einklarieren unterwegs. Vor 4 Jahren war der Hafenmeister noch direkt am Hafen, jetzt ist er gleich neben dem Zoll untergebracht. Als ich dort hin kam, waren die Türen von Zoll und Hafenmeister geschlossen. Also ging ich noch schnell Brot kaufen und kam wieder zurück. Es war noch immer geschlossen. Ich fragte im nebenliegenden Lokal nach, wann hier geöffnet wird. Die Antwort - hey man, it's Saturday. Okay, also zurück an Bord und mal gemütlich Frühstücken. Den Vormittag verbrachten wir mit Schwimmen und Kartenspielen. Das Wetter wurde immer schöner und die Sonne lachte immer öfter vom Himmel. Da ich bei unserem Frühschoppen schon zwei, drei Bierchen getrunken hatte, wurde ich mutig und verzichtete vorläufig auf das Einklarieren. Am frühen Nachmittag fuhren wir an den Strand und gleich direkt in die Sunshine Bar. Diese Bar ist für ihre teuflischen Getränke - Killer Bees - bekannt. Laut der Angabe der Bardame, sind in einem 5 Literkanister 1,5 Liter Rum und der Rest Fruchtsaft. Ich erzählte meiner Crew, wie es der Mannschaft vor vier Jahren ergangen sei. Sie glaubten mir nicht. Also bestellten wir den ersten Krug - die Antwort: "da ist ja nichts drinnen". Okey, also noch zwei solcher Krüge und jetzt fing dieses Zeug gewaltig zu wirken an. Nachdem unsere weiblichen Crewmitglieder schön langsam unter dem Verlust der deutschen Muttersprache litten, war es Zeit wieder an Bord zu gehen. Vor dem Verlassen der Bar, hatte wir noch für den Abend Langusten bestellt. An Bord wurde es jetzt sehr ruhig. Fast alle mussten sich nach diesem anstrengenden Strandbesuch ausruhen. Pünktlich zum Sonnenuntergang war wir wieder fit oder zumindest ansprechbar. Zurück in der Sunshine Bar hatten wir die bestellten Langusten zu Abend gegessen. Es war vorzüglich und mit einem Preis von $ 30,-- p/Person mit Beilagen erschwinglich.
Heute ist Sonntag und ich dachte, wenn die Behörden am Samstag nicht hier sind, warum am Sonntag. Ich verzichtete heute auf den Versuch des Einklarierens, da wir ohnehin am nächsten Tag sehr bald weg müssen. Die Sonne lacht und es waren fast keine Wolken am Himmel. Um 10:00 Uhr Vormittag hatte es schon 30° im Schatten. Der heutige Tag wird nur mit Faulenzen verbracht. Nachmittags starteten wir nochmals den Versuch, ohne Probleme Killer Bees zu trinken. Da jetzt jeder die Auswirkungen kannte, hielt sich der Konsum in Grenzen. Wir lernten einige Einheimische kennen und verbrachten den ganzen Nachmittag am Strand. Am Abend kochten wir an Bord. Das Essen - alles von der Woche - also eine Art "Tiroler Gröst'l" und das in der Karibik - eigenartig aber vorzüglich.
Heute war schon um 06:00 Uhr Tagwache. Wir müssen nach Guadeloupe und das waren immerhin 80sm von hier. Um 06:30 Uhr wurde der Anker gelichtet und es ging unter Segel entlang von Nevis. Nachdem wir die Landabdeckung verlassen hatten, blies der Wind wieder mit 25kn. Aus Sicherheitsgründen nahmen wir sofort Reff2, da der Wind immer wieder mit Böen bis 30kn hereinkam. Auch die Welle erreichte wieder ca. 3m. Diese Mal war die Crew tapfer, es gab keine Ausfälle und es ging bis Monserat sehr zügig voran. Nachdem wir Monserat hinter uns hatten, musste wir auf Reff3 gehen, da der Wind mit den Böen wieder bis auf 35kn ging. Um 18:00 Uhr, nachdem wir fast 12 Stunden über die Wellen gesprungen sind, erreichten wir die Bucht "Anse Baille Argent" auf Guadeloupe. Ich wählte diese Bucht deshalb, weil sie direkt neben der Tauchbasis "Les Baillantes Tortues" meines Freundes, Cor de Munnik, liegt und Fense am Beginn unserer Reise einen Schnuppertauchgang zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Diesen will er morgen einlösen. Nach diesem anstrengenden Tag waren wir mal zur Abwechslung bald in den Kojen.
