- Segelyacht
- 2023
- 15 m
Dufour 470
Krk, Kvaner Gulf
- 10 Kojen
- 4 Kabinen
- 4 WC
Familen Törn Teil 2 Im letzten Sommer waren wir mit Friends & Family in Griechenland, heuer war Kroatien an der Reihe. Ziel waren die Kornaten mit Startpunkt Biograd. Auch ausgewählt, weil es relativ leicht und preiswert mit dem eigenen PKW von Wien erreichbar ist. Die Crew bestand aus 2 Familien mit jeweils einer 13 jährigen Tochter. Der Termin hat sich als ideal erwiesen. Es war die erste Woche nach den italienischen & kroatischen Sommer Ferien und wider Erwarten war es überall einfach Liegeplätze zu bekommen.
Leidvolle Erfahrungen früherer Jahre haben uns gelehrt, dass die Anreise nach Kroatien mit dem Auto, insbesondere im Sommer, recht mühsam sein kann. Die slowenisch/kroatische Grenze und der Sveti Rok Tunnel können schnell ein paar Stunden Verzug bringen. Deshalb haben wir uns entschlossen schon am Freitag bis Zagreb zu fahren und dort zu übernachten. Die letzten 250km am Samstag morgen waren dann schnell geschafft und wir sind so gegen 11:30 in Biograd eingetroffen. Im Büro von Pitter Yachtcharter war wie erwartet einiges los. Sie haben sogar einen Türsteher installiert, der dafür gesorgt hat, dass wirklich nur die Skipper ins Büro gehen und nicht wie sonst gern üblich die halbe Crew. Die beiden freundlichen Damen im Pitter Office haben dann aber alles sehr zügig und in fließendem Deutsch abgewickelt so, dass wir zu unserer Freude bereits um 12:15 allen Papierkram erledigt hatten. Unser Boot war auch schon fertig und abnahmebereit und auch die Übergabe wurde von einem sehr netten und kompetenten Kroaten zügig durchgeführt mit dem Ergebnis, dass um 14:00 alles erledigt war. Das Einkaufskommando war bereits unterwegs und um 15:30 waren wir auslaufbereit! Unser Boot war eine Bavaria Cruiser 40S. Eine sportliche Variante der der Cruiser 40 mit durchgelattetem Groß, jeder Menge Trimm Möglichkeiten, kurz übersetztem Ruder, 2,40 Tiefgang und Saildrive. Ein wirklich schnelles Schiff, dass ich jedem ambitionierten Törn Segler empfehlen kann. Tagesziel war Vela Smokvica (43° 43.602 N / 15°28.598 E) im Süden, das ich von unserem letzten Törn im Herbst vor 2 Jahren noch in bester Erinnerung hatte. Das Wetter war (wie die ganze Woche) sehr schön und der Wind blies mit ca. 15 Knoten aus Nord genau in die richtige Richtung. Gute 2 Stunden später sind wir in die wirklich schöne Bucht an der Südseite von Vela Smokvica eingelaufen. Es war bereits gut besucht aber zu unserer Überraschung war am Konoba Pier an der Westseite noch eine Muring zu haben und wir konnten dort vor Muring und Heckleinen direkt unter der Konoba gut und sicher liegen. Erster Badespaß für die Kids und Erwachsenen und dann am Abend ein gutes lokales Essen in der Konoba haben dann einen nahezu perfekten ersten Tag abgerundet. Vela Smokvica kann ich sowohl für den ersten, als auch den letzten Stop wärmstens empfehlen. Außer bei starken südlichen Winden liegt man sehr schön und sicher inmitten einer echten Kornaten Idylle. Die Bilder sprechen hoffentlich für sich. Unbedingt einmal die 10 Minuten auf den Hügel aufsteigen. Man hat einen phantastischen Blick nach Norden in den Kornatski Kanal.
