- Segelyacht
- 2020
- 14 m
Dufour 460 Grand Large
Pula, Istrien
- 8 Kojen
- 3 Kabinen
- 3 WC
Marina Veruda - U Maracol (Unije) - U Krivica (Losinj) - L Vinjole (Istrien Ostküste) - Medulin - Marina Veruda
Morgens um 5 Uhr sind wir (Steve, Jens und Volker) in Nürnberg gestartet und sind nach ca. 9 Stunden Fahrt in der Marina Veruda bei 35°C angekommen. Die Schiffsübergabe und Einweisung für unsere Gib Sea 37 erfolgte problemlos. Das Personal vor Ort von Nautic Adria spricht ausreichend deutsch. Das Schiff war trotz des Alters (Bj. 2002) in einem guten Zustand. Nach der Übergabe erledigten wir den Einkauf in einem der zahlreichen Supermärkte, die mit dem Auto gut zu erreichen sind. Nachdem alles sicher verstaut war, verteilten wir die Schwimmwesten und Life Belts und machten eine Creweinweisung. Bei einem kühlen Bier verbrachten wir den ersten Abend gemütlich auf dem Schiff.
Gegen 11 Uhr verließen wir bei Sonne pur und leider nur 6kn Wind die Marina Veruda Richtung Süden. Unser Ziel war die Bucht Maracol auf der Insel Unije, in der es ein sicheres Bojefeld gibt. Als erstes fuhr jedes Crew-Mitglied das MOB-Manöver, was auch ins Logbuch eingetragen wurde. Nach einer weiteren Stunde Fahrt frischte der Wind auf 12kn auf und kam aus nordwestlicher Richtung und so ging es unter Segeln über die Kvarner-Bucht. In Höhe der Insel Unije frischte der Wind nochmals auf und erreichte 22kn Geschwindigkeit. Als wir die Südspitze von Unije erreicht hatten, kreuzten wir der Bucht Marcol entgegen. Als wir dort ankamen mussten wir aber feststellen, dass diese wohl sehr beliebt ist und alle Bojen waren bereits belegt. Kurz vor 19 Uhr ankerten wir (auf überwiegend sandigen Grund) in der Bucht und nach einem leckeren Abendessen verbrachten wir die Nacht sehr ruhig in dieser schönen Bucht.
Nach einer ruhigen Nacht und leckeren Frühstück brachen wir weiter Richtung Süden auf und hatten als Tagesziel die Bucht Krivica auf der Insel Losinj. Wir hatten ca. 15kn Wind aus Osten und kreuzten dieser herrlichen Bucht entgegen. Gegen 16 Uhr kamen wir an der Bucht an und machten noch eine freie Boje aus. Im Törnführer "888 Häfen und Buchten" stand, dass es pro Yacht eine Bug- und eine Heckboje gibt. Allerdings gab es pro Yacht nur die Bugboje. Wir machten das Dinghi und eine Landleine klar, stellten aber im letzten Moment fest, dass an der Boje die Landleine schon befestigt war. Die Boje ließ sich allerdings nicht aus dem Wasser heraufziehen, um die Vorleine zu befestigen, weil die Verbindung zwischen Boje und Betonblock am Grund sehr sehr kurz war. Zum Glück hatten wir das Dinghi schon im Wasser und konnten so die Vorleine durch den Ring der Boje ziehen und richteten das Heck an der Landleine aus. Abends kam ein Mitarbeiter des Bojenbetreibes vorbei und kassierte für unsere Gib Sea 37 225,- Kuna (ca. 30,- Euro). Der Mitarbeiter bot auch frisches Brot, Obst, Gemüse und Käse an. Nachts frischte der Wind auf 6-7 Bft auf und wir hatten alle einen sehr leichten Schlaf, lagen an der Boje aber sehr sicher.
Wir waren nach der eher unruhigen Nacht alles andere als fit und hatten an diesem Tag als Ziel eigentlich die Marina in Male Losinj. Da es aber dorthin nur ca. 10 Seemeilen waren, beschlossen wir einen ruhigen Badetag einzulegen. Nach ausgiebigen planschen, erholen und einem Spaziergang auf die umliegenden Hügel wurde Abends wieder die obligatorische Gebühr von 225,- Kuna fällig. Der Abend und die Nacht waren dann wieder sehr ruhig.
