- Segelyacht
- 2023
- 15 m
Dufour 470
Krk, Kvaner Gulf
- 10 Kojen
- 4 Kabinen
- 4 WC
Die Crew aus Frankfurt, Leipzig, Erlangen und Regensburg hat sich um 1400 Uhr in der Marina getroffen. Das Boot war bereits fertig und die Übernahme konnte sofort vonstatten gehen. Wir hatten eine Jeanneau 54 aus 2017, dementsprechend in top Zustand. Der Check In war wie gewohnt oberflächlich, einige Nachfragen konnten nicht beantwortet werden, z.B. wo die Sicherung für die Ankerwinsch versteckt ist. Parallel zur Übernahme hat ein Teil der Crew im nahegelegenen Spar Supermarkt Proviant gekauft. Nach bunkern und Kojen belegen haben wir unseren Hunger und Durst im Restaurant der Marina gestillt. Mehr als Mittelmaß darf man dort nicht erwarten, schon gar nicht freitags und samstags.
Wie vorhergesagt brauchte der Wind eine Weile, um aufzuwachen. Nach anfänglicher Motorfahrt konnten wir mittags endlich die Segel hissen und mit Raumwind in Richtung unserer Zielbucht Landin auf Pasman segeln. Kurz vor Landin türmte sich eine dicke Gewitterwolke über der Bucht auf, die uns zur Kursänderung bewogen hat. Wir sind abgedreht und nach Vrgada gefahren. Die Bucht Kranje mit ihren Bojen sollte unser Nachtstop werden. Für die Nacht wurde ruhiges Wetter gemeldet. In der Nähe der vorgelagerten Fischfarm kreuzte ein Delfin unseren Weg! Das dortige Bojenfeld ist in der Tat zu empfehlen. Wassertiefe 5 m und ausreichend Platz zwischen den Bojen.
Erneut schwacher Wind am Morgen. Tagesziel sollte die Inselgruppe vor Sibenik sein. Leider konnten wir nur über Mittag 2 Stunden segeln, ansonsten hat uns an diesem Tag vor allem der "Dieselwind" angetrieben. Nachdem wir relativ früh Kaprije erreichten, haben wir umdisponiert und sind weitergefahren bis nach Primosten. Unterwegs nochmal eine längere Begegnung mit einer größeren Gruppe Delfine, die für uns Schauspringen gemacht haben. Um 1700 festmachen an einer Boje vor der Altstadt (Bojen liegen für größere Yachten zu eng!), baden, einen Aperol Sprizz genießen und fertigmachen zum Landgang. Primosten ist eine der Perlen an der kroatischen Küste, unbedingt einen Besuch wert! Besichtigung der Altstadt, nicht ohne vorher den berühmten kroatischen Eintopf Peka bestellt zu haben (Zubereitungszeit 1 Stunde!). Nach unserem einstündigen Rundgang war das Essen fertig und wir genossen einen herrlichen lauen Sommerabend!
Für diesen Tag wurde guter Wind angekündigt. Wir sind früh aufgestanden und wollten mit Raumwind möglichst bis nach Dugi Otok kommen. Tatsächlich konnten wir gleich nach dem Verlassen der Bucht vor Primosten die Segel hissen und haben mit wenigen Halsen am späten Nachmittag die Einfahrt in den Naturpark Telascica erreicht. Dort hatten wir noch eine deutlich kleinere Yacht vor uns und mußten sogar durch Reffen der Genua unser Tempo reduzieren. Die Durchfahrt Mala Proversa ist sehr eng und flach, es passen keine zwei Boote nebeneinander. Im großen Bojenfeld war noch genug Platz. Nach 45 Meilen an diesem Tag waren wir hungrig und haben nach einem Bad im warmen Wasser an Bord gekocht. Mittlerweile war es bedeckt und die Nacht auch recht windig. Unsere doppelten Festmacher haben uns dennoch ruhig schlafen lassen.
Auch am Morgen wehte noch ein ungemütlicher Wind, was uns aber nicht von unserem morgendlichen Bad abhalten konnte. Heute stand ein Besuch des "Silbersees" und der Steilklippen auf dem Programm. Kaum ist die Crew mit drei Dinghifahrten übergesetzt, rissen die Wolken auf und wir hatten schönstes Wetter für unsere Inselerkundung. Am Nachmittag wehten 10 Knoten Wind über das absolut ruhige Wasser in der großen Bucht Telascica. Das haben wir für ein paar aktive Manöverübungen für die Crewmitglieder genutzt, die zum ersten Mal auf einer Segelyacht waren. Gegen Abend schlief der Wind fast ein, wir sind unter Motor Richtung ACI-Marina in Luka Zut gefahren, da wir unsere Wasservorräte auffüllen mußten. 20 min nach dem Festmachen kam eine Böenwalze wie aus dem Lehrbuch rasend schnell auf uns zu! Perfekt "getimed"! Böen von 30 Knoten haben uns kurz durchgeschüttelt, etwas Regen und danach wieder eine ruhige Nacht ...
Wieder strahlendes Wetter! Unsere Wasservorräte sind aufgefüllt, Akkus geladen und weiter geht's. Wieder schöner Raumwind und eine weitere Gelegenheit, unsere neuen Crewmitglieder ans Ruder zu lassen. Heute haben die jungen Ladies an Bord auf einen längeren Badestop gedrängt. Also wurde die Badebucht südlich von Muline auf Ugljan als Tagesziel festgelegt. Neben uns lagen dort nur zwei weitere Boote, also genug Platz zum schwoien in der Nacht. Der Anker saß gut fest. Drohende Gewitterwolken sind später wieder in sich zusammengefallen und wir hatten eine weitere ruhige Nacht.
Leider schon der letzte Tag. Erneut herrliches Wetter, eher schon zu heiß. Bei leichter Brise auch heute nochmal aktiver Einsatz der "Anfänger" auf dem Weg zur Tankstelle in Zadar. Um Sukosan rechtzeitig bis 1800 zu erreichen, mußten wir nach dem Tanken die letzte Segeletappe abbrechen und die letzte Stunde unter Motor in die Marina fahren. Damit endet ein weiterer wunderschöner Segeltörn an der kroatischen Küste. Eine tolle Crew, Sonne satt, leichter Wind (hätte ruhig mehr sein können) und dafür aber absolut ruhiges Wasser. 153 Meilen geloggt und gerade mal 20 Liter Diesel verbraucht ... alles hat perfekt gepaßt! Bis zum nächsten Mal!