- Katamaran
- 2004
- 14 m
Fountaine Pajot Bahia 46
Cienfuegos, Kuba
- 12 Kojen
- 4+2 Kabinen
- 4 WC
Vor zwei Jahren waren wir bereits in Kuba zum Segeln. Wir sind alle gespannt, was sich in diesen zwei Jahren verändert hat.
Heute geht es mit dem Taxi nach Cienfuegos, eine sehr interessante Fahrt über das Land. Wir haben tatsächlich das Boot um 15 Uhr bekommen und den Checkin abgewickelt. Es war eine super Einweisung. Die bestellten Lebensmittel waren auch schon an Bord. Somit mussten nur noch die frischen Sachen eingekauft werden. Spät am Abend traf das letzte Crewmitglied am Boot ein. Anschließend liesen wir den Tag mit einem leckeren Essen im naheliegenden Restaurant des Yachtclubs ausklingen.
Noch vor dem Frühstück ist ein Teil der Crew nach Cienfuegos auf den Markt gefahren und haben dort frisches Obst, Gemüse und noch etwas Wurst eingekauft. Nach der üblichen Sicherheitseinweisung haben wir um 12 Uhr abgelegt. Zuvor wurden wir von einer aufziehenden Kaltfront informiert, was dazu führte, dass der erste Schlag auf ca. 60 Seemeilen anwuchs. Die Entscheidung das Sperrgebiet zu durchfahren, was uns auch von den Marineros empfohlen wurde, brachte eine Einsparung von ca. 2 Stunden. Leider mussten wir die ganze Strecke mit Motor fahren. Erst um 24 Uhr sind wir an unserem Ankerplatz angekommen. Mit Anleger begann die Nachtruhe um 2 Uhr.
Nach einer kurzen Nacht, dem ersten Bad im Meer und Frühstück legten wir unter Segel ab. Eine Rauschefahrt im dritten Reff mit bis zu fast 9 Knoten Speed hat uns für die gestrige Motorfahrt entschädigt. Am frühen Nachmittag sind wir in der Marina Cayo Largo eingelaufen. Dort hatten wir einen ganz herzlichen Empfang mit dem dortigen Hafenmeister "Pite", der uns tatsächlich noch von unserem Törn vor 2 Jahren kannte. Anschließend sind wir natürlich in der Bar direkt am Steg gelandet. Das Ergebnis war klar, nach mehreren Moijto, Pinacolada und und und, wurde der Gedanke an Selberkochen verworfen und wir haben uns Essen im Restaurant bestellt.
Nach dem schönen vorigen Abend, und der lauten Nacht wegen der Musik an Land, war das Aufstehen etwas beschwerlicher. Vor dem Frühstück haben wir noch getankt. Dann Ausklarieren und das übliche Warten auf die Papiere, sind wir um 12 Uhr ausgelaufen. Unter Motor sind wir durch die Riffpassage neben den Ballenatos gefahren. Dann wurden sofort die Segel gesetzt und wir hatten eine super Rauschefahrt bis nach Cayo Rosario. Dort haben wir uns ganz toll bekocht und den Abend schön ausklingen lassen.
Von Cayo Rosario sind wir über das Flachmeer bis nach Cayo Campos gesegelt. An der Fischstation vorbei haben wir den Anker neben zwei anderen Seglern gesetzt. Ein kleiner Besuch bei der Station Flora und Fauna hat den Nachmittag abgerundet. Der Kubaner auf der Station hat sich sehr über unseren Besuch gefreut. Er hat uns sogar zum Abendessen eingeladen, das wir leider mangels Fischesser in unserer Gruppe ablehnen mussten. Mit Frank habe ich mit dem Dingy eine Sandbank vor dem Riff besucht.
Die nächste Etappe führte uns zu Cayo Matias. Dort nahmen wir die südliche Riffpassage, die auch sehr spannend war. Mitte in der Riffpassage kamen uns zwei kubanische Fischer entgegen, die uns sehr freundlich begrüßten. Kaum an unserem Ankerplatz angekommen wurde das Dingy gewassert und mit Frank fuhr ich in die Mangroven. Das war eine spannende Fahrt. Nach mehreren Abbiegungen beschlossen wir zurückzufahren. Zu groß war die Gefahr sich in den Mangroven zu verirren.
