- Segelyacht
- 2023
- 15 m
Dufour 470
Krk, Kvaner Gulf
- 10 Kojen
- 4 Kabinen
- 4 WC
Die Zeilen zu diesem Törn möchte Ich im Namen der Crew meinem Alt-Skipper Viktor widmen, der heuer und vieleicht für immer, durch eine Erkrankung bedingt, nicht mit an Board war.
Schon die Anreise nach Seget Donji verlief mit gemischten Gefühlen. Den Großteil der Strecke legten wir auf der Anfahrt im strömenden Regen zurück und bereits mit dem ersten Blick auf die Marina Seget war klar; unser Törnziel Dubrovnik würde in diesem Jahr nur ein Traum bleiben. Tiefhängende Wolken und ein Wetterbericht, der Gewitter und Sturm mit bis zu 55 Knoten ankündigte, erlaubten nur eines: einen tollen Ausflug zu Fuß nach Trogir. So wie immer ging es in die Altstadt zu Marijana, einem wunderbaren Restaurant, wo wir bei tollem Essen bald das schlechte Wetter vergassen.
Nachdem sich das Wetter nicht besserte, war guter Rat teuer: was machen wir ? Sehen wir uns Split an, bleiben wir im Heimathafen oder lernen wir das Boot kennen ? Knapp nach Mittag war klar: wir laufen aus, bleiben aber in der Bucht bei Trogir. Das Wetter ist vorerst unsicher, also nutzen wir die leichte Brise, um uns mit dem Boot vertraut zu machen. Nach ein paar Schlägen segeln wir Richtung Solta und gehen schließlich auf 'Kreuz' Richtung Brac. Das Wetter hält mehr oder weniger: ein paar Tropfen von oben können die Stimmung nicht trüben. Schließlich geht es in die ACI-Marina Milna, wo wir einen Platz in der Nähe der Fischfabrik zugewiesen bekommen. Da wird die Marina aus-gebaut, aber das wird wohl noch dauern ...
Vis oder Kut sind immer einen Besuch wert, also verlassen wir Brac und nehmen Kurs auf Vis. Das Wetter scheint zu halten, also nichts wie raus aus dem Hafen. Doch kaum liegt Brac hinter uns, ist klar: der Wetterbericht lügt nicht, strömender Regen und tief hängende Wolken. Also rein ins Ölzeug, was soll's ! Als wir schließlich Vis erreichen sind sowohl in Kut als such Vis alle Plätze an der Mole belegt. Also nützen wir das Bojenfeld und lassen den Tag ausklingen. Zwar muss in der Nacht mehrfach das Boot kontrolliert werden, aber die Gewitter rundherum, ziehen schließlich vorbei und außer einer ordentlichen Wäsche von oben kommen wir heil davon.
Noch sind wir uns nicht einig, wo wir uns hinwenden sollen: die unsichere Wetterlage veranlaßt uns aber, doch in der Nähe der Heimatmarina Segt Donji zu bleiben. Also geht es Richtung Rogoznica. Eine weise Entscheidung: nur wenig später verschwindet die Insel Vis in dunklen Wolken, die aus Richtung Lastovo aufziehen. Auch wenn der Wind ausbleibt und wir die ganze Strecke dieseln, am Nachmittag erwischen wir ein Sonnenfenster.
Ein kurzer Schlag nach Primosten ist geplant, doch dann kommt alles anders: der Wind passt, also nützen wir die Gelegenheit und segeln Richtung Primosten. Der Wind passt und mit ein, zwei Schlägen sollten wir unser Ziel erreichen. Doch eine massive Regenfront über dem Festland ändert unsere Pläne: wir bleiben am Wasser und werden mit einem schönen Tag unter Segel und später auch noch Sonnenschein belohnt. Schließlich geht es zurück nach Rogoznica.
Endlich, der erste richtige Sonnentag ! Leider ist es windstil, daher dieseln wir in Richtung Maslinica. Die neue Marina ist aber ausgebucht, also geht's weiter, bis wir schließlich wieder in Milna landen. Auch wenn es heute richtig schön war: die Temperaturen lassen zu wünschen übrig. Insgesamt bleiben wir in einem relativ engen Bereich zur Heimatmarina, wir vertrauen dem Wetter nicht !
Es beginnt mit strahlendem Sonnenschein und Windstille; also dieseln nach Rogac. Auch der Tank muss noch gefüllt werden. Manche Segler werden es wohl nie lernen: heuer war das Gedränge um den Platz an der Zapfsäule nervig. Manche kapieren es einfach nicht, dass man in der Reihe bleiben soll ... aber nach dem Ärger über die lange Wartezeit, werden wir am letzten Nachmittag für das Wetter unter der Woche belohnt. Plötzlich frischt der Wind auf und es folgen tolle Schläge mit bis zu 7 Knoten an der Kreuz ! Wir geniessen den Nachmittag und bleiben bis zur letzten Minute draußen, ehe es wieder nach Seget Donji geht. Leider muss das Boot ja wieder rückübergeben werden.
Nachdem wir am Vorabend endlich wieder in Trogir bei Marijane zum Essen waren, geht's nach Hause. Unser Blick schweift nochmals Richtung Marina und wieder beginnt es zu regnen ... es ist so, als ob Viktor's Tränen uns in dieser Woche begleitet hätten. In diesem Sinne, lieber Alt-Skipper Viktor, wird für dich am Boot immer eine Koje frei sein.