- Segelyacht
- 2023
- 15 m
Dufour 470
Krk, Kvaner Gulf
- 10 Kojen
- 4 Kabinen
- 4 WC
Reise vom 11.8.2912 - 31.8.2012 auf einer Dufour 445 In Kroatien und auch Dalmatien waren wir schon früher, doch dieses Jahr wollten wir etwas neues probieren. Ein Boot wird für 3 Wochen gechartert, jede Woche wird aber in einer anderen Zusammensetzung gesegelt und auch ein anderes Revier erkundet. Immer an Bord ist jeweils das Skipperpaar Maria und Michael, zentrale Anlaufstelle ist die Marina Frapa in Rogoznica. Erfahrungen und Erwartungen sind jeweils sehr unterschiedlich, so dass es am Ende 3 unterschiedliche, individuelle Törns werden. 1. Woche: 136sm - Buchtenbummeln in den Kornaten 2. Woche: 132sm - Erkundungstour um Hvar und Brac 3. Woche: 210sm - Inselhopping in Süddalmatien Als Boot hatten wir eine Dufour 445 aus 2012 - eine sehr schönes Boot mit tollen Segeleigenschaften und einem sehr durchdachten Einrichtungskonzept und schier unendlichen Staumöglichkeiten. Chartergesellschaft vor Ort war Ban-Tours mit einem vorbildlichen Service - neben der sehr guten Betreuung war die kostenlose Liegemöglichkeit im Hafen der Grund für die Wahl der Marina Frapa als "Basisstation".
Da Maria und ich als Skipperpaar für 3 Wochen bleiben und diverse Utensilien wie Foto-/Filmausrüstung, eigene Schwimmwesten u.a. mitnehmen wollen, fahren wir den langen Weg von Köln mit dem Auto; zudem können wir so die fälligen Großeinkäufe vor Ort bequem erledigen. Am Samstag-Nachmittag treffen wir unsere Freunde Marita, Günther, Bärbel, Kalle, Anne und Hermmann am Schiff. Sie sind mit dem Flieger aus Düsseldorf gekommen, den Taxitransfer vom Flughafen Split zur Marina Frapa hatte zuvor Bantours organisiert; Kostenpunkt EUR 70,--. Nach einem großen "Hallo" und der fälligen Schiffsinspizierung gehen wir abends landesstypisch und preiswert im "Siesta" essen. Restaurant-Tipp: "Siesta", auf dem Weg von der Marina Frapa zum Ort Rogoznika direkt am Wasser gelegen, Reservierung bei größeren Crews empfohlen - Tel.: +385 22 559 539
Bei Wind mit Stärke 4bf aus N-NW herrschen ideale Segelbedingungen - da es nach Norden Richtung Kornaten geht, bedeutet dies allerdings: "kreuzen". Mit viel Spaß sind alle dabei; am Nachmittag machen wir nach 28sm, bei der die Maschine nur zum An- und Ablegen läuft, in der weitläufigen Potcucina-Bucht auf Kakaan an einer der zahlreichen Mooring-Bojen fest. Kurz darauf wird die fällige Mooringgebühr in Höhe von 220kn kassiert. Es gibt zwar ein kleines Restaurant in der Bucht, aber heute heisst es Selbstverpflegung.
