- Katamaran
- 2023
- 12 m
Lagoon 40
Rhodos, Dodekanes
- 10 Kojen
- 4+2 Kabinen
- 4 WC
Liebe Fans meiner Segelreisen und Berichte, (Teil 1 versandt 14.06.15) nachdem ich die letzten Tage keinen Internetzugang hatte, bekommt ihr nun Teil 1
Ruhiger Flug ab München mit ordentlichem Mittgessen an Bord. Kurz vor Athen gibt es Turbulenzen. Unseren Transfer zum Hafen von Lavrion bekommen wir erst nach Anruf - wir wurden offenbar vergessen. Nach kurzer Schiffsbesichtigung unserer "Galene" - nicht zu verwecheln mit "Galeere" - gehen wir Kaffetrinken und machen unseren Großeinkauf. Nachdem die Schiffsübernahme heute nicht mehr erfolgen kann, geniessen wir unser erstes griechisches Abendessen - gut und günstig.
Um 11.00 h bekommen wir endlich unseren Check-In, unsere fehlenden Utensilien ergänzt und restliche Mängel beseitigt. Um 13.00 h laufen wir bei stürmischem Nordwind endlich aus, motoren 1/2 Std. nach Norden und gehen dann auf Westkurs Richtung Andros. Um 15.30 h dreht der Wind völlig unserwartet auf Ost und halbiert seine Stärke. Wir geben daher unser unerreichbares Ziel Andros auf und drehen nach Kea ab. Bei den Windstärken und dem Seegang heute haben Skipper Thomas und sein Co Joachim "die Fische gefüttert". Abends essen wir in einem Restaurant am Strand bei schönem Lampion-Licht.
Nach unserer Zieländerung vom Vortag haben wir heute mit 40 Seemeilen unseren längsten Schlag nach Tinos bei wieder stürmischem Wind (5-6 Beaufort / bft). Heute lernen wir wegen der wechselnden Winde ständiges Ein- und Ausreffen (Verkleinern und Vergrößern der Segelfläche). Heute kochen wir an Bord und besuchen anschließend noch die bereits verschlossene Kirche Panagia Evangelistra, die bedeutenste Wallfahrtkirche der griechischen Inseln. In den letzten beiden Tagen bekamen wir reichlich Feuchtigkeit in unsere Kabinen. Woher das Salzwasser eindringt, können wir nicht finden, sind aber sehr sauer auf unsere Vercharterer, weil wir vermuten, dass sie dies eigentlich wissen müßten.
Heute haben angenehmes "Kaffeesegeln" nach Mykonos, eine Wohltat für unsere Mägen. In Mykonos drehen wir eine Sightseeing-Runde durch den alten Hafen und fahren dann um "Venedig von Mykonos" herum in eine Ankerbucht nahe der Stadt. Erstes Baden im Meer bei 20 Grad. Abends besichtigen wir diesen sehenswerten Hafenort mit seinen reizvollen engen Gäßchen. An der Hafenpromenade nehmen wir unseren Apperitiv, bevor wir im Zentrum zum Abendessen gehen - sehr ausgezeichnet. Zurück am Strand gegenüber unserem Schiff gibt es noch einen Absacker bei einer Hochzeitsfeier im Strandlokal.
Nach dem Morgenbad können wir mit Schmetterlingskurs (ein Segel rechts, eines links) nach Naxos. In der Marina von Naxos sind schon alle Stegplätze belegt, so dass wir neben einem Segeloldtimer ins Päckchen gehen, natürlich gut geschützt durch reichlich Fender (Gummiwurst zum seitlichen Abpuffern von Schiffen). Abends besuchen wir den verbliebenen Torbogen des Apollon-Tempels und das Castro / Zentrum von Naxos mit seinen sehr sehenswerten Gäßchen mit vielen Läden mit selbstgefertigtem Kunsthandwerk / Schmuck. Superabendessen bei Apostoli (Nachtrag: die beste Küche unseres Törns).
Wir ändern unseren Törnplan auf nächstes Ziel Ios statt Amorgos, um uns heute 15 und morgen 20 Seemeilen zu sparen, weil die Crew morgen nicht vor Tagesanbruch lossegeln will und weil die Windprognosen eher mittelschwache Wind vorhersagen. Also segeln wir wieder entspannt vor dem Wind, legen im Süden von Naxos noch einen Badestopp ein und segeln in eine Bucht im Süden von Ios. Dort werfen wir als einziges Boot in der Bucht unseren Anker und kochen heute in der Einsamkeit selbst.
Morgens baden wir im Meer. Heute ist wirklich schwacher Wind, also motoren wir die meiste Strecke nach Santorin und durch den Krater. Zur Marina im Süden von Santorin haben wir sogar nochmal Segelwind. Dort beginnt das Spiel mit dem Tiefgang. Der Hafen ist so verlandet, dass tiefere Jachten bereits bei der Einfahrt im Sand Grundberührung haben. Bei 1,85 m Tiefgang zeigt unser Echolot 1,50 m Tiefe (so genau gehts ja doch immer nicht). Am Abend holen wir noch unsere Mietwagen und besuchen den Hauptort Fira und gehen dort Abendessen.
Zuerst besuchen wir die Ausgrabungen von Akrotiri, einer bei dem Vulkanausbruch 1760 v. Chr. verschütteten und erst 1975 entdeckten Siedlung. Anschließend besuchen wir Oia ganz im Norden von Santorin, dem reizvollsten Ort der Insel mit seiner typischen Kykladenarchitektur (weiß und griechisch blau) hoch über dem Kraterrand. Zum Abendessen gehen wir noch in die Hafentaverne bei Livemusik.