Heute ist wieder ein große Tag für Fense. Schon um 08:00 Uhr sind wir zu Tauchbasis, wo Cor schon auf uns wartete. Nach einer Einweisung ging es auf sein Boot und zum Tauchplatz. Als wir nach einer Stunde wieder zurück am Tauchboot waren, kam Fense, der das Tauchen nur mit Brille und Schnorchel kannte, aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Um 12:00 Uhr holten wir den Anker wieder ein und fuhren weiter Richtung Süden. Auf Höhe der Inseln "Ilet Pigeon" vor dem kleinen Örtchen Malendure ließen wir den Anker fallen. Dieser Teil gehört zum Reservat Cousteau. Wir mussten sofort Schnorchel, denn hier tummelten sich sehr viele Meeresschildkröten zwischen den ankernden Booten. Abends gingen wir in eine kleine Bar, wo wir einen T-Punch, die französische Version eines Caipirinhas, kosteten. Er wird genauso mit Limetten und Rohzucker, aber mit weißem Rum gefertigt. Nach einigen Kostproben ging es wieder auf's Schiff und Fense hat noch "lange" von diesem Tag geschwärmt.
Um 09:00 Uhr verlassen wir die Bucht von Malendure und fahren Richtung Süden. Wir wollen heute zu den Inseln der Les Saintes. Lediglich der Wind spielt heute nicht mit. Er kommt genau aus Süden, wo wir hin wollen. Wir schmeißen die Maschinen an und es geht gemütlich weiter. Als wir die Landabdeckung von Guadeloupe hinter uns hatten, können wir noch Reff2 setzen, anschließend hat uns auch schon wieder ein Regenguss erwischt. Die Überfahrt war etwas ruppig, da wir auch noch die Welle gegen uns hatten. Um 12:35 Uhr war wir in der Bucht vor dem Ort Bourg des Saintes und wollten den Ankerfallen lassen. Die Bucht ist voller Bojen, wir hatte aber am Rand einen Platz zum Ankern gefunden. Als wir den Anker fallen lassen wollten, machte uns ein Skipper darauf aufmerksam, dass dies hier seit 2012 verboten sei und wir uns eine freie Boje suchen müssten. Nach dem Bojenmanöver ging es sofort ins Wasser. Es war glasklar. Nachmittags, ich traute meinen Augen nicht, lief ein Segler hier in die Bucht ein, begleitet von einer Schule Delfine. Diese Säuger hielten sich dann fast eine Stunde zwischen den hier liegenden Segelbooten auf. Natürlich war jetzt jeder im Wasser. Am späten Nachmittag setzten wir mit dem Dinghy in den kleinen Ort über. Bourg des Saintes ist ein netter kleiner Ort, der tagsüber von Touristen, welche aus Guadeloupe mit der Fähre gebracht werden, bevölkert wird. Um 17:00 Uhr werden diese wieder zurück gebracht und der Ort wird ruhig. Wir schlenderten durch die Gasen und kosteten auch hier einen T-Punch. Abends haben wir wieder an Bord gekocht.
