- Segelyacht
- 2023
- 15 m
Dufour 470
Krk, Kvaner Gulf
- 10 Kojen
- 4 Kabinen
- 4 WC
Alles in allem war das Wetter leider durchwachsen, aber wenigstens windig, sodass man Segeln kann! Ursprünglich war es mehr als "Badetörn" geplant, entpuppte sich aber früh als "Segeltörn"! Gutes Ölzeug war unabdingbar. Grundsätzlich empfinde ich den Süden deutlich schöner als den Norden Kroatiens. Dort sind die Inseln viel grüner, nicht so verdörrt und karg, und es gibt viele kleine Schätze zu entdecken. Auch ist der Tourismus dort deutlich abgeschwächter, sodass es sogar manchmal vorkommt, dass die Hafenleute NICHT automatisch deutsch, englisch und italienisch sprechen! Ich finde das sehr angenehm, manche schreckt sowas ab.
Wer mit dem Auto zur ACI Marina fahren will, sollte sich gut vorher erkundigen wie der Weg geht! Denn die Schilder vor Ort weisen einen hauptsächlich an den Ostteil des Hafenbeckens, wo die großen Fähren liegen! Von dort kommt man mit dem Auto aber nicht rüber in den Westteil in dem die Marina liegt. Man muss in der Stadt vorher den Weg über das Stadion von Split nehmen! Ab dort gibt es Schilder, die einen in den Ostteil führen! Bei der Marina gibt es Parkplätze, die überwacht werden und in der stunde ca. 14 kuna kosten und pro Tag 10 Euro! Oben gibt es auch Parkplätze, aber die werden nicht überwacht, sind dafür aber umsonst! Ich hab bislang immer oben geparkt und nie ein Problem gehabt! Die Übergabezeit war ursprünglich auf 17.00 Uhr determiniert. Gottseidank bekamen wir das Schiff schon um 14.oo uhr und nicht erst um 17.oo Uhr! Das macht vieles leichter! Die Übergabe war sehr oberflächlich und schnell, allerdings musste man nicht sofort unterschreiben sondern konnte sich das Schiff nochmal in Ruhe alleine ansehen! Bei Fragen, stand der Marinero immer zur Verfügung! Die Marina ist sehr sauber! Es wird täglich mehrfach rausgewischt! Einziges Manko, dass die Seifenbehälter oft leer sind. Am letzten Tag waren zudem die Duschen in der Früh kalt. Das Hafenbecken ist leider sehr eng. Die Charterboote liegen alle an Steg A. Dort ist es sehr eng und der Wind treibt einen sehr schnell auf die Mooring von den Motorbooten gegenüber! Diesmal war ich um das Bugstrahlruder sehr glücklich. Am Fuße des Steges lage eine Benneteau 57! Wie die da rein gekommen ist, ist mir total schleierhaft!! Am Abend haben wir dann in Split noch gegessen und uns das CL-Finale angesehen!
Am ersten "Segeltag" war dann leider das Wetter so schlecht, dass ich mit meinen Anfängern, die ich an Bord hatte nicht weit raus wollte! Wir sind nur rausgefahren und haben unter Motor "Boje über Bord" geübt! Dann sind wir mit Rückenwind von 28kn in die Marina eingelaufen und haben wie am ersten Tag bereits erwähnt, die Enge der Marina zu spüren bekommen! Der Wind kam von Steg A aus gesehen von der Seite und man wurde ganz schnell auf die Mooring drüben gedrückt! Gottseidank bin ich irgendwie rein gekommen! Wenn auch eine Lücke weiter vorne als ich eigentlich wollte! Außerdem funktionierte die Speed anzeige nicht, sodass ich noch die Logge unter dem Bodenbrett putzen musste! Ist bei der Jeanneaux nicht so einfach, weil man die Kabinenwand zwischen den beiden Vorderkabinen wegmachen muss, damit man die Bodenbretter öffnen kann!