Im Hafen von Santorin liegen wir im 3er-Päckchen, also nebenanander an der Pier. In der Mittelposition haben wir neben uns ein Seglerpaar, das bei Wind nur ungern ihr Boot verlegen wollen, um uns den Weg zum Ablegen frei zu machen. Nach einer Viertelstunde einigen wir uns, dass wir gemeinsam ihr Boot an den Platz anch vorne verholen. Bei derr Ausfahrt aus dem Hafen geschieht es doch, dass wir leicht im Sand aufsitzen und uns erst freifahren müssen, bevor wir endlich erfolgreich Santorin verlassen (Nächste Woche soll der Hafen wieder auf eine Tiefe von 2,50 m ausgebaggert werden). Seglerisch haben wir heute mittlere bis kräftige Winde. Zum Schluss führt uns der Wind anstatt in die Südbucht doch wie vor 5 Jahren in die Hafenbucht von Folegarndros, wo wir diesmal ankern und zum Abendessen Ägäische Hühnchenpfanne mit Nudeln geniessen Mmh !
Heute schwimme ich mit einem Trockenbeutel zum Einkaufen an den Strand, um mit Rotwein und Nudeln die Vorräte für die kulinarische Unabhängigkeit für das nächste Ziel zu sichern. Bei Schwachwind motoren wir fast die gesamte Strecke. Adamas auf Milos ist ein schöner Ort, dessen touristisches Leben sich fast nur in der Hafenzeile abspielt.
Heute hat der Wind frei und so muss unser Dieselsegel herhalten, um über einen Badestop vor der Küste von Kimolos nach Sifnos zu kommen. Dort ankern wir in der Superbucht von Kamares, einem Kykladenidyll mit flachem Traumsandstrand. (Diese Stelle haben zu unserem schönsten Ankerplatz erkoren). Bei 24 Grad Wassertemparatur baden wir sehr ausgiebig. Zum Abendessen gibt es mit Ziegenkäse gefüllte Paprika, Gemüsepflanzerl mit Tsatziki und Tomatensoße aus unserer hervorragenden Bordküche.
Morgens paddeln wir mit unserem Dinghi (Beiboot) zum Einkaufen und genießen nochmals das ausgiebige Baden im Meer. Mit 13 Seemeilen (ca. 2,5 Std) ist heute unser kürzester Schlag, so dass wir auf Serifos in der Bucht von Livadia wieder unseren Anker fallen lassen zum Baden. Später verlegen wir unser Boot noch an die Pier, um dort Strom- und Wasserversorgung zu haben und beim Landgang unabhängig zu sein; Strom und Wasser gab es dann doch nicht. Zum Abendessen gehen wir in eine Taverne am Strandfast genau vor unserem vorherigen Ankerplatz.
Nachdem unser Nachbar beim Ablegen unseren Anker gehoben hat, verlegen wir unseren Frühstücks- und Badeplatz anschließend wieder in die Bucht an eine Boje. Heute ist wieder überwiegend Schwachwind zum Motoren. Zwischendrin haben wir eine Stunde lang kräftigen Wind zum Segeln. Heute fiel auch das einzige mal ein wenig Regen. Nach dem Anlegen in Mericha auf Kythnos gab es zum Kaffee Kaiserschmarrn mit Puderzucker und Apfelmus. Zum Abendessen gehen wir bei Yalos/Byzantia, der mit seiner Freundlichkeit und seiner ideenreichen Küche bei uns eine Auszeichnung verdiente. Bei einem Loggentest (Geschwindigkeits- und Streckenzähler) bestätigt sich der Verdacht, dass diese nicht nur um bisher ermittelte 8%, sondern bei langsamerer Fahrt sogar 15 % nachgeht.
Beim Ablegen hat sich unser Anker irgendwo verfangen und wir mussten in einer kniffligen Situation diesen irgenwie freibekommen. Zum Glück hatten wir dabei unser Bugstrahlruder, mit dem man per seitlicher Düse den Bug direkt seitwärts steuern kann. Heute haben wir zum Abschluss nochmals den angekündigten Starkwind- zuhause wäre das leichter Sturm. Zum Glück hatten wir dabei zum rechten Zeitpunkt eine Winddrehung von Nord auf Nordwest, und so konnten wir auf direkten Kursen nach Kap Sounion an der Südspitze des griechischen Festlandes segeln und vor Anker unterhalb des Poseidon-Tempels noch eine Mittagspause einlegen. Anschließend motoren wir noch eine Stunde zurück und legen noch einmal perfekt an der Pier unseres Vercharterers Navigare Yachting an. Bei den heutigen Wind- und Wellenverhältnissen wurden duch einsickerndes Salzwasser unsere Vorschiffs- und Backbordkabine nochmals richtig nassfeucht (siehe die ersten beiden Tage), was unseren Vercharterer recht betroffen machte und wir einen kleinen Teil der Charter erstattet bekamen. Mit Wehmut packen wir unsere Koffer und gehen zum Abendessen wieder wie zu Beginn zu Karafaki, wo wir wieder günstig und augezeichnet essen.
Nach dem Auschecken bummeln wirr noch durch Lavrion und besteigen um 12.30 unseren Transferbus. Nach einem entspannten Flug landen wir pünktlich um 17.00 Uhr in München und machen uns auf den Heimweg. Fazit: - wir hatten einen richtig entspannten Törn, sahen viele nette und lebhafte Kykladenorte und Inseln und hatten abwechlungsreiche Windverhältnisse (manchmal zu wenig) - fast täglich bekamen wir unseren tollen Anlgercocktail (Conys karibischen Greek Cocktail) - das Wetter war immer angenehm warm und bei 20 bis 24 Grad (in Buchten) Wassertemperatur konnten wir auch schon gut baden Ein toller Törn mit Super-Crew geht zu Ende und macht Freude auf weitere Törns. Euer Segler und Skipper Thomas Holzheu