- Segelyacht
- 2023
- 14 m
Bavaria Cruiser 46 Style
Kos, Dodekanes
- 10 Kojen
- 4 Kabinen
- 3 WC
Für den Start unserer ersten Charter in Griechenland mit kleiner Crew haben wir uns die Sonneninsel Rhodos ausgesucht. Laut Wikipedia ist die Insel eines der sonnigsten Plätzchen in Europa. Von Mitte Mai bis Mitte September ist laut Pilot kaum Regen zu erwarten. Also der ideale Ort, auch im Oktober noch ein bisschen mehr Sonne abzubekommen. Nach einem angenehmen Direktflug nach Rhodos kommen wir per Mietwagen (erleichtert das Einkaufen im günstigen Lidl oder Carrefour, die eben etwas abseits der Altstadt liegen) schnell und bequem zum Mandraki- Hafen. Und schon hat uns die Urlaubsstimmung eingeholt: Blaues Mittelmeer, Großmeister-Palast, die ikonischen Windmühlen vor dem Hafen und natürlich die auf ihren Säulen thronenden Wappentiere der Insel, der Hirsch (griech. Elafos) und die Hirschkuh (griech. Elafia) beidseits der Hafeneinfahrt Entspannung stellt sich ein!
Nach Proviantierung und Übernahme des Boots (Oceanis 34) am Vortag legen wir ab bei wenig Wind. Der Großteil der Charterflotte bewegt sich nach Norden und wird wahrscheinlich Symi oder Tilos überrennen. Wir haben keine Lust auf Flottillensegeln und beschließen, antizyklisch vorzugehen. Also erst mal nach Süden, und da ohnehin ein geringes Etmal zu erwarten ist, laufen wir entlang der südlichen Küste nach Lindos. Eine gute Entscheidung: Während viele Touristen den Tag über den kleinen Ort bevölkern, kommen wir an, als die meisten Tagesausflügler schon wieder in ihre Busse und auf Roller und Quads gestiegen und abgefahren sind. Der Blick auf Stadt und Akropolis gehören am Abend also den Einheimischen und wenigen Yachties, die in der Bucht vor Anker liegen. Beim Anleger-Bier hört man die Esel-Taxis in ihren Ställen und Unterständen.
Am Morgen verlassen wir die Bucht, runden bei ganz annehmbaren Winden aus westlichen Richtungen unter Kreuzen das Westende der Insel. Das Tagesziel heißt Chalki, wo wir am späteren Nachmittag an einem Ponton längsseits anlegen.
Nach dem Ablegen treiben wir nach Segelversuchen bei praktisch Flaute vor der Insel herum, im Oktober ist das Wasser noch warm und lädt zum Baden ein . Als etwas Wind aus nordwestlicher Richtung aufkommt (1-2 Windstärken), kreuzen wir zur Insel Tilos auf, die wie ein großes Seepferdchen im Mittelmeer liegt. Ziel ist eine große, im Oktober einsame Bucht, Ormos Eristou, am Hals des Seepferdchens, wo wir am Nachmittag auf etwa 7 m Wassertiefe ankern. Spaghetti aus der Bordküche.
Heute wollten wir eigentlich weiter nach Nisyros Es kommt aber anders! Mittags bildet sich ein Gewitter aus, welches aus dem Westen heranzieht und sich direkt über Nisyros festsetzt. Bei dem eher unwirtlichen Wetter entschließen wir uns, die Insel zu runden und Symi weiter im Osten anzulaufen. Es wird also Abend, bis wir in der Klosterbucht von Panormitis eintreffen. Inzwischen haben sich weitere Gewitterzellen über dem türkischen Festland gebildet, mit böigen Winden. Insofern ist uns die geschützte Bucht höchst willkommen. Die Ansteuerung ist nach Einbruch der Dunkelheit bei 5-6 Bft. etwas schwierig, mit gehörigem Ausguck, Kontrolle auf dem Plotter und auch immer der Nase nach (Pininenwälder in der Bucht) aber zu bewältigen. In der Bucht selbst liegen die Yachten dicht an dicht, wir finden aber noch einen geeigneten, kleinen Ankerplatz im Rudel, Fender zum Nachbarn. In der Bucht ist es nahezu windstill.
Durch die Planänderung sind wir jetzt schon an unserem Ausgangshafen für die letzte Etappe. Also verbringen wir den Tag mit Rund-Symi und schauen um die Mittagszeit mal bei dem Hauptort im Westen der Insel vorbei. Richtung Abend wird es wieder gewittrig, und der exponierte Ankerplatz im Süden der Insel wird durch Wind und Fallböen von den Hügeln ungemütlich also ziehen wir kurzentschlossen wieder nach Panormitis um. Hier wieder mit sicherem und sehr ruhigem Liegeplatz.
Heute Abend müssen wir wieder vor Rhodos sein. Es ist nur ein kurzer Trip von Symi zum Mandraki -Hafen. Also ruhiges Segeln, ein paar Schläge entlang der türkischen Küste, dann Ankunft vor Rhodos. Aufgetankt wird von einem Tanklaster aus, der vorbeikommt, sobald sich ausreichend Charteryachten wieder eingefunden haben. Die Yachtübergabe verläuft ohne Probleme und rasch. In dem Hafen verbringen wir die bei weitem unruhigste Nacht (Partypeople!!) an Bord.
Am Morgen geht die Crew von Bord. Für ein paar Tage heißt es noch Chillout auf der Insel. Wirklich zu empfehlen ist das Apollo Guest House in der Altstadt von Rhodos, eine kleine Pension mit nur wenigen Zimmern, die von einem alten Japaner und seiner Frau geführt wird. Es gibt kein Telefon, kein Fernsehgerät, keine Bar und keinen 24- Stunden- Roomservice, dafür einfache, aber saubere Zimmer, einen netten Gastgeber, der vor dem Frühstück noch frische Früchte vom Markt holt, und am Abend gemeinsame Entsorgung der verbleibenden Alkoholvorräte in geselliger Runde mit den übrigen Pensionsgästen in dem wild begrünten Innenhof. Ein weiterer Vorteil ist die Nähe zu dem nach unserer Meinung besten Fischrestaurant in der Altstadt, welches wir in den nächsten Tagen nach Sightseeing immer wieder ansteuern.... https://www.google.de/maps/place/Nireas+Restaurant/@36.441557,28.2272726,18z/data=!4m5!3m4!1s0x0:0x2bd9971943fa7640!8m2!3d36.4421849!4d28.2276052 http://apollo-guesthouse.com/