Am dritten Tag war eigentlich perfektes Segelwetter! Die Sonne hat ein bißchen geschienen und der Wind geblasen! Theoretisch darf man ja bei Charter nur bis 25kn Wind auslaufen, aber das war mir Wurst und es hat auch niemand protestiert! Dann sind wir in einem Stück ohne auch nur einmal den Motor benützen zu müssen bis nach Zirje hochgesegelt, wo wir in einer Bucht ankerten (Nordbucht, weil südwind war). Die Nacht allerdings war ein bißchen schuckelig durch die Welle und der Wind hat ordentlich gepfiffen, sodass wir uns im weiteren Verlauf immer in Häfen gesichert haben! Ich fands super, aber der Mannschaft war furchtbar schlecht!
Am nächsten Morgen war dann der Wind noch stärker! Wir hatten einen 8. Wind, in der Spitze 9 Bft! Wir konnten aber mit gereffte Segeln wunderbar aufkreuzen und es hat auch nur kurz geregnet und dann nicht so stark. Im Verlauf des Tages nahm dann der Wind ab und die Sonne kam zum Vorschein! Am Abend landeten wir dann in Sibenik, wo wir nicht in die Marina, sondern am Stadtkai fest gemacht haben! Die Marina hat zwar Sanitäranlagen, Strom, Wasser etc. allerdings ist man von der Stadt zu weit weg! Der Stadtkai war leider nicht so günstig und wenn man auf die Toilette musste, dann konnte man bei der Kathedrale für 4 Kuna in ein Klohäuschen gehen, wo eine Toilettenfrau mit heiligen Ernst eine Quittung ausgestellt hat um wieviel Uhr man aufs Klo gegangen ist! Das Städtchen ist absolut sehenswert und das Restaurant am Abend war das beste und interessanterweise gleichzeitig auf das preiswerteste auf der ganzen Reise! Es ist relativ weit am Nordostteil des Stadtkais und heißt Starigrad! Der Kellner wirkt zwar auf den ersten Blick nicht sehr zuvorkommend, aber berät sehr gut und ist absolut korrekt! Er empfiehlt z.B. auch lokale Spezialitäten und sagt einem was gut ist und rät von "schlechteren Dingen" ab! Wie gesagt... wahrscheinlich das beste Essen in ganz Kroatien gegessen!
Auf Wind folgt die Flaute! Ich war heil froh um den Blister! Mit ihm konnte ich einen riesen Schlag bis nach Vis runtersegeln! Wir haben nur die letzte Stunde motoren müssen! Der Rest mit Blister, Sonnenschein und einem ganz gemütlichen Tag an Bord! Aber auch an diesem Tag hat der Wind das ganze abgekühlt! Gottseidank sind wir raumen Wind gefahren, sodass es heiß an Deck war! In Vis haben wir am Abend wieder am Stadtkai festgemacht! Gab wieder Wasser und Strom. Der Stadtkai ist nicht ganz günstig, aber auch nicht teuer! Überrascht waren wir von den teuren Preisen der Restaurants, sodass wir an Bord gekocht haben. Vis selber ist auch ein hübsches Städtchen. Es hat ein wenig den Charme eines Piratennests! Entsprechend lebhaft und laut war es auch Abends, allerdings hat das einfach zum Ambiente gehört und war nie so laut, dass es irgendwen gestört hätte! Mir hat es sehr gut gefallen. Einziges Manko vielleicht ist, dass die große Fähre Jadrolinja dort auch hinfährt und dann ein großer Schwell an den Stadtkai kommt. Hier sollte man darauf achten, dass man ausreichend Abstand vom Kai hat und nicht dagegen knallt.