Heute soll es weit in den Norden zur "angeblich besten Peka" von Dugi Otok gehen; bereits am Morgen kündigen wir unser Kommen an und bestellen Lamm- und Kalb-Peka bei "Goro". Das Wetter ist zunächst nicht so gut, es zieht sich zu und regnet leicht; aber als wir gegen Mittag eine Badepause bei Ravni Zakan einlegen, strahlt bereits wieder die Sonne. Etwas überrascht sind wir, als wir bereits zum frühen Mittag die Kornatengebühr von 400kn bezahlen sollen - als wir erklären, nicht über Nacht bleiben zu wollen sondern weiter zur Telascica-Bucht möchten (wo eigentlich eine andere Gebühr fällig wäre), heisst es, die Gebühr würde auch dort fùr 1 Nacht anerkannt. Leicht verunsichert zahlen wir, zum Glück kommt es aber zu keiner weiteren Kontrolle. Bei der Einfahrt in die Telascica-Bucht sichten wir zum ersten mal während der Tour ein paar Delphine - immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis! Wir machen am Abend nach überwiegend mit Motor gefahrenen 32sm mit Anker und Landleine hinter den Skolj-Inseln in der Magrovica-Bucht fest. Das Essen in der Taverna "Goro" ist gut aber ehr teuer; für das Lamm- und Kalb-Peka zahlen wir 1600kn für 8 Personen, ohne Beilagen (Salat, Gemüse) und Getränke - die Rechnung summiert sich am Ende auf gut 2600kn. Die Lage und Athmospäre ist allerdings einmalig. Restaurant-Tipp: Taverna "Goro", N 43'560 E 015'090. Peka mi. einen halben Tag vorbestellen. Tel.: +385-98-853434
Obwohl wir unsere Obst- und Gemüsevorräte (und frisch gebackenen Berlinern!) bereits am frühen Morgen beim "Market Janko", dem fliegenden Händler, aufgestockt haben, wollen wir heute einen Hafen anlaufen, da wir weiteren Proviant benötigen und unsere Frischwassertanks auffüllen wollen. Bei wenig Wind legen wir die 20sm unter Maschine in 4 Stunden zurück und machen um 14:00h in der Marina Hramina/Murter fest. Die Nacht soll 540kn kosten, für 2 Stunden werden immerhin noch 270kn Liegegeld fällig. Obwohl die Marina insgesamt einen ganz guten Eindruck macht und der Preis für 2 Stunden im Verhältnis zum Tagessatz nicht wirklich attraktiv ist, steht sehr schnell fest, dass wir nur die 2 Stunden liegen bleiben und uns für die Nacht noch etwas anderes suchen wollen. Da ein großer Konzum-Supermarkt in unmittelbarer Nähe liegt, bleibt nach dem Einkauf noch genügend Zeit für das Duschen. Um 16:00h legen wir ab und fahren kurz "um's Eck" zur Insel Zminjak. Westlich der Bucht mit den gelben Bojen für das Restaurant ankern wir in der seichten Durchfahrt auf 3-4 Metern Wassertiefe. Das Wasser ist klar und türkisfarben; nachdem die wenigen offenen Motorboote ihren Badestopp zum Abend hin verlassen haben, haben wir die Bucht für uns allein - ein Traum! Hinweis: Da die Bucht sehr flach ist, beim Ankern auf ausreichend Abstand zum Ufer achten - die Wassertiefe steigt schnell auf nur noch 2m an!
Da wir die Bucht auch am Morgen noch sehr lange "nur für uns" haben und erst am späten Vormittag ein weiteres Boot vor Anker geht, bleiben wir lange und genießen diverse Crepvarianten á la Hermann - ein echter Genuss! Erst gegen 15:00h lichten wir den Anker und fahren mit der einsetzenden Thermik die 15sm bis Ravni Zakan in den Kornaten. In der weitläufigen Bucht findet sich schnell ein geeigneter Ankerplatz auf 7-8m Wassertiefe - ebenfalls sehr schnell zur Stelle sind allerdings auch die Nationalpark-Ranger, die die fällige Kornaten-Nationalpark-Gebühr abkassieren. Da wir das Ticket bereits in Murter gekauft hatten, kostet uns der Nationalparkbesuch nur 270kn, statt der sonst fälligen 400kn bei Ticketkauf vor Ort. Seit unserem letzten Besuch vor 2 Jahren wurde das Restaurnat "Zakan" offenbar aufwendig modernisiert - das Ambiente ist ehr gediegen mit entsprechendem Preisniveau. Wir ersparen uns einen näheren Test und kochen an Bord. Lohneneswert ist der kleine Aufstieg zur Anhöhe mit Fahne: hier hat man einen einmaligen Rundumblick in die wunderbare Inselwelt der Kornaten! Tipp: Ticket für das Befahren des "Nationalparks Kornati" vorab in einer Marina auf dem Festland kaufen; das Ticket ist längere Zeit gültig und wird durch die Nationalpark-Ranger am jeweiligen Tag nur noch entwertet, Ersparnis zum Ticketkauf vor Ort: 130kn.
