- Segelyacht
- 2023
- 14 m
Bavaria Cruiser 46 Style
Kos, Dodekanes
- 10 Kojen
- 4 Kabinen
- 3 WC
Von der Skepsis zum Pokal Als sich Kameraden unseres Segelclub Otterstadt (SCO) zum zweiten Mal für den Catamarans-Cup interessiert hatten war ich, als Monohull-Fan, anfangs nicht begeistert. Nachdem wir dann doch zwei Katamarane Lagoon 400 S2 für unseren SCO buchten, waren beiden Mannschaften schnell komplettiert und das clubinterne Duell konnte beginnen. Wenige Tage vor Reiseantritt hatten wir die Wettervorhersagen abgerufen und was uns erwarten sollte, war mächtig Wind. (3-7 bft.)
Da wir zum zweiten Mal teilnahmen, waren wir etwas vorbereitet, der Check-In und die Aufgabenverteilung waren problemlos und eingespielt. Auch die komplette Organisation durch den Veranstalter war wieder hervorragend und ohne Tadel. Nach Übernahme und Kontrolle des Bootes und Erledigung des Einkaufes ging es Abends zur Opening-Party. Hier konnte man, bei der Mannschaftsvorstellung, schon einen Blick auf seine Rivalen werfen. Es nahmen 37 Katamarane (von 38 bis 62 Fuß) aus 18 europäischen Nationen teil. Persönlicher Gegner, waren unsere Clubkkameraden vom Segelclub Otterstadt. Gemeinsames Motto zwei deutsche Crews gegen den Rest Europas. Wir hatten die Polaris Startnummer 09.
Am nächsten Morgen ging es unter Maschinen aus Athen Kalamaki nach Süden zum Startgebiet. Der Wind blies zufriedenstellend, wir stellten die Motoren ab und lieferten einen guten Start. Wir befanden uns im vorderen Teil des Feldes und waren zufrieden mit der Crew und dem Boot. Nach einiger Zeit schlief der Wind langsam ein und wir fragten uns, welchen Wetterbericht wir eigentlich abgerufen hatten. Nun kam uns die Erfahrung, als windlos Segler unseres Heimatreviers zu Gute, so konnten wir uns in Zeitlupe an weiteren Booten in unserer Nähe vorbeischieben. Nachdem wir das Zielschiff passiert hatten starteten wir die Maschinen, bargen die Segel, passierten Cap-Saunion und motorten gegen den auffrischenden Wind (da war er wieder) und Welle zum Ziel auf Kea. Bei der Abendveranstaltung erfuhren wir überrascht, dass wir in unserer Klasse C (40 Fuß) den Sieg und unser Clubkamerad Werner Knobloch mit seiner Crew den 2. Platz erreicht hatten. Am Abend wurde uns auf der Bühne ein Pokal überreicht. Auch wurde hier durch den Veranstalter wieder für ausreichend Verpflegung und Partystimmung gesorgt.
Am nächsten Morgen wurde die Route, auf Grund der heftigen Winde, von Kythnos auf Poros geändert. Auf Grund unseres Liegeplatzes direkt an der Pier im größeren Päckchen, war uns ein rechtzeitiges Loskommen verwehrt. Wir mussten zusehen, wie die vorderen Boote Ihren Ankersalat entwirrten und eine Crew durch ausgefallene Ankerwinde die Kette mitsamt Anker und bloßen Händen aufholten. Wir kamen leider erst mit den letzten Booten los und als wir das Startgebiet, vor dem Hafen erreichten, konnten wir fast das komplette Starterfeld von hinten begutachten. Man hatte bereits ohne uns gestartet. So blieb uns nichts weiter übrig, als dem Feld hinterher zu segeln. Neue Parole: nur nicht letzter werden. Wir beschlossen, nicht so weit unter Land aber auch nicht so weit vor der Küste entlang zu segeln. Der Wind blies heftig und wir hatten bei Segelsetzen gleich das Reff 1 eingebunden. Nach mehreren Stunden bei sonnigem Wetter kam allmählich unser Ziel, aber auch die Schifffahrtslinie nach Piräus in Sichtweite. Wir beschlossen, doch, der Großschifffahrt auszuweichen und ließen die nahen Riesen passieren. An diesem Tag reichte es leider nur zum 3. Platz (Werner wurde 5.), was uns persönlich zufrieden machte. Trotzdem schilderten wir unsere Startproblematik der Rennleitung. Es gab bereits Boote, die Protest angemeldet hatten aber wir beließen es dabei.
Am nächsten Morgen hieß der neue Kurs Rund Poros Auch hier hatten wir schon im Startgebiet mächtig Wind, was es bei einem Starterfeld von 37 Katamarane ein wenig Eng werden ließ. Bei dieser Inselumrundung kamen wir leider nur auf den 6. Platz. Hier erreichten wir auf der Anzeige jedoch kurzfristig 12 Knoten mit dem Pott. Am Abend, beim Cook-Off durfte sich jede Crew, mit landestypischen Snacks und Köstlichkeiten präsentieren, was gegenseitig begutachtet und anschließend bewertet wurde. Trotz Andrang an unserem Tisch bei Paulaner Weißwurst mit Brezeln und Obatzter bekamen wir anschließend kaum Wertungspunkte. Der Abend klang mit reichlich Getränke und Party-Music aus.
Nach erneutem Erwachen, kam der letzte Regattatag. Nun hieß das Ziel Epidavros und die neue Parole: Angriff. Beim Start hatten wir wieder das gleiche und mittlerweile schon gewohnte Bild: Viel Wind, viele Boote, wenig Platz. Nach mittelmäßigem Start kreuzten wir gegen den Wind auf, bis sich das Feld immer großflächiger verteilte und man keine Gegner mehr direkt um sich hatte. Nach ca. 5 Stunden kamen wir dem Ziel langsam näher, nun konnte man aber auch wieder Regattateilnehmer mit gleichem Ziel ausmachen. Aber auch der Wind hatte am Nachmittag die Lust verloren und schlief allmählich ein, so kam es, kurz vor der Zieldurchfahrt wieder zur Schleichfahrt. Als wir über die Ziellinie fuhren waren wir zufrieden, es vor dem Zeitlimit geschafft zu haben. Wir starteten wieder die Motoren, holten die Segel ein und motorten noch 1,5 Stunden zügig bis zum Zielhafen Epidavros.Nach Einfahrt in den Hafen suchten wir wie üblich wieder nach den blauen Flaggen, die unsere Gruppe C anzeigten. Wir konnten nur 1 blauen Cat ausmachen. So schlecht scheinen wir nicht platziert zu sein. Bei der Abendveranstaltung wurde uns wieder ein großes Buffet eröffnet und alle konnten Ihren Hunger und Durst stillen. Bei der Preisverleihung wurden wir wieder als Tagessieger der Gruppe C gefeiert. Nun erhielten wir unseren zweiten Pokal für den erneuten 1.Platz (Werner 4. Platz). Die Regatta war mit dieser vierten Wettfahrt zu Ende gegangen.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich im Hafen bleiben und eine Besichtigung der Stadt sowie des Amphitheaters unternehmen, aber wir hatten die Rechnung ohne Rasmus gemacht. Der Wind drückte von der offenen See direkt in die Bucht und den Hafen und alle Boote im Päckchen wurden immer stärker gegen die Pier gedrückt. Der Veranstalter ordnete an, den Hafen zu räumen. Mit leistungsstarken Motorbooten wurden die Katamarane nacheinander von der Pier gezogen und alle 37 Cats liefen aus. Nachdem auf der Seekarte, in der näheren Umgebung, kein sicherer Hafen auszumachen war, entschlossen wir uns, gegen Wind und Welle Richtung Athen zu motoren, was uns eine unruhige Überfahrt bescherte. Unvorhergesehen kamen wir nun einen Tag früher im Ausgangshafen an, organisierten für den folgenden Tag noch einen Crewbus, der uns zum Kanal von Korinth fuhr. Dieses Ziel hatten wir schon beim letzten Törn ins Auge gefasst, aber bisher nicht erreicht. Das Ziel konnten wir nun auch abhaken und waren von dem gigantischen Bauwerk beeindruckt.
Nach einer weiteren Athen-Besichtigung ging es am letzten Abend zu der Abschiedsveranstaltung in die Kitchen-Bar der Marina, bei der es, wie erwartet, wieder Buffet bis zum abwinken gab. Hier reichte unsere Gesamtpunktzahl zum Sieg der Gruppe C (3. Pokal) und zu Platz 13 in der Gesamtwertung.
Am nächsten Tag fuhren wir Stolz wie Oscar mit 3 drei großen Pokalen zum Flughafen. Auf Grund unserer Platzierung steht einer weiteren Teilnahme beim 8. Catamarans-Cup International 2017 nichts im Wege, jedoch vermutlich mit einem größeren Katamaran. (Länge läuft) Ein großes Lob an den Veranstalter Istion-Yachting und ein Dankeschön an alle fleißigen Helfer sowie an unsere Clubkameraden Werner Knobloch mit Crew. Viele Grüße an alle Segler und bis zum nächsten Jahr. Skipper Michael Palme und Crew