- Katamaran
- 2021-2022
- 14 m
Moorings 4500L
Antigua und Barbuda, Leeward Islands
- 10 Kojen
- 4+1 Kabinen
- 4 WC
Segeln: Guadeloupe Isles des Saintes Montserat Nevis - Saint Christopher Barbuda Antiqua - Domenica Guadeloupe Bootsübernahme/-abgabe in Point à Pitre Segelyacht: LAGOON 400, LüA 11,97m, BüA 7,25m, 4 Doppelkabinen, 4 Toiletten/Duschen, 2 Crew Kojen (unbenutzt), gechartert bei Master Yachting, Sommerhausen Bootseigner: Dream Yacht Der Katamaran bot idealen Komfort für die 3 Ehepaare und den Single, wobei dieser mit seiner Doppelkabine über puren Luxus verfügte . Die 4 Doppelkabinen verfügten über je eine Toilette/Dusche, sodass der Privatsphäre optimal gewahrt wurde. Ansonsten, die übliche Ausstattung mit Kühlschrank, Gasherd/Backofen, genügend Schapps/ Schränken, Geschirr, Bettwäsche, Sicherheitsausrüstung und Seekarten, Lot, Magnet-kompass, elektronische Seekarte, Windmesser, Besegelung: Genua, Groß Besatzung: Skipper Leszek, co-Skipper Matthias Mannschaft: Beata, die zwei Martinas, Thomas, Peter Reisezeit: 31. Dezember 2015 -17. Januar 2016,
Drei Ehepaare und ein Single beabsichtigen, 2 Wochen im Januar auf einem Katamaran in der Karibik zu entspannen. Ausgangs- und Zielhafen sollte Point à Pitre auf Guadeloupe sein. Zwar 7.000km von Rumpfeuropa entfernt, befindet man sich dort immer noch in Europa. Es ist ein Überseedépartement Frankreichs in den Kleinen Antillen innerhalb der Inseln über dem Winde in der Karibik. Voller Erwartung auf das bevorstehende Erlebnis und die Exotik der Antilleninseln treffen sich Alle am 31. Dezember am Hauptbahnhof Mannheim zur Abfahrt des Zuges nach FRAPORT pünktlich 7:36 Gleis 3. FRAPORT war nur die erste Zwischenstation, die nächsten Zwischenhaltepunkte der langen Anreise waren das Best Western Hotel in der Nähe des Flughafen Orly und das Village Hotel Soleil oberhalb des Yachthafens in Point à Pitre. In der einen Nacht, die wir in Paris verbrachten, haben wir uns in das neue Jahr hineingegessen, um früh am nächsten Morgen endlich das Flugzeug nach Goudeloupe/Point à Pitre zu besteigen. Zwar wussten wir, dass unsere Yacht am Tag der Ankunft noch unterwegs sein würde, waren aber doch enttäuscht, als wir bei dem notorischen Hafenrundgang keinen für uns reservierten Katamaran identifizieren konnten. Trost spendete an diesem Abend der Sundowner und das erste karibische Abendmenü in einer gemütlichen Bar Trost an der Hafenpromenade.
Der verschlafene Blick aus dem Hotelfenster am nächsten Morgen zeigte am Steg des Yachthafens eine Veränderung: Zusätzliche Boote, die am Tag unserer Ankunft noch nicht zu sehen waren, lagen dort. Könnte unser Katamaran dabei sein? Also Frühstück, Gepäck zum Charterbüro schaffen und es unaufdringlich belagern. Tatsächlich, unser Katamaran war da, bereits geputzt, und wir durften ab 14:00 Uhr übernehmen. Es war nicht nur die karibische Schwüle, die uns den Schweiß aus den Poren trieb, sondern auch das Einräumen, das Einkaufen (Supermarkt am Hafen gut sortiert, frische Ware!), die Bootsübergabe (Dream Yacht Charter eine positive Erfahrung!) und alle anderen mit der Vorbereitung der Reise verbundenen Aufgaben. Die erste Nacht auf dem Boot, ein letzter Sundowner an der Uferpromenade vor dem Auslaufen am nächsten Morgen.