Auch heute bleiben wir lange und genießen das herrliche Wasser. Am frühen nachmittag schiebt uns der einsetzende leichte Wind aus N-NW Richtung E-SE. Gegen 17:00h laufen wir die Insel Kaprije an; in der kleinen Remetic-Bucht in Nordwesten der Insel wollen wir übernachten. Es liegen zwar ein paar Bojen aus, aber die einzig freie Boje scheint sehr eng zum nächsten Schiff zu liegen. Wir entschließen uns, lieber zu Ankern und sichern uns mit einer Landleine ab. Leider bleibt uns die fällige Mooring-Gebühr in Höhe von 200kn nicht erspart - aber wir liegen sehr schön in einer beschaulichen Bucht mit 6 anderen Booten und ärgern uns nicht (zumal ein Schild an Land auf die Bewirtschaftung des Bucht und der Mooringbojen hinweist).
Wie an den Vortagen nutzen wir die einsetzende Thermik aus N-NW-Richtungen um am frühen Nachmittag Kurs auf Rogoznica zu nehmen. Erst kurz vor dem Hafen werden die Segel eingeholt und wir fahren unter Maschine zum Tanken. Bislang gab es in der Marina Frapa keine Gelegenheit zu tanken - jetzt liegt ein Tankschiff mit Diesel und Superbenzin im hinteren Teil des Hafens in der Nähe des Hauptgebäudes und Büros der Marina. Bei insgesamt 15 Motorstunden haben wir nicht viel Diesel verbraucht und hätten noch längst nicht tanken brauchen, aber so können wir die Woche sauber abrechnen und bekommen ein besseres Gefühl für den Verbrauch - mit ca. 3 Liter pro Stunde liegt der Verbrauch absolut in der Norm. Um 17:00h liegen wir dann fest in der Marina am Steg 8 bei den anderen Schiffen von Ban Tours. Da der Flieger für unsere Freunde am frühen Morgen startet und das Taxi bereits für 5:30h bestellt ist, bleiben wir in der Marina und essen in der hafeneigenen Pizzaria direkt am Steg. Für unsere Freunde heißt es nach einer Woche Abschiednehmen vom lieb gewonnenen "Buchtenbummeln" - es war zwar unser erster gemeinsamer Törn, aber sicher nicht der letzte! Restaurant-Tipp: Rogoznica Marina Frapa - Pizzaria am Steg 8, gute und preiswerte Pizzen, freundliche Bedienung, kostenloser WiFi-Zugang.
Für diese Woche sind wir allein an Bord; in dieser Zeit wollen wir bisher noch unbekanntes Terrain auf Solta, Brac und Hvar näher kennenlernen. Heute morgen heißt es erstmal "Schiff-Klarmachen" und einkaufen. Für den Großeinkauf wollen wir mit dem Auto zum nahen Konzum-Supermarkt in Rogoznica - eine nur bedingt gute Idee, da die Parksituation miserabel ist und wir uns auch direkt ein Knöllchen über 100kn einfangen. Am Nachmittag fahren wir unter Maschine zum nahen Primosten. Erstmals seit mehreren Jahren liegen hier Mooring-Bojen aus - bisher hatten wir hier immer vor Anker gelegen. Gegen 15:00h bekommen wir ohne Probleme eine freie Boje - es dauert nicht lange und die fällige Mooringgebühr in Höhe von 218kn wird abkassiert. Wir essen Abends im "Galeb" preiswert und gut und genießen den wunderbaren Rundumblick. Die Geschäfte haben lange auf und es herrscht der übliche Urlaubstrubel in den Straßen; bis spät in die Nacht schallt Musik von einer nahen Disko herüber. Uns stört es nicht besonders, wer es aber etwas ruhiger mag, sollte sich ehr etwas weiter weg einen Liegeplatz suchen. Restaurant-Tipp: "Galeb" oben in der Nähe der Kirche gelegen, unten am Hafen links den Schildern folgen. Landestypische Küche, preiswert und gut, freundliche Bedienung, herrliche Aussicht. Inh. J. Pancirow, Tel.: +385-91-1743288
Heute soll es Richtung Insel Brac gehen. Wir legen gegen 10:00h ab und machen nach 3 Stunden Fahrt unter Maschine einen Zwischenstopp bei der Insel Veli Drevnik. Die Bucht Krknjas lockt mit türkisfarbenem Wasser zu einem Badestopp. Am Nachmittag geht es unter Segel weiter auf Kurs E-SE. Kurz vor 18:00h erreichen wir die Stipanska-Bucht der Insel Brac. Wir ankern auf 7-8m und sichern uns zusätzlich mit 2 Landleinen. Hinweis: In der Bucht lagen früher wohl einige Mooring-Bojen aus, die jetzt aber verschwunden sind. Die noch vorhandenen Mooring-Verankerungen werden von Ortskundigen zum Festmachen benutzt. Es ist aber nicht sofort ersichtlich, welches Boot welche Verankerung nutzt und wie die Leinen unter Wasser verlaufen. Beim Ankerwerfen ist daher besondere Vorsicht geboten - das Wasser ist aber sehr klar und man hat eine gute Sicht bis auf den Grund.
