- Katamaran
- 2019
- 16 m
Lagoon 52
Road Town, Tortola
- 14 Kojen
- 5+1 Kabinen
- 6 WC
Das folgende Logbuch schildert den Törn zweier guter Freunde, die dem Hamburger Winter, ihren Büros und ihren Familien einfach mal für zwei Wochen entflohen sind.
Sa. 23.01.2016 Flug HAM-FRA-SAJ-EIS: LH A321 verspätet wg Enteisung, Condor B767-300ER Business Class gerade noch geschafft, pünktliche Landung San Juan (Purto Rico), Weiterflug Cessna 402 (2mot) 45 min dark and bumpy ride durch Nacht und Wolken mit resoluter Pilotin). Taxi zur Marina ca. 25 min in abenteuerlichem Zustand (Taxi und Straßen), Übernahme Yacht 41 Fuß Jeanneau, Baujahr 2014, Captain Carlo IV, tipp topp ausgestattet, aber keine Nationalität erkennbar, also deutsche Flagge gesetzt. Abendessen Lobster und Steak im Marina-Restaurant.
So. 24.01.2016 BVI, Tortola, Road Harbour, Wickhams Cay II, Sunsail-Basis. 7:30 Übergabebesprechung Yacht, Miethandy besorgt, Vorräte u.a. um Grillkohle ergänzt, Auslaufen gg 10:30. Wetter: heiter, 28° C, Wind NE ca. 3-4. Teils unter Motor, teils nur unter Genua nach Guana Island, White Bay, fest an Mooring-Boje (30 USD) in fast leerer Bucht, geschwommen und übernachtet. Grill nur mit Müh und Not und viel Papier in Gang bekommen, Steaks dünn, aber gut.
Mo. 25.01.2016 BVI, Guana Island, White Bay. Auslaufen und Segelsetzen gg 9:00 Uhr mit Ziel Anegada. Perfekter Amwind-Kurs mit ca. 5 Bft aus NE, Strecke ca. 18 nm. Bei angepeiltem Sonnenhochstand gg 12:45 die Untiefen von Anegada sicher passiert, obwohl Echo mehrfach Tiefe 0,0 m anzeigt (hat also wohl einen Touristensicherheitsabstand einprogrammiert). An Land zu Mittag und zu Abend gespeist, lustige Missverständnisse über die Anzahl der Portionen mit supernetter Bedienung beim Bestellen. Abends dann jeder 2 halbe Lobster vom Grill plus Steaks, und das alles direkt am Strand.
Di. 26.01.2016 BVI, Anegada. Gegen Mittag bei Sonnenhochstand nach Ausschlafen und Schwimmen im sandig-milchigen Anegada-Flachwasser Richtung Virgin Gorda ausgelaufen. Wind wieder ca. 5 Bft NE, daher Halbwindkurs unter voller Besegelung, Regenschauer, Welle 1,5-2 m, ca. 13 nm bis Einfahrt Virgin Gorda Sound. Axel segelt selbständig und hat schon nach kurzer Zeit keine Probleme mehr mit dem Kurshalten und Böenausgleichen. An Mooring-Boje vor Insel Prickly Pear gegen 14 Uhr fest. Schwimmen, relaxen. Abends ca. 20 min Dinghyfahrt zum Restaurant auf Saba Rock. Nasse Geschichte. Restaurant ist eigene Kleinstinsel mit umlaufendem (vollen) Dinghiparkplatz. Mit Taschenlampe am Bug durch die Dunkelheit zurück zum Schiff... Alles heil.
Mi. 27.01.2016 BVI, Prickly Pear; gg 11:00 aus Virgin Gorda Sound ausgelaufen und bei gelegentlichen Schauern unter Motor ca. 5 nm nach Spanish Town, St. Thomas Bay in den Virgin Gorda Yacht Harbour eingelaufen. An Land gg 16 Uhr Taxi genommen und The Baths von Land aus besucht. Touristen waren bereits weg, wir hatten das Naturwunder fast für uns. Glitschige Kletterei! Sehr eindrucksvoll. Axel badet trotz roter Flagge in der Brandung. Abendessen im Yachthafen bei Reggaemusik.
Do. 28.01.2016 BVI, Virgin Gorda, Spanish Town, St. Thomas Bay, Virgin Gorda Yacht Harbour. Axel bucht Tauchausflug, Mathias fährt auf dem Motorboot als Begleiter mit. Tauchgang Axel mit Gruppe vor Great Dog Island zu Flugzeugwrack, alles ok. Wieder in der Marina Grillanzünder und Fleisch gekauft. Abendessen im etwas abgelegenem Strandhotel auf der überdachten Terrasse direkt am Strand.
Fr. 29.01.2016 BVI, Virgin Gorda, Spanish Town, St. Thomas Bay, Virgin Gorda Yacht Harbour: Wassertank aufgefüllt, Süßwasserdeckspülung, Auslaufen Richtung Cooper Island. Vor Cooper Island in der Manchioneel Bay keine freie Mooring-Boje mehr gefunden. Geankert auf ca. 10 m Tiefe. Schnorchelausflug mit Axel zu nahen Riffen. Abendliches Grillen an Bord klappt mit dem Spiritusgrillanzünder schneller und sauberer. Steak und Salat bis zum Abwinken. Lecker. Unruhige Nacht für Mathias wg. Ankerwache bei häufigen Windrichtungswechseln.
Sa. 30.01.2016 BVI, Cooper Island, Manchioneel Bay. Gegen 12 Uhr von Cooper Island via Salt Island und Peter Island in die Benures Bay von Norman Island motort (kurze Distanz, viel Windabschattung). Wunderschöner ruhiger Ankerplatz, klares Wasser, Schildkröten, Riffe. Axel sieht einen Grauhai. Schnorcheln, schwimmen, schlafen. Get-dressed!-Zwischenfall mit der kanadischen Taste of Liberty.
So. 31.01.2016 BVI, Norman Island, Benures Bay. Gegen 13 Uhr zu Pelican Island und den Indians nur unter Großsegel gesegelt, dort fest an Mooring-Boje. Schnorcheln überm Riff. Klasse! Gegen 16 Uhr Aufbruch bei Halbwind. Unter Autopilot und Vollzeug bei 5-6 kts nach Soper's Hole, zwischen Tortola und Frenchmans Cay. Fest an Mooring-Boje, Abendessen im Crow's Nest bei Pusser's mit Zinfandel 2011er Rotwein und Painkillers aus dem Blechbecher.
Mo. 01.02.2016 BVI, Frenchmans Cay, Soper's Hole. Tag beginnt mit heftigen Fallböen von Tortola aus und mit starken Regenschauern. Nach Abklingen, Monsterfrühstück mit Steak, Zwiebeln, Pilzen, Eiern, Speck, Würstchen etc. an Land. Vergeblich nach US-Gastlandflagge auf dem Schiff und in den Läden an Land gesucht. Um 11 Uhr ausgelaufen und durch die Enge zwischen Tortola und Great Thatch (BVI) motort. Dann weiter ca. 11 nm in die US Virgin Islands zum Einklarierungshafen Cruz Bay auf der Insel St. John. Zu zweit bei der US Immigration einklariert, Pass-Stempel bekommen nach Überprüfung aller Fingerabdrücke und Fotos. Mangels Schiffspapieren hatte Mathias einfach frisch erfundene Fantasiedaten ins Formular eingetragen und zu unserer Verblüffung war's das. Gg 13 Uhr weiter nach Great St. James Island (USVI), dort fest an Mooring-Boje in Bucht Christmas Cove. Schönes Schnorcheln, nettes amerikanisches Ehepaar vom Nachbarschiff (Diane und Rob von der Simple Pleasure (Hunter 36)) auf einen Drink an Bord gehabt. Schnorcheln, Lesen, Abendessen (6 kleine Steaks vom Grill mit Gurkensalat), Schlafen ab ca. 21:50 Uhr.
Di. 02.02.2016 USVI, Great St. James Island, Christmas Cove. Wetter perfekt. Kartenstudium. Gegen touristisch-industrielle Südküste St. Thomas entschieden und NW-Kurs nach Hull Bay gesetzt. Unter Motor schöne Zielbucht erreicht nach nur ca. 8 nm. Aber zuviel Schwell um ruhig zu liegen. In Nachbarbucht Magens Bay gewechselt und dort in ruhigem Wasser in etwa 10 m Tiefe auf Sand vor langem Sand/Palmenstrand geankert. Kaum andere Yachten. Axel wird beim Schnorcheln von zwei größeren Haien verfolgt und hält dies im Bild fest. Landausflug gg 17:45 Uhr per Dinghi ist doppelt erfolglos: Festmachverbot für Dinghi wird trotz um 18 Uhr bereits menschenleeren Strandes vom Lifeguard durchgesetzt und das einzige Restaurant hat bereits geschlossen. Beim Ablegen mit Dinghi aus Brandungszone fällt Mathias vollbekleidet ins warme Wasser und flucht! Axel entschädigt mit dreigängigem Bordabendessen.
Mi. 03.02.2016 USVI, St. Thomas, Magens Bay. Bei nur ca. 3 Bft NE-Passat unter Segeln ca. 16 nm zurück in die BVI nach Tortola, dort Cane Garden Bay. Keine Mooring-Boje gg. 15:30 Uhr mehr frei, deshalb Ankern auf Sand in ca. 3-4m Tiefe. Baden, mit dem Dhinghi an Land und Painkillers und (Axel) eiskaltes Bier und (Mathias) eiskalten Rotwein bei Quito's Gazebo direkt über dem Strand genommen und den Sonnenuntergang bei Live-Reggaemusik erlebt. Danach Fish-Dinner mit Bandmusik im selben Restaurant. Zurück an Bord heftige Nacht mit 6er Bft-Böen, Regenschauern und starkem Schwell erlebt. Ständige Anker- und Positionskontrollen, um Losreissen oder Abdriften frühzeitig erkennen zu können = kaum Schlaf!
Do. 04.02.2016 BVI, Tortola, Cane Garden Bay. Ankerposition bei Sonnenaufgang nur in etwa stabil, aber noch ungefährlich. Nerviger Schwell und Böen mit Regenschauern halten an. Mathias geht trotzdem um 6 Uhr schwimmen wie bislang jeden Morgen. Gegen 09:30 Uhr Landgang, Frühstück in Strandbar Rhymers und Besuch der alten Callwood Distillery, Nach Kurzverkostung 10 Jahre alten ArundelRum aus Zuckerohrsirup gekauft. Im Beach Resort Myetts je eine 1-stündige Ganzkörpermassage erhalten, danach Mittagessen im Quitos. Ablegen gg 15:30 Uhr. Draußen 2-2,5m Welle und Wind 6-7 Bft aus NE. Unter Motor mit viel Power Kurs auf Guana Island, um wieder in der White Bay wind- und schwellgeschützt an Mooring- Boje übernachten zu können. Hat geklappt. Nur 2 weitere Yachten in der geräumigen Bucht. Ruhiger Abend mit gegrillten Spareribs und Shrimps nach geruhsamem Schnorcheln.
Fr. 05.02.2016 BVI, Guana Island, White Bay. Nach recht ruhiger Nacht ohne Vorkommnisse gut gefrühstückt (Axel hat 10 Eier mit Käse und Schinken und Bratzwiebeln verarbeitet!), regenreiche Motorfahrt nach Jost van Dyke (BVI) in die dortige White Bay. Freie Mooring-Boje erwischt in ansonsten übervoller Lagune, Echo zeigt wieder Tiefe 0,0 m... An Land geschwommen und bei Ivan's Stressfree Bar Rumpunch allein auf der Dachterrasse bei idealem Wetter getrunken. Dann per Dinghi in den W-lichen Teil der Lagune verholt und in der Soggy Dollar Bar (viel Touristenrummel!) je 2 Painkiller gekauft und in Strandsesseln bis ca. 15 Uhr gechillt. Dann Heimfahrt im Expresstempo unter Motor in die ca. 14 nm entfernte Road Harbour-Sunsail-Marina, fest gg 17:45 Uhr. Check-Out problemlos, Müll entsorgt, Abendessen (Lobster) im Restaurant gebucht. Gutes Essen, unkonzentrierter Service. Letzte Nacht an Bord.
Sa. 06.02.2016 BVI, Tortola, Road Harbour, Wickhams Cay II, Sunsail-Basis. 9:30 Taxi zum Flughafen Beef Island, mit der Cessna 402 Key West Express (toll lackiert, s. Foto) zurück nach San Juan (Puerto Rico), lange Wartezeiten beim Einchecken und bei der Sicherheitskontrolle, problemlose Rückflüge mit Condor und Lufthansa, Ankunft Hamburg ca. 9:00 Uhr deutsche Zeit. Tolle Reise. Alles gesund und heil.