Tag 9 und 10 (8./9. Januar))
Tag 7 am 8 Jan., 2016
Wir ließen es langsam angehen und gingen wir erst um 10:00 Anker auf. Unser Ziel, Saint Christopher, war schließlich in Sichtweite. Dies ließ Badepausen in der Ballast Bay und der White House Bay auf dem Weg nach Basseterre zu. Jedoch, uns gefiel die Küstenlinie nicht, wir fanden auch keinen vernünftigen Ankerplatz (mit Sandstrand, zum Baden) für die alsbald bevorstehende Übernachtung. Die Empfehlungen unseres Reiseführers, neueste Auflage, stimmten nicht mit unseren Beobachtungen überein, wir fanden die Beschreibungen der Buchten und Strände übertrieben.
So fiel gegen 16:45 Uhr die Entscheidung, einen Nachtschlag zu unternehmen, um die Insel Barbuda anzulaufen. Im Reiseführer lasen wir etwas über traumhafte, einsame und kilometerlange Sandstrände
. Ausklariert hatten wir doch schon am Vortag, gleichzeitig mit dem Einklarieren auf Nevis.
Der Himmel bezog sich, es frischte auf, es wurde dunkel, der neue Kurs ging genau gegen den Wind. Also, Segel runter und Motor an. Es gab deswegen nur kleines Abendessen, der Katamaran stampfte wild in den Wellen. Viele der Wellen waren mit Schaumkronen bedeckt.
Um 20:00 Uhr war Schlafengehen für Alle, nur die Wache blieb. Es begann mit Peter, danach alle 3 Stunden Ablösung durch Matthias, Thomas und zuletzt Leszek. Die Nacht war unangenehm, stampfender Katamaran, kurze, aber heftige Regenschwälle, frischer und für die Tropen kühler Wind, der erst gegen Morgen einem warmen Säuseln wich. So geschah der Zieleinlauf auf Barbuda bei etwas beruhigter See und bereits bei Tageslicht.
Ungefähr 60sm im Südsüdwesten haben wir St. Kitts und Nevis hinter uns gelassen, als wir morgens um 8:00 Uhr in der Coco Bay vor einem strahlend weißen Strand im kristallklaren Wasser Anker warfen. Barbuda ist 161 km² groß, 15 Meilen lang, 8 Meilen breit, felsig, sehr flach und nur von etwa 1.500 Einwohnern bewohnt. Die Insel besitzt zwar kilometerlange Sandstrände und vorgelagerte Riffe, Tourismus gibt es jedoch nur sehr wenig auf ihr. Sie ist Teil des Three-Island State mit Antigua und Redonda. Die einzige Siedlung nennt sich Codrington, von unserem Ankerplatz war sie nicht zu sichten.
Das Dinghi wurde zu Wasser gelassen und Skipper Leszek, Co-Skipper Matthias, Beata, Martina und Thomas machten sich auf den Weg, teils zum Strandspaziergang und Muschelsuchen, teils zum Einklarieren. Peter entschied, zum Strand zu schwimmen. Nur die andere Martina blieb zurück auf dem Boot.
Auf dem Katamaran war die lang gezogene, sanfte Dünung kaum bemerkbar. Aber am Strand bewirkte sie eine erhebliche Brandung. Die schob das Dinghi weit auf den Strand hinauf und hinterließ erste Stirnfalten in den Gesichtern, wie man denn diese Brandung mit dem Dinghi bei der Rückfahrt überwinden könne.
Was für ein Strand! Feinste Koralle, weich, sodass man bei jedem Schritt leicht einsank, eine Wohltat für die Füße. Während der Prozedur des Einklarierens, die in der nahen Coco Point Lodge durchgeführt wurde, unternahmen Beata, Martina und Thomas einen ausgedehnten Strandspaziergang.
Ja, die Brandung. Peter hat gleich entschieden, zurück zum Boot zu schwimmen, auf dem Weg, auf dem er herüberkam. Nachdem erst mal Martina durch eine anrauschende Brandungswelle aus dem Dinghi gekippt wurde (spektakulär, aber ohne Blessuren), entschieden sich auch Beata, Martina und Thomas zum Schwimmen zum Boot. Die beiden Ka-pitäne schafften es mit dem Dinghi, nachdem sie es weiter in die Brandung gezogen hatten und zwischen zwei anrauschenden Wellen nicht nur schnell auf-sprangen, sondern tatsächlich auch noch den Außenborder gestartet hatten. Tolle sportliche Lei-stung, mit den ganzen Bootsdokumenten in der Hand, ohne diese zu durchnässen.
Der Tag ging zu Ende mit einem opulenten Abend-mahl, dem obligatorischen Sundowner und guten Gesprächen. Die Nacht war ruhig.