Wie bereits erwähnt war das Wetter die ganze Woche schön, so also auch an diesem Morgen. Nach gemütlichen Frühstück und Morgenbad sind wir dann in Richtung Norden aufgebrochen. Tagesziel war offen und wir sind gemütlich bei fast Windstille den Kornatski Kanal hinauf motort. Gegen Mittag ist ein bisschen Wind aus Nord aufgekommen und wir sind unter Segel weiter nach Norden gekreuzt. Am Nachmittag haben wir dann die Bucht auf Otok Levrnaka angesteuert und sind voller Hoffnung auf die von weiten sehr gepflegt aussehende Marina am Südende der Bucht zugesteuert. Dies scheint aber eine eher exklusive Veranstaltung zu sein und man hat uns klargemacht, dass hier ohne Reservierung nichts geht. Der Rest der Bucht war nicht so attraktiv, also haben wir nach kurzem Kartenstudium Sipnate/Kornat (43°51.013 N / 15°14.795 E) angesteuert. Im Ostende einer schönen Bucht, die noch dazu von vorgelagerten Inseln gut geschützt ist liegen einige Bojen und man kann ankern. Außerdem gibt es noch einen kleinen Ponton Steg, der gegenüber der Konoba im freien Wasser liegt, aber die Möglichkeit bietet vor Muring und Heckleinen festzumachen. Richtung Konoba (Osten) wird es schnell sehr flach. Bereits bei den Bojen haben wir nur mehr 3 Meter Wassertiefe gemessen und der kleine Pier der Konoba selbst ist für Kielyachten unbrauchbar. Wir haben uns für eine der Bojen entschieden, die etwa 150 200 Meter von der Konoba entfernt liegt. Die Boje selbst ist eine solide Sache mit dickem Festmacher und solider Kette, die an einem stattlichen Betonblock befestigt ist. Der Schäkel, mit dem sie dort befestigt ist war allerdings fast offen, wie ich eher zufällig beim tauchen entdeckt habe. Wieder etwas gelernt, das man wenn immer möglich prüfen sollte. Die Konoba ist ein echtes Highlight. Eine schöne Ufer Terrasse, mit viel Liebe gedeckte Tische, aufmerksame und freundliche Bedienung und frisch gegrillten Fisch und andere lokale Küche. Eine dicke Empfehlung!!
2 Buchten in Folge mit 4 Frauen an Bord heißt klarerweise, dass die nächste Nacht mit Strom und Wasseranschluss verbracht werden sollte. Wir haben uns Veli Rat / Soliscica an der Nordspitze von Dugi Otok (44° 8.441 N / 14° 50.977 E) ausgesucht. Der Weg dorthin führt durch ein sehr hübsches, nur 40 Meter breites Fahrwasser, das Katina von Dugi Otok trennt und dann an der Ostseite von Dugi Otok entlang Richtung Norden. Der Wind hatte freundlicherweise inzwischen auf südliche Richtungen gedreht und wir konnten sehr entspannt Richtung Norden segeln. Die Bavaria Cruiser 40S hat sich dabei wirklich als schnelles Schiff erwiesen und wir haben einige deutliche größere Boote ohne Mühe hinter uns gelassen. Die letzten paar Meilen Richtung Süden in die Bucht rein waren dann noch eine lebhafte Angelegenheit gegen den inzwischen auf 20-25 Knoten aufgefrischten Südwind. Veli Rat hat eine relative große Marina mit Schwimmsteg und Murings und man liegt fest und sicher aber etwas unruhig, weil die Bucht doch sehr groß und offen ist. Morgens und abends rennt der Generator vom Hafenbetreiber und man kann gegen Extra Gebühren Strom und Wasser bekommen. Hafengebühren bewegen sich im dem üblichen kroatischen Rahmen. Die junge Dame im Hafenbüro ist keine echte Botschafterin ihres schönen Landes, war aber zum Glück die Ausnahme unter sonst wirklich freundlichen kroatischen Menschen, die wir auf diesem Törn getroffen haben. Es gibt vernünftige sanitäre Einrichtungen, einen Mini Market und außerhalb der Marina einige Restaurants. Veli Rat ist kein touristisches Highlight, aber man muss auch keinen großen Bogen darum machen. Zum Dinner haben unsere Mädels uns Pizza an Bord geholt und es war ein netter Abend.