Nachdem wir noch Brot besorgt hatten, verließen wir um 10:00 Uhr die Les Saintes und brachen zu unserer vorletzten Etappe auf. Auch hier setzte ich noch in der Bucht die Segel auf Reff2, da der Wind mit 20kn über den Bergrücken kam und ich vermutete, dass wir nach der Landabdeckung der Inseln noch mehr Wind hätten. Falsch gedacht, als wir freie Sicht auf den Atlantik hatten, ging der Wind herunter und wir konnten Vollzeug setzen. Wir hatten ausgezeichneten Halbwind mit 15kn und so ging es zügig Richtung Norden. Um 14:15 Uhr konnten wir vor der Insel "Ilet du Gosier" den Anker fallen lassen. Auch hier, obwohl in Stadtnähe, war das Wasser glasklar und es ging sofort wieder zum Schnorcheln. Am späten Nachmittag mussten wir auch noch die Bar auf der Insel testen. Kurz vor Sonnenuntergang waren wir allein. Alle Touristen haben die Insel verlassen und die Bar war geschlossen. Eine Insel für uns alleine - auch super. Abends haben wir alle Kühlschränke ausgeräumt und alles verdrückt, was wir noch gefunden hatten. Wir hatten nicht knapp, sondern ziemlich genau mit unserem Proviant kalkuliert. Lediglich eine Palette Bier müssten wir noch für den letzten Tag kaufen. Auch hat uns wieder ein Regenguss erwischt. Die Stimmung war schon etwas betrübt, wir wussten, dass wir morgen wieder in unsere Heimatmarina zurück kehren mussten. Trotzdem dauerte diese Nacht noch lange.
Unser letzter Tag auf dem Meer ist angebrochen und den wollen wir noch richtig genießen. Nur Igy ist etwas traurig. Wir müssen sie an Land bringen, da ihr Flugzeug nach St. Maarten schon um 15:00 Uhr geht. Sie fliegt dann am nächsten Morgen weiter nach Europa. In der Zwischenzeit hatten wir noch eine Palette Bier besorgt und ließen den Tag ganz gemütlich mit den Erinnerungen der letzten 4 Wochen vergehen. Um 15:00 Uhr hieß es dann zum letzten Mal, Anker auf. Wir verließen die Insel und fuhren zurück in die Marina. Es herrschte wirklich eine getrübte Stimmung. Um 15:35 Uhr hielten wir noch an der Tankstelle, füllten 300 Liter Diesel (denke davon haben wir 50 Liter für den Generator zum Betrieb des Watermakers und der Eiswürfelmaschine benötigt, so oft ist der gelaufen) und fuhren weiter in unsere Box. Pierre wartete schon auf uns. Nach dem Anlegen nahmen wir unseren letzten Manöverschluck. Pierre teilte mir mit, dass wir morgen noch den ganzen Tag am Schiff bleiben können (unser Flug geht erst um 19:30 Uhr), da die Reinigung erst am Montag durchgeführt werde. Das war natürlich super für uns, so konnten wir uns mit dem Aufräumen und Packen Zeit lassen. Abends ging es noch in ein Restaurant in der Marina. Der Rückblick dieses Törn's dauerte dann noch bis in die späten Nachtstunden.
Heute Nacht hatten wir alles von der Plicht geräumt und versperrt, damit uns niemand etwas nehmen konnte. Um 10:00 Uhr kam Pierre und wir machten gemeinsam den Check-Out. Alles war in Ordnung und wir verbrachten noch nach dem Packen einen gemütlichen Tag. Um 16:00 Uhr brachte uns ein Taxi zum Flughafen und es ging nach Hause. Resümee zum Törn: Für mich war es wieder ein traumhafter Urlaub und ich kann jedem so einen Törn empfehlen. Auch waren für meine Crew und mir diese drei Wochen nicht zu lange, ein paar Tage hätten wir sicher noch ausgehalten. Im Vergleich zu meinem letzten Törn (war genau zur selben Zeit 2009) hier in den Leewards hatten wir sehr viel Wind. Spitzen von 38kn und einer Wellen von 4m verlangten der Crew sehr viel ab, trotzdem hielten sie sich tapfer. Auf diesem Weg - DANKE - ihr seid eine tolle Mannschaft. Auch bei Master Yachting möchte ich mich für den Service, ab der Buchung und die Vermittlung von Corail Caraibes, bedanken. Es hat alles von A - Z gepasst. Roberto