Cayo Matias war unser westlichster Punkt, ab jetzt geht wieder zurück. Wir fuhren wieder durch die Riffpassage in das Karibische Meer. Dort segelten wir unter Vollzeug und mangels Wind mit Motorunterstützung in östliche Richtung. Auf der Höhe vom Canalizo Aquardiente sind wir wieder auf die Riffinnenseite gewechselt und segelten (ohne Motor) zur Cayo Avalos. Hier ist dann die gesamte Crew mit dem Dingy an Land gefahren um sich die Füße zu vertreten. Nach dem Abendessen haben wir im Boot alle Lichter ausgeschaltet und den herrlichen Sternenhimmel genossen. Wir waren in dieser Bucht das einzigste Boot und von Cayo Avalos kam auch kein Licht. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl ganz allein zu sein.
Für heute war eine Strecke von 40 Meilen vorgesehen. Deshalb ging der Anker bereits kurz nach 8 Uhr auf. Zuerst ein kurze Motorstrecke bis nach der Durchfahrt durch den Canalizo Aquardiente. Kaum hatten wir nach der Passage die Segel gesetzt war wegen einer schwarzen Wand das 2. Reff erforderlich. Nach dem Durchzug der schwarzen Wand hatten wir ausgerefft und danach ging es in einer super Rauschefahrt weiter. Als wir Richtung Cayo Estopa abbiegen wollten kam der Wind genau von vorne und wieder zeigte sich, dass ein Katamaran zum Aufkreuzen völlig ungeeignet ist. Die Segel wurden geborgen und wir fuhren unter Motor weiter. Zum Ende hatten wir eine sehr schöne Durchfahrt durch den Canalizo Estopa. Nach 45 Seemeilen haben wir den Anker südlich von Cayo Estopa bei einer Wassertiefe von 2,5m gesetzt.
Nach dem Frühstück sind wir mit dem Dingy zu einer Sandback gefahren. Die entstand wohl dadurch, dass hier der Aushub der Ausbaggerung des Canalizo Estoba abgelegt wurde. Auf dieser Sandbank hat sich eine kleine Fauna und Flora entwickelt, die uns bereits vor zwei Jahren begeistert hat. Nur dass diese Sandbank jetzt um über die Hälfte geschrumpft ist. Wenn wir das nächste Mal nach Kuba kommen, ist die Sandbank bestimmt weg. Es sei denn, der Kanal wird wieder einmal ausgebaggert. Nach Rückkunft an unserem Kat, sind wir durch das Flachwasser gesegelt. Es ist so beeindruckend durch das türkisfarbene Wasser zu segeln. Gelegentlich sieht man den Grund mit brauner Farbe durchzogen, dann wird der Skipper etwas nervös, es könnten ja Korallen sein. Es ging alles gut, wir sind ja konzentriert nach Karte gefahren. Eigentlich wollten wir auf Cayo Rico einen Pina Colada an der Bar trinken. Nur dass die Bar lediglich von Leguanen, Beutelratten und Katzen besetzt war. So blieb es bei einem Strandspaziergang und einigen sehr schönen Bildern die wir für unsere Erinnerung schiessen konnten. Anschließend fuhren wir zu unserem abendlichen Ankerplatz vor Cayo Largo weiter und haben dort einen der Skipper von unserem Sizilien Törn vor 3 Jahren getroffen. Wir waren damals mit drei Booten bei den Liparischen Inseln. Das war ein herzliches Wiedersehen.