Über Nacht hatte der Wind deutlich abgeflaut und wir sind am nächsten Morgen weiter Richtung Norden gefahren Richtung Mali Losinj, quasi der Hauptstadt von Losinj. Mali Losinj ist eine schöne und lebhafte Stadt mit über 6000 Einwohnern und immer einen Abstecher wert. Am besten liegt man im Stadthafen direkt vor der Altstadt. Da wir uns nicht sicher waren dort einen Platz zu bekommen haben wir den Fehler gemacht und einen Platz in der Marina reserviert. Reservierung funktioniert nur, wenn man auch gleich mit Kreditkarte bezahlt, also mussten wir dann auch dort festmachen. Bei unserer Ankunft um ca. 17:30 gab es noch ausreichend Plätze im Stadthafen. Schade! Die Marina liegt deutlich außerhalb (ca. 2km) der Stadt und der Pier ist auch eher exponiert. Aber man bekommt Strom und Wasser und die sanitären Anlagen sind sehr gut und gepflegt. Liegeplatz Gebühren eher am oberen Ende. Am Abend haben wir dann eine kleine Wanderung in die Stadt gemacht und sehr schön im Restaurant Bukaleta gegessen. Am Heimweg noch ein Eis und dann zurück aufs Boot.
Da Mali Losinj natürlich auch Supermärkte hat sind wir den nächsten Morgen mit dem Boot rein in den Stadthafen und haben uns erstmal neu mit Proviant eingedeckt. Danach ging es Richtung Süden mit zunächst mal unbestimmten Tagesziel. Der Wind war schwach bis gar nicht und Ende haben wir uns dann nach einem Badestop auf dem Weg für Ist (44° 16.326N / 14° 46,088E) entschieden. In der Bucht gibt es einen kleinen Hafen mit Betonpier inklusive Murings und einige Bojen. Liegeplatz war eher preiswert. Auf der anderen Seite des Piers legt die Fähre an und morgens um 6:00 wieder ab. Es ist keine idyllische Bucht, wie so manch andere in den Kornaten, aber sie wirkt irgendwie erfrischend authentisch und ehrlich. Es gibt einige Restaurants und einen Mini Market. Wir fanden es durchaus ok und man liegt definitiv gut und sicher.
Flauer Nordwind, also unter Maschine weiter Richtung Süden. Das Wetter beharrlich gut, so wird das ein entspannter Tag mit Badestops und 40 Meilen unter Maschine. Tagesziel war die Krusevica Konoba in der Telascica Bucht im Süden von Dugi Otok. Hier haben wir vor 2 Jahren beim Herbstörn den besten Fisch aller Zeiten in einem wirklich pittoresken Setup gegessen. Seinerzeit war es Nachsaison (Anfang Oktober) und die Bucht war voll, also war ich etwas besorgt, ob wir Platz finden würden. Bei unserer Ankunft jetzt gegen 17:30 waren 6 von 10 Bojen frei und wir konnten uns die schönste aussuchen. Am Nachmittag kommen die Ranger und kassieren 300 Kuner für das Privileg diese schöne Bucht befahren zu dürfen. Dann ab mit dem Dinghy an Land. Es war alles wie in meiner Erinnerung. Eine sehr einfache Konoba mit einem Wirt, der wirklich wie ein Einsiedler aussieht. Dafür grillt er immer noch den besten Fisch, den man kaufen kann. Zurück auf dem Boot war es denn wirklich eine fast magische Nacht. Es war Vollmond, völlig windstill und durch die enge Einfahrt in die Bucht hatte man das Gefühl auf einem Bergsee zu sein. Ein absolutes Highlight und ein würdiger Abschluss für den Törn. Diese Bucht darf auf KEINEM Kornatentörn fehlen!!
Schönes Wetter, wenig Wind so konnten wir ganz entspannt mit Badestop zurück nach Biograd segeln. Bei Ankunft in Biograd haben wir uns dann gefreut, dass wir am Vortag in Triluke an der Ostküste von Dugi Otok vollgetankt hatten. Mindestens 10 Charterboote in der Warteschleife vor der Tankstelle was im Klartext mindestens 60 Minuten Wartezeit bedeutet. Wir konnten direkt in den Hafen und wurden von der Pitter Crew freundlich empfangen. Die Rückgabe des Bootes war ähnlich schnell und freundlich wie bei der Übernahme. Fazit: Ein wirklich schöner Törn ohne Probleme irgendwelcher Art. Kornaten im August jederzeit wieder.