Nisyros - Inselrundfahrt
Tag 13 am 10 Okt., 2015
Wir stehen um 07:30 Uhr auf. Nach dem Frühstück begeben wir uns gegen 09:00 zum Verleiher und lassen uns drei Motorroller, Doppelsitzer, geben. Unsere praxiserprobten Fahrer sind Arthur, Dieter und Thomas. Nach Anprobe der Helme und Aushändigung einer Inselkarte gehts los. Zunächst bergauf in Richtung Mandraki kommen wir an eine Tankstelle, wo wir auftanken. Es ist die einzige Tankstelle auf der Insel. Wir biegen ab in Richtung Krater. Es geht ständig bergauf und immer wieder haben wir tolle Aussicht,auch auf unseren Hafen und hi- nüber zur Insel Kos. Nach Überquerung eines Bergsattels eröffnet sich plötzlich der im Durchmesser rd. 4 km breite Hauptkrater von Nisyros. Nach einigen Serpentinen im Krater angelangt, verspüren wir bereits die schwefelhaltige Luft, die uns von nun an begleitet. Nach weiteren 2 km erreichen wir die Absperrung des Kraters Stefanos, stellen die Roller auf dem kleinen Parkplatz ab und entrichten eine Eintrittsgebühr von 2,50 Euro p.P. bei der sehr freundlichen Kassiererin. Über einen markierten Fußweg gelangen wir an den Kraterrand und können von oben in den ca. 330 m im Durchmesser großen Krater blicken der vor 6000 Jahren entstand. Es gibt jedoch noch drei kleinere weitere Krater, die in den Jahren 1873 und 1887 entstanden. Darüber hinaus gibt es heiße Quellen im Meeresboden und Stellen unter der Meeresoberfläche an denen Gase aufsteigen. Auf der Nordseite des Kraters Stefanos befinden sich mehrere Öffnungen aus denen Schwefeldämpfe mit z.T. über 100° C austreten. Mittig des Kraters öffnen sich zahlreiche, durch Absperrung gesicherte Löcher mit bro- delndem Schlamm. Auf dem Kraterboden verteilt liegen Meßsonden die durch rote Steine mar- kiert sind die nicht verändert werden dürfen. Arthur ist als erster den Weg in den Krater gegangen und wir folgen in den Schwefeldunst nach. Wir sind fasziniert und beeindruckt,in einem Vulkankrater zu stehen. Nachdem wir ausgiebig fotografiert haben, steigen wir wieder nach oben und stärken uns in der kleinen Ausflugstaverne wo uns eine Fremdenführerin dan- kenswerter Weise für kurze Zeit ihre Schaumappe überlässt bevor sie eine der nun eintref-fenden Touristengruppen führen wird. Wir fahren weiter in das charmante Bergdorf Eborios, hoch oben am Rand der Caldera in 250 m Höhe. Vor dem Ort müssen wir die Roller abstellen, da die Gassen sehr eng sind und nur über Treppen erreichbar sind. Von dort bietet sich nochmals ein fantastischer Ausblick in den Krater. Wir gelangen durch enge Gassen, oftmals vorbei an zerfallenen Wohngebäuden, zur höchsten Erhebung innerhalb des Ortes, dem Vulkan- observatorium welches 2008 eröffnet wurde. Das kleine Dorf wird derzeit mit Hilfe von EU- Fördermitteln renoviert. Nach Besichtigung der Ortskirche kehren wir gegenüber im beschau-lichen, aber guten Gasthaus Tabefaa ein und nehmen auf der Terrasse mit Kraterblick Platz. Wir bestellen jeweils nur ein kleines Gericht, werden aber vorzüglich auch mit einem guten Wein, sehr preiswert bewirtet. Anschließend setzen wir unsere Inseltour mit der Fahrt nach Nikia fort. Dieser Ort, der auf etwa 400 m Höhe liegt, ist ebenfalls auf dem Kraterrand gebaut. Dort befindet sich seit 2008 das Vulkanmuseum Nisyros mit anschaulichem Material zum Vulkanismus der Insel. Leider können wir unsere Rundfahrt von Nikia aus nicht fortsetzen, da es nur eine Wege- aber keine Straßenverbindung in Richtung Westen gibt. Wir fahren über eine ehemals asphaltierte Straße bergab durch Weideland und Olivenplantagen. Endstation ist an einer Kapelle, es ist niemand da, und einen Ort gibt es auch nicht, nur ein paar Ruinen und eben die Kapelle, die dem heiligen Panteleimonas geweiht ist. Sehr ordentlich und gepflegt, witzig die grinsenden Engelköpfchen an der steinernen Ikonostase. Das angrenzende Haus, wohl für die Wallfahrer, ist geschlossen. Tische und Bänke zum Ausruhen laden im Garten ein. Ein schmaler Treppenweg führt hinunter zum Strand und zu dem kleinen Hafenbecken das wohl früher in Betreib war. Angeblich soll es hier auch heiße Quel- len geben. Unser Ausblick geht hinüber zur Insel Tilos. Die weitere Route führt uns nun nach Mandraki, dem Hauptort der Insel. Dort herrscht reger Touristenverkehr auch auf der Hauptstraße, sodass wir mit den Rollern nur äußerst langsam und vorsichtig fahren können. In einer der Gassen verlieren wir uns, weil nirgends ein Schild zu erkennen ist. Eigentlich wollten wir zu der Johanniterburg. An einer Abzweigung am Strand treffen wir uns wieder, stellen die Roller ab und genehmigen uns einen Kaffee in einer Strandbar. Anschließend schaffen wir die Auffahrt zur antiken Akropolis Paliokastro mit ihren Mauern aus Basalt, eine der besterhaltenen Festungen aus der Zeit des 4.Jahrhunderts v. Chr. Die Anlage wurde zwischen 2003 und 2008 rekonstruiert und ist Besuchern heute frei und ohne Einschränkungen zugänglich. Von dort ein herrlicher Blick auf Mandraki mit seiner Johanniterburg und über das Meer zur Insel Kos. Da es bereits Abend werden will, fahren wir nach Pali zurück. Thomas gibt seinen Roller noch nicht ab und fährt nochmal nach Mandraki um dort Fleisch für ein Souflaki einzukaufen. So genießen wir ein sehr gutes Abendessen und lassen den Abend mit Gitarrenmusik und Liedern ausklingen.