Eigentlich wollte ich am nächsten Morgen die Grotte von Bisevo ansehen, aber es hat am Morgen einfach nur geschüttet! Ich glaube die Crew war insgeheim froh darüber, weil sie mal nicht um 6.30 Uhr aufstehen musste! Die will ich mir aber unbedingt noch ein andermal ansehen! Zwischen 9.00 Uhr und 11.00 uhr soll die blau leuchten, wenn die Sonne scheint. Man kann wohl nur mit nem kleinen Boot hineinfahren und es gibt Boote, die einen hinbringen (kosten natürlich was!). Wie das alles genau abläuft kann ich nicht sagen, weil ich es wie gesagt leider abblasen musste! Nachdem das Unwetter dann vorbei war, sind wir noch einmal um die Insel herumgesegelt -weils gerade so schön war - und sind dann Richtung Solta. Auf dem Weg dorthin lieferten wir uns ein Wettrennen mit dem nächsten Ungewitter! Als es uns eingeholt hatte und der Wind abriss, nahmen wir den Motor zur Hilfe und fuhren mit der "eisernen Genua" weiter. Unser erklärtes Ziel war noch vor dem Ungewitter in der neuen Marina von Maslinica zu sein. Was wir auch schafften, jedoch war ganz überraschend um 21.00 Uhr kein Platz mehr frei. Die Marina sah von außen sehr schön aus und die Bucht dort ist wunderschön. Allerdings ist dort eine Flotille gelagert und viele Motorboote, sodass nicht so viel Platz für "Externe" da ist. Wir sind dann in der Not auf die Nordseite der Insel nach Rogac. Was zunächst zweckmäßig als Fluchtort vor dem Ungewitter diente, entpuppte sich als Kleinod. Ein kleiner Stadthafen, an dem ein paar Boote liegen. Leider wenig Platz, aber sehr, sehr günstig und gottseidank nicht so vertouristet. Vieles sah noch sehr ursprünglich aus und man hatte das Gefühl, dass Tourismus dort nicht so verbreitet ist. Am Hang oben gab es dann auch eine super Pizzeria (die auch Fisch und vieles mehr hat), die einen wunderschöne Felsenterasse besitzt auf die man sich draußen setzen kann. Leider konnten wir die wegen dem Unwetter nicht nutzen, aber wir haben uns unglaublich gute Pizzen mit an Bord genommen! Ein weitere Vorteil dort ist, dass es eine Tankstelle gibt und wir dann in Split am Freitag, wenn alle Charterer kommen, nicht warten mussten. Die Sanitäranlagen liegen etwas versteckt hinter dem Cafe. Sie sind sauber. Das einzige, was dort irritiert ist, dass sie nicht absperrbar sind. Aber nachdem eh nicht so viel dort sind, ist es nicht so schlimm!
Auf dem Rückweg von Rogac nach Split hat es wieder in Strömen geschüttet! Weil ich aber schon in Rogac getankt hatte (unter 20 Liter) war mein Ehrgeiz gepackt und ich wollte natürlich rüber segeln und nicht motoren. Haben wir auch gemacht, bei teilweise 40kn Wind und einem Reff im Segel. Leider war das Boot insgesamt nicht so schnell (die Segel waren schon bißchen ausgelatscht), sodass über 5,9kn nix ging. Jedenfalls waren wir verdamm schnell drüben und haben dann dort noch so lange gekreuzt bis der Wind abgeflaut hatte. Diesmal bei nur 14kn in die Marina gefahren und schon ging es deutlich besser als am ersten Tag. Auch weil ich diesmal wusste wie schnell man auf den Moorings der anderen Seite ist. Haben uns dann noch gemütlich angesehen, wie die Nachzügler bei Starkwind angelegt haben und uns nur die Augen gerieben was für Harakiri Manöver da gefahren werden. Und das vor den Augen der Vercharterer! Am Abend haben wir dann noch "Captain's Dinner" in Split gemacht, aber ehrlich gesagt war das Restaurant ok, aber nicht toll! Drum empfehle ich es hier nicht weiter.
Die Übergabe war in 2 Minuten erledigt. Er ist ins Boot gegangen und hat dort was nachgesehen (was genau, weiß ich nicht) und ich hab in der Zwischenzeit die Segel aufgemacht! Danach meinte er es sei alles ok und ich könnte mir das Deposit wieder holen! Alles in allem echt fair!