Wir liegen schön und entschließen uns, einen weiteren Tag zu blieben. Die Bucht ist sehr beschaulich und ruhig; z.Zt. ist sie unbewohnt. Es scheint, das Gemäuer des alten Weingutes ist eine Ruine und verfällt weiter. Als wir an Land gehen, sehen wir aber, dass der Zustand keineswegs so schlecht ist, wie es von weitem erscheint. Eine weiteres Gebäude ist vergleichsweise neu, alles ist sorgfältig abgeschlossen. Bau- und Umbauarbeiten wurden offenbar unterbrochen - nicht auszuschließen, dass hier bald wieder Leben einkehrt.
Gegen 10:00h lichten wir den Anker und umrunden die Insel Brac auf der nördlichen Seite, Gegen Mittag machen wir halt in der Uvala Konopjikova (N 43'21,034 E 016'46,979) - eine malerische Bucht mit türkisfarbenem Wasser. Wir ankern auf 8-10 Metern und sind das einzige Boot in der Bucht. Es gibt sie noch, solche Plätze - vielleicht auch deshalb, weil sie in keinem Reiseführer erwähnt werden ... Abends machen wir am Kai von Makarska fest; der Liegeplatz (ohne sanitäre Einrichtungen) kostet uns incl. Strom 430kn.
Am Morgen müssen wir feststellen, dass irgendwann in der Nacht offenbar sämtliche Stromkabel vom Hafenpersonal - wohl aus Stromspargründen - getrennt wurden. Unverständlich, da wir extra für den Strom bezahlt hatten und Kühlung und Batterien bewusst nach den Buchtentagen laden wollten. Makarska mit seinen botanischen Gärten und den nahen Bergen lädt eigentlich zum Verweilen und Wandern ein - bei Temperaturen von deutlich über 30' verzichten wir allerdings und machen uns gegen 10:00h auf den Weg Richtung Insel Hvar mit dem groben Ziel Stari Grad. Auf dem Weg dorthin passieren wir auf der südlichen Seite von Brac die Sanddüne Zlatni Rat bei Bol. Wegen des Sandstrandes ist dies zwar eine beliebte Touristenattraktion - aus unserer Sicht wirkt es aber ehr überlaufen und nur bedingt attraktiv; einen Badestopp machen wir jedenfalls nicht. Am frühen Nachmittag ankern wir in einer der vielen Buchten der Luka Tiha, nördlich von Stari Grad. Landschaftlich unvergleichlich schöner als zuvor Zlatni Rat!