In der Bucht hinter der Playa Sirena haben wir die beiden Delfine besucht. Es ist erstaunlich, wie die beiden auf Menschen fixiert sind. Sobald man in die Nähe kommt, schwimmen sie an das Ufer, strecken den Kopf aus dem Wasser um wohl zu sehen, wer da gekommen ist. Anschließend sind wir an den "Pool" gefahren und haben mit ca. 50cm Wasser unter dem Kiel geankert. Auf der mit ca. 30 cm Wasser überspülten Sandbank haben wir Seesterne, und Rochen gesehen. Danach ging es in die Marina, denn sowohl die Akkus wie auch die Wassertanks waren leer. Auch war wieder der eine oder andere Mojito an der Bar fällig ;-)
Nach einer unruhigen Nacht, es war wieder laute und lange Disco Musik in der Marina, wollten wir zum Schnorcheln an das Riff fahren. Nur kamen wir nicht weit. Direkt nach dem Ablegen, kam beißender Rauch aus dem Steuerbordmotorraum. Dank der gut eingespielten Crew und mit Hilfe der Crew vom Nachbarschiff konnten wir trotz nur einer Maschine und ordentlich Wind recht gut anlegen Nach einigem Hin- und Her hat sich herausgestellt, dass der Anlasser durchgebrannt ist. Jetzt heißt es warten, dass der Anlasser evt. repariert wird oder Ersatz aus Cienfuegos kommt. Somit haben wir einen Landtag "gewonnen". Zufällig kam an diesem Tag "unser" Marinero "Jorge" an den Steg, den wir vor 2 Jahren schon kennenlernen durften. War das eine Wiedersehensfreude. Natürlich hat er sich um unseren defeken Anlasser gekümmert und die Reparatur beschleunigt.
Am gestrigen späten Nachmittag kamen die Mechaniker mit dem reparierten Anlasser und bauten diesen wieder ein. Somit hatten wir innerhalb eines Tages unsere Steuerbordmaschine wieder in Betrieb dank der aktiven Hilfe und Unterstützung von Jorge und dem Hafenmeister. Nach einer schlaflosen Nacht, zwei benachbarte russische Crews machten die Nacht zum Tag, legten wir ab und segelten entlang der Playa Sirena ins karibische Meer. Zuerst hatten wir einen schönen Segelwind, den wir zu einem "Matchrace" mit einer deutschen Reinke nutzten. Gegen später schlief der Wind ein, so dass wir unter Motor Cayo Inglies anliefen. Hier lagen wir im Lee und ganz alleine, ohne russische Crew nebenan ;-).
Ein kurzer Schlag brachte uns zur Cayo Guano del Este, dem Leuchtturm. Wir waren zeitig dort, somit hatten wir Zeit mit dem Dingy auf die Insel zu übersetzen. Es folgte der obligatorische Besuch des Leuchturmwärters, der sich offensichtlich über jeden Besuch freut. An Bord der Cres zurück wollten wir die Motoren starten um die Batterien zu laden. Leider lies sich die Steuerbordmaschine wieder nicht starten. Die Reparatur in Cayo Largo war wohl nicht so nachhaltig wie ich mir das gewünscht hatte.
Um 3:10 Uhr ging der Anker auf und 10 Minuten später waren das Groß und die Fock gesetzt. Es folgte eine super Fahrt über 48 Seemeilen mit bis zu 9,1 Knoten Speed. Kurz vor der Einfahrt zum Kanal nach Cienfuegos mussten wir zuerst das 1. Reff und dann noch das 2. Reff einbinden. Durch den Kanal nach Cienfuegos fuhren wir mit nur einer Maschine und lagen nach 8 Stunden Rauschefahrt an der Pier und ein schöner Törn ging leider wieder einmal viel zu früh zu Ende. Es erfolgte ein unproblematisches Auschecken. Nicht so wie in manchen Mittelmeercharterbasen, bei denen nur nach irgendetwas gesucht wird, was man der Crew berechnen kann. Nein, der defekte Anlasser wurde innerhalb einer Stunde ausgetauscht und dann die Frage der Basisleiters, was die Shorecrew reparieren muss, um das Boot der nächsten Crew übergeben zu können. Das war alles! Am Abend haben wir in der "Ache" ganz hervorragend gegessen. Wir sind dort sehr zuvorkommend bedient worden und das in einem sehr angenehmen Ambiente.