Zurück nach Polace
Tag 5 am 12 Sept., 2013
Fahrt von Insel Korcula Lumbarda (+42° 55' 28.27", +17° 10' 20.30") nach Insel Mljet Polace (+42° 47' 13.02", +17° 22' 51.61")
Wettervorhersage:
Team RUZA ONE (unsere Begleitcrew):
Wind: 6-16 kn (B 2-4) NW, See: smooth to slight, Sicht: good
Masteryachting Wetter SMS:
Do00:SW-W;3(6-7) Do06:SW-W;3-4;0,5m Do12:S;3-4;0,5m Do18; SW-W;3;0,5m
Morgens nach dem Aufstehen haben wir an Bord gefrühstückt und sind dann mit dem Taxi nach Korcula Altstadt gefahren. Das Wetter war gut, nicht zu warm, ideal für die Besichtigungstour. In der Kathedrale hat uns der Mensch der den Eintritt kassierte einige Infos zur Geschichte von Korcula und der Kathedrale. Beispiel: Als die Türken die Stadt belagerten haben Sie mit einem Trick die Soldaten aus der Stadt in die offene Feldschlacht gelockt. Die Einwohner von Korcula waren bis auf einen Priester und 17 Nonnen sowie wenige weitere Frauen und Kinder in der Schlacht. Nun wollten die Türken die Mauern stürmen. Der Priester hat dies rechtzeitig erkannt, die Nonnen als Krieger verkleidet und auf den Stadtmauern pattrollieren lassen. Er hat so die Stadt Korcula vor der Eroberung bewahrt. Beispiel 2: Die Kathedrale wird nur durch Spenden erhalten, die 10 Kuna Eintritt und Einzelspenden. Eine große Einzelspende hat Richard Gere gegeben, sie reichte für die Renovierung einer ganzen Fassadenseite. Die Arbeiten an der Fassade wurden 2012 abgeschlossen. Der freundliche Mann hat noch weiteres zum Besten gegeben, zu den Gemälden, zum Dachstuhl, etc. Alles natürlich in Englisch, kroatisch hätten wir nicht verstanden. Wir sind auf den Kirchturm geklettert. Sehr schmal alles, aber eine herrliche Aussicht auf die Altstadt, die Marina, die Stadt und das Umland. Nach einigen weiteren Besichtigungen der Gassen, der Geschäfte und des Hafens ging es mit dem Taxi zurück nach Lumbada, wieder mit Verhandlungen.
In der Marina angekommen haben wir noch schnell etwas zu Mittag gegessen, schnell, weil das angekündigte Gewitter schon ankam und wir noch davor weg sein wollten. Wir hatten uns überlegt, um den Weg am Freitag nicht zu lang werden zu lassen am heutigen Donnerstag zumindest einen Teil der Strecke zurückzulegen, entweder nur zurück nach Polace oder sogar weiter bis nach Sobra, einer weiteren Bucht auf Mljet oder in die Bucht Pomestak (+42° 47' 18.10", +17° 20' 36.89") an der Nordwestseite von Mljet. Wir sind noch rechtzeitig vor dem Regen abgefahren und haben auf der gesamten Überfahrt keinen Regen gehabt. Wir haben die weiße Wand aber hinter uns gesehen und einige unserer Flottillenkameraden sind auch in das ungemütliche Wetter hinein gekommen.
Der Wind war allerdings doch um einiges heftiger als angesagt. Er wehte von SW genau zwischen den Insel Korcula und Mljet von See kommend mit ca. 25 kn und hat eine stattliche Welle aufgebaut. Um dem Wetter wegzufahren sind wir schnell unter Motor gefahren und haben die Sicherheitsausrüstung angelegt. Einige Böen kamen dazu. Eine Bö, ich habe gerade auf die Instrumente gesehen, erwischte uns mit 40 kn und hat uns auch ohne gesetzte Segel stark gekrängt. Was so ein Wind doch mit so ein wenig Tuch wie einem Bimini alles anstellen kann.
Als wir uns der Insel nähern ist der Wind schon wieder abgeflaut, 10-12 kn, die Crew erwartet ein einfaches Anlegen. Die Einfahrt in den Kanal zur Bucht Polace bei der Insel Moracnik bringt aber den Umschwung und noch einmal Anspannung in die Crew. Der Westwind hat sich über die Insel zwischen den Bergen in einer Düse verstärkt und weht uns mit gut 20 kn, entgegen. Zusätzlich kommt uns eine Regenwolke entgegen. Kurze Einweisung der Crew noch während wir auf die Bucht zufahren. Ich erkläre noch einmal das Eindampfen in die Luv Achterleine. Alles schnell wieder präsent. Am ersten Restaurant an dem wir eine Bedienung an der Mooringleine sehen gehen wir rückwärts mit dem Wind an den Steg. Die Landmannschaft macht sofort die Luvleine fest, ich dampfe das Boot in diese ein und die Mooringleine lässt sich fast Problemlos festmachen. Einmal korrigieren und wir sind auch unter diesen nicht ganz einfachen Umständen sicher fest. Just als wir sicher angelegt haben beginnt der Regen und eine Hanse 415 mit Belgiern kommen mit dem Heck gegen den Wind auf den Steg zu. Schnell hat der Wind sie parallel zum Steg geweht. Mit vereinten Kräften schaffen wir es nach 10 Minuten auch das belgische Boot fest zu machen, leider nun alle nass bis auf die Haut.
Anschließend hat es nur noch kurz geregnet, die Sonne kam zurück. Mit trockener Bekleidung genossen wir die Siegerzigarre für gutes Anlegen bei Wind und ein Anlegerbier.
Am Abend gab es im Restaurant "Borbon", an dessen Steg wir lagen, sehr gutes Essen, wenn auch zu einen deutlich höheren Preis als an den anderen Tagen. Der weitere Abend und die Nacht verliefen ruhig und ohne Vorkommnisse.