Da wir an diesem Tag zurück über die Kvarner-Bucht nach Istrien wollten, beschlossen wir schon am Vortag, dass wir spätestens um 8 Uhr aufbrechen. Wir kamen auch pünktlich um 8 Uhr los und frühstückten unterwegs, da wir an diesen Tag keinen Wind und spiegelglattes Wasser hatten. So motorten wir Richtung Norden und legten am frühen Nachmittag mitten auf dem Kvarner einen Badestopp ein, was allen eine Menge Spaß bereitete. Gegen 15:30 Uhr kamen wir in der Bucht Vinjole an der Ostküste Istriens an. Wir ankerten auf sandigen und gut haltenden Grund. Da es in der Bucht Süßwasserquellen gibt, war das Wasser gute 3-4 Grad kälter aber das prophezeihte der Törnführer auch so und war sehr erfrischend. Abends machten wir noch einen Spaziergang, kochten zusammen und beobachteten den Sonnenuntergang mit einem Bierchen auf dem Vorschiff.
An diesem Tag wollten wir Abends in Medulin sein, um das Halbfinale der Deutschen bei der Euro anzuschauen. Da es nicht all zu weit war, frühstückten wir ausgiebig, badeten noch eine Runde starteten dann Richtung Medulin. Allerdings mussten wir den Anker per Handkurbel einholen, da die elektrische Ankerwinsch ihren Dienst versagte. Im Nachhinein fanden wir den Fehler, es war ein Wackelkontakt an der Sicherung hinter dem Schaltpanel unter Deck. Der Wind ließ uns, wie am Vortag auch, im Stich und so fuhren wir bei 4-5 Knoten Fahrt und Sonne pur Richtung Medulin. Als Ankterplatz suchten wir uns im Törnführer die Bucht auf der Ostseite in der Nähe des Campingplatzes aus. Der Anker hielt sofort, allerding bekamen wir nach 5 Minuten Besuch vom Jetski-Betreiber vor Ort. Da wir direkt in der Einfahrt seines Jet-Verleihs lagen, bat er uns, wo anders zu ankern. Wir wollten den Motor starten und es tat sich rein gar nichts. Sämtliche anzeigen am Motorpanel im Cockpit blieben aus und wir konnten den Fehler leider auch nicht finden. Wir informierten die Charterbasis und ein Mitarbeiter bot uns an, mit einem Serviceboot vorbei zu kommen. Nach 2 Stunden trafen 3 Servicetechniker ein und nach einer weiteren Stunde war der Fehler auch behoben. Ein Massekabel an der Lichtmaschine war gebrochen, dieses wurde repariert und der Motor startete sofort. Einer der Techniker gab uns den Tipp, doch in der inneren Bucht zu ankern, da es dort viel ruhiger ist, was dann auch so war. Abends fuhren wir mit dem Dinghi an Land und suchten uns an der Hafenpromenade eine gemütliche Bar um das Fussballspiel anzuschauen. Die Nacht war Windstill und sehr ruhig.
Da wir nicht in Male Losinj waren und die Tankstelle in der Marina Veruda nicht geöffnet ist, mussten wir nach Pula zum tanken, bevor wir unseren letzten Tagestörn zur Marina Veruda antraten. Gegen 8:30 Uhr war es noch Windstill und wir beschlossen, auf See zu frühstücken, da wir ca. 30 Seemeilen vor uns hatten und gegen 16 Uhr in der Marina Veruda sein sollten. Ab dem Leuchtfeuer Porer (Südspitze Istrien) bekamen wir dann Wind aus Osten und wir konnten die Segel setzen. Der Wind frischte auf 15 Knoten auf und wir konnten zügig Richtung Pula segeln. Nachdem wir 80 Liter Diesel getankt hatten, nahmen wir Kurs auf die Marina Veruda. Da wir um 15:30 Uhr die Einfahrt erreichten, ankerten wir noch für einen kurzen Badestopp in der Bucht Solina direkt neben der Marina Veruda. Danach legten wir in der Marina an und genossen die letzten Stunden auf unserem Schiff. Abends aßen wir in der Marina und packten die letzten Sachen zusammen.
Kurz vor 7 Uhr klingelte der Wecker, wir brachten alle Taschen zum Auto und warteten auf die Schiffsübergabe. Die Übergabe funktionierte relativ problemlos und so konnten wir gegen 9 Uhr unsere Fahrt Richtung Nürnberg beginnen. Es war, wie immer, ein sehr sehr toller Segelurlaub, der schon im Herbst in Dalmatien fortgesetzt wird. Vielen Dank an Jens und Volker, die wieder mal eine sehr angenehme und tolle Crew waren.