- Segelyacht
- 2023
- 14 m
Bavaria Cruiser 46 Style
Kos, Dodekanes
- 10 Kojen
- 4 Kabinen
- 3 WC
Nach einer langen Anreise mit ausgefallenen Zügen hat sich die Crew am Münchner Flughafen getroffen und nach einem Flug mit Zwischenstopp in Thessaloniki kommen wir am Abend auf Kos an. Die Ägäis um die nördlichen Dodekanen zeigt schon vom Flugzeug aus erkennbare deutliche Schaumkronen. Es herrscht starker Wind aus nördlichen Richtungen, welcher sich laut Wetterbericht etwas legen soll. Der Bürgermeister einer kleinen Insel, der mit uns von Thessaloniki gekommen ist, muss seine Weiterreise per Boot aufschieben Am späteren Abend bekommen wir vom Stützpunkt-Manager die Hanse 371 gezeigt, und übernachten dort bis zum Check-In am nächsten Morgen. Die Marina ist gestopft voll!
Am nächsten Morgen versorgen wird uns in dem kleinen, marina-eigenen Supermarkt zu entsprechenden Preisen mit dem Notwendigsten. Der Rest wird unterwegs nachgekauft. Unser erstes Tagesziel ist Ormos Kamari, und bei immer noch kräftigem Wind segelt es sich im Lee von Kos sogar unter Vollzeug ganz gut. An der Küste reihen sich ziemlich teuer aussehende Touristen-Resorts aneinander. Im sandigen Boden der Bucht hinter den Wellenbrechern des Fähranlegers findet der Anker guten Halt.
Am zweiten Tag hat der Wind deutlich nachgelassen und, er weht nur noch schwachwindig aus nördlichen Richtungen, so dass wir motorsegelnd das Kap Kirellos runden müssen und dann unter Motor die Westseite der Insel bewältigen. Es steht noch viel Schwell und am Abend frischt der Wind auch wieder etwas auf, so dass die vorgeschlagene Ankerbucht im Süden von Pserimos uns nicht begeistern kann. Also nach Pserimos in den kleinen Hafen hinein, in dem wir in der Nachsaison keine Probleme haben, einen geeigneten Platz zu finden. Entgegen mancher Angaben sind hier keine Moorings ausgebracht und man muss doch den Buganker bemühen. Vorsicht vor einige großen Steinen, welche hervorspringen und dem Ruderblatt gefährlich werden könnten!
Am folgenden Tag scheint zunächst bei weiter schwachen Winden als Etappenziel eine Bucht vor Kalymnos realistisch; nach dem Ablegen von Pserimos dauert es aber eine Weile, bis wir die Insel Nera im Süden passieren. An der Westseite der Insel angelangt, frischt der Wind auf und es fallen auch einige kräftige Böen ein. Wir brauchen einen guten Schlag aufs offene Wasser hinaus, um weiter in den Norden zu kommen, aber bei anständiger Geschwindigkeit ist das kein Problem. Bereits am Nachmittag kommen wir auf gleiche Höhe mit unserem Tagesziel. Eine Bucht im Süden von Leros, Xerokambos, findet die meisten Befürworter. Außerdem nimmt der Wind wieder ab... Also liegen wir an einer komfortablen Mooringboje in Xerokambos, gehen eine Runde schwimmen, lassen das Dinghi zu Wasser und setzen zum (nicht sonderlich lukullischen) Abendessen in einer Taverne über.
Weiter in den Norden zu segeln macht ab heute keinen Sinn mehr, zumal weiterhin schwache Winde überwiegen sollen. Also haben wir jede Menge Zeit für den Rückweg in den Süden. Anfangs ist geplant, in die Nähe von Gümüslük an der türkischen Küste zu kommen. Der schwache Wind dreht aber auf Nordost, also bekommen wir Mühe, einen geeigneten Kurs mit guter Geschwindigkeit anzulegen. Kalymnos im Westen weist nur mäßig geeignete Ankerbuchten auf, also zielen wir nach einem weiten Schlag Richtung Ost diesmal auf die gegenüber der Ortschaft Pserimos gelegene Bucht, Ormos Vathi. Zwischen drei Fischfarmen an einem Sandstrand sind wir das einzige Boot in der Bucht. Teilen müssen wir den Sonnenuntergang mit zwei Delfinen, welche sich wohl für die Fische interessieren, und den Ziegen auf der kargen Felsenküste.
Jetzt müssen wir kaum noch Strecke laufen, wir sind heute schon in direkter Reichweite zu Kos, auch bei widrigem Wind. Um etwas vom Golf von Gökova mitzubekommen, steuern wir heute auf die türkische Küste und Bodrum zu. Das spektakulärste Bild ist aber nicht die Landschaft, sondern eine Gruppe von etwa 20 großen Delfinen, vielleicht sogar mit Jungtieren, die lange um das Schiff spielen. Im Golf von Gökova überwiegen große Gulets und Motorboote mit Macho-Männern. Das Herauskreuzen aus dem Golf ist etwas mühsam, der anfangs noch gute Wind nimmt am späteren Nachmittag deutlich ab, so dass wir zurück in die Ormos Vathi unter Motor laufen müssen. Nach dem Anlegerdrink und einem Bad im Meer wird es ruhig in der einsamen Bucht.
Es ist auch heute beim letzten Schlag zurück zum Ausgangspunkt nahezu windstill, so dass wir am Vormittag schon einmal den Dieseltank an der Tankstelle südlich der Marina in Kos auffüllen. Bis in den Nachmittag hinein folgt entspanntes Segeln und Manöver unter Segeln, dann melden wir uns bei der Marina in Kos an, um mit dem obligatorischen Begleitboot anzulegen.
Die Crew ist noch eine Nacht an Bord geblieben, und die Zeit bis zum Abflug am Nachmittag verbringen wir mit dem typischen Touristenprogramm auf Kos: Asklepieion von Kos und die Johanniterfestung Neratzia, Souvenirkauf und griechischer Kaffee unter Platanen...