Gegen Mittag geht es weiter Richtung Insel Solta. Ziel ist die malerische Bucht "Sesula" südlich von dem Ort Maslinica. Als wir gegen 16:30h bei keinem der beiden Restaurants trotz unbelegter Mooringbojen einen Platz bekommen, wundern wir uns zwar ein wenig, denken uns aber nichts weiter und ankern mit Landleine am südlichen Ufer gegenüber vom Restaurant "Sismis". Erst als immer weitere Boote mit teilweise bunten Fahnen in die Bucht einlaufen und die Boote "im Päckchen" festmachen, beginnt es zu dämmern. Spätestens als die Beschallung der Bucht mit wummernder House-Musik weiter zunimmt, ist es klar: Sesula ist heute Ziel der "Yacht Week Flotille". Mehr als 40 Boote der Flotille mit jungen Leuten in Feier- und Partylaune finden bis zum späten Abend irgendwie Platz in der Bucht - mit der Ruhe wird es heute Nacht definitiv nichts. Den Aufenthalt in Sesula hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt, aber eine interessante Erfahrung ist es allemal! Restaurant-Tipp: Sesula/"Sismis" mit landestypischer Küche und größerer Auswahl an Cocktails, angemessene Preise, durch Hanglage sehr schöner Blick in die Bucht, Tel.: +385-98-560436
Die Bucht lädt auch am Morgen nicht wirklich zum Frühstück ein - wir lichten um 8:00h den Anker und "fliehen" zur Bucht Krknjas bei Veli Drvenik. Da morgen die dritte Woche beginnt und wieder Freunde an Bord kommen, nehmen wir am Mittag Kurs auf Rogoznica. Wir wollen die Nacht aber nicht in der Marina Frapa liegen, sondern entscheiden uns für die Ankerbucht direkt bei der Marina (westlich des Landzipfels). Wir ankern dort auf 8-10m Wassertiefe; über Nacht leisten uns 5 weitere Boote Gesellschaft. Einige Crews nutzen die Nähe zur Marina Frapa und machen mit dem Dingi an Land fest. Dann ist es nur noch ein kurzer Fußweg über die Kuppe zur Marina Frapa - vor Anker liegend lassen wir das Boot allerdings nur in absoluten Ausnahmefällen unbeaufsichtigt.
Der Großeinkauf für die dritte Woche mit neuer Crew steht an - diesmal wollen wir es besser machen und nicht umständlich mit dem Auto zum Einkauf fahren. Ziel ist die Ankermöglichkeit östlich der Landverbindung der Insel vor Rogoznica, direkt bei den Supermärkten. Der Einkauf mit dem Dingi sollte dann kein Problem sein. Wir ankern (N 43'31,924 E 015'58,356) auf 10-12m Wassertiefe - da passiert es: Beim Hantieren mit dem Dingi verhakt sich die Armbanduhr. Es macht nur kurz "plopp" und die Uhr versinkt im trüben Wasser! Zu allem Unglück handelt es sich auch noch um eine teure Taucheruhr mit Automatikwerk - der Uhrlaub hat sich gerade um ca. EUR 1.500 verteuert! Es hilft alles nichts - wir müssen weiter; der Einkauf muss erledigt werden (was an dieser Stelle übrigens wirklich gut mit dem Dingi geht), wir wollen noch zur Tanke und anschl. an Steg 8 zu Ban Tours und alles für unsere Freunde vorbereiten. Mit einem großen "Hallo" begrüßen wir Margret, Günter, Annette, Hermann und Martin am frühen Nachmittag. Da der Einkauf erledigt ist, geht es bereits um 15:30h los. Wir machen einen ersten Badestop in der Ankerbucht von gestern Nacht, dann geht es noch weiter bis Solta mit einem erneuten Anlauf der Sesula-Bucht. Diesmal ohne Flotille ist es kein Problem, beim Restaurant "Sesula" eine freie Mooring zu bekommen.
Heute soll es bis Komiza auf der Insel Vis gehen; vielleicht bleiben wir sogar einen weiteren Tag dort, da für Montag Starkwind vorhergesagt ist. Bei mäßigem Wind segeln wir die ersten drei Stunden mit Kurs 210'; gegen 13:00h schläft der Wind ein und wir fahren unter Maschine den Rest bis Komiza. Kurz vor Komiza frischt der Wind deutlich auf und die See wird unruhig. Kurzfristig entschließen wir uns, nicht ins Mooringfeld zu gehen, sondern einen Platz im Hafen an der Kaimauer zu suchen. Wir liegen gerade glücklich fest, als es richtig anfängt zu kacheln! Der Hafen ist voll, das Mooringfeld füllt sich schnell - was draußen los sein muss, wird deutlich, als wir die ersten Boote mit in Fetzen fliegenden Genua-Segeln sehen! Unser Platz im Hafen ist allerdings auch nicht so gemütlich wie gedacht: Ein enormer Schwell macht uns und den anderen Booten zu schaffen; es bleibt uns nichts anderes übrig, das Boot weit genug von Land festzumachen - die Gangway wird eingezogen, an Land kommen wir heute nicht mehr. Die Nacht wird unruhig, regelmäßig werden die Fender geprüft.
Am nächsten Morgen ist der Spuk weitestgehend vorbei - nachdem wir die aktuelle Wetterlage im Hafenbüro nochmals geprüft haben, entschließen wir uns auszulaufen. Wir nehmen Kurs auf Lastova; bei nördlichen Winden mit ca. 4bf und einem anliegenden Kurs von 120' fahren wir 45sm mit wunderbarem Halbwind - ein toller Segeltag! Auf Lasotovo steuern wir die geschützte Bucht "Zaklopatica" an (N 42'46,381 E 016'52,608); hier gibt es mehrere Restaurants, die mit kostenlosen Liegeplätzen werben. Wir entscheiden uns für das "Triton", an dem bis jetzt noch kein Boot liegt. Ein Schlauchboot ist sofort zur Stelle, um beim Festmachen zu helfen. Abends essen wir dort sehr gut; angeboten wird die ganze Spannbreite: es gibt teure Fischgerichte aber auch preiswerte Gerichte und Sachen vom Grill - besonders gut und nicht zu teuer fanden wir die "Spagehtti mit Scampi". Restaurant-Tipp: Lastovo Zakloptica, Konoba "Triton", Tel.: +385-20-801161. Strom, Wasser, Toiletten und Duschen, WiFi - alles kostenlos, sehr sauber. Gutes, vielfältiges Essen (auch preiswert), freundliche Bedienung (Brot für den nächsten Morgen am Abend bestellen)
Heute ist kein Wind, so dass wir die 26sm bis Mljet unter Maschine laufen. Wir steuern die weitläufige Bucht um Polace an; direkt beim Ort Polace gibt es ein großes Mooringfeld, im Ort selbst viele Restaurants mit Mooringplätzen. Wir legen uns etwas abseits in eine ruhige Bucht, zum Ort kommen wir gut zu Fuß. Landschaftlich ist die Bucht ein Traum; sie scheint auch ein Anziehungspunkt für größere Yachten zu sein - wir sehen auch einen Riesenpott mit einem Hubschrauber, der regelmäßig Gäste der diversen Boote ein- und auszufliegen scheint. Die Bucht ist aber sehr weitläufig, so dass kein Hubschrauberlärm stört - es gibt jedenfalls viel zu gucken.
Heute ist es nur ein kurzer Schlag - 16sm sind es bis Korcula. Wir wollen uns zwar die Stadt anschauen, aus einem früheren Besuch haben wir allerdings die dortige ACI-Marina nicht in bester Erinnerung: teuer, voll und eng, keine schöne Atmosphäre. Deshalb steuern wir Lumbarda an und gehen in die dortige Marina. Kostenpunkt 310kn, eine Taxifahrt nach Korcula-Stadt für 7 Personen schlägt mit 100kn zu Buche. Mit Hin-und Rückfahrt entsprechen die Kosten somit in etwa einem Aufenthalt in der ACI-Marina - allerdings ist Lumbarda wesentlich beschaulicher. Als wir am Abend gegen 22:00h aus Korcula zurückkehren, spielen dort 3 Musiker mit Gitarre! Es ist eine schöne Stimmung - mit ein paar Cocktails lassen wir den Abend in der Gewissheit, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, ausklingen. Unsere Wahl wäre immer wieder Lumbarda - auch wenn wir über den Zustand der sanitären Einrichtung etwas enttäuscht waren.
Wir laufen früh um 8.00h aus, da unser Ziel Hvar-Stadt mit ca. 40sm ein gutes Stück entfernt liegt; außerdem hatte man uns gewarnt, dass unser eigentliches Ziel - die Bucht Vinogradisce auf Sv.Klement gegenüber von Hvar - schnell überlaufen und bereits am Nachmittag völlig überfüllt sei. Wegen ihres türkisfarbenen Wassers ist die Bucht ein echter Anziehungspunkt - als wir allerdings um 13:30h einlaufen, finden wir problemlos einen Ankerplatz; auch bis Anbruch der Dunkelheit kommen immer wieder Boote, die ebenfalls ohne Probleme ein sicheres Plätzchen für die Nacht finden. Es ist nur ein kurzer Fußweg zur ACI-Marina Palmizana; Margret, Günter, Annette, Hermann und Martin - die Hvar-Stadt noch nicht kennen - nutzen das dort stationierte Speedboottaxi, um die Stadt erkunden. Die Nacht in der Bucht wird allerdings unruhiger als erwartet, zum einen herrscht bis spät in die Nacht reger Bootsverkehr durch kleine Zubringerboote, die regelmäßig Gäste von Booten zu den Restaurants an Land hin- und her bringen; zum anderen beglückt ein größeres Boot mit vielen Gästen an Bord die gesamte Bucht ebenfalls bis spät in die Nacht mit Live-Musik ... Insgesamt hat der Rummel in der Bucht seit unserem letzten Besuch vor 2 Jahren deutlich zugenommen, sie ist daher eigentlich nur noch eingeschränkt zu empfehlen.
Am Morgen wird es beim Frühstück durch den Besuch zahlreicher Wespen ziemlich ungemütlich - schon früh lichten wir den Anker und nehmen Kurs auf Rogoznica. Irgendwann sind auch drei Wochen segeln um und es heißt "Zurück in die Heimat". Bereits um 15:00h sind wir an der Tanke, aber - wohl typisch für einen Freitag - 6 Boote sind schon vor uns in der Warteschleife. Jugo ist für das Wochenende angekündigt und bereits jetzt bläst es zwischenzeitlich mit 5-6bf - für die wartenden Boote mit einem begrenzten Manovrierraum schon eine kleine Herausforderung. Wir erledigen das Tankmanöver frühzeitig und haben so noch Zeit für einen letzten Badestopp in der Ankerbucht vor der Marina Frapa bevor es gegen 17:00h zurück zu Steg 8 in die Marina Frapa geht. Das Wetter bleibt weiter ruppig und es zieht sich zu - am Ende eines langen Urlaubs mit meist sonnigen Tagen ist das aber nicht weiter schlimm. Abends geht es noch mal ins "Siesta" - dort wo vor drei Wochen der Törn begann.
Für Annette und Hermann geht es morgens früh zum Flieger; da Margret und Günter erst am Abend fliegen, wollen die beiden die Zeit noch für die Besichtigung von Trogir und Split nutzen. Martin, Maria und ich fahren mit dem Auto zurück nach Deutschland - wir starten in aller Ruhe gegen 9:00h morgens. Ein folgenschwerer Fehler wie sich später herausstellen sollte: anfangs läuft es ganz gut, aber spätestens bei der Mautstation in der Nähe von Zagreb kommt der Verkehr wegen des Rückreiseverkehrs, den wir völlig unterschätzt hatten, zum Erliegen. Bis zum Passieren der slowenischen Grenze vergeht Stunde um Stunde im absoluten Stillstand bzw. nervigem Stop-and-Go. Wahrscheinlich wäre die Rückreise bereits am Freitagabend besser gewesen - oder ein Start am späten Samstagnachmittag. Trotz der nervigen Rückreise kommen alle am Ende wohlbehalten wieder in Deutschland an; das einhellige Fazit aller Beteiligten ist rundherum positiv: mit seiner Vielseitigkeit, den wunderbaren Küsten, dem klaren Wasser und einmaligen, bleibenden Eindrücken hat Kroatien sich von seiner besten Seite gezeigt und alle überzeugt - Wiedersehen garantiert! Absolutes Happy End zum Schluss: Kurz bevor wir ins Auto steigen, berichte ich dem Baseleiter Sinisa von Ban Tours von meinem Missgeschick vor einer Woche und der verloren Uhr in den Gewässern vor Rogoznica. Als Gelegenheitstaucher ist er ist sofort interessiert, macht mir allerdings nicht viel Hoffnung, etwas ausrichten zu können. Trotz allem hinterlasse ich die GPS-Position unseres seinerzeitigen Ankerstopps (wofür ein sauber geführtes Logbuch doch gut ist...). Kaum zu glauben aber wahr: bereits am Sonntag erreicht mich die Email von Sinisa; nach einer halbstündigen Suche hat er die Uhr gefunden und geborgen. Mit Hilfe von Master-Yachting findet sich ein netter Kunde, der die Uhr am Ende seines Törns wieder noch Deutschland bringt und mir zurückschickt - Einfach Super! Einen herzlichen Dank an alle Beteiligten, besonders an Sinisa von Ban Tours und an Master-Yachting für die tatkräftige Mithilfe - Service und Kundenfreundlichkeit at it's Best!