Süden, in die falsche Richtung. Schließlich planten wir, unsere Inseln auf der Westseite im Uhrzeigersinn zu runden, also geplant war Richtung Norden, um später in südlicher Richtung außenrum zurück zu kehren. Die natürlichen Gegebenheiten ließen dies aber nicht zu, und den erforderlichen Zwischenstopp zur allgemeinen Richtungskorrektur erreichten wir bereits nach 13,5sm an der Boje in der Bucht la Baye des Saintes auf der Islet Caprit. Da wir bereits im Hafen Point à Pitre ausklariert hatten, waren wir nun illegal in Europa. Wir wollten uns nicht überfordern, es war genug. Wir nutzten den restlichen Tag zum Baden. Am Abend wurde die Küche angeheizt und es gab das erste köstliche Nachtessen auf dem Boot.
Es ging nach einem opulenten Frühstück bereits um 9:00 Uhr los, von der islet caprit in nördliche Richtung nach Deshaies auf Gouadeloupe. Der Kapitän hatte um 13:00 zur Badepause in der Gouave-Bucht gerufen. Zu erwähnen wäre das ausgezeichnete Mittagessen, von Peter zubereitet. Anker auf und weiter zum Tagesziel. Nach 40,4sm (davon leider nur 13sm unter Segel) fiel der Anker in der Bucht um 16:30 Uhr. Wir hatten einen Schwachwindtag erwischt. Wir genossen die freie Sicht zum Sonnenuntergang mit einem Glas Sundowner in der Hand, nicht ohne zwischendurch ein Häppchen vom Büffet zu naschen. Die Mannschaft war müde vom Tagewerk und ging früh am Abend zu Bett. Seitens Skipper und Co-Skipper gab es hierzu keinen Widerspruch.
immer ausgezeichnet und reichhaltig. Backschaft hatte bei uns jeder reihum, jeden Tag wurde zum Frühstück gewechselt. Tagesziel war Montserat. Das ist eine der Inseln der Kleinen Antillen und ein Überseegebiet des Vereinigten Königreichs. Ein Großteil der Insel wurde durch eine Reihe von Ausbrüchen des Vulkans Soufrière Hills im Süden verwüstet, die am 18. Juli 1995 begannen. Von unserem Katamaran aus konnten wir die Geröllhalde gut erkennen, die den damaligen Flughafen und die Hauptstadt Plymouth bedeckten. 1997 verlor Plymouth seine Bedeutung als Hauptstadt. In den 1980er-Jahren lebte zeitweilig nicht nur George Martin auf der Insel, der frühere Beatles-Produzent, sondern auch eine ganze Reihe weiterer renommierter Musiker, so z.B. die Dire Straits, The Police, Orchestral Manoeuvres in the Dark, Paul McCartney oder Phil Collins.Beeindruckt von der ewigen Aschewolke über den Soufrière Hills hielten wir uns an den empfohlenen Abstand von 10sm zur Küstenlinie, einen Geruch nach Schwefel konnte allerdings keiner der Mannschaft feststellen. In Little Bay im Norden von Montserat machten wir an einer Boje in Sichtweite der neuen Hauptstadt Brades, der Kapitanerie und der Betonpier um 12:15 Uhr fest. Wir waren Europa entflohen und klarierten uns in einer umständlichen Prozedur ein. Auf den Inseln hat man noch Zeit. Am späten Nachmittag fiel Regen. Etwas später - nach Regen und dem herrlichen Regenbogen über der Insel - fiel der Sundowner wegen einer heftigen Mückeninvasion aus. Myriaden kleiner schwarzer Mücken überfielen uns, helle Kleidung und das weiße Deck waren besonders attraktiv. Wir hatten diese Viecher überall: auf der Haut, in den Haaren, in den Ohr- und Nasenlöchern, ohne dass sie gebissen oder gestochen hätten, es war nur unangenehm. Nicht die heftigsten Abwehrbewegungen konnten diese Plagegeister von uns abhalten, gegen Mückenspray waren sie offensichtlich unempfindlich. Bootsdeck und Sitzkissen waren schwarz von Mückenleichen. Die Rettung kam durch Fallwinde von den Bergen hinter Brades, die begannen, die Windstille in der Bucht durch ein am Anfang leichtes Säuseln zu beenden, sich alsbald aber verstärkten und bewirkten, dass die nur 1mm großen Ungeheuer verschwanden und der Katamaran heftig an der Boje zerrte.
Alle schliefen tief und fest, keiner merkte, dass die Fallwinde bis in den frühen Morgen so heftig blieben. Die Mücken waren zwar vertrieben, aber auch wir . Der Katamaran hat gewaltig an der Boje gezerrt, und erst aus Anlass Peters morgendlichen Pinkelgangs bei leichtem, gleichmäßigen Wind um 5:30 Uhr stellten wir fest: Wir wurden vertrieben, wir hingen noch an der Boje, aber an einem anderen Platz in der Bucht, etwa 400m vom ursprünglichen Platz entfernt. Schnelle Entscheidung des Skippers: Losmachen, auf zum nächsten Ziel. Und so kam es, dass wir bereits um 10:00 Uhr den Felsen Redonda passierten. Die Insel hat eine Fläche von knapp 60 Hektar und ragt steil aus dem Wasser. Der höchste Punkt, King Juans Peak, liegt 296m über dem Meeresspiegel. Die Insel ist eine von Menschen unbewohnte Vogelkolonie. Ach ja, die Boje? Wir gehen davon aus, dass sie der Eigner noch am gleichen Tag gefunden hat, in ihrem Umkreis lagen weitere Bojen, die gewöhnliche Fischernetze markierten. Nevis ist eine Insel und Teil des föderalen Inselstaates St. Kitts und Nevis. Die Insel umfasst 93km² und ist Teil der Inseln über dem Winde, des nördlichen Teiles der Kleinen Antillen. Auf Nevis leben etwa 11.500 Menschen. Der Nevis Peak (985m) ist das Überbleibsel eines sehr alten Schichtvulkans. Die Inselhauptstadt ist Charlestown. Das war unser Tagesziel. Wir hatten herrliches Halbwindsegeln, ideal für unseren Katamaran. Um 13:00 Uhr machten wir am Charlestown Ferry Dock fest. Ein freundlicher, dickbauchiger Mann auf dem Steg unterstützte den Anlagevorgang, offensichtlich kannte er sich im Umgang mit Poller und Tauwerk aus. Wegen des Schwells waren die Fender sehr beansprucht . Skipper und Co-Skipper verließen das Boot, um uns in der Kapitanerie ein- und auszuklarieren, wir wollten nur eine Nacht bleiben und uns den wiederholten Besuch bei den Offiziellen ersparen. Gleichzeitig machten sich 4 Mannschaften auf in die Stadt zum Einkauf. Charlestown machte den Eindruck, wie man sich eine Stadt in der Karibik vorstellt: eng die Hauptstraße, viel Autoverkehr, noch engere Seitenstraßen in das bergige Hinterland, gepflegte kleine Häuschen zwischen vernachlässigten Hütten, freundliche, trotz offensichtlicher Armut fröhliche Menschen. Uns verwöhnte Europäer war die Enttäuschung im Supermarkt anzumerken: Dürftiges, auf den lokalen Bedarf der Bevölkerung zugeschnittenes Angebot im Regal. Wir hatten trotzdem gefunden, was wir brauchten, um die Kochtöpfe der nächsten Tage zu füllen . . Wir waren sicher, dass dieser Laden mit unserem Einkauf seinen Wochenumsatz mehr als erfüllt hatte. Trinkwasser (Marke: Nevis Mineral Water) kauften wir in kleinen Kunststoffflaschen zu einem guten Preis sogar direkt in der Fabrik. Unser Skipper drängte zum Ablegen, am Ferry Dock war der Schwell zu stark, außerdem störten wir die an- und ablegenden Fährschiffe und Touristenboote. 100US$ hatten wir für Einklarieren, Zoll, Boje (??) und Kapitanerie bezahlt, auch 50EC$ für die Frischwassertankfüllung des Bootes, für diesen Preis wollten wir einen schöneren Liegeplatz haben. Den fanden wir in Qualie Beach im Norden der Insel, mit Sicht auf unser nächstes Tagesziel: Saint Kitts, oder, mit anderem Namen: Saint Christopher. Unser Ankerplatz verwöhnte uns mit leichtem Wind, wenig Schwell, klarem Wasser, Sonne satt und lud zum Schwimmen, Schnorcheln, und Tauchen ein. Faulenzen, das üppige Abendmahl, der absolut notwendige Sundowner (unten weißgelb, oben rot, von Martina gemacht ), das war der Tag.
Wir ließen es langsam angehen und gingen wir erst um 10:00 Anker auf. Unser Ziel, Saint Christopher, war schließlich in Sichtweite. Dies ließ Badepausen in der Ballast Bay und der White House Bay auf dem Weg nach Basseterre zu. Jedoch, uns gefiel die Küstenlinie nicht, wir fanden auch keinen vernünftigen Ankerplatz (mit Sandstrand, zum Baden) für die alsbald bevorstehende Übernachtung. Die Empfehlungen unseres Reiseführers, neueste Auflage, stimmten nicht mit unseren Beobachtungen überein, wir fanden die Beschreibungen der Buchten und Strände übertrieben. So fiel gegen 16:45 Uhr die Entscheidung, einen Nachtschlag zu unternehmen, um die Insel Barbuda anzulaufen. Im Reiseführer lasen wir etwas über traumhafte, einsame und kilometerlange Sandstrände . Ausklariert hatten wir doch schon am Vortag, gleichzeitig mit dem Einklarieren auf Nevis. Der Himmel bezog sich, es frischte auf, es wurde dunkel, der neue Kurs ging genau gegen den Wind. Also, Segel runter und Motor an. Es gab deswegen nur kleines Abendessen, der Katamaran stampfte wild in den Wellen. Viele der Wellen waren mit Schaumkronen bedeckt. Um 20:00 Uhr war Schlafengehen für Alle, nur die Wache blieb. Es begann mit Peter, danach alle 3 Stunden Ablösung durch Matthias, Thomas und zuletzt Leszek. Die Nacht war unangenehm, stampfender Katamaran, kurze, aber heftige Regenschwälle, frischer und für die Tropen kühler Wind, der erst gegen Morgen einem warmen Säuseln wich. So geschah der Zieleinlauf auf Barbuda bei etwas beruhigter See und bereits bei Tageslicht. Ungefähr 60sm im Südsüdwesten haben wir St. Kitts und Nevis hinter uns gelassen, als wir morgens um 8:00 Uhr in der Coco Bay vor einem strahlend weißen Strand im kristallklaren Wasser Anker warfen. Barbuda ist 161 km² groß, 15 Meilen lang, 8 Meilen breit, felsig, sehr flach und nur von etwa 1.500 Einwohnern bewohnt. Die Insel besitzt zwar kilometerlange Sandstrände und vorgelagerte Riffe, Tourismus gibt es jedoch nur sehr wenig auf ihr. Sie ist Teil des Three-Island State mit Antigua und Redonda. Die einzige Siedlung nennt sich Codrington, von unserem Ankerplatz war sie nicht zu sichten. Das Dinghi wurde zu Wasser gelassen und Skipper Leszek, Co-Skipper Matthias, Beata, Martina und Thomas machten sich auf den Weg, teils zum Strandspaziergang und Muschelsuchen, teils zum Einklarieren. Peter entschied, zum Strand zu schwimmen. Nur die andere Martina blieb zurück auf dem Boot. Auf dem Katamaran war die lang gezogene, sanfte Dünung kaum bemerkbar. Aber am Strand bewirkte sie eine erhebliche Brandung. Die schob das Dinghi weit auf den Strand hinauf und hinterließ erste Stirnfalten in den Gesichtern, wie man denn diese Brandung mit dem Dinghi bei der Rückfahrt überwinden könne. Was für ein Strand! Feinste Koralle, weich, sodass man bei jedem Schritt leicht einsank, eine Wohltat für die Füße. Während der Prozedur des Einklarierens, die in der nahen Coco Point Lodge durchgeführt wurde, unternahmen Beata, Martina und Thomas einen ausgedehnten Strandspaziergang. Ja, die Brandung. Peter hat gleich entschieden, zurück zum Boot zu schwimmen, auf dem Weg, auf dem er herüberkam. Nachdem erst mal Martina durch eine anrauschende Brandungswelle aus dem Dinghi gekippt wurde (spektakulär, aber ohne Blessuren), entschieden sich auch Beata, Martina und Thomas zum Schwimmen zum Boot. Die beiden Ka-pitäne schafften es mit dem Dinghi, nachdem sie es weiter in die Brandung gezogen hatten und zwischen zwei anrauschenden Wellen nicht nur schnell auf-sprangen, sondern tatsächlich auch noch den Außenborder gestartet hatten. Tolle sportliche Lei-stung, mit den ganzen Bootsdokumenten in der Hand, ohne diese zu durchnässen. Der Tag ging zu Ende mit einem opulenten Abend-mahl, dem obligatorischen Sundowner und guten Gesprächen. Die Nacht war ruhig.
Schade, wären gerne noch geblieben. Aber wir mussten an die rechtzeitige Übergabe des Katamarans an Dream Yachting und den geplanten Besuch der Insel Domenica denken. Also gab der Skipper den Befehl zum Anker auf bereits um 8:00 Uhr. Tagesziel war Antigua, und dort der English Harbour. Ein Platzregen eine halbe Stunde nach Aufbruch ließ uns den schönen Korallensandstrand vergessen und die Vorfreude auf Antigua wuchs mit jeder Stunde auf dem Wasser. Wir waren dank günstigen Windes aus der richtigen Richtung schnell unterwegs und erlaubten uns eine kurze Badepause auf Sandy Island in Sichtweite der Küstenlinie von Antigua. Die Insel ist Teil der Kleinen Antillen und Hauptinsel des heutigen Staates Antigua und Barbuda. Die britische Kolonialherrschaft nach den langen Streitigkeiten mit den Spaniern um den Besitz - dauerte bis 1981. Mit der Unabhängigkeitserklärung am 1. November 1981 wurde der Name der damaligen englischen Kolonie, Antigua, geändert in den Namen des unabhängigen Staates Antigua und Barbuda mit etwa 67.000 Staatsangehörigen. Die Hauptstadt ist St. Johns. Die Insel ist 281km² groß, die Hügel erheben sich bis zu 400m über den Meeresspiegel. Ihre 365 Strände gelten als sehr schön und fein. Um 17:45 Uhr machten wir an der Kaimauer in English Harbour in unmittelbarer Nähe zu Nelsons Dockyard fest. Nelsons Dockyard ist ein im 18. Jahrhundert von der Royal Navy befestigter Kriegshafen, der durch seine natürliche Lage zu den wenigen tropen-sturmsicheren Häfen in der Karibik ge-hört. Heute ist es ein Schauhafen für Touristen und eine der wenigen Se-henswürdigkeiten auf Antigua. An diesem Abend blieb die Kombüse kalt. Die Bordkasse genehmigte einen Abend in Pillars Restaurant bei leiser life-Jazz-musik.
Es sollte ein Ruhetag mit einem Ausflug über die Insel werden. Um 10:00 Uhr holte uns das am Vortag bestellte Taxi ab. Überrascht wurden wir vom hervorragenden Zustand der Straßen und dem sauberen Zustand der Siedlungen. Wie überall die Menschen in der Karibik, empfanden wir unseren Fahrer sehr freundlich und zuvorkommend. Wir gewannen einen positiven Eindruck von der Insel. Am Nachmittag brachte uns der Fahrer zum Shirley Hills hinauf, einem ehemaligen befestigten Aussichtspunkt der der damaligen Royal Navy. Er bot tatsächlich einen fast-Rundumblick um Antigua, und gab einen Eindruck davon, aus welcher Entfernung ein damaliger Feind meist die Spanier frühzeitig entdeckt werden konnte. Der phantastische Ausblick und die in der anbrechenden Dämmerung anhebende temperamentvolle Musik der Steelband brachten uns und die anderen Touristen in tobende Stimmung. Je mehr das Publikum in Stimmung kam, desto heißer wurde die Musik . Diese Art Musik passt einfach in die Karibik. An verschiedenen Ständen wurde über dem Holzkohlenfeuer gegrilltes chicken mit french fries dargeboten, dazu Bier und tropische Cocktails aller Art, letztere mit natürlich viel Rum. Alkoholfrei gab es natürlich auch, stand aber bei unserer Mannschaft nicht im Fokus. Es gab aber keine alkoholbedingten Ausfälle einzelner Mannschaftsmitglieder . Eine Popmusikgruppe löste die Steel Band mit karibischen und internationalen Songs ab. Zwar rockte das Publikum kräftig mit, aber es war schon nach 20:00 Uhr und man begann den Rückzug. Wir trafen unseren Taxifahrer, der uns auf kurzem Weg zum Boot brachte. Ein toller Abend, gefolgt von tiefem Schlaf in einer ruhigen Nacht.
Tagesziel: Domenica weiter im Süden. Wir hatten mindestens 2 Tage Aufenthalt vorgesehen, denn unser Reiseführer berichtete von einer Naturinsel wegen der üppigen und artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Über 300 Flüsse und Bäche sollte es auf der Insel geben. Die Berge seien vulkanischen Ursprungs und zählten zu den höchsten der Kleinen Antillen, der Morne Diablotins sei mit 1447m die höchste Erhebung. Wir wollten das mit einem ausgiebigen Landausflug erkunden. Die Insel hatte Kolumbus an einem Sonntag (auf Latein: Domenica) entdeckt, daher der Name. Heute ist Domenica ein Inselstaat der Kleinen Antillen und Mitglied des Commonwealth of Nations. Es erreichte seine Unabhängigkeit von Groß-britannien am 3. November 1978. Die große Distanz wollten wir mit einem Nachtschlag hinter uns bringen. Also erlaubten wir uns ein langsames Aufstehen in English Harbour mit ein paar Besorgungen natürlich haben wir ausklariert -und Besichtigungen, bevor wir die Festmacher um 13:30 Uhr lösten. Es wurde eine ruhige Überfahrt, mit wenig Wind aber gutem Sonnenschein, und wenn Wind, dann aus der falschen Richtung. Bis auf 3 Stunden in der Nacht, als der Wind etwas in nördliche Richtung gedreht und aufgefrischt hatte, wurde motort. Die Nachtwache begann um 20:00 mit Peter und den folgenden Ablösungen durch Thomas, Matthias/Martina und Leszek/Beate. Die Durchfahrt zwischen Guadeloupe und La Desirade wurde ebenso gemeistert wie die Vorbeifahrt an der kleinen Insel Petit Terre und der wieder größeren Insel Marie Galante. Die Lichter am Ufersaum der Inseln und das Navigerät wiesen uns den richtigen Kurs durch die sternenklare Nacht. Bei der Annäherung an Domenica trübte ein kurzer, aber heftiger Regenschauer die Sicht auf die Küstenlinie. Kaum war der Schauer vorbei näherte sich die Bonty, ein kleines Holzboot mit Außenborder, und der Skipper bot seine Unterstützung beim bevorstehenden Anlagemanöver an einer Boje an. Um 10:15 Uhr lagen wir in der Prince Rupert Bay fest. Vom Strand aus dunkelbraunem Sand lugte Portsmouth zu uns herüber. Die Bonty erhielt auch gleich den ersten Auftrag: Skipper und Co-Skipper an Land zum Einklarieren fahren, und uns alle ab 15:00 Uhr den Indian River zu zeigen. Abbildung 12 Wir liegen in Prince Rupert Bay. Vor uns Portsmouth und sein Strand Quelle: Privat Des Skippers der Bonty Geschäftstüchtigkeit war nicht ohne Grund: Es lagen nicht viele Yachten in der Nachbarschaft. Der Yachttourismus schien noch nicht entwickelt zu sein. Auch die Wirtschaft schien nicht zu blühen, davon zeugten die Frachter in der Bucht, deren gleichmäßige Rumpffarbe braun (Rost natürlich, was denn sonst?) auf lange Liegezeiten wies . Die Bonty kam pünktlich, und auf dem Indian River fühlten wir uns wirklich wie auf einer Expedition. Mangroven und unberührter Urwald säumten das Ufer. Unser Bootsführer war, wie alle Einheimischen, die wir auf dieser Reise trafen, sehr höflich, sehr entgegenkommend. Kommunikation war in englischer Sprache, Peter diente als Übersetzer. Natürlich haben wir auch die Originalschauplätze zu Fluch der Karibik gesehen, Beata liebt diesen Film und hat sogar Filmausschnitte auf ihrem Tablet. Der Film hat Portsmouth am Indian River berühmt gemacht. Portsmouth hat wie wir auch erfahren haben - 3.633 Einwohner und ist somit Domenicas zweitgrößte Gemeinde und einer der beiden Seehäfen. Es dämmerte schon, als die Bonty den nächsten Auftrag erhielt: Am Morgen des nächsten Tages, 10:00 Uhr 9-Sitzer Taxi besorgen, mit zuverlässigem Fahrer für eine Inselrundfahrt. Was für ein Zufall: Unser junger, freundlicher Fahrer war während den Filmarbeiten zu Fluch der Karibik der Fahrer des Frisörs von Jonny Depp . Gute Nachricht für Beata. Übrigens: Auf ihrer webPage werben die Domenicaner für ihre Domenica Film Commission und deren Potential für internationale Filmemacher. Wir lernten aber auch: Domenica ist 46,4km lang, 25,6km breit und umfasst 746km2, auf die sich die 72.000 Einwohner verteilten. Das gut ausgebaute Straßennetz hat eine Länge von 780km. Die haben wir nicht alle abgefahren, das war zeitlich nicht zu schaffen, aber dennoch erhielten wir einen umfassenden ersten Eindruck: Agrarwirtschaft an steilen Berghängen, viele Siedlungen, kaum Tourismus, Natur pur mit dichten, unberührten Wäldern. Raue Küste, fast vollständiges Fehlen von Sandstränden. Es gab erkennbare Versuche, den Tourismus zu fördern, z. B. ein über die Insel angelegter markierter Wanderweg (Waitukubuli National Trail), den wir ein Stück gegangen sind. Wir liefen entlang eines tosenden Gebirgsbachs bis zum Wasserfall. Im Topf badeten Leszek, Beata und Martina, das Wasser war nicht kalt. Wir klarierten aus. Unser Zeitplan ließ keine weitere Übernachtung an diesem interessanten Ort zu.
Um 8:40 Uhr starteten wir in Richtung der Isles des Saintes. Die Bucht Anse de Bourg war dicht besetzt mit Yachten, und überflüssigerweise hielt der Anker bei mehreren Ankerversuchen nicht. Immer wieder wurden wir von den auch hier heftigen Fallwinden vertrieben. Ein Nachbarlieger hatte sogar Angst um sein Boot, als unser Anker mal wieder slipte . Tatsächlich kamen wir sehr nah, konnten aber einen Zusammenstoß abwenden und um 12:30 Uhr lagen wir auf 12m Wassertiefe fest. Den Tag verbrachten wir mit Einklarieren und Faulenzen, in Sichtweite der Insel Guadeloupe. Tag 17 (16. Januar) Anker auf um 10:00 Uhr, Start zu einem herrlichen (leider letzten) Segeltag in Richtung Point à Pitre. Halber Wind, leichte Wellen, Geschwindigkeit bis zu 8 Knoten, Sonne satt, was will man mehr? Den Steg im Yachthafen Point à Pitre erreichten wir um 16:50 Uhr, nachdem wir den Tank aufgefüllt hatten. Unsere letzte Nacht auf dem Katamaran . Und das letzte Mal Ausgehen und Essen an der Hafenfront, Beine dehnen, Gelenke ausschütteln, Gewöhnen an festen Boden.
Um 9:00 Uhr war das Boot übergabebereit. Auf dem Steg lag das Gepäck, das wir bis zur Abreise im Büro des Vercharterers abstellten. Die Bootsübergabe war exakt, aber erfolgreich und ohne Probleme. Die Kaution bekamen wir zurück. Bis zum Abflug verbrachten wir die Zeit in der Stadt Point à Pitre mit Schauen, Souvenirs kaufen, im Bistro sitzen. Die ersten Anflüge des bevorstehenden Carnivals waren zu erkennen: Kleine Umzüge rhythmisch trommelnder Musikgruppen in der Stadt, teilweise verkleidet. Interessant war auch noch der Fischmarkt an der Hafenpromenade. Abreise Spät abends am 18. Januar war die Mannschaft wieder am Hauptbahnhof Mannheim .
Unser Ausflug in die Karibik war viel zu schnell vorüber. Die Karibik mit ihren armen, aber freundlichen Menschen bleibt für uns in bester Erinnerung. Besonders gute Eindrücke nahmen wir von Antigua und Domenica mit. Wir hatten Wind, leider manchmal aus der falschen Richtung, Sonne, karibischen Regen mit herrlichen Regenbogen. Das warme, saubere Wasser erlaubte ausgedehntes Planschen. Die Firma Dream Yacht erwies sich als hervorragender Charterer, die angebotenen Schiffe sind gut in Schuss. Insgesamt haben wir 260sm unter Segel zurückgelegt, und weitere 196sm mit Motor. Es gab keine Unfälle, keine technischen Probleme, auch keine Missverständnisse innerhalb der Mannschaft. Gelungen! Die Mannschaft bedankt sich beim Skipper für die ausgezeichnete Vorarbeit zu diesem Törn und ist sich bewusst, es war viel Arbeit. Bitte noch einmal, Leszek!