Törnbericht über Corfu

10 May 2003Rhodos, Griechenland

Törnbericht über Corfu vom 26.4.2003 - 3.5.2003 Nürnberg Airport, 4.00 morgens, verstohlene Blicke in die Runde. Wer da wohl noch an der Lesereise teilnehmen wird? Was soll´s - in ein paar Stunden sind wir schlauer. 07.30 - Corfu - ein wunderschöner Morgen. Langsam sammelt sich eine kleine Runde ums Master Yachting Schild und Spiros Salvanos von Sal Yachts begrüßt uns herzlich auf deutsch. Mit zwei Autos fahren wir zur Gouvia Marina. Eine eigenwillige Spannung liegt in der Luft - ach ja - es ist ja Ostern - das griechische wohlgemerkt. In der Marina geht's gleich zu unseren Yachten, zwei schönen großen Gib Sea 472, Ariadne und Fedra. Gepäck einladen und dann erst mal Café Greco trinken gehen, gleich hinter der Marina an der Hauptstrasse gibt es Cafés. Plötzlich fallen Tonscherben vom Himmel - die Griechen werfen alte Blumentöpfe aus ihren Fenstern, um die bösen Geister zu vertreiben. Nach dem Supermarkteinkauf und einer Ruhepause fahren wir am Abend in die Stadt. Die Spannung steigt und nach einem kleinen Bummel durch die schöne Innenstadt stärken wir uns erst mal für die Mitternachtsmesse in einer typisch griechischen Taverne mit griechischen Vorspeisen und Osterlamm. Je später der Abend desto feierlicher sind die Leute gekleidet, die da an uns vorbei prozessieren. Und von Ferne hört man auch schon die Straßenblaskapellen, die sich auf den Weg zu Esplanade, dem ehemaligen Paradeplatz Kerkiras machen. Da sollten wir nicht fehlen. Kurz vor 24 Uhr treffen sich zehntausende von Griechen an dem Holzpavillon inmitten der Esplanade. Pünktlich um 5 vor 12 marschiert feierlich der Patriarch mit seinem Gefolge ein, wenige Minuten später setzen schlagartig alle Kapellen zum großen Finale an und Punkt Mitternacht startet von der alten Festung das große Feuerwerk. Diese Mischung aus Volksfrömmigkeit und Jahrmarkt mitzuerleben, ist tief beeindruckend und wunderschön, denn mittlerweile haben alle Gläubigen und auch wir die Kerzen angezündet, die jeder zu diesem Ereignis mitbringt. Kurz darauf ist auch alles schon vorbei. Jetzt beginnt der Kampf um die Taxis, den wir nach längerem Fußmarsch in einer Kneipe aufgeben. Dann lieber mit roten Eiern kämpfen, das ist hier alte griechische Tradition. Nach all diesen Eindrücken fallen wir spät in der Nacht in unsere Kojen. Als wir am späten Vormittag auslaufen, sehen wir aus allen Gärten der Umgebung Rauchschwaden aufsteigen, der Ostersonntagsbraten hängt schon am Spieß. Wir motorn durch den Korfu Kanal und als der Wind aus SSO und einer Stärke von 3-4 weht, nehmen wir Kurs auf Paxi. Am Abend erreichen wir Lakka. In diesem malerischen Fischerdorf machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Aber noch ist alles geschlossen, nur ein paar Kneipen sind offen. Also gibt es erst mal ein Anlegegedeck Ouzo und Bier. Wir müssen ja auch dem Motto der Lesereise: Ostern, Ouzo und ionischem Meer gerecht werden. Um halb zehn hängen die Mägen in den Knien und da noch ein Supermarkt offen hat, wird flugs eingekauft und ein Bordrestaurant auf der Fedra errichtet. Lecker ! (das von unserem holländischen Skipper Jan eingeführte und neben Nä (griech: Ja) meist verwendete Wort an Bord) Am nächsten Tag segeln wir mit zwei großen Schlägen entlang der Westküste Paxis in den Süden der Insel. Delfine begleiten uns das letzte Wegstück bevor wir am Nachmittag in Gaios an Land gehen. Dort stehen schon die Mountainbikes zur Inselerkundung bereit. Da die Aussicht von oben auf die Felsklippen und das Meer am schönsten sein soll, entscheiden wir uns für die steilste Variante. Mehr schiebend als fahrend geht es durch wunderschöne alte Olivenhaine bergauf bis fast an die Spitze. Das ionische Meer liegt uns malerisch zu Füßen. Die Abfahrt ist dafür umso erholsamer und wir treffen unsere zwei Absetzer schon beim Anlegebier an der Platia von Gaios. Am nächsten Tag ist erst mal Großeinkauf angesagt, bevor wir um die Mittagszeit Anker lichten und ein Stück zurück motorn, um ein paar Grotten anzusehen. Das blaue Licht, das unterirdisch in eine der Höhlen eindringt, ist spektakulär. Weiter geht's nach Antipaxi zur Emerald Bay. Zwar ist das Wasser noch ziemlich kalt aber durch seine türkise Farbe auch unwiderstehlich So erfrischt sind wir fitt für die erste Regatta. Fun ist der richtige Ausdruck, denn in Schmetterlingsstellung und mit allen Tricks versuchen wir das letzte Lüftchen einzufangen und dem Gegner den Wind aus den Segeln zu nehmen. Holland gewinnt vor Österreich. Mit dem letzten Abendlicht werfen wir Anker in der Bucht von Parga und setzen mit den Dinghis zur malerischen Altstadt über. Nach einem kleinen Rundgang treibt uns der Hunger in ein Fischrestaurant am Hang, von dem wir auch immer einen Blick auf unsere Schiffe haben. Am nächsten Morgen um 10.00 ist Abfahrt mit 3 Suzuki Jeeps ins Landesinnere nach Dodoni. Die Landschaft des griechischen Festlandes ist äußerst abwechslungsreich, Blickfang in all den Grünschattierungen sind die violetten Blüten der Mandelbäume, im Hintergrund erheben sich schneebedeckte Berge. Lecker! Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir das älteste Baumorakel Griechenlands und machen einen Rundgang über die magische Stätte mit ihrem Amphitheater. Da schon mal in der Nähe, fahren wir gleich weiter nach Ioannina und halten am See Nachmittagsrast. Die Kulisse ist grandios - vor uns der See in den eine Halbinsel mit Minarett hineinragt und dahinter die schneebedeckten Berge. So gestärkt fahren wir wieder zu unseren Schiffen nach Parga zurück. Aber eines ist weg ! Unser österreichischer Skipper ist einem andern Schiff in Not zu Hilfe geeilt und so motorn wir gemeinsam auf der Fedra nach Syvota. Unser verschwundener Skipper Klaus erwartet uns schon an der Pier und wir vollziehen ein showreifes Ankermanöver für das wir auch gebührenden Applaus erhalten. Und zur Belohnung gibt's diesmal einen Anlegecocktail und natürlich wieder ein köstliches Abendessen. Den nächsten Tag beginnen wir gemütlich mit ein bisschen Souvenirshopping, manche mit einem Frühschoppen gegen die sich mittlerweile einstellende Landkrankheit. Um die Nachmittagsflaute zu überbrücken, ankern wir auf dem Weg nach Sagiada in einer Bucht und lassen unseren seglerischen Ambitionen freien Lauf in dem sich erst zwei von uns mit dem Bootsmannstuhl auf den Mast ziehen lassen und wir uns später alle im Dinghi- Versenken üben. Gegen Abend erreichen wir Sagiada, ankern längsseits an der vorgelagerten Mole und belohnen uns für die Mühen des Tages mit den weltbesten Shrimps. Lecker ! Am nächsten Morgen wandert ein Teil schon in der Früh in das alte Dorf Sagiada, das bei dem großen Erdbeben von 1954 verlassen wurde und der andere Teil erledigt das Proviantbunkern. Bevor es am Mittag losgeht frönen wir erst noch mal der Shrimps-Sucht und navigieren uns vorsichtig an den vorgelagerten Sandbänken, den Fährschiffen und den Fischernetzen vorbei Richtung Albanien. In der Bucht Phteliás, an der albanischen Grenze, gehen wir vor Anker und können dort wirklich die Stille der Natur genießen, ab und zu nur unterbrochen von Vogelgeschrei und dem Gemeckere einiger Ziegen. Leider müssen wir am Nachmittag zurück nach Corfu segeln und kaum dass wir die geschützte Bucht verlassen haben, sticht Ariadne voll in See. Auch die besten Manöver lassen den Vorsprung nicht mehr wettmachen und diesmal gewinnt Österreich vor Holland. Insgesamt steht es also unentschieden und alle sind zufrieden. Wieder in der Marina Gouvia zurückgekehrt machen wir uns landgangmäßig fertig, denn das Abschiedsessen findet in der berühmtesten Taverne Corfu´s statt. Im Tripas hat nämlich schon Alexis Sorbas alias Anthony Quinn gegessen. Typisch korfiotisches Essen wird in mehr als 10 Gängen kredenzt und in der Nachbarhalle kann man sich beim Syrtaki wieder Ballast abtanzen. Ein schöner Ausklang für einen lecker gelungenen Segeltörn, der sowohl von der Organisation von Sal Yachts/Master Yachting als auch von der Souveränität der Skipper und natürlich von der guten Stimmung der ganzen Crew als perfekt bewertet werden kann. Bleibt nur eine Frage - wann geht es